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DramaQueen
Helferlein
69
BRD W, 21
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Fri, 05.Sep.03, 13:44 Angst vor Männern |
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Hallo Ihr Lieben!
Ich lese schon seit einer ganzen Weile die Beiträge hier im Forum und jetzt habe ich mich entschlossen, mein(e) Problem(e) auch einmal zu posten. Wie man an der Überschrift ja schon erkennen kann, geht es um Angst vor Männern. Ich hoffe, die Admins löschen das jetzt nicht, auch wenn es vielleicht schon ähnliche Threads gibt.
Ich sollte vielleicht erst mal dazu sagen, dass ich 20 Jahren alt bin und noch nie einen Freund hatte. Und da fängt das Problem auch schon an. Dass ich während der Schulzeit keinen Freund hatte, kann ich mir noch erklären, denn ich war eigentlich immer recht unattraktiv und bin nicht gerade in den tollsten Klamotten rumgelaufen. Ich hatte ein ziemlich geringes Selbstbewusstsein und habe, auch wenn ich noch so verliebt war, nie auch nur die geringsten Anstalten gemacht, denjenigen anzusprechen. Ich bin immer davon ausgegangen, der will mich sowieso nicht. Was ja auch der Fall war.
Seit ich aus der Schule bin, hat sich jedoch einiges geändert. Ich habe einiges abgenommen, mich komplett neu gestylt, trete schon irgendwie selbstbewusster auf, auch wenn es in mir manchmal doch noch anders aussieht. Kurzum, ich begann plötzlich das erste Mal ernsthaft in Betracht zu ziehen, dass sich vielleicht jemand für mich interessieren könnte.
Und jetzt habe ich irgendwie das Gefühl, ich bin vom Regen in die Traufe gekommen. Wie soll man das erklären? Ein Beispiel: Vor einer Weile hatte ich im Internet jemanden kennengelernt, mit dem ich mich sehr gut verstanden habe. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es freundschaftlich war oder doch in Richtung Partnersuche ging. Als es dann darum ging, ob mir uns mal treffen wollen, habe ich erst mal abgeblockt und dann doch zugesagt. Am Abend vor dem Treffen wurde mir jedoch allein bei dem Gedanken daran derart schlecht, dass ich gekotzt habe und ganz kalte Hände hatte und alles. Das ist meiner Ansicht nach mit der normalen Aufregung vor einem „Date“ nicht mehr zu erklären gewesen. Ich hab dann also, gesagt, dass mir was Wichtiges dazwischen gekommen wäre und bin nicht aufgetaucht. Der Kontakt hat sich jetzt auch verloren.
Es ist wirklich kaum zu erklären. Einerseits gibt es nichts, wonach ich mich mehr sehnen würde als nach einem Menschen, der mich liebt und den ich liebe, mit dem ich alles teilen kann, Freud und Leid, der immer für mich da ist und ich bin immer für ihn da. Andererseits ist es für mich inzwischen fast unvorstellbar geworden, dass das wirklich mal eintritt. Ich glaube es liegt daran, dass der Zug für mich (für MICH) irgendwie abgefahren ist. Dieses mich betone ich deshalb, weil viele jetzt sagen werden: Du bist doch erst 20, das kommt schon noch bla bla. Es ist aber so, dass ich eben schon ziemlich früh dran war und mich bereits mit 10 schon verliebt habe und das waren auch keine Spinnereien, das war ernst. Kurz gesagt, ich habe jetzt 10 Jahre alle meine Gefühle und auch „Begierden“ oder so was unterdrückt und mittlerweile kann ich mir absolut nicht mehr vorstellen mit jemanden intim zu sein. Als Teenager hatte ich allerlei solche Gedanken und hätte mir auch durchaus mal vorstellen können, ein paar Sachen einfach mal auszuprobieren, so wie die anderen das auch entdecken. Aber jetzt.... habe ich schon so eine Art Torschlusspanik und den Gedanken, wenn überhaupt, dann müsste gleich eine große Romanze dabei herauskommen, weil ich mir für weniger dann irgendwie zu schade bin. Ich weiß auch nicht.
