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Jodie
Helferlein
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Post Wed, 20.Aug.03, 11:43      Spruch der Ärztin macht mich fertig Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen!

Ih muß hier eben mal wieder meine Sorgen loswerden.
Gestern war ich bei meiner Hausärztin um mir meine dritte Beruhigungsspritze abzuholen. Normalerweise kann ich super gut mit ihr reden. Sie ist sehr nett und ich vertraue ihr vollkommen. Einmal, als ich ihr gesagt habe wie schlecht es mir geht, da hat sie mich getröstet und mir gut zugeredet und gesagt, dass ich mich immer an sie wenden kann. Da habe ich die erste Spritze bekommen, nachdem ich mir fast die Augen ausgeheult hätte. Beim zweiten mal war sie ebenfalls noch sehr verständnisvoll. Das hat mir immer sehr gut getan. Aber gestern war sie irgendwie komisch.

Als sie mich fragte wie es mir ginge habe ich schon wieder mit den Tränen gekämpft und ihr gesagt, dass es mir nicht so gut geht, aber ich durch die Spritze etwas besser schlafen kann. Ich habe ihr gesagt, dass meine Hoffnung immer geringer wird und daraufhin meinte sie:" Ich weiß, der Spruch ist blöd, aber es ginbt immer noch welche denen geht es noch schlechter!"
DAS HAT MICH IM NACHHINEIN SO FERTIG GEMACHT!
Ich fühle mich gar nicht mehr richtig ernstgenommen und mache mir Gedanken, dass sie jetzt denkt ich stelle mich nur etwas zu sehr an... Ich hab noch versucht ihr zu erklären, dass es mir echt schlecht geht und das ich am liebsten gar nicht mehr leben will. Das war jedoch mit Sicherheit keine Selbstmordandrohung!!!
Naja, auf jeden Fall denke ich jetzt, sie glaubt ich bin nur wehleidig und stelle mich blöd an. Dabei geht es mit wirklich schlecht!

Oder hatte sie vielleicht einfach nur einen doofen Tag? Oder war der Spruch vielleicht sogar gut gemeint? Bewerte ich das alles über? Was soll ich davon halten?
Das macht mich so fertig, ich grübele jetzt seit 24 Stunden darüber nach, wie das gemeint sein könnte? Warum verletzt mich das so? Hab ich das nur falsch verstanden? Ich muß jetzt erst in zwei Wochen wieder zu ihr hin und weiß nicht wie ich die Zeit durchhalten soll ohne durchzudrehen!

Würdet ihr sie an meiner Stelle nochmal darauf ansprechen und sagen wie mich das verletzt hat?

Danke für eure Antworten, Jodie
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sokrates58
Helferlein
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,


Post Wed, 20.Aug.03, 11:55      Liebe Jodie, Reply with quoteBack to top

tut mir leid, was Dir da mit der Hausärztin passiert ist.

Allerdings ist es so, dass Hausärztinnen sehr selten eine psychologische Zusatzausbildung haben und sich so mitunter leider auch ungeschickt verhalten können.

Ich würde Dir raten, einmal mit einem Psychologen oder Facharzt über Deine Probleme zu sprechen, um auch herauszufinden, weshalb es Dir so schlecht geht.

_________________
Motto: Träume nicht Dein Leben. Lebe Deinen Traum.
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Jodie
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Post Wed, 20.Aug.03, 11:59      Reply with quoteBack to top

Danke für deine Antwort, Sokrates!

Ich bin auch in Psychotherapeutischer Behandlung, aber die Frau hat gerade vier Wochen Urlaub, deshalb war mir meine Hausärztin so wichitg...

Bewerte ich diesen Spruch vielleicht viel zu hoch? Und soll ich nochmal mit ihr drüber reden?

Liebe Grüßa, Jodie
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Arwen1983
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Wohnort Augsburg- Bayern, Deutschland
W, 20


Post Wed, 20.Aug.03, 12:31      Reply with quoteBack to top

Hi Jodie!

ich kann verstehen, dass du dich nun schon fragst was mit deiner hausärztin los ist, aber sie wusste sehr wahrscheinlich gar nicht was sie damit auslöst wenn sie dir so etwas sagt.

