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kosmos1967
neu an Bord!
3
Deutschland M, 36
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Wed, 10.Sep.03, 2:34 Demotivation und klassisches "Einigeln" |
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Wie schon in einem anderen Thread beschrieben ist meine Beziehung nicht einfach.
Jetzt kommt noch eine weitere Extremsituation dazu, bei der ich Hilfe brauche.
Kurz zusammengefasst.
Mein Freundin hat 3 Kinder (davon ein Zwillingspaärchen, die jetzt 3 Jahre alt geworden sind), lebt in Scheidung, der "Ex-Ehemann" zahlt keinen Unterhalt. Die Zahlungen werden vom Sozialamt übernommen. Trotzdem hat sie noch einen Haufen Schulden, von dem Sie nicht weiss wie Sie davon runterkommen soll.
Eine total demotivierende Situation für Sie. Seit Monaten hatte Sie sich darauf gefreut, wieder in den Beruf zurückzukehren und dort neue Motivation zu finden für das Leben.
Am 1. Tag Ihres "Dienstantrittes" kündigte Ihr der Chef. (wirtschaftsbedingt)
Nachmittags erfuhr Sie dann noch telefonisch von Ihrem Frauenarzt, dass Sie ein Kapilar an der Gebärmutter hat. Der Abstrich hatte ergeben, dass eine "Zellkernteilung" stattgefunden hatte, was auf ein erhöhtes Krebsrisiko hindeutet.
Seitdem befindet Sie sich in einem absoluten emotionalen Tief.
Ihre Welt, auf die Sie sich gefreut hatte, ist zusammengebrochen.
Sie raucht wie ein Schlot, ist fast garnichts, versucht die Situation total zu verdrängen. Was naürlich nicht immer gelingt.
Die finanziellen Dinge haben wir ein wenig in den Griff bekommen, indem ich mich mit den Gerichtsvollziehern und anderen Gläubigern in Verbindung gesetzt habe und Lösungen (Teilzahlungen usw.) ausgehandelt habe. Das ganze geschah auf meine Initiative hin, aber Sie hat zugestimmt und entsprechend mitgearbeitet. Dort sind wir auf dem richtigen Weg.
Die gesundheitliche Sache aber macht Ihr dermaßen zu schaffen, dass Sie total in klassisches Verhalten verfällt. Wegschauen, am liebsten wegrennen und die Situation einfach ignorieren.
Klar, dass Ihr das nicht gelingt.
Neben der "Selbstvergewaltigung des eigenen Köprers leidet Sie wohl zusätzlich noch an einer Amäsie (Eisenmangel, der eine nicht ausreichende Bildung der Weissen Blutkörperchen mit sich bringt...... traurigerweise sehr häufig bei Krebserkrankten - was mich befürchten lässt das Sie wirklich Krebs hat. Ich habe Ihr das aber noch nicht gesagt)
Mein Probelm ist: ich komme nicht an Sie heran. Bekomme Sie nicht aus dieser "Schleife" heraus. Weder tut Sie was gegen die Amäsie noch versucht Sie Ihrem Körper was Gutes zu tun. Im Gegenteil. Sie versteift sich auf die Hoffnung, dass bei der nächsten Untersuchung (in ca. 8 Tagen) der Arzt sagen wird: alles wieder okay. Wer sich ein wenig auskennt, der wird wissen dass dieses nicht der Fall sein wird. Krebsrisiko verschwindet nicht mal so eben.
Frage: hat irgendjemand eine Idee oder einen Tip, wie ich meine Freundin aus dieser destruktiven Stimmung herausbekomme. So dass Sie zumindest alles tut, damit Ihr Körper optimale Voraussetzungen hat die Krankheit zu bekämpfen? Und das meine Freundin bereit ist, etwas zu tun damit man das Licht am Ende des Tunnels zu erreichen?
Ich selbst komme mit der Situation relativ gut klar, weil ich ein Macher bin, jemand der angreift und nie aufgibt. All die Nebenerscheinungen (permanente Müdigkeit, Kurzatmigkeit, keine Lust auf Sex, Flucht vor Realität und dem sich stellen usw.).... damit kann ich einigermassen umgehen.
Aber ich weiss nicht wie ich Sie "erreichen" kann.... so dass Sie was tut, anstatt sich mehr oder weniger aufzugeben bzw. zu warten bis Sie mehr weiss... wobei das nicht wirklich motivieren wird......
