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A.J.
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M, 37


Post Wed, 03.Sep.03, 22:55      Wo beginnt SVV? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich habe mal eine Frage (Wie im Titel zu sehen ist Wink )

Wo beginnt eigentlich Selbstverletzendes Verhalten?

Hier eine Erläuterung, wie ich auf diese Frage komme:

Derzeit bin ich in einer ziemlich seltsamen Gemütslage. Zum einen brodelt in mir ein scheinbar nicht enden wollender Vorrat an Hass auf alles möglich. Dieser paart sich mit ziemlich starken Gefühlen von Aggressionen, die ich aber immer an leblosen Gegenständen (Türrahmen etc) auslasse, oder aber an mir selber.

Ich hämmere dann mit dem Kopf schon mal gegen die Wand oder gegen besagten Türrahmen (allerdings nur in dem Moment, in dem meine Aggression rauskommt).
Oder ich schlage mir dann ins Gesicht, manchmal mit der flachen Hand, manchmal mit der Faust (habe mir dabei mal den Unterkiefer fast ausgerenkt)
Doch dies passiert wie gesagt immer dann, wenn ich diese totale Aggressions-Attacke (weiss nicht, wie ich es anders beschreiben soll Confused )
habe. Wenn ich in einer ruhigen Phase bin, dann habe ich eigentlich kein Verlangen danach, mir weh zu tun.

Gestern jedoch, ich habe in meiner Wohnung rumgeräumt, Schränke ausgemistet und ein paar Sachen in einen Müllsack gesteckt. Ich war eigentlich in einer der "guten" Phasen und es hat mir sogar irgendwie Spass gemacht.
Da mir dabei jedoch recht warm wurde, habe ich dann in Boxershorts weitergemacht (Nein, bitte nicht bildlich vorstellen Shocked ), und mir ist dann aus Versehen die Schere aus der Hand gerutscht, als ich das Klebeband zum schließen des Müllsacks abschneiden wollte. Die Spitze hat dann meinen Oberschenkel angeritzt und es fing an zu bluten. Ich habe mir das kurz angeschaut, dann gegrinst und die Achseln gezuckt und weitergemacht.
5 Minuten später wollte ich die Schere von A) nach B) räumen und sie ist mir wieder aus der Hand gerutscht, diesmal hat es den anderen Oberschenkel mit einem winzigen Schnitt erwischt.
Meine Reaktion war eigentlich genau die gleiche, wie beim ersten Mal.

Als ich dann abends total müde im Bett lag habe ich plötzlich aus keinem erkennbaren Grund darüber nachgedacht und war mir nicht sicher, ob ich beim zweiten Mal den Oberschenkel nicht vielleicht extra in den Weg der Schere gebracht habe. Irgendwie hatte ich immer das Bild vor Augen, das Bein nach vorne zu bewegen. Kann auch sein, dass es eine Reflexbewegung war um die Schere aufzufangen, vielleicht täusche ich mich auch ganz und ich habe das Bein nicht bewegt.

Früher hätte ich jedoch mit Sicherheit geflucht wie ein Leichtmatrose, wenn ich mir den ersten Oberschenkel angeritzt hätte.....

Habe ich die Schere vielleicht beim zweiten Mal unbewusst "extra" fallen lassen, um eine Entschuldigung zu haben, mich zu verletzen?

Die Tendenz scheint ja (bisher zumindest nur in der "Aggro-Phase") da zu sein.

Wo beginnt also SVV? Worauf muss ich achten, um zu sehen, ob ich es an den Tag lege? Welche Anzeichen sollte ich beachten? Ist es auch schon SVV, wenn man sich in einem Wutanfall schlägt? Oder ist es dann eher "normal" weil man seine Aggressionen "nur" ausleben muss?

Ok, es sind dann doch mehr als nur eine Frage geworden, aber ich hoffe, mir kann jemand ein paar Antworten geben Smile


A.J.
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DJanePeri
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Post Thu, 04.Sep.03, 7:03      Reply with quoteBack to top

Hallo A.J. Smile
Habe einen vielleicht interessanten Link für dich hier

Aber du findest auch bei www.Google.de, wenn du "SVV" eingibst, eine Menge zum Thema.