Es ist schon so wie sokrates gesagt hat, Hauaärzte haben nur selten eine psychologische Zusatzausbildung. nimm dir das nicht so zu Herzen.

Aber ein bisschen wahres in an dem Satz schon dran. ich meine, sie wird versucht haben dir zu sagen, dass dir die Beruhigungsspritzen zwar für den Moment helfen können, dass du aber langfristig selber aktiv werden musst.. ich weiß, dass du das vielleicht nicht hören möchtest, aber es ist schon so, dass nur du selber ertwas an deiner Situation ändern kannst aber du musst es von dir selber aus wollen.

liebe Grüße, Arwen1983
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wyn
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Posts 241

,


Post Wed, 20.Aug.03, 20:07      Reply with quoteBack to top

Hallo Jodie

Also nach meinen Empfinden, würd ich sagen, die Hausärztin ist selbst hilflos.
Ich denke das kommt daher, dass Beruhigungsspritzen ja nicht ein Zuckerl ist das man einfach so verabreicht, aber andererseits wird sie nicht wissen, wie sie dir sonst helfen kann.

Also daher, überbewerte es nicht.

LG von wyn
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Jodie
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Wohnort Braunschweig
W, 23


Post Thu, 21.Aug.03, 11:11      Reply with quoteBack to top

Hallo Arwen und Wyn.

Danke für eure Antworten.

@Arwen: Du hast schon recht, da ist was wahres dran. Menschen, die Krebs oder Aids haben geht es bestimmt beschissener als jemandem mit Depressionen und Essstörungen. Vor allem können wir selbst was dagegen tun, während andere Kranke auf Medikamente angewiesen sind. Ja, es ist was wahres dran, aber warum habe ich bloß immer das Gefühl deswegen nicht ernstgenommen zu werden?!?!?!

@Wyn: Auch du hast recht, meine Ärztin ist wirklich hilflos. Sie sagte schön, sie würde mir gerne helfen, aber sie ist nun mal keine Therapeutin...

Ich mache mir zwar immer noch viele Gedanken darüber und überlege auch ob ich das beim nächsten mal ansprechen soll, aber es tut schon gut eure Meinung zu hören. Danke!
Was sagt iht dazu, ob ich ihr von meinen Sorgen erzählen soll? Soll ich sie nochmal drauf ansprechen?

Liebe Grüße, Jodie
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Ludmilla
Forums-Gruftie
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W, -9


Post Thu, 21.Aug.03, 12:56      Reply with quoteBack to top

Quote:
Was sagt iht dazu, ob ich ihr von meinen Sorgen erzählen soll? Soll ich sie nochmal drauf ansprechen?


Hallo Jodie,

meiner Meinung solltest du das deiner Ärztin sagen, wie dich ihr Spruch bedrückt. Das scheint mir erstens wichtig, um das Vertrauen zwischen euch aufrecht zuerhalten. So steht nichts Unausgesprochenes zwischen euch, was die Beziehung trüben könnte. Ich finde, besonders zum Hausarzt ist vollstes Vertrauen sehr wichtig. Und zweitens, gibst du ihr so eine Chance, zu sehen, daß sie einen Fehler (?) gemacht hat. Sie kann ihr eigenes Verhalten noch einmal überdenken und so sehen, daß sie eventl. gewisse Defizite hat. Woher sollte sie das sonst ohne Rückmeldungen wissen?

