von göttinnen und männern!?!

sporadischer Gast 6 Wien M, 28

wer kennt nicht den film crazy ´bout mary? die geschichte der wunderhübschen mary, die aufgrund, der ihr reihenweise verfallenden männer in arge bedrängnis in ihrer partnerwahl kommt und einen haufen für immer geschädigte männer zurück lässt, die sich in einem punkt 100%ig einig sind: diese frau ist zu gut um wahr zu sein!
es gibt kein entrinnen, sobald man sie kennengelernt hat, ist man ihr auch schon verfallen und der versuch seine sehnsucht in ein zählbares resultat umzumünzen gipfelt unweigerlich in einer obsession. jeder gedanke und alle handlungen beschränken sich nur noch auf das einzige geblieben ziel, diese frau zu bekommen.

ist dieser film fiktion? solche frauen gibt es doch nicht wirklich? die männer denen das passiert sind alle idioten?
ich denke ich kann alle diese fragen getrost mit nein beantworten. hätte man mich vor einem jahr mit dieser geschicht konfrontiert hätte ich gelächelt und sie uninteressiert in der schublade "selbst schuld" oder "arme deppen" abgelegt. nun denke ich etwas anders darüber.

ich bin mittlerweile 28 jahre alt. ich habe einige erfüllendere und weniger berauschende beziehungen, affären und ähnliches hinter mir. ich bin nicht sexuell abnorm oder verklemmt. ich denke die meisten leute würden mich als durchaus adretten und attraktiven mann bezeichnen. der zuspruch vieler frauen stärkt mein vertrauen in diese richtung (ohne überheblich wirken zu wollen). und bis jetzt ist es mir nahezu immer gelungen die frauen meines interesses zumindest temporär zu verführen. aber genug davon. nun habe ich tatsächlich letzten sommer ein 6 jahre jüngeres mädchen kennengelernt, das seit dem meine welt auf den kopf stellt.

aus einer beiläufigen unterhaltung bei einer veranstaltung wurde später einer durchgeredete nacht. es war spannend und prickelnd. Wir haben eine welenlänge gefunden uns sind eine nacht auf ihr dahingeschwommen. Danach haben wir uns zuerst mal ein, zwei male getroffen und philosophiert, uns angenähert eben. gespräche über hobbies, interessen, filme, musik...das übliche soweit. danach irgendwann der moment des ersten kusses und natürlich sex. guter sex!!! danach folgten gespräche über partner und beziehungen. wir waren uns einig: klassische beziehungen sind nichts für uns. eigentlich war SIE sich in diesem punkt sehr sicher, ich habe lediglich zugestimmt weil es damals aus ihrem mund viel besser so geklungen hat. wie könnte ich nach drei gescheiterten langzeitbeziehungen denn auch so einer "himmlischen" these von freiheit, gegnseitiger akzeptanz und zusammensein ohne beziehungstress widersprechen vorallem, wo diese wunderbare geschöpf gerade nackt vor mir gelegen hat? im "einverständnis" über diesen punkt vertieften wir über die nächsten wochen unsere "nicht beziehung" zu einer der wunderbarsten dinge, die ich je erlebt hatte. wir verbrachten mehr zeit miteinander als ich es in irgendeiner meiner vorigen "echten" beziehungen jemals getan habe. nicht nur viel zeit, sondern auch sehr intensive zeit. ich spreche dabei nicht nur vom sexuellen, sondern auch von der art des umgangs. die unkomplizierte art des gemeinsam etwas unternehmens genauso wie der erfrischende wechsel von hochphilosophischen gesprächen zu kindlichen träumereien und der respektvolle umgang mit einer person, die man anders als in beziehungen niemals als garantiert sieht. von der wahnsinnigen körperlichen anziehungskraft, die sie auf mich ausübt möchte ich dabei noch gar nicht sprechen. ein lächeln, ein kompliment oder eine berührung von ihr konnten den elendsten tag zum lebenswertesten ereignis überhaupt machen. ich war begeistert von der für mich neuen art des zusammenseins: der sogenannten "offenen beziehung".

