Rauchen - nicht rauchen - rauchen!?!

sporadischer Gast 7 Graz W, 39

So gehts mir zur Zeit! Habe vor 3 Wochen (nach 20 Jahren und sicherlich 40 Zigaretten/Tag in den letzten 10 Jahren) Dank des Buches "Endlich Nichtraucher" von Allen Carr von einer Stunde auf die andere zum Rauchen aufgehört.
Allerdings bei der ersten Feier - natürlich im Zusammenhang mit Alkohol - wieder damit angefangen.
Ich könnte mir den Kopf dafür abreißen, vor allem, da das Aufhören wirklich nicht schlimm war und ich schon ziemlich lange Phasen hatte, in denen ich nicht einmal mehr an Zigaretten dachte.
Und jetzt bin ich wieder voll drauf - erst nur 4 oder 5 am Tag, mittlerweile aber Tendenz schon wieder steigend, rauche schon beinahe wieder eine Schachtel/Tag.
Und da ich mir jetzt einrede, dass das Aufhören ja gar nicht so schwer war, obwohl ich jahrzehntelang geraucht habe, schieb ichs wieder vor mir her, weils eben eh nicht so schwer war, also kann ich das ja jederzeit wieder (red ich mir ein).
Warum mach ichs dann nicht gleich?
Hat jemand Erfahrung in diese Richtung bzw. kann mir Tipps geben, wie ich mich wieder aufs Neue motivieren kann???

Liebe Grüße
BJ

Psychotherapeut 1589 Wien M

Lieber bjforever,

zunächst mal Gratulation, daß Sie's mal geschafft hatten. Allerdings ist es (leider) nicht besonders überraschend, daß die Entwöhnung nicht auf Dauer geklappt hat... Sad

Das zitierte Buch von Carr ist mir berufsbedingt natürlich bestens bekannt - es ist großartig geschrieben, ein typisch amerikanisches "Wunderheilungsbuch", ignoriert aber leider sämtliche Erfahrungen, die wir vom Drogenentzug her haben (Erinnerung: Nikotin = Droge). So ist mir niemand persönlich bekannt, der vorher mehr als 10 Zigaretten geraucht hat, und es auf Basis dieses Buches geschafft hätte, die Entwöhnung auf Dauer erfolgreich zu schaffen. Fast immer kommt es nach verhältnismäßig kurzer Zeit zu einer Neuaufnahme des Rauchens, häufig auch zu einer Suchtverlagerung (siehe auch mein Beitrag auf http://www.Psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=722&#4169 ).

Mein Tipp an Sie wäre, das Rauchen in Ihrer laufenden Psychotherapie zum Thema zu machen (sofern Sie sich in einer befinden) - so unterstützt, und vor allem auch die Suchtursachen berücksichtigend, sollte es Ihnen wesentlich besser gelingen, das Rauchen auch dauerhaft zu beenden. Dies wäre die am meisten erfolgversprechende Vorgangsweise.
Eine andere Variante wäre, das Buch nochmals zu lesen, diesmal aber die Entwöhnung nicht wie empfohlen, radikal anzugehen, sondern Schritt für Schritt, und dabei auf die eigene Psychohygiene zu achten (nicht zu viel Streß, emotionale Ausgeglichenheit usw.). Geben Sie sich Zeit.

Alles Gute!
Richard L. Fellner

sporadischer Gast 19 ,

Hallo bjforever!
Ich las das Buch ebenfalls mit Erfolg.Bei mir hielt die Wirkung sogar ein 3/4-Jahr(rauchte ca.10/Tag).Man fragt sich wie man SOOOOOOOO blöd sein kann,dann wieder damit anzufangen.Tja,is ne lange Geschichte...
Jedenfall rauche ich heute noch so um die 10/Tag und hab mir vorgenommen in nächster Zeit Very Happy

ENDGÜLTIG den blauen Dunst sein zu lassen.Ich weiß ja wie einfach das ist....
Mein Trick war,wenn das Verlangen da war,mir vorzustellen,was ein Nichtraucher in meiner Situation tun würde:NICHT DARAN DENKEN!