Tschüssi
Peri

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"Wo ist meine Einheit???"
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r.l.fellner
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Wohnort Wien
M


Post Thu, 04.Sep.03, 7:45      Reply with quoteBack to top

Liebe AJ,

ergänzend zu DJanePeri's Hinweisen möchte ich Sie auch noch auf die Links-Seite meiner Website verweisen, die eine Reihe von (hoffentlich zwinkernd..) informativen Links zum Thema enthält, sowie insbesondere auf die auf SVV spezialisierten Seiten von Fallen.Angel, die hier bis vor kurzem noch Forums-Moderatorin war, aber immer noch im Forum schreibt. Ihre Seiten beinhalten ebenfalls eine ganze Menge an Information und vor allem auch Erfahrungsberichten.

Ich hoffe, die reinen Verweise auf "Infos" stören Sie nicht - aber so wie ich Ihre Fragen verstanden habe, ging es Ihnen zunächst mal hauptsächlich darum. Wenn Sie später noch persönliche Zusatzfragen an die ForumsbesucherInnen haben oder sich eine Rückmeldung wünschen, teilen Sie es uns einfach hier mit.

Herzliche Grüße
Richard L. Fellner

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A.J.
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M, 37


Post Thu, 04.Sep.03, 17:11      Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für die Hinweise und Links auf die Infos, ich werde mich da mal ein wenig "durcharbeiten" und bei Bedarf gerne "Laut" geben grinsend


A.J.
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A.J.
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M, 37


Post Fri, 05.Sep.03, 17:32      Reply with quoteBack to top

So, ich habe mich jetzt mal ein wenig durch die Informationen gelesen und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich zumindest ansatzweise SVV an den Tag lege (Kopf irgendwo vorhauen, sich selber schlagen zB).

Aber es bleiben trotzdem noch Fragen offen, vielleicht kann mir ja hier jemand ein wenig weiterhelfen...

Ich habe immer gelesen, dass SVV in der Regel durch Probleme in der Kindheit ausgelöst würde. Jetzt frage ich mich nur, kann sowas auch mit 37 1/2 noch passieren? Ich dachte eigentlich, eine relativ gute Kindheit gehabt zu haben (bis auf die Scheidung meiner Eltern mit 12 Jahren und meiner späteren Stiefmutter, die aus einem Märchen der Brüder Grimm hätte sein können).
Kann es vielleicht auch daran liegen, dass ich aufgrund meines nicht grade grossen Glücks "beim anderen Geschlecht" fast immer mit Zurückweisung, Abfuhr oder sogar Auslachen konfrontiert wurde?

Ich habe auch nichts gefunden, ob es vorkommen kann, dass man zwar ein Selbstverletzendes Verhalten an den Tag legt, es aber eher eine "vorrübergehende Erscheinung" ist. Also, dass es zB durch emotionalen Stress ausgelöst wird und dann wieder verschwindet.

Da ich derzeit mit mir, meinem Leben und allem eigentlich nur noch unzufrieden bin und auch starke Aggressionen empfinde, die ich aber nicht nach aussen lasse, frage ich mich, ob sich die SVV-Tendenz durch diesen Zustand manifestiert hat und sich wieder gibt, wenn ich mich ein wenig "zurechtgerückt" habe.

Hmm, ich weiss nicht, wie ich es ausdrücken soll.... Ist SVV "chronisch"? Oder kann es auch eine temporäre Phase sein, die "nur" aus einem Moment der Resignation, Hoffnungslosigkeit und Aggression hervorgeht?

Zumindest habe ich festgestellt, dass ich meine Aggressionen in "Tatendrang" umwandeln kann und habe angefangen, jedes mal, wenn mich diese aggressive Unruhe packt in meiner Wohnung aufzuräumen (hat es auch nötig Wink ) und habe es bisher vermieden, mich bewusst oder unbewusst selbst zu verletzen, zumindest körperlich. Ich bin dann nämlich immer ziemlich geschafft, wenn ich eine Weile geräumt habe.
Allerdings habe ich immer noch das Problem, dass ich immer noch "psychische Aggressionen" (gibt es da einen Begriff für?) gegen mich richte und mich dann zumindest gedanklich runterputze und fertig mache.
So wie ich das, was ich gelesen habe verstanden habe ist es auch eine Form der Selbstverletzung.

Ist SVV eine eigenständige Erkrankung, oder ist es ein Symptom für ein beginnendes Borderline-Syndrom?
(Da gingen die Meinungen bei den verschiedenen Webseiten teilweise auseinander)

Sollte ich mir nicht so viele Gedanken machen, weil mich diese auch nur wieder runtermachen?