Ich habe mir schon so meine Theorien zurechtgelegt und kann sie ja mal zum besten geben. Falls jemand noch bis hier unten liest. Also ich denke inzwischen, dass es zum großen Teil an meinem Vater liegt. Ich glaube, dem widme ich bald auch noch einen Thread. Kurz gesagt, hat mein Vater mich früher geschlagen, ständig provoziert, weil er wusste, dass ich irgendwann ausraste und er mir dann wieder ein paar ballern kann. Akzeptiert hat er mich nie, weil ich nur ein Mädchen war. Er hat mir Ausdrücke an den Kopf geworfen, die ich hier nicht wiedergeben möchte. Ich vermute, dass hier die Wurzel allen Übels liegt
Was Jungs betrifft, so kam ich mit denen auch nie wirklich klar. Männliche Freunde hatte ich eigentlich nie. Wurde eigentlich eher verarscht, weil ich wie gesagt, nie zu den Coolen gehörte. Männer sind für mich daher irgendwie immer fremd und unverständlich geblieben.
Ich mach mal Schluß, sonst wird das auch zu lang.
Alles etwas konfus, oder? Danke fürs Lesen und vielleicht fällt ja jemandem irgendwas dazu ein.....
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ooMikeoo
neu an Bord!
4
Innsbruck M, 27
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Ich kann dir in manchen Dingen sehr gut Nachfühlen. Wenn ich jemanden kennenlerne, dann auch immer mit dem Gedanken das muss jetzt DIE grosse Romanze sein. Aber genau mit solchen Gedanken hab ich mir das Leben nur noch schwerer gemacht.
Du solltest einfach mal probieren jede neue Bekanntschaft zuerst mit den Augen einer guten Freundin zu sehen. Wenn sich mehr daraus ergibt, gut, wenn nicht, dann eben nicht.
Und auch wenn du das jetzt nicht hören oder besser gesagt lesen willst, aber du bist doch wirklich erst 20. Ich hatte meine erste richtig feste Freundin mit 22 und habe bis zu diesem Zeitpunkt auch immer geglaubt das der Zug für mich eh schon lange abgefahren sei. Aber das stimmt einfach nicht.
Ob jetzt dein Vater an deinem "Leiden" schuld ist kann ich nicht sagen. Ich kenne weder dich noch ihn, und kann dadurch auch kein gerechtes Urteil darüber abgeben. Ich weiss auch nicht wie sehr dich diese Aussagen und Taten deines Vaters wirklich verletzt haben. Aber anscheinend ist es nicht ganz spurlos an dir vorbei gegangen.
Hast du eigentlich generell irgendwie Angst vor Männern, bzw gehst du ihnen lieber aus dem Weg, oder nur dann wenn es ums Thema Beziehung geht ??
lg
Mike
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future
neu an Bord!
3
, 21
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jo das mit der grossen Romanze habe ich auch noch teilweise an mir haften,
Aber umso mehr ich in diesem forum lese umso besser komme ich glaube ich davon ab.
Und falls es dich tröstet, ich bin 21 und habe auch noch leine freundin und auch noch nie eine gehabt.
und mike hat recht, also zumindestens mir fällt es leichter ein mädchen anzusprechen wenn ich mich nicht unter druck setzen muss weil ich ja vielleicht was von ihr will...
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_________________ nur die schwachen sterben am kreuz |
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DramaQueen
Helferlein
69
BRD W, 21
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Hallo Ihr beiden und danke für Eure schnellen Antworten.
Ja, das Problem ist ja im Grunde, dass ich teilweise befürchte, niemals jemanden zu finden, andererseits habe ich auch eine Riesenangst davor. Ich komme noch mal auf diese Internetbekanntschaft zurück. Es hätte ja tatsächlich sein können, dass da etwas draus wird. Es hatte schon etwas von einem Flirt an sich. Das eigentliche Problem ist, ob ich die Liebe denn überhaupt annehmen könnte, wenn sie mir denn tatsächlich mal begegnen würde. Wenn mir bei einem an sich harmlosen Treffen wie diesem schon dermaßen kotzschlecht wird und ich fast einen Anfall kriege, wie soll es denn erst werden, wenn es tatsächlich mal zu mehr kommen sollte? Das ist doch nicht mehr normal!!
