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orlando
sporadischer Gast
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W, 29
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Fri, 22.Aug.03, 23:59 verschiedenes ...;-) |
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Nur ein Traum?
Ich träumte mein Leben an einem See,
Irgendein See,
Spiegel-Glatte Oberfläche,
Unberührt.
Ich träumte mich in sengender Hitze,
Die Sonne verbrannte meinen Kopf.
Ich träumte mein Leben in Wolken,
Rannte von einer zur anderen,
Um in ihrem Schatten zu baden.
Sie kühlten den Kopf,
Erleichterten ihn.
Doch schnell,zu schnell regnet jegliche Wolke sich ab.
Ich lebte mein Leben an einem See,
Die Sonne verbrannte meinen Kopf,
Und ich rannte von Schatten zu Schatten,
Und ich rannte jedem Regentropfen hinterher.
Und ich rannte und rannte.
Doch,warum nur,sprang ich nie in den See?
Ich wollte ihn unberührt wissen!
Ich wollte mich spiegeln in ihm!
Ich scheute das Wasser und vertrocknete tröpfchenweise .
Nur ein Traum!
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orlando
sporadischer Gast
28
W, 29
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7.5.03
Die kleine kirche
Ruhig ists drinnen ,
und kühl.
Eine kleine Kirche auf nem Mittelstreifen,
Verkehrsströme - umspült.
Trennlinie....
Die Richtungen der Autokolonnen
entgegengesetzt.
Straßenbahn - gesäumt.
Menschen ?
Auf der Fußgängerzone,
den Blechkisten nacheifernt,
hinterherjagend mit pfeifendem Atem.
Oder :
Nebenher humpelnd ,
den Krückstock fest im Griff.
Ampel-Meer um die kleine Kirche herum.
Spazieren geht hier niemand.
Aber :
ES läuft sich schneller,
schneller und schneller...
um die Ecke herum.
Geht schneller und leiser ,
Die Kisten stehn nie wirklich
still ,
selbst ,
wenn ein Rot Ruhe gebietet .
Laufende Menschen wechseln beständig
ihre Richtungen.
So gehts voran,
so gehts zurück,
so gehts auch quer,
und diagonal.
Alle Wege sind gepflastert,
Alte Wege sind gepflastert,
herum um die kleine Kirche,
immer rund herum.
Fußwege , Trampelpfade ,
herum um die kleine Kirche ,
immer rundherum ,
die Straße gemieden .
Spazier-Gänger-Runden ,
die nie gedreht werden ,
nicht von den Menschen .
Und da stand ich am Tor grad
-wartend-
Ein alter Mann mit Baskenmütz`
und Krückstock ,
lief quer .
Es ging um die Gegenrichtung ,
ging dorthin , wo
die Busse halten
und mitnehmen .
Hier,
auf dem Mittelstreifen
vor der kleinen Kirche
blieb er stehen .
Blieb stehen und blickte zurück
langsam.
Ein Blick ,
nicht den Weg zurück ,
Ein Blick ,
in die Luft scheinbar .
Dann seine Hand ,
winkend und grüßend ,
dem Himmel zu scheinbar .
So folgte ich mit meinen Augen
seinem "zurück" .
Ein großes Fenster ,
Eine Häuserzeile der Gegenrichtung ,
Eine lächelnde alte Frau ,
dort hinterm Fenster ,
der Gegenrichtung ,
zurückwinkend .
Ein Lächeln und
der Alte dreht sich um wieder und
läuft weiter ,
den Strom auf der andren Seite zu nehmen.
Dann drüben angekommen ,
auf den Fußweg geschafft ,
mal mit den Karossen,
mal entgegengesetzt ,
Hin und Her
läuft der alte Mann mit seinem Krückstock,
und weiß nicht recht .....
Wohin?
Die Frau am Fenster wartet geduldig
und schaut besorgt....
Doch da,
endlich ,
der Blick nach oben ,
die Schultern angezogen,
ein fragender Blick.