Jodie, wenn solche Situationen häufiger vorkommen, solltest du dir aber auch überlegen, ob diese Ärztin wirklich die Richtige für dich ist. Ich spreche da aus Erfahrung. Confused

Liebe Grüße
Ludmilla
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Fipsi
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W


Post Thu, 21.Aug.03, 14:16      Reply with quoteBack to top

Hallo,

meiner meinung nach kann man überhaupt keinen vergleich anstellen wem es wirklich schlechter geht. das ist von der krankheit nicht abhängig. habe gestern einen MS-kranken kennengelernt. er weiß, dass er einem schlimmen ende entgegengeht. er genießt aber jeden tag. somit geht es ihm nicht so schlecht. ein bekannter von mir ist querschnittsgelähmt. auch er meistert das leben sehr gut und sieht jetzt sogar eine gewisse bereicherung aus seinem unfall. das eigene empfinden ist relevant. möchte auf jeden fall darauf hinweisen, dass eine depression lebensbedrohend sein kann. die folgen eines mißglückten selbstmordversuchs können auch schrecklich sein. depression ist nicht gleich depression. es wird zwischen major und minor depression unterschieden.

gruß, Hannes
Jodie
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W, 23


Post Fri, 22.Aug.03, 12:03      Reply with quoteBack to top

@Ludmilla:
Ich werde versuchen mit ihr zu reden. Ich habe nämlich auch genau davor Angst, dass etwas zwischen uns steht, was das Vertrauen trüben könnte. Ich hoffe nicht, dass sowas noch öfter vorkommt, denn eigentlich vertraue ich ihr sehr und mag sie auch gerne.

@Fipsi: Ich sehe das genauso wie du! Abver was genau ist der Unterschied zwischen einer Major- Depression und einer Minor- Depression?
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Fipsi
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W


Post Fri, 22.Aug.03, 12:24      Reply with quoteBack to top

Hallo Jodie,

anbei die kriterien einer major depression.

Major Depression
Nach dem amerikanischen Diagnose-Manual DSM IV spricht man von einer Major Depression“, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:

A. Mindestens fünf der folgenden Symptome bestehen während derselben Zwei‑Wochen‑Periode und stellen eine Änderung gegenüber der vorher bestehenden Leistungsfähigkeit dar; mindestens eines der Symptome ist entweder (1) Depressive Verstimmung oder (2) Verlust an Interesse oder Freude.

Beachte: Auszuschließen sind Symptome, die eindeutig durch einen medizinischen Krankheitsfaktor, stimmungsinkongruenten Wahn oder Halluzinationen bedingt sind.

1. Depressive Verstimmung an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages, vom Betroffenen selbst berichtet (z. B. fühlt sich traurig oder leer) oder von anderen beobachtet (z. B. erscheint den Tränen nahe). (Beachte: kann bei Kindern und Jugendlichen auch reizbare Verstimmung sein).

2. Deutlich vermindertes Interesse oder Freude an allen oder fast allen Aktivitäten, an fast allen Tagen, für die meiste Zeit des Tages (entweder nach subjektivem Ermessen oder von anderen beobachtet).

3. Deutlicher Gewichtsverlust ohne Diät; oder Gewichtszunahme (mehr als 5 % des Körpergewichtes in einem Monat); oder verminderter oder gesteigerter Appetit an fast allen Tagen. Beachte: Bei Kindern ist das Ausbleiben der zu erwartenden Gewichtszunahme zu berücksichtigen.

4. Schlaflosigkeit oder vermehrter Schlaf an fast allen Tagen.

5. Psychomotorische Unruhe oder Verlangsamung an fast allen Tagen (durch andere beobachtbar, nicht nur das subjektive Gefühl von Rastlosigkeit oder Verlangsamung).

6. Müdigkeit oder Energieverlust an fast allen Tagen.

7. Gefühle von Wertlosigkeit oder übermäßige oder unangemessene Schuldgefühle (die auch wahnhaftes Ausmaß annehmen können) an fast allen Tagen (nicht nur Selbstvorwürfe oder Schuldgefühle wegen des Krankseins).

8. Verminderte Fähigkeit zu denken oder sich zu konzentrieren oder verringerte Entscheidungsfähigkeit an fast allen Tagen (entweder nach subjektivem Ermessen oder von anderen beobachtet).

9. Wiederkehrende Gedanken an den Tod (nicht nur Angst vor dem Sterben), wiederkehrende Suizidvorstellungen ohne genauen Plan, tatsächlicher Suizidversuch oder genaue Planung eines Suizids.

B. Die Symptome erfüllen nicