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Kopftheater
Guest
W
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Wed, 20.Aug.03, 14:55 Trennungs-Traum |
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Ich bin seit 11 Jahren in einer Therapie. Anfangs hatte ich Depressionen und Angstzustände. Seit ca einem halben Jahr leide ich an Zwangsgedanken/ Handlungen begleitet von einer jahrelangen Bulimie.
Meine Zwangsgedanken beinhalten, dass ich Angst habe mich von meinem Lebensgefährten zu trennen.
Ich hatte eien schlechte Kindheit mit sexuellem Mißbrauch und meine Mutter war jahrelang Alkoholikerin und hat mich damals (und heute noch)im Stich gelassen.
Mit meinem Freund bin ich sehr glücklich. Mein Arzt sagt, dass diese Gedanken genau aus diesem Grund auftauchen, da ich mich das erste Mal im Leben einlasse. Wir bauen momentan auch bei seinen Eltern aus.
Ich gehe einmal die Woche zur Therapie, jedoch ist mein Arzt momentan im Urlaub.
Es geht um folgendes: Ich habe letzte Nacht geträumt, ich hätte meinem Freund gesagt, dass ich mich trenen möchte.
Jetzt habe ich natürlich die OBERPANIK, dass das ein Zeichen ist, dass ich das wirklich will.(tiefenpsychologisch gesehen oder so)
Mein Arzt versichert mir immer, dass diese Gedanken nichts mit meinem Freund zu tun haben, sie ständen für etwas anderes und würden meine eigentliche Angst binden. Und es ging die letzten Sitzungen auch fast ausschließlich um meine Mutter!
Warum träume ich so was ? Ich habe echt Angst! Was bedeutet dieser Traum?
Liebe Grüße, ein etwas verzweifeltes Kopftheater
Anmerkung Admin: Betreff-Zeile zwecks besserer Übersichtlichkeit von "Eine wichtige Frage an Therapeuten!!!!!!!!" auf obige geändert, ich hoffe, das stört Sie nicht allzu sehr. mfg, Fe
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Ludmilla
Forums-Gruftie
827
W, -9
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Hallo Kopftheater,
kann es sein, daß dein Freund in deinem Traum nur als Bild für anderes herhalten muß? Mir würde da z.B. deine Mutter einfallen. Du sagst, daß ihr in letzter Zeit viel von ihr geredet habt. Geht es in dem Traum um eine symbolische Abnabelung von deiner Mutter? Vielleicht nutzt du deinen Freund (im übertragenen Sinne), weil du dich noch nicht traust, ihr zu sagen, du bist ein eigenständiger Mensch.
Folgendes Zitat würde dazu gut passen:
Kopftheater wrote: | Ich bewundere dich dafür, dass du den Mut besitzt den Kontakt zu deiner Mutter abzubrechen. Ich wünschte ich würde das schaffen. Ich bekomme schon Schuldgefühle, wenn ich sie nicht umarmen will. Das ist echt krank. Ich bilde mir auch immer noch ein, dass ich ihr verzeihen müsste. |
Das war jetzt nur so ein Denkanstoß von einem Nicht-Therapeuten.
Alles Liebe
Ludmilla
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Kopftheater
Guest
W
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Wed, 20.Aug.03, 16:36 Hallo Ludmilla |
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Hallo Ludmilla,
vielen Dank erstmal für deine spontane Antwort.
Die Idee, dass es sich in meinem Traum um meine Mutter handelt, ist gar nicht so abwegig.
Mein Therapeut sagte auch, dass durch den bervorstehenden Einzug bei meinem Freund automatisch eine Trennung stattfindet. Eine Ablösung.
Wir ziehen ca 35 Km weg von meiner Heimatstadt, von dort wo auch meine Mutter lebt und all die schrecklichen Dinge passiert sind.
Vielleicht tut es mir auf eine krankhafte Art weh, meine mutter gehen zu lassen, weil ich noch nicht begriffen habe, dass ich nichts verliere, weil sowieso nie etwas da war..
..vielen lieben Dank nochmals
und ganz liebe Grüße , Kopftheater
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Hallo Kopftheater,
ich würde Ihren Traum ähnlich interpretieren.
Manchmal werden im Traum gerade geliebte Personen mit den am meisten gefürchteten Handlungen oder Taten "belegt", da man ihnen am ehesten zutraut, diese auch "auszuhalten" bzw. mitzutragen - die eigentliche Absicht oder Handlung, um die es geht, bezieht sich jedoch auf eine andere Person - eine, bei der man sich da vom Bauchgefühl her nicht so sicher ist ...
Bei dieser Gelegenheit möchte ich anregen, daß Sie Ihre Anliegen nach Möglichkeit eher in die Therapie verlegen (auch, wenn Ihr Arzt auf Urlaub ist) und den Prozeß dort nicht durch laufende Fragen hier im Forum aufweichen (obwohl es mich/uns natürlich ehrt, daß Sie den TeilnehmerInnen hier ein solch großes Vertrauen entgegenbringen).
Freundliche Grüße und weiterhin alles Gute!
Richard L. Fellner
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Kopftheater
Guest
W
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Wed, 20.Aug.03, 21:58 Vielen Dank |
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Hallo H. Fellner
vielen Dank für die spontane Antwort. Ich weiß, dass es immer etwas schwierig ist ausserhalb der Therapie solchen Fragen nachzugehen. Man kann auch einiges durcheinanderbringen, gerade wenn sich die Antwort nicht mit der Grundthese des jeweiligen behandelnden Therapeuten deckt.
Das macht die momentane Situation für mich auch sehr schwer, da mir gerade in dieser Angstsituation der vertrauten Ansprechpartner fehlt.
Ich könnte ja auch zur Not mal ambulant in die hiesige Psychiatrie gehen, falls die Situation es erfordert. Doch selbst dann hätte ich Angst, dass mir jemand etwas sagt, was sich nicht mit den Aussagen meines behandeldn Therapeuten deckt.
Trotzdem danke ich ihnen für ihre Antwort und kann den für mich sehr beängstigenden Traum dadurch besser verstehen.
Schöne Grüße, Esther
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