Die alte Frau am Fenster
lächelt,
hebt den Arm ,
hinterm Fenster ,
Weiß die Richtung und
weist ein paar Meter weiter und
zeigt auf die Bushaltestelle .
"Schau da ,
da,....."
Da ,wo die Busse der richtigen Richtung folgen.
Ein Bus steht schon bereit.
Ein Blick nach oben ,
Das Kopfschütteln der Frau am Fenster,
die ohne Brille sehen kann.
Es war der falsche,
die falsche Zahl,
Die richtige Richtung ,
nur die falsche Linie .
Ein nächster Bus rollt heran ,
eine andere Nummer .
Und sie lächelt,
und sie nickt.
Glücklich nimmt der alte Mann die Stufe,
den Krückstock vorweg,
Und so sitzt er
in der richtigen Linie,
255 - die Zahl.
Die Richtung stimmt ,
und der Bus fährt zum Ziel .
Lächelnd - sich zuwinkend ,
Zwei alte Menschen ,
Liebe ,
von Fenster zu Fenster ,
und in Sicherheit ,
in der Sicherheit ,
alles an seinem Platz zu wissen,
die richtige Richtung zu wissen,
der gewollten linie zu folgen ,
und
querlaufen zu dürfen.
Und :
Irgendwo im Meer der Hast,
stehenbleiben,
ganz still
zurückschauen,
ganz langsam,
dem Himmel ein Lächeln,
der Sonne einen Gruß,
in der Sicherheit ,
auf vertraute ,
auf liebende,
auf sorgende,
und ermunternde
geliebte Augen zu treffen.
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orlando
sporadischer Gast
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W, 29
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Liebe "danach"
Ich liebe Dich ,
Ich liebe Dich ,
weil Du mich liebtest
irgendwie ,
Ich liebe Dich ,
weil Du sagtest ,
es ginge nicht ,
irgendwie ,
Ich liebe Dich ,
weil Du mich zurückwarfst
auf mich
irgendwie ,
Ich liebe Dich ,
"danach"
irgendwie ,
Ich liebe Dich
erst jetzt ,
irgendwie
Ich liebe Dich dafür ,
wie Du bist
irgendwie
Ich liebe Dich
und ich will nichts von Dir
irgendwie
Ich liebe Dich dafür ,
daß Du auf der Welt bist
irgendwie
Mehr brauch ich nicht ,
Dich zu lieben
Ich liebe Dich ,
weil ich nun auch andre lieben kann
Ich liebe Dich ,
irgendwie,
ohne Dich zu wollen ,
ohne Dich zu brauchen ,
ohne Dich zu zwingen ,
ohne Dich zu bedrängen ,
ohne...
ohne...
einfach nur so .
Ich hoffe,
Du liebst Dich irgendwann ,
wie ich Dich .
irgendwie !
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Sa Jul 26, 2003 18:27
Hey Du Kleines
(in mir drin)
Hey Du Kleines
Hab keine Angst ,
ich versteh Deine Angst ,
Ja ,
Ich höre Deine Angst ,
Hey Du Kleines ,
Bist so scheu ,
bist flüchtig wie ein Windhauch ,
Ja,
Ich paß auf uns auf ,
Hey Du Kleines,
Nicht gleich wegrennen,
Schau mal,
Bin doch bei Dir,
Werd nichts erzwingen ,
Werd Dich nicht zwingen ,
Ja,
Ich nehm mich zurück ein bischen .
Hey Du Kleines ,
ist doch okay ,
Brauchst Dich nicht schämen,
Bleib hier,
lauf nicht weg ,
bleib bei mir,
Ja,
Ich sehe Dich ,
Bist so leicht ,
Ich halte Dich fest ,
nur ,daß Du nicht weggeweht wirst ,
nicht , Dich einzusperren .
Ja,
bleib ruhig scheu , Du Kleines,
Machst mich traurig ein bischen Du ,
is nicht schlimm , wirklich nicht,
gehörst ja zu mir oder ich zu Dir,
Macht nur traurig ,daß Du Angst vor mir hast .
Ja,
bleib vorsichtig , ich verstehe Deine Angst .