In all der Zeit war es tatsächlich so, dass ich kaum einen geadanken daran verschwendet habe, dass sie es eventuell genauso noch mit anderen männern parallel handhaben könnte. eifersucht - normallerweise - mein spezialgebiet war nie ein thema. jetzt wird sich jeder fragen was den bei dieser wunderschönen geschichte schiefgegangen ist. tja, jeder kennt ebenso die bibel und das darin beschriebene paradies. adam und eva ausgestattet mit unendliche liebe zueinander in einer perfekten umgebung und nur einem tabu, dass sie aus der ewigen idylle reißen könnte. der apfel! wenn man nun unseren damaligen zustand als (zumindest für mich) paradisisch bezeichnen will, so war der apfel in unserer geschichte das verlangen nach mehr, die unfähigkeit zu geniessen ohne zu besitzen. wie es nun mal in der natur des menschen liegt wollte ich, das was mir am wichtigsten und schönsten schien besitzen. so kam es, dass ich an einem unserer perfekten abende in einer sehr romantischen stimmung den apfel pflückte indem ich sie fragte, ob wir den nicht zusammen sein wollten.

sporadischer Gast 6 Wien M, 28

...pafff, da war es passiert. "was soll sich den dann ändern?" war die niederschmetternde und so weise antwort, die sie mir wie eine göttin, die über alle schwäche erhaben ist, entgegenwarf. ja, was sollte sich ändern hab ich mich gefragt "na eh nix" die so schlagfertige und wohlüberlegte antwort, die mir selbst jede weitere argumentation pro beziehung verbaute. eine kurze entschuldigung meinerseits, die bitte die frage doch als gegenstandslos zu betrachten, ein kurzes nicken gefolgt von 10 min. unerträglicher ruhe, die erst durch ihren plötzlichen heimweg unterbrochen wurde. das war es für diesen abend. erst viele zeit später sind mir die konsequenzen meiner handlung bewußt geworden. meine nichtige rolle in unserer scharade, meine ohnmacht, meine unterlegenheit und was das schlimmste ist plötzlich verlustängste einer sache, die ich nie besessen habe. unser kontakt war ab diesem zeitpunkt nicht mehr der selbe, reservierter, abwartender, ungewohnte inhaltlosigkeit in unseren gesprächen. wir beide mußten uns plötzlich dinge überlegen, die wir uns besser nicht bewußt gemacht hätten. zukunft, sex, freundeskreise...themen einer beziehung eingeschleust durch das leck, das fünf der schlechtest gewählten worte aller zeiten in unseren paradisischen ozeankreuzer geschlagen haben. wie computerviren in einem firmennetzwerk wurden alle gedanken zueinander langsam aber sicher davon infiziert. wir hatten unseren ersten streit, vorwürfe, absichtliche verletzungen, versöhnungen, retourkutschen, ignorieren über tage - kurz gesagt mindgames. ich war immer der schwächere. ich wollte sie, sie konnte gut auf mich verzichten (zumindest strahlte sie das aus). meine position wurde immer tragischer, ihre immer göttlicher und unantastbarer.