Ich weiss derzeit nicht, wie ich mit mir und meinen Aggressionen, meiner Wut, dem (Selbst?)hass und den depressiven Gedanken umgehen soll.

Bin für jeden "Input" dankbar.

Gruß,
A.J.
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sonnenblume
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Post Fri, 05.Sep.03, 23:21      Reply with quoteBack to top

hi A.J.,


schön, wieder mal von dir zu lesen.
an dieser stelle möchte ich dich gleich mal fragen; wie geht es dir denn mit der frau, die du geliebt hast/immer noch liebst???
wie ist da der stand der dinge im moment? vielleicht magst ja dazu was schreiben.

könnte es sein, dass das, was in dir an agressionen abgeht, auch mit ihr zusammenhängt?


liebe grüsse, sonnenblume
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A.J.
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M, 37


Post Sat, 06.Sep.03, 1:39      Reply with quoteBack to top

Hallo, Sonnenblume grinsend

Ich glaube fast, das diese Geschichte der Auslöser war, dass sich in mir solche Aggressionen aufgebaut haben, oder dass sie irgendwo in mir geschlummert haben und dadurch "aufgewacht" sind.
Denn seit der ganzen Geschichte hadere ich mit mir selber.

Mittlerweile habe ich den Entschluss gefasst, den Kontakt abzubrechen (ich hatte es ja vorher schon einmal überlegt, aber konnte es dann nicht), ich bin mir darüber klar geworden, dass es mich nur noch mehr fertig macht, wenn ich sie sehe, mit ihr rede oder wir uns schreiben.
Montag ist der Tag, an dem ich es tun werde, ich trage den Entschluss aber schon seit letzter Woche mit mir rum.

Aber ich habe mir gesagt, ich will "Manns genug sein" und es ihr persönlich sagen, ich möchte es ihr nicht schreiben oder am Telefon sagen und sie hatte vor Montag keine Zeit für ein Treffen.

Mittlerweile macht es mich irgendwie auch wütend, dass sie mich nicht "in Ruhe" lässt. Als wir das Treffen für Montag vereinbart hatten, da hat sie mich auch noch allen Ernstes gefragt, ob wir dann auch zusammen ins Kino gehen..... Und immer wieder hat sie mich gefragt, wann ich sie denn mal besuchen komme und mir ihre neue Wohnung ansehe, trotz meiner ganz offensichtlich fadenscheinigen Ausreden (ich hatte keine Lust mir einen richtigen Grund zu überlegen).
Da frage ich mich immer wieder, was das alles soll. Habe ich mich so in ihr getäuscht und sie ist eine äusserst egoistische Person?
Oder kann sie einfach nicht verstehen, dass ich den Kontakt so weit wie möglich meiden möchte?
Ich spüre, wie alleine bei den Gedanken an ihr Verhalten schon wieder die Wut in mir hochkocht, aber ich kann sie einfach nicht gegen die Person richten, die sie verursacht, weil ich sie liebe.
Ständig richte ich diese Wut dann gegen mich selber.

Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte ging es mir zwei, drei Tage etwas besser, aber jetzt ist es wieder so, dass es mich sehr bedrückt, denn ich weiss ja, dass sie aus meinem Leben (wieder einmal) verschwinden wird.
Ich vermisse auch die ganzen schönen Gespräche mit ihr, aber ich glaube, ich habe mich für das kleinere Übel entschieden......

Und ich habe so das Gefühl, dass diese erneute Zurückweisung die Aggressionen entfacht hat und irgendein Kontrollmechanismus bei mir den Geist aufgegeben hat. Ich kann diese Gefühle einfach nicht unter Kontrolle bringen.

Jetzt werde ich erst einmal schlafen gehen, oder es versuchen....