NICHT RAUCHEN! und so hielt ich durch bis,tja...

sporadischer Gast 20 ,

Hallo zusammen!

Ich habe das Buch auch mit Erfolg gelesen (bis jetzt Cool

). Zwar erst vor 5 Wochen, aber immerhin.
Also ehrlich gesagt, kommt mit der Zeit schon immer öfter wieder das Verlangen nach einer Zigarette. Am Anfang ist einem alles so klar, aber das verschwimmt mit der Zeit. Ich hab langsam etwas Angst, dass ich irgendwann wieder anfange. Bei großen Stress oder wenn ich mal wieder etwas mehr Alk trinke. Ich sag mir zwar, dass ich es schaffe und weiß ja auch, dass es der größte Schwachsinn ist, den es gibt. Aber ich würde trotzdem gern mal wieder Confused

Ich kenne aber auch Leute, die halten jetzt schon 3-4 Jahre durch.
Ich denk aber auch oft, wie würde ein Nichtraucher jetzt denken. Nämlich gar nicht daran. Smile

Naja wird schon!

neu an Bord! 4 Fürth W, 15

hey ihr.
ich rauch etz auch schon ziemlich lange..so 7jahre. habs dann in der 7ten irgendwann mal geschafft aufzuhören ...hab des dann voll lang durchgehalten. aber jetzt rauch ich wieder seit nem halben jahr. bei mri is des immer so, ich hab stress irgendwelche probleme oder sonst was udn dann is des verlangen nach einer kippe sehr groß und dann kann ich eifnach nicht anders. so blöd es auch klingt, aber wenn man echt scheisse drauf is, sich irgendwo hinflaggt und sich dann ne kippe anzündet..und danach gehts mri dann meistens irgendwie besser. hört sich scheisse für jeden ncihtraucher an aber is so. is klar das des rauchen keine probleme löst, aber man fühlt sich dann einfach irgendwie doch ein bisschen besser. hält zwar nicht lange an aber naja.
naja für jeden der aufhören will zu rauchen...viel glück und werdet nciht wieder rückfällig!

sporadischer Gast 15 Salzburg ,

hab mitte september aufgehört zu rauchen, aber nicht wegen dem buch "endlich nichtraucher", sondern wegen meinem freund (und natürlich auch wegen mir selbst, er gab mir eigentlich nur den anlass dazu, weil er mein erster nichtraucher-freund ist).
ging auch gut, solange ich nur bei ihm war, bzw. eben unter nichtrauchern. der guster war zwar schon oft da, aber man hats einfach gelassen, weil man sich ja als nichtraucher plötzlich wohl fühlte (ich hab mir immer gesagt: ist das nicht herrlich, keinen zwang zu haben, rauchen zu müssen??)
fiel mir auch nicht wirklich schwer, damit aufzuhören. habs mir viel ärger vorgestellt. schließlich hab ich 10 jahre lang geraucht, ca. 1 1/2 packerl am tag.

naja, dann hatte mein freund wieder zu arbeiten, und ich war/ bin viel allein. zusätzlich bin ich auf jobsuche, und trotz guter ausbildung will mich keiner anstellen, aus welchen gründen auch immer.
der druck war/ ist auf jeden fall enorm groß, jede absage empfinde ich als ablehnung meiner person bzw. qualifikation.
und da hab ich wieder zur zigarette gegriffen. die erste war soooo grausig!!! heut denk ich mir: hätt ich es doch dann gelassen, dann hätt ich diese grausige erinnerung behalten. aber nein, ich habs nochmal probiert, und da fing es mir wieder an zu "schmecken" und gab mir das gefühl, den ganzen ärger damit verdrängen zu können, was natürlich nicht stimmt. des weiteren kommt natürlich dazu, dass ich denke: aufhören ist ja keine schwierigkeit...

will wieder aufhören, weil ich mich ja mit dem zeug selbst vernichte. aber dazu brauch ich - wie oben von herrn fellner erwähnt - eine stabile ausgangsbasis, und das kann mir im moment nur ein fester arbeitsplatz bieten!!

werd euch auf dem laufenden halten!