Sag ruhig,wenns zuviel wird Du ,
Ich geb nicht gern nach ,
aber ich gebe nach ,
Glaube mir
bitte ,
Ich paß auf uns auf ,
ich höre Dich ,
ich sehe Dich ,
und
Du darfst sein,wie Du bist ,
Okay?
Bitte hab keine Angst vor mir !!!!!
Bitte!!!!
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orlando
sporadischer Gast
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W, 29
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Druck,Entspannung,Haare
Ich dachte einst,
sie wären mir zuviel,
die Haare,
die langen,
wie die Blicke;
die langen .
So schnitt ich sie ab,
ganz ab mit den Haaren,
ganz ab von den Blicken,
den langen .
Die Blicke machten Druck,
wollt sie kurz und abgestoßen,
wollt sie kurz und geschockt,
wollt sie kurz,
mich in Ruhe lassend,
wollt kurz nur Entspannung.
Haare sind Antennen,sagt man in bestimmten Kreisen,
Antennen zur Außenwelt,
Antennen der Wahrnehmung,
Antennen,
viel zu sensibel
für lange Blicke
lange Zeit .
Augen suchten den Boden zu fassen,
Augen suchten Halt,
Augen suchten,
nicht wahrzunehmen,
lange Blicke
Bemäntelt mit rotem Haar bis zur Hüfte hinab.
Durch eine rote Haaresröhre den Boden gesucht
und nur dort Halt gefunden .
Antennen dennoch ,
Antennen,
die abmußten,
Antennen stutzen bis auf ein Nichts,
Der Blick gen Boden blieb,
denn die langen Blicke blieben ebenso .
Eine kurze Erleichterung nur,
sich zu scheren,
Anhaltender Druck .
Langes rotes Haar ruht auf Schulterblättern
und bedeckt die Brüste,
Langes rotes Haar wieder,
die Hüfte noch unerreicht,
Langes rotes Haar
und lange Blicke ,
Mein Blick geradeaus,
meine Antennen
ungestutzt,
meine Wahrnehmung
ungestutzt,
Offene lange rote Haare
und mein langer Blick
und gesenkte Augen den Boden suchend,
gesenkte Augen ,
Halt suchend ,
die gesenkten Augen der Anderen,
unter Druck .
Binde mir die Haare
so manches Mal,
will keinen Druck ausüben ,
erleichtere manches mal,
indem auch ich den Blick senke,
Richte ihn gen Boden
als Verneigung,
richte ihn gen Boden
als Gruß.
Richte ihn gen Boden,
denn ich weiß,
wie es ist,
Druck zu spürn,
Haare zu rasiern ,
Wahrnehmung auf Null zu stutzen,
für ein Fünkchen Erleichterung.
Übersensible Antennen
brauchen Zeit zum Wachsen ,
zum gewöhnen ,
zum erträglich werden,
brauchen Zeit,
sein zu dürfen ,was sie sind.
Wahrnehmung braucht Zeit,
braucht Zeit,
nicht zu verletzen,
braucht Zeit ,
nicht zu beschränken ,
braucht Zeit,
Augen auf Augen treffen zu lassen,
braucht Zeit ,
lange Blicke mit langen Blicken zu erwidern,
braucht Zeit ,
sich mit langen roten Haaren auf dem Boden
zu bewegen,
ohne ihn zu sehen ,
ohne zu stolpern,
ohne zu fallen,
braucht Zeit ,
zu wachsen !
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orlando
sporadischer Gast
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W, 29
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-Tasse ... Tür ... Kiste
Eine einzige Tasse noch,
die unverpackt ,
Eine einzige Tasse Kaffee,
die ermuntern soll,
weiterzumachen ,
wachzubleiben ,
Eine kleine schwarze Tasse,
milchig der Inhalt .
vanillezuckersüß
der Kaffee,
Eine einzige Kiste noch,
Krimskram darin,
Erinnerungen darin
an eine wunderbare Zeit,
grauenvolle Erinnerungen,
an eine wunderbare Zeit,
Zeit,die Spuren hinterließ,
Wunderbare Spuren,
Wunden , bar jeder Vernunft,
Wunden der Liebe und des Schmerzes,
Wachbleiben , die Hand um diese
letzte,schwarze Tasse gekrallt,
wachbleiben ,
Vanille ersetzt feste Nahrung,
wachbleiben,
nicht einschlafen,
nicht träumen,
nicht Wunden aufreißen,
die Pflaster sind schon verpackt.