Gruß,
A.J.
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sonnenblume
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W, 27


Post Sat, 06.Sep.03, 11:28      Reply with quoteBack to top

hi A.J.,


ich kann dir, was die ganze geschichte mit der frau, die du liebst, irgendwie sehr gut nachfühlen.
-ich kenne diese form von beziehung ja zu gut von mir selbst.... Rolling Eyes .

ok. ich bin mittlerweile übrigens wieder mit meinem exfreund zusammen. (mit dem, der mich so sehr liebt).
ich habe aber nachwievor immer wieder meine einbrüche, und bin mir meiner gefühle ihm gegenüber immer wieder unsicher Confused .
nicht darin, dass ich ihn gern habe, nein! aber darin, ob ich ihn denn auch so liebe, wie er mich.

kannst du mir bitte nochmals schreiben; wie sind denn die gefühle der frau, die du liebst, dir gegenüber?
ist das sicher, dass sie dich nicht auch liebt?
das hab ich bis heute aus deinen postings irgendwie nicht herausgefunden.
oder ist es klar, dass sie für dich nicht mehr als "kollegialität" empfindet? (und; ist sie denn jetzt immer noch mit ihrem anderen freund zusammen?)

das finde ich nämlich noch wesentlich, am ganzen.
irgendwie scheint bei euch etwas doch irgendwie nicht ganz klar zu sein.
du nervst dich ab ihrem verhalten. da frage ich mich; habt ihr denn bis jetzt genug klar geklärt, wie "die fronten" stehen?
oder ist das offen geblieben, -gerade weil du sie ja auch so liebst, und sie dich wahrscheinlich eben als freund nicht verlieren will?

hast du das gefühl, mit ihrem verhalten, sie nimmt dich nicht ernst? wenn sie mit dir fürs kino, etc. abmachen will?
dann frage an dich; hast du ihr denn bis heute ganz klar zu verstehen gegeben, dass du diese form von beziehung nicht mehr (aufrecht)erhalten kannst?
sprich; hast du mal echt "tacheles" mit ihr gesprochen?

hmmm. dass das für dich nicht einfach ist, denk ich mir traurig .
da du sie ja liebst. und ich denke, frust auszuhalten, gehört in so einem prozess dazu.
aber wenn der ärger, die agressionen so offensichtlich gegen sich selbst gerichtet sind, mit physischen verletzungen und so, dann ist das schon nicht mehr "gesund".
bei dir scheint momentan viel in bewegung zu sein, A.J.
in dem ich glaube, dass du in dem ganzen chaos der gefühle auch wachsen, reifen kannst grinsend an sich, sind so prozesse, von enttäuschter liebe, etc., ja nicht nur schlechtes.
die frage ist vielleicht eher die, wie man damit umgeht, innerlich.
-nur so ein gefühl von mir; sei nicht so hart zu dir, A.J..
diesen eindruck hab ich ein bisschen.
dass das ganze frustrierend, sehr traurig, etc, ist, das ist unumstritten!
versuche vielleicht, anstatt dich selbst zu verletzten, oder deinen eigenen kopf gegen die wand zu schlagen Confused , diese vorhandenen und berechtigten! wutgefühle "konstruktiver" umzusetzen. mit sport, etc.

ob dein verhalten schon an borderlinesymtom grenzt, kann ich dir leider auch nicht sagen. bin selbst kein bordi.

liebe grüsse dir, sonnenblume
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A.J.
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M, 37


Post Sat, 06.Sep.03, 13:59      Re: Wo beginnt SVV? Reply with quoteBack to top

Huhu, Sonneblume!

Ich habe mich mit der Frau schon darüber unterhalten, wir haben die "Fronten" abgeklärt.
Sie sagte mir, dass sie mich sehr lieb habe, aber eben nur als Freund.
Ich habe sie einmal gefragt, woran es liegt, dass viele Frauen (ich sage extra nicht "alle" denn ich will es auch nicht verallgemeinern, aber es waren bisher irgendwie alle, für die ich mehr als nur freundschaftliche Gefühle entwickelt habe) froh sind, jemanden zu haben der:

- sie zum Lachen bringen kann
- mit dem sie über alles reden können
- mit dem sie Pferde stehlen können
- in dessen Gesellschaft sie sich wohl fühlen

aber sich nicht für eine Beziehung zu demjenigen entscheiden können.
Eine Antwort habe ich nie erhalten.