~giggi~

sporadischer Gast 8 UNC14551F13D M, 25

hab das buch auch ein paar mal gelesen...

geholfen hat es mir nie...

Rolling Eyes

Forums-InsiderIn 196 Tau Ceti Center (TC²) M

bjforever,

mir ging es haargenau so. ich hab auch aufgrund des buches aufgehört, aber sieben monate später beim feiern wieder angefangen.
genau wie du hab ich mir gesagt ich kann eh jederzeit wieder aufhören.
bis es dann aber soweit war, hat es dann aber wieder 3-4 jahre gebraucht.
als ich das zweite mal (entgültig) aufgehört habe, wars genauso leicht.
ich denke die dinge kommen von allein. wenn eine trennung zu viel überwindung kostet, ist die zeit eben nicht reif dazu.

mir hat beim rauchen auch eine doku über den wirkungsmechanismus geholfen. das nikotin ersetzt nämlich eine natürliche aminosäure im gehirn, die benötigt wird, damit bei entsprechenden erlebnissen dopamin ausgeschüttet werden kann. die entsprechenden erlebnisse sind alle, die in irgendeiner form zur selbst- und arterhaltung nützlich sind. also nahrungsaufnahme, sex, nahrungsbeschaffung (sport), inkl. dinge die indirekt damit zusammenhängen (bei sex z.b. fortgehen, flirten, kennenlernen).
normalerweise schüttet das gehirn in solchen situationen und danach das dopamin aus, die körpereigene selbstbelohnung. damit einem die dinge zur selbst- und arterhaltung eben auch spaß machen. ohne dopamin wären sie nämlich nur anstrengend.

beim raucher ist aber diese natürliche prozeß unterbrochen. weil immer wieder nikotin geliefert, synthetisiert der körper die äquivalente aminosäure nicht mehr. das selbstbelohnungssystem ist also von einem externen auslöser (der zigarette/dem nikotin) abhängig geworden.

achte mal darauf wann du zur zigarette greifst. genau dann, wenn dein gehirn dir sonst auch einen kleinen dopaminkick verabreichen würde.

durch diese biochemischen zusammenhänge ist mir die sinnlosigkeit des rauchens klargeworden. ich zahl jeden tag viel geld, damit ich einen prozeß auslöse, den mein körper von selbst auslösen würde, jedoch ohne nebenwirkungen?! (ich hasse das gefühl der vergiftung das ich vom rauchen bekomme)

ein zusätzlicher dopaminkick entstünde nur beim nichtraucher. bei dem funktioniert nämlich die selbstbelohnung noch auf natürliche weise, und das nikotin verstärkt dann das gefühl. als friedenspeife (alle "selbstbelohnen" sich für den friedensvertrag!) also durchaus sinnvoll. aber beim raucher gibt es keinen zusatznutzen mehr. die entsprechende aminosäure wird leider nicht mehr hergestellt (das gehirn strebt immer nach ausgeglichenen, normalen bedingungen ... wenn es die produktion des proteins nicht einstellen würde, hätte man bei jeder zigarette einen dopaminüberschuß).

Forums-InsiderIn 196 Tau Ceti Center (TC²) M

Quote:

der druck war/ ist auf jeden fall enorm groß, jede absage empfinde ich als ablehnung meiner person bzw. qualifikation.
und da hab ich wieder zur zigarette gegriffen.

interessant ... selbstbelohnung in situationen die eigentlich nicht belohnt werden dürfen.
Exclamation

warnung: dadurch programmiert man sich selbst. man programmiert sich zu versagen. denn das dopamin das durchs nikotin ausgeschüttet wird, sagt dem gehirn das vorangegange verhalten war erfolgreich (für die art- und selbsterhaltung) und deshalb gut. die verhaltensweisen, die zum versagen geführt haben, werden dadurch manifestiert.
vereinfacht: die zigarette in einer solchen situation sagt dem gehirn: "es ist gut und sinnvoll" zu versagen.

sporadischer Gast 15 Salzburg ,

TauCeti wrote:

interessant ... selbstbelohnung in situationen die eigentlich nicht belohnt werden dürfen.

ich hab nie geraucht, weil ich mich belohnen wollte; ich war/ bin einfach nur süchtig!! und ein süchtiger raucher raucht doch in allen situationen... oder? (zumindest hab ich den eindruck, als hätte ich dann geraucht, wenn einfach die gelegenheit dazu bestand.)