so geschehen vor ca. 4 monaten. jetzt haben wir es nach langen und ausführlichsten mailorgien geschafft wieder eine zaghafte annäherung aneinander voranzutreiben. ich über den weg der distanz, der ablenkung und der disziplin. sie nahezu unangeschlagen, unbeschwert und federleicht, in dem wissen, dass sie die macht hat unser gemeinsames schicksal in jede ihr passende richtung lenken zu können. trotz des gefühls ihr wie eine marionette folgen zu müssen und zu hoffen, das sie meine fäden in mir angenehme richtungen lenkt, waren die kleinen zuneigungen die sie mir schenkt, wie belohnugsknochen die man seinem hund zuwirft, wissentlich, dass er unfähig sein wird ihnen zu widerstehen auch wenn er sich damit in eine ewige abhängigkeit begiebt. so stehe ich nun momentan da. die frau, die ich mir - wenn ich träume materialisieren könnte - mir selbst nicht perfekter hätte schaffen können, stets vor augen und dennoch so weit entfernt von dem paradisischen zustand der vergangenheit, dass ich mir manchmal vorkomme wie ein hungernder junge, der bei einer benefizveranstaltung ein haubengericht essen durfte und nun jeden tag seines lebens mit dem wissen konfrontiert ist, dass es diese tolle speise gibt, die er wahrscheinlich nie wieder genießen wird dürfen. hätte ich sie nie kennengelernt, wüßte ich nicht, was ich versäume und könnte wahrscheinlich ein glückliches leben führen. doch im vergleich mit ihr wirken andere frauen für mich wie die schwarz/weiß pocketfernseher die zu haufe um einen 16:9 breitbildfernseher im elektromarkt stehen. durchaus tolle geräte, aber im vergleich zu ihrem großen nachbarn einfach nicht annähern so glamourös.

was passiert also momentan? wir sehen uns wieder häufiger, kein sex, kaum berührungen, nette gespräche, gemeinsame hobbies und ein häufchen elend an jedem verdammten tag an dem sie nach unseren gemeinsamen stunden mit einem netten aber kühlen "bis dann" heim fährt. sie hat mir deutlich zu verstehen gegeben, dass sie mich nicht einfach gehen lassen wird, aber ebenso, dass es zu mehr als den beschriebenen gemeinsamen tätigkeiten nicht mehr kommen wird. die göttin hat ein ultimatum ohne auswahlmöglichkeit ausgesprochen. zu einer entscheidung wäre ich soundso nicht fähig.

um also abschließend den kreis zu schließen und zurück zu unserer mary zu kommen. Ich weiß nun, dass es göttinen wie sie gibt, dass es männer gibt, die sich nicht lösen können und, dass ich wahrscheinlich noch einen haufen zeit damit verbringen werde ihr zuzusehen, ihr zuzuhören und sie anzustarren, ihr ja zu sagen auch wenn ich nein denke, sie zur tür zu begleiten wenn ich sie doch lieber ausziehen würde und ihr gehauchtes „bis dann“ als hoffnungsvolles zeichen auf eine andere realität zu deuten. Höre ich lösungsvorschläge im publikum? es gibt keine lösung und auch keinen ausweg – ihr dürft nicht vergessen - sie ist eine göttin!?!

sporadischer Gast 7 W

Deine Situation ist mir nicht ganz unbekannt.

Ich fürchte, ich stecke gerade in einer solchen Situation, die Du hier so überschwänglich, blumig dargestellt hast. Nur bin ich "die Göttin" wenn Du es so nennen willst.

Vor so ca. 8 Jahren war ich einem "Gott" verfallen. Ich habe wie gesagt 8 Jahre gebraucht, um mich davon emotional zu trennen. Nun habe ich jemanden kennen gelernt, der seine Seele an mich verloren hat. Ich kann ihm nicht mehr geben, die Angst mich wieder zu öffnen, ist selbst nach langen Jahren immer noch präsent. Ich habe noch nicht einmal ein Gefühl, das ich ihm offerieren kann, was mehr bietet als eine sich-wohlfühlige-menschliche-Wärme. Immer wenn das Thema abdriftet auf ein gefühlvolles ich-will-mehr Niveau, stehe ich auf und gehe.
Auch bin ich nicht bereit, ihn wieder gehen zu lassen, denn er gibt mir eine Art seelisches Gleichgewicht. Er ist jemand, zu dem ich nach einem langen Arbeitstag kommen kann, meine Seele bedenkenlos baumeln lassen kann, und nach aufgetankter Energie ... wieder gehen kann.

Um ehrlich zu sein, ich habe es damals gehasst, als mein Ex es mit mir gemacht hat. Ich habe mich dann so leer gefühlt. Es war immer so, als bringe er mir ein Stück herrlicher Schokolade mit, packe sie aus, lasse mich daran schnuppern, wecke meinen Appetit, wohlweißlich wissend, dass ich irgendwann ein Stück abbeißen wollen würde. Aber kurz bevor es so weit ist, steht er auf, nimmt die Schokolade mit, und geht. Sogar das Schokoladenpapier, es lag noch auf dem Wohnzimmerkauetsch. Sein Duft hing noch in der Luft, die Kerzen noch nicht runter gebrannt, das Weinglas auf dem Kamin ...