Mike, du fragst nach meinem sonstigen Verhältnis zu Männern. Es ist eigentlich so, dass ich ihnen, wo ich nur kann, erst mal aus dem Weg gehe. Muss ich auf der Straße jemanden nach dem Weg fragen, gucke ich immer erst, ob nicht eine Frau in der Nähe ist. Ist das nicht der Fall, muss ich halt notgedrungen einen Mann fragen. Oder wenn ich zum Arzt muss, dann gehe ich grundsätzlich zu einer Frau, egal, was es ist, auch wenn ihre Praxis vielleicht am anderen Ende der Stadt liegt und im Nachbarhaus ein Mann praktiziert. Allgemein tendiere ich glaube ich auch dazu, Männer in gut und schlecht einzuteilen. Es hört sich jetzt hart an, aber einen Großteil der Männer verachte ich. Naja, verachten ist vielleicht das falsche Wort. Aber ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll. Ich sag mal so: 2% der Männer stufe ich als perfekt ein, als Traummänner. Und der Rest...na ja ist mir entweder egal oder ich halte sie für Halbaffen. Ich weiß, dass es Schwachsinn ist, jeder hat gute und schlechte Eigenschaften bla bla, aber gefühlsmäßig stufe ich die eben so ein. Krank.
Wenn ich mich normal mit einem Jungen unterhalte oder so (das kann ich, da habe ich keine Angst), dann achte ich genau darauf, wie ich mich verhalte, z.B. dass ich ja keine anzüglichen Witzchen mache oder so, was wir unter Freundinnen öfters mal machen, weil ich auf gar keinen Fall will, dass derjenige denkt, ich will was von ihm. Ja ich weiß, es klingt paradox, aber das ist ja genau das Problem. Ich will einen Mann, ich will, will, will. Aber gleichzeitig unterbinde ich alles, was auch nur entfernt an einen Flirtversuch erinnern könnte- eben aus dieser Angst, von der ich gern wüsste, wo sie herkommt.
Mike, was mein Vater mit mir gemacht hat, hat mich doch sehr mitgenommen. Ich weiß, anderen passiert Schlimmeres in der Kindheit, viele werden missbraucht oder richtiggehend verprügelt. Aber ich bin irgendwie ziemlich sensibel und dass mein Vater mich geschlagen hat und mir immer das Gefühl gegeben hat, ich bin nichts, ich kann nichts und ich bin auch nichts wert, das hat meinem Selbstwertgefühl doch ziemlich den Rest gegeben. Jetzt wo ich ein super Abi geschrieben hab (das soll beim besten Willen keine Angeberei sein) und auch sonst eigentlich ganz gut klarkomme, habe ich Selbstvertrauen entwickeln können und weiß eigentlich, dass mein Vater der Schlechte ist und nicht ich. Aber das wird immer in mir sein. Ich weiß halt bloß nicht, ob das mit meinem jetztigen Problem so stark zusammenhängt, wie ich es vermute oder ob es doch eine andere Ursache gibt.
Ach, das hier ist schon wieder genauso konfus wie das da oben. Vielleicht kann ich später noch was Ergiebigeres schreiben.
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jack
Forums-InsiderIn
441
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Wed, 17.Sep.03, 23:39 Re: Angst vor Männern |
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Hallo Dramaqueen,
Ich kann verstehen das du sehr entäuscht im Moment bist und es dir so vorkommt das alles sooooo schwer ist. Aber ich möchte dir helfen.
Glaub mir ging es auch schon so (vielleicht sogar immer noch etwas so) das ich Angst habe es muss jetzt endlich etwas geschehen. Aber genau das ist es was dich so verrückt macht und du glaubst du müsstest jetzt auf teufel komm raus den richtigen kennenlernen der dich in den arm nimmt (hört sich vielleicht etwas kitschig an) und du dich geborgen fühlst. Und das setzt dich unter so einen Erfolgsdruck (wir Männer würden sagen Erfolgsdruck bei einer zu landen) das man nervös wird, Angst bekommt und plötzlich nichts einfällt was man sagen könnte um die Person kennenzulernen etc.... ABER Und jetzt kommts der Schlüssel dazu ist wenn man sich bewusst wird das man einfach diese Person kennenlernen will (ohne Erfolgsdruck!!!) um einfach zu sehen wie der andere reagiert und neue Freunde zu bekommen.