~giggi~

Helferlein 36 M, 16

Die sucht basiert doch auf belohnung.wenn auch meistens nur im hinterkopf.
Ich rauche...und ich habe mich absichtlich süchtig gemacht.Nicht aus Gruppenzwang,sondern,weil ruachen einfach ein guter psychischer anker ist.D.h,wenn man gut drauf ist und eine Raucht,dann wird Das Rauchen im gehirn mit Gut drauf sein gekoppelt.Also,wenn man dann eine Raucht,wenns einem schlechter geht,dann errinnert sich daran,wie man so saugut drauf war und wir so zu sagen in den Zustand zurückversetzt.
Ich will hier jetzt niemanden zum rauchen auffordern(ich weis das zu sagen bringt nix,aber is besser,wenn ich diese abgedroschene phrase wiederhole),ich hab nur hier über die positiven wirkungen bei mir geredet...natürlich gibt es auch viieeele negative,aber die spüre ich nocht nicht,aber falls es mir wehtun sollte,hör ich auf zu rauchen.

neu an Bord! 2 Heidelberg M, 22

@Kurt Cobain
Du schreibst du hättest dich absichtlich süchtig gemacht!! Wie soll denn das funktionieren? Ein Sucht entsteht doch bei Zigaretten erst im Laufe der zeit.. oder willst du mir etwa weismachen du hättest ganz bewusst die Dosis Tag für tag gesteigert bis du endlich süchtig, zumindest in psychischer hinsicht wurdest?
Apropos... wenn du in zwanzig Jahren den Kehlkopfkrebs spürst, dann ist es zu spät...
ich rauche zwar auch, habe mich sicherlich nicht bewußt in diese Abhängigkeit begeben.. denn einen selbstherbeigeführten Tod kann ich auch schneller, effizienter und vor allem billiger haben:-)

Helferlein 36 M, 16

nein ich hab nicht täglich bewusst die dosis gesteigert,aber ich hab an dem punkt,als ich wusste "wenn du jetzt wieder rauchst,dann wirst du süchtig" und ich hab grinsend weitergemacht.

neu an Bord! 4 Wien W, 53

Ich sollte laut dem Lungenfacharzt zu rauchen aufhören rauche so am Tag meine 70!!!! Zigaretten. Habe es schon mit allen nur erdenklichen Mitteln versucht aufzuhören das letzte war mit ZYBAN. Naja da hatte es auch 3 Wochen funktioniert freude

aber kaum komme ich in irgendeine Stressituation (abeitsmässig oder privat) habe ich abermals zur Zigarette gegriffen. Muss noch dazuschreiben jetzt rauche ich nur! mehr 1 Pckg. pro 24 Stunden Rolling Eyes

aber auch das ist noch viel zu viel. Ich weiss es MUSS sich auch im Kopf abspielen.
Aber vielleicht hat jemand aus diesem Forum noch einen adäquaten Rat für mich. Besten Dank

sporadischer Gast 6 W, 50

Da möchte ich erzählen wie ich es geschafft habe, nicht mehr zu rauchen:

Rolling Eyes

Ich habe mir nicht vorgenomen, nie mehr zu rauchen, sondern zuerst einmal "HEUTE" nicht zu rauchen. Cool

Nachdem ich den ersten Tag geschafft hatte, kam der zweite und so habe ich immer einen weiteren drangehängt....
"Heute will ich nicht rauchen", habe ich mir jeden Tag auf's Neue gesagt und es hat funktioniert. Smile

...seit fast zehn Jahren! Cool

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