An der Tür steht "Draußen",
ich les es von "Drinnen",
Eine letzte schwarze Tasse mit Kaffee,
der Vanillegeschmack macht Leben,
Nahrung.
Ich zerre eine letzte Schachtel Zigaretten
aus der Weste,die an der Türklinke festhängt,
mag mich nicht lösen davon ,
Nicht von der Weste,
nicht von der Schachtel,
noch nicht.
Eine letzte Kiste warten aufs "Draußen",
muß die Weste abnehmen,daß die Türklinke
zu betätigen bleibt.
Sitze da mit meiner kleinen schwarzen Tasse,
mit dem Kaffee darin ,
mit dem Vanillegeschmack ,
auf der letzten Kiste,
und schaue auf die Tür,
schaue auf dies Wort,
"Draußen".
Was ist da?
Was will ich da?
Wachbleiben!
Ein weiteres Schluck,
wachbleiben,
Vanillegeschmack,
versüß mir den Schritt
durch die Tür damit,
doch es ist die letzte Tasse.
Zwei Schluck noch drin oder drei,
ich rauche.
"Draußen"
losgehn,
wachbleiben,
alleine gehen,
"Draußen" SEIN,
Draußen,
Draußen,
Draußen
Kalter Kaffee mit Vanillegeschmack,
ALLE,
Ich spüle die kleine schwarze Tasse ab,
verpacke sie im letzten Zeitungsfetzen,
lege sie ins letzte freie Eckchen
der Kiste,
Ziehe mir die Weste an,
wird kühl "Draußen" derzeit wieder,
öffne die Tür
und schaue zurück.
Trage die Kiste vor die Türe,
krame in der Weste nach dem Schlüssel,
schließe die Tür von "Draußen",
schließe ab,
und lese Außen dran
"Drinnen"
Alles ist da,
alles in der Kiste verstaut,
alles da und mitgenommen,
alles da in Erinnerung ans "Drinnen",
alles mitgenommen nach
"Draußen",
Da wartet ein Auto,
mein Auto,
dort "Draußen",
ich setze mich hinein
und träume von der nächsten kleinen schwarzen Tasse Kaffee
mit Vanillezucker unter Bäumen und Sonne und Licht,
und Wolken und Regen und Sturm
"Draußen".
Die Autotür ist unbetitelt,
ebenso das Fahrtziel,
dennoch,
Ich werde ankommn,
die Kiste ausräumen
Draußen stehn oder sitzen
mit meiner kleinen schwarzen Tasse Kaffee
mit Vanillezucker
und dem Rauch
der letzten Schachter Zigaretten .
Werde "Draußen" leben,
draußen wachbleiben,
draußen Türen schließn,
ohne "Drinnen" zu hocken .
"Draußen" verbleiben,
unter bäumen,
Blättern,
Sonne,
Regen,
Stürem,
Gewitter
sengender Hitze
und Eiseskälte,
Draußen leben,
ohne Drinnen gefangen zu sein.
Ich dreh den Schlüssel um ,
Jaulen und Gröhlen des Motors,
ängstliche Vorfreude,
und der Motor springt an,
der Tank ist voll,
die Türen geschlossen,
der Gurt sitz fest,aber beengt nicht,
Die Kiste neben mir auf dem Sitz beruhigt,
und Kea fragt:
Gehts nun los Mama?
Und ich sage :
JA!
Wach,
Vanilledufterfüllt,
Erinnerungen,
Vom
Drinnen
nach
Draußen,
JA!
so nu reichts,versprochen ...
lg
jana-orlando
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