Versuch doch alles langsam anzugehen. Fang einfach damit an Männer die dir gefallen, mal blickkontakt zu bekommen. Nimm es als ein kleines Experiment. Dabei kann dir nichts passieren! Vielleicht spricht dich ja ein netter an !
Jack
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Thu, 18.Sep.03, 17:17 Re: Angst vor Männern |
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Hallo DramaQueen,
Du vermutest, dass Deine Angst, was mit Deiner Erziehung zu tun hat.
Du schreibst über Deinen Vater:
Quote: | Akzeptiert hat er mich nie, weil ich nur ein Mädchen war. |
Überdenk doch mal, wie sehr Du denn überhaupt akzeptieren konntest, ein Mädchen zu sein.
Wie sehr kannst Du Dich als Frau fühlen und lieben?
Du merkst schon, in welche Richtung meine Fragen gehen...
Und wenn Du da mal weiter denkst,... eine Frau ist noch mehr Frau, wenn ein Mann ihr den Gegenpol bietet.
Wenn frau aber nun Angst hat, Frau zu sein?
Lieben Gruß,
Tanzendes_Irrlicht
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Anonymous
W
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Fri, 19.Sep.03, 11:04 Re: Angst vor Männern |
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hallo,
Quote: | Aber das wird immer in mir sein. |
das glaub ich nicht, aber das geht auch nicht von allein weg!
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ChrisP
neu an Bord!
1
Österreich M, 25
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Sat, 20.Sep.03, 10:20 Re: Angst vor Männern |
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Hi
Versuch mal einen Mann auf der Straße anzusprechen und ihn nach dem Weg zu fragen. Oder kauf dir mal Klamotten und lass dich von einem Verkäufer beraten.
Wirst sehen es geht.
lg chris
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Beebab
neu an Bord!
3
W, 45
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Thu, 25.Sep.03, 5:46 Re: Angst vor Männern |
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Hallo, Drama-Queen,
Ich habe mich beim Durchlesen Deines Beitrages gefragt, ob Du vielleicht aus Zorn über das Verhalten Deines Vaters "den Spiess" umgedreht haben könntest und "Männer" jetzt so "siehst", wie Dein Vater Dich "gesehen" hat?
Könntest Du Dir vorstellen, dass Dein Vater Dich als Person gar nicht wirklich wahrgenommen hat?
Wäre das für Dich denkbar, dass Dein Vater nicht ertragen konnte, wie wundervoll Du wirklich bist - weil er dann seine destruktive Meinung über Frauen hätte korrigieren müssen?
Liebe Grüße
Beebab
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_________________ Eine weiche Feder - in Tinte getaucht - kann zu einer Waffe werden. |
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mo25
neu an Bord!
4
wien W, 25
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Thu, 25.Sep.03, 11:35 Re: Angst vor Männern |
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hallo drama-queen!
ich kann gut nachempfinden, wie es dir geht, aber keine angst, der zug ist schon noch nicht abgefahren! ich kenn ganz gut das gefühl, dass irgendwie alles hoffnungslos erscheint und dass der richtige nie kommen wird ... aber ich habe gehört, pro mensch gibt es mehr als 10.000 mögliche lebenspartner (auf der welt verteilt natürlich), manche trifft man und manche eben nicht ... aber da muss ja einer für dich dabei sein, bei so ner auswahl!!!
aber vergiss das mit der traumromanze, je verbissener du nach dem "richtigen" suchst umso eher wirst du ihn übersehen. ich hatte immer schon viele männer suchte aber auch immer nach dem traumprinzen, der kommen wird, die menge wird sich teilen und er wird mich retten ... ja ja, und dann hab ich ihn verloren, weil ich nie glaubte, dass der mann an meiner seite derjenige ist, der mich eigentlich gerettet hat ...
ich glaub nicht, dass es für dich gut ist übers netz einen typen zu suchen, denn die virtuelle welt ist einfach nicht die echte welt und sehr viele nutzen es auch um ihre traumwelt für wahr zu verkaufen ... und du scheinst verzweifelt und leicht verletzbar zu sein ... geh lieber raus auf die straßen und lächel mal nett durch die gegend ... wetten, es lacht mindestens einer zurück ... und dann siehst auch, wer dich anlacht ... denn die fotos sind auch nicht immer echt ...