Es ist ein so dermaßen egoistisches, selbstsüchtiges, ichsüchtiges und rücksichtsloses Verhalten. Ich habe es damals so gesehen und an meiner Einstellung dazu hat sich auch heute nichts verändert. Ich habe ein schlechtes Gewissen, weiß nicht was ich tun soll. Zu mehr reicht es nicht und ohne geht es auch nicht.
Ich wünschte ich könnte Dir einen Rat geben, aber alles was ich tun kann, ist, Dir zu sagen, dass ich diesen Zustand kenne. Vielleicht hilft ein Umzug, ein gewaltsamer "Cut". Ich habe mich seinerzeit gegen das Davonlaufen entschieden und es hat mich 8 Jahre meines Lebens gekostet. Ein hoher Preis!

Frage Dich was Du willst und welchen Preis Du bereit bist dafür zu zahlen.

L.

Forums-InsiderIn 196 Tau Ceti Center (TC²) M

nur du machst sie zur göttin. von selbst ist sie es nicht. es ist nur in deinem kopf. sie ist in wirklichkeit nichts besonderes, nur für dich. für mich wäre sie ein ganz normale frau.

die fragen die sich stellen: will sie einen mann, der sie zu einen göttin hochstilisiert? oder will sie einen ebenbürtigen, starken mann? und vor allem was willst du sein? scheinbar gibt es dir die höchste glückseligkeit, das schoßhündchen einer göttin zu sein ...

Forums-InsiderIn 196 Tau Ceti Center (TC²) M

CM wrote:

Ich weiß nun, dass es göttinen wie sie gibt, dass es männer gibt, die sich nicht lösen können

du schränkst dir deine handlungsmöglichkeiten ziemlich ein mit deinem wissen.

Quote:

die männer denen das passiert sind alle idioten?

nur solange sie glauben keine zu sein.

Quote:

ihr dürft nicht vergessen - sie ist eine göttin!?!

ja ich werde immer dran denken.

lg, dein publikum.

sporadischer Gast 6 Wien M, 28

danke für euere antworten so far!

@leniaggi: ich denke viele leute kennen in irgendeiner art diese gefühl, des sich von jemandem emotinal so abhängig machens, dass nur der toale bruch eine vernünftige lösung erscheint. deshalb habe ich sie hier reingeschrieben.

die geschicht ist wie du vielleicht bemerkt hast, mit ein wenig ironie und zynismus geschrieben, soll ja auch ein wenig zum schmunzeln anregen...so traurig das thema für mich auch teilweise ist.

ich bin mir nahezu aller argumente, diese themas zumindest relativ bewußt. und ja tauceti: alles was du schreibst ist vollkommen richtig...du darfst dir nicht vorstellen, dass sie diese situation absichtlich herbeiführt, ebenso, wie ich nicht vorhabe ihren schoßhunf zu spielen. mittlerweil gibt es einen umgang mit ihr, bei dem ich mich sicher nicht unterlegen fühle und auch diese verhalten nicht ausstrahle. der letzte teil meiner anschauung des mädls als "göttin" ist eher verniedlichend und hilft mir manchmal, wenn cih nicht raussehr aus der situation, mir selbst das denken zu verbieten und einfach zu akzeptieren, dass es nun mal so ist...weiß nicht ob das jetzt verständlich war??? Embarassed

naja, das schöne daran ist dennoch, dass ich einen menschen habe, den ich mit all seinen fehlern lieben gelernt habe und wenn ich jetzt noch schaffe keine erwartungen in eine beziehung mehr zu tragen...denke ich werden wir freundschaftlich noch sehr schöne und bedeutende rollen füreinander spielen.

so far....all the best for u all,

CM

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