Ich hoffe Ihr versteht was ich meine.....
und Danke im Voraus für eure Tips..... Ihr habt mir letzte Woche schon einmal geholfen und es hat gewirkt
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Petriheil
sporadischer Gast
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Bochum W, 35
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Wed, 10.Sep.03, 10:34 Re: Demotivation und klassisches "Einigeln" |
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Arbeite mir ihr an ihrere Hoffnung. An der Hoffnung, daß der Arzt sagt es ist alles okay. Wartet gemeinsam diesen Zeitpunkt ab. Danach seht ihr einfach weiter. Es wird dir nichts nutzen jetzt zu versuchen sie fröhlich zu stimmen. Das wird nicht funktionieren.
Allerdings sollte sie grundsätzlich auf sich achten. Ihr Körper wird dies nicht lange mitmachen, selbst wenn das Ergebnis vom Arzt positiv ausfällt. Dazu müßt ihr viel Zeit gemeinsam verbringen, evtl. Sport treiben. Das scheint bei euch sehr schwierig zu sein. Das ist aber ein Punkt, den ihr grundsätzlich erst einmal klären müßt.
Ich möchte dich an dieser Stelle aber etwas fragen. Du sagt, daß du ihre Geldprobleme gelöst hast. Dafür wird sie dir dankbar sein. Für mich klingt es allerdings so, als ob du ihr alle Probleme abnimmst. Ist meine Vermutung richtig?
Alles Gute, Petra
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Supermaus
neu an Bord!
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W, 28
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Sun, 05.Oct.03, 17:13 Re: Demotivation und klassisches "Einigeln" |
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Dein Eintrag ist zwar schon älter, trotzdem würde ich dich gerne fragen, wie du das Problem gelöst hast.
Mir geht es ähnlich. Bei mir sind Knoten in der Brust festgestellt worden, auch ich ziehe mich von meinem Mann zurück, lasse mir nicht helfen. Wäre dir sehr dankbar, wenn du mir einen Tip geben könntest, wie ich mit meinem Partner damit fertig werde.
Vielen Dank.
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kosmos1967
neu an Bord!
3
Deutschland M, 36
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Wed, 03.Dec.03, 10:34 Re: Demotivation und klassisches "Einigeln" |
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*entstaub* *hüstelhüstel*
Nachdem "Supermaus" mich angeschrieben hatte, weil ich nicht auf Ihre Frage geantwortet hatte (die ich leider erst jetzt gelesen habe), möchte ich hier nochmal einen kurzen Bericht abgeben.
Die Situation hat sich wesentlich verbessert.
Zwar war das Ergebjis vom Arzt genau das gleiche und auch die Untersuchung vor 1 Woche hat wieder ein ähnliches Ergebnis gebracht (nur eine minimale Verbesserung), aber ich habe einen "Draht" zu meiner Freundin gefunden.
Es gibt dafür mehrere Gründe:
1. Sie zweifelte an meiner Liebe. 3 Kinder, geschieden, momentan von der Sozialhilfe abhängig, nicht mit dem eigenen Körper zufrieden, die drohende Kanrkheit.... dadurch baute sich in Ihr ein Bild auf, dass ich Sie doch garnicht wirklich lieben könnte. Nach dem Motto: was will er mit so einer Frau.
Aber ich habe Sie im Laufe der Zeit davon überzeugen können.
2. Schlechte Erfahrungen mit "Vorgängern" sprich anderen Männern.
Meine "Vorgänger" haben bei kleinsten Problemen oft die Flucht angetreten oder Sie mit den Problemen allein gelassen. Ich tat dieses nicht. Und je länger ich Ihr zur Seite stand um so größer wurde Ihr Vertrauen in mich.
3. Fast alle der Probleme (abgesehen das Problem Krebs) haben wir inzwischen gelöst. Das hat uns sehr intensiv zusammengeführt und Ihr Vertrauen in mich ist wirklich enorm. Das ist auf der einen Seite wunderschön, aber auch eine große Aufgabe, denn ich darf dieses nicht ein einziges Mal enttäuschen.
Aber unterm Strich ist folgendes rausgekommen:
Sie nimmt das Thema Krebs ernst, steigert sich aber nicht mehr rein, weil sie sich hat zeigen lassen, dass es auch Auswege gibt. Sie ist wieder motiviert, weil Sie ein Ziel hat (gemeinsam mit mir und den Kindern die Zukunft wunderschön gestalten)
Ein wirklicher Beweis Ihrer "Neuen" Energie ist allein schon die Tatsache, dass wir am WE gemeinsam angefangen haben Ihre Wohnung zu renovieren. Mit hellen Farben, viel Licht, vielen neuen Pflanzen.... also einfach schön. So dass Sie sich wieder wohl fühlt.
Ich danke euch allen und wünsche euch ganz ganz viel Glück..
Alles Liebe
Oliver
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