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kleineRatte
Helferlein
71
Freiburg (D) W, 28
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Thu, 25.Sep.03, 11:52 Re: Angst vor Männern |
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Liebe Drama-Queen,
ich will dir keine Angst machen, das mal zuerst!
Aber so, wie du dein Problem schilderst, scheint es mir doch recht ernst zu sein, und die seel. Verletzungen durch deinen Vater (die ich sehr schlimm finde) hast du bestimmt noch lange nicht verarbeitet.
Nicht, weil du mit 20 noch nie einen Freund hattest. Aber dein Bild von Männern (und von dir als Frau), die Angst vor einem Treffen und all das, das kommt mir ziemlich extrem vor. Ich glaube nicht, dass sich eine so grundlegende Sache einfach durch eine Beziehung ändern würde!
Hast du mal in Betracht gezogen, mit einer Ärztin oder Therapeutin darüber zu reden? Ich würde es dir empfehlen.
Ich selber habe auch große Probleme mit Männern, meine Beziehung und später Ehe hat daran nichts geändert... der eine war dann halt die große Ausnahme. Erst durch eine Psychotherapie wird die Sache jetzt langsam besser.
Und es kann sich bessern, auch bei dir! Ganz sicher! Nur, ob du das allein schaffst, scheint mir fraglich. Nur keine Angst haben, es gibt gute Leute bei den Psycho-Experten !
LG
Ratte
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DramaQueen
Helferlein
69
BRD W, 21
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Tue, 30.Sep.03, 15:41 Re: Angst vor Männern |
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So, da bin ich mal wieder (konnte in letzter Zeit nichts schreiben) und möchte mich erstmal bei allen bedanken. Hätte gar nicht damit gerechnet, dass so vielen etwas dazu einfällt. Danke!!
@jacK: ich finde das mit dem In-den-Arm-nehmen gar nicht kitschig. Darum geht es doch eigentlich, nicht um Sex oder so. Davor hätte ich wahrscheinlich auch noch Angst. Es geht darum, dass mal jemand da ist, wenn der Tag scheiße war und der einem Mal sagt, dass es ok ist. Dass man nicht alleine ist. Quote: | Fang einfach damit an Männer die dir gefallen, mal blickkontakt zu bekommen. Nimm es als ein kleines Experiment. Dabei kann dir nichts passieren! Vielleicht spricht dich ja ein netter an !
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Dazu fällt mir spontan eine Story ein. Letztens war ich mit meiner Freundin auf einem Konzert verabredet. Im Zug dahin sprach mich dann tatsächlich ein Junge an und es stellte sich heraus, dass er auch dahin wollte. Wir haben uns dann die ganze Fahrt über richtig nett unterhalten und sind dann zu dritt dahin. Die Unterhaltung hörte aber genau in dem Moment auf, in dem er meine Freundin gesehen hat. Und die natürlich voll drauf eingestiegen, obwohl sie einen Freund hat. Ich hab mich dann aber doch getraut, nach seiner Nummer zu fragen und war schon ganz stolz auf mich. Ja, und das Ende vom Lied war dann, er hat die Nummer herausgegeben, bloß nicht mir, sondern meiner Freundin. Und ich stand blöde daneben. Hinterher sagt sie dann noch zu mir: ach, da hast du aber einen Netten kennengelernt. Ich nur noch: jaja is ok. Ist ja nicht so, dass ich den jetzt unbedingt gewollt hätte, aber es haut halt mal wieder rein, wenn man so gezeigt bekommt, dass man nur so lange gut genug ist, bis eine Hübschere daherstolziert kommt. Wollt ich nur mal erzählen.