Ich habe ihr auch einmal eine "Absprache" aufs Auge gedrückt.Diese Absprache beinhaltete einen stark eingeschränkten Kontakt miteinander. Ich habe ihr gesagt, sie kann mich jederzeit anrufen oder sich mit mir treffen, wenn sie Probleme hat und sich aussprechen wolle. Sie hat dieser Absprache zugestimmt, sich aber nie so recht dran gehalten.
Immer wieder mal kam eine SMS oder eine E-Mail in der sie fragte "wie geht es dir?" und "Was hast du so am Wochenende gemacht?" und sowas alles. Also ganz klar jenseits der Grenzen der Absprache.
Einer gemeinsamen Freundin gegenüber hat sie auch gesagt, dass sie unter der Situation derzeit leidet. Sie habe einen Sonntag eigentlich die ganze Zeit nur geweint, weil sie diese Situation so bedrückt.
Also ist es nicht nur für mich besser, den Kontakt zu ihr abzubrechen, sondern auch für sie, damit sie davon "loskommt", dass ich nur noch distanziert mit ihr umgehen möchte.

Sie hat wohl auch mit der Entscheidung zu kämpfen, ob es richtig war, ihre vorherige Beziehung zu beenden und hat mich stundenlang in ein Gespräch verwickelt und mir gesagt, dass sie immer wieder darüber nachdenkt, ob es richtig war die "Ex-Beziehung" zu beenden oder nicht.

Eigentlich sollte ich froh sein, dass ich nicht mit ihr zusammengekommen bin, so lange wie sie sich noch nicht einmal darüber sicher ist.
Denn ich habe den Eindruck, sie hat sich in ihre jetzige Beziehung geflüchtet, um sich eben nicht mit der Entscheidung auseinandersetzen zu müssen. Und ich würde nicht gerne irgendwann einmal erfahren, dass ich nur ein "Lückenbüsser" oder "Notnagel" war.

Ja, bei mir ist derzeit viel in Bewegung, ich komme irgendwie nicht klar mit der Situation.
Ich bin wohl ziemlich hart mir selber gegenüber, denn ich habe den Eindruck und das Gefühl, dass ich den Anforderungen des Lebens und des "anderen Geschlechts" nicht gerecht zu werden. Und dieser Fehler muss ja irgendwo bei mir liegen.

Demzufolge bin ich natürlich auch sehr wütend auf mich selber, alleine schon, weil ich nicht in der Lage bin herauszufinden, wo denn nun der Fehler bei mir liegt.
Und dann werde ich aggressiv mir selber gegenüber, weil ich den Fehler nicht finden und beheben kann.

Gleichzeitig versuche ich, Mauern um mich zu errichten, die mich vor Einwirkungen von Aussen schützen, ich mag einfach niemanden an mich heranlassen und reagiere auch aggressiv meinen Freunden gegenüber, wenn sie nicht respektieren, dass ich von ihnen keine aufmunternden Lebensweisheiten und Lebenserfahrungsberichte haben möchte.

Zu deiner Äusserung, dass du dir Gedanken machst, ob du deinen Freund genauso liebst, wie er dich möchte ich auch noch was sagen:

Jeder Mensch liebt auf eine andere Art und Weise.
Es gibt Leute, die lieben bis zur Selbstaufgabe (was ich nicht richtig finde)
Es gibt welche, die lieben und geben lieber mehr als sie nehmen (ich glaube, da gehöre ich auch zu, aber wer kann sich selber schon richtig einschätzen?)
Dann gibt es welche, die geben und nehmen in der Liebe zu gleichen Teilen. (Finde ich auch klasse)
Manche jedoch nehmen in der Liebe nur und sind nur glücklich, wenn sie die volle Kontrolle haben (das andere Extrem zur Selbstaufgaben)

Wenn nun jemand, der gerne gibt und nimmt mit jemandem zusammen ist, der gerne mehr gibt als nimmt, dann glaube ich, dass diese Frage automatisch auftaucht. Allerdings finde ich nicht, dass sie was über die "Stärke" der Liebe aussagt, sondern einfach nur zeigt, dass man anders liebt als der Partner. Man sollte nie versuchen, seine Liebe an der Liebe des Partners zu messen. Zum einen ist es kein Wettbewerb und zum anderen kann man es einfach nicht, da Liebe nun einmal Liebe ist, aber keine fest definierte Gefühlsregung.

Hmm, ich glaube ich kann es einfach ohne Hände und Füsse nicht erklären, was ich meine Wink
Aber vielleicht kannst du in meinem Geschreibsel den Punkt erkennen, den ich sagen will. Wenn nicht, dann sag mir bescheid und ich versuche es noch einmal mit anderen Worten Smile

Liebe Grüße,

A.J.
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