@tanzendes irrlicht: ich glaube, du denkst da schon in die richtige Richtung. Gott, was habe ich es gehasst, als ich einen Busen bekommen habe. Und als ich meine Tage bekommen habe, habe ich alles versucht, damit meine Mutter es ja nicht herausfindet. So ganz habe ich meinen Körper nie akzeptiert. ICh mag mich auch nicht anfassen. Selbstbefriedigung funktioniert bei mir z.B. überhaupt nicht. Ich style mich auch nicht besonders weiblich, trage nie einen Rock. Meine Mutter sagt immer, ich wär halt "der sportliche Typ". Naja.
Teil 2 kommt gleich. Tschuldigung, wenn ich immer so viel schreibe, aber es muss raus
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DramaQueen
Helferlein
69
BRD W, 21
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Tue, 30.Sep.03, 17:05 Re: Angst vor Männern |
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So, 2. Teil geschrieben und gleich wieder gelöscht. Grrr. Na ja. Also auf ein Neues.
@beebab: ich glaube, da liegst du ganz richtig.
"Könntest du dir vorstellen, dass dein Vater dich als Person gar nicht wirklich wahrgenommen?"
Das könnte ich gerade so unterschreiben. Mein Vater hat sich nie für das interessiert, was ich mache oder bin. Weder dafür, wie die Schule läuft noch für das, was ich in meiner Freizeit so mache. Manchmal hat meine Mutter ihn geschickt, weil sie es gemerkt hat. Dann hat er halt mal gefragt und bei der Antwort schon gar nicht mehr zugehört. Dabei war er beim besten Willen kein vielbeschäftigter Mann. Hat mehr vorm TV abgegammelt und sich gefragt, was er als nächstes essen kann. Und immer alles verboten. Wozu braucht dieses Etwas (seht ihr, ich war nicht mal ein Mensch für ihn) denn ein Hobby? Soll sich auf die Schule konzentrieren. Wundere mich manchmal heute noch, wenn er weiß, wann ich Geburtstag habe. Na ja, wird meine Mutter ihm gesagt haben. Mein Vater hatte es auch nicht immer leicht. Uneheliches Kind in den 40ern/ 50ern, Vater abgehauen, Einzelkind, das immer auf sich allein gestellt war, weil die Mutter immer auf Arbeit war. Manchmal tut er mir auch leid und deswegen gehe ich nicht immer auf Konfrontationskurs. Heute ignoriere ich ihn so weit es möglich ist.
Überhaupt haben die Männer in meiner Familie die Frauen immer scheiße behandelt. Kann gut sein, dass ich das auf alle anderen Männer projiziere. Es gibt aber auch kein positives Beispiel, das mich mal dazu veranlassen könnte, meine Meinung zu ändern. Es ist doch immer dasselbe.
@mo25: danke für deinen Tipp. Kann ich hoffentlich mal beherzigen. Aber man sieht ja, was dabei herauskommt, wenn ich so was versuche (ich sag nur Konzert).
Es tut mir sehr leid für dich, dass du zu spät erkannt hast, wer der Richtige für dich gewesen wäre. Gibt es denn keine Möglichkeit, diesen Mann zurückzubekommen? Es muss nicht immer alles verloren sein. Ich wünsche dir viel Glück. Und wenn es nichts mehr werden sollte...vielleicht findet sich ja unter den von dir erwähnten 10000 noch ein Mensch, der dich glücklich machen kann. Ich würde es dir wünschen.
@kleineRatte: Ich glaube, ich habe meinem Vater rein gar nichts verziehen. Er hat es ja auch bis heute nicht eingesehen. Letztens hat ihn meine Mutter geschickt zum Entschuldigen. Der denkt wohl ich glaube an den Weihnachtsmann. Es täte ihm ja bis heute leid, hat er dahin genuschelt, aber....ABER ich hätte es ja verdient gehabt. Na da habe ich mich auch bedankt. Meine Mutter sagt immer, man muss auch vergessen können. Aber geht das denn, ohne zu vergeben? Und kann man vergeben ohne ein Zeichen von Reue?
Ich habe tatsächlich mal überlegt, eine Therapie deswegen zu machen. Aber ich habe bisher immer alles alleine geschafft und deswegen hoffe ich, dass es auch ohne geht. Ich glaube, ich bin noch nicht weit genug unten für diesen Schritt. Im Alltag merkt man das ja auch nicht so. aber dann kommen eben doch wieder diese Momente. Ich warte wohl noch auf diese eine Katastrophe, die dann das Faß zum Überlaufen bringt und ich dann sage: so, jetzt gehe ich.
Vielleicht möchtest du mal erzählen von deinen Problemen mit den Männern?! Das scheint dich ja auch bis heute noch zu belasten. Ich will ja auch diesen Thread nicht mit meiner ganzen Lebensgeschichte zumüllen. Ich weiß zwar nicht, ob ich dann etwas Intelligentes dazu sagen kann, denn ich bin ja offensichtlich ein ziemlicher Versager auf diesem Gebiet, aber vielleicht tut es dir gut, mal etwas darüber zu erzählen.
So, ich mach dann jetzt mal Schluss
Vielen Dank an Euch alle, ihr habt mir schon sehr geholfen
Alles Liebe
DramaQueen[/quote]
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einhorn
Helferlein
50
Deutschland W, 32
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Tue, 30.Sep.03, 17:37 Re: Angst vor Männern |
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an DramaQueen: Also ich an deiner Stelle würde diese Freundin IMMER mitnehmen. Dann siehst du wenigstens gleich, wer wirklich an dir interessiert ist, und wer einfach nur "was Hübsches" will. Und das ist doch eigentlich gar nicht so schlecht ... zwar nicht gut fürs Ego, aber man muss nicht so viele Frösche küssen, bis man den Prinzen findet.
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kleineRatte
Helferlein
71
Freiburg (D) W, 28
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Thu, 02.Oct.03, 14:00 Re: Angst vor Männern |
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"Es täte ihm ja bis heute leid, hat er dahin genuschelt, aber....ABER ich hätte es ja verdient gehabt. Na da habe ich mich auch bedankt. Meine Mutter sagt immer, man muss auch vergessen können. Aber geht das denn, ohne zu vergeben? Und kann man vergeben ohne ein Zeichen von Reue?"
Das ist natürlich der Hammer. Verdient gehabt...! Nee, das verzeiht man nicht so leicht! Und vergessen können wirst du's wohl auch nie.
Naja, ich möchte dich natürlich zu nichts überreden, aber ich denke, das ist ein sehr schwieriges Problem... warum warten bis zur Katasrophe?
Tja, meine Probleme... eigentlich so ähnlich
Mein Vater war sehr liebevoll und fürsorglich, solange wir (3 Schwestern) klein waren, aber mit dem Frau-werden seiner Kinder kam er nicht gut klar... über Sexualität wurde bei uns nie gesprochen, das war "verboten". Ich habe meine Pubertät auch als eklig und beschämend in Erinnerung. Außerdem war (und ist) mein Vater immer mein großes und einziges Vorbild. Ich konnte und kann mich nicht mit der klassischen weiblichen Rolle anfreunden.
Ich habe fast immer Angst davor, allein mit Männern zu sein. Irrationale Angst, aber trotzdem sehr real! Ich habe Angst vor ihren Blicken, Bemerkungen und vor allem vor Berührungen. Trotzdem hab ich mir einen "Männerberuf" gesucht, habe fast nur männliche Kollegen, lache über unanständige Witze, ziehe körperbetonende Kleidung an... ich versuche, mir die Angst abzugewöhnen.
Mehrere Männer auf einmal sind nicht so schlimm, aber allein mit einem kriege ich Zitteranfälle und Schweißausbrüche (das ist toll, wenn der Therapeut ein Mann ist, und man sich nicht traut, das zu sagen... Die Therapie mache ich nicht deswegen, aber sie hilft auch da.)
Vor allem, was mit Körperlichkeit, Nähe, Gefühlen usw. zu tun hat, habe ich Angst. Nur mit meinem Mann ist es in Ordnung, das ist wie abgekapselt von der Außenwelt...
"Ich weiß zwar nicht, ob ich dann etwas Intelligentes dazu sagen kann, denn ich bin ja offensichtlich ein ziemlicher Versager auf diesem Gebiet, aber vielleicht tut es dir gut, mal etwas darüber zu erzählen."
Hallo, nein, du bist da bestimmt KEIN Versager!!! Wer so genau über sich selber Bescheid weiß, kann garantiert auch andere "beurteilen" !
GLG
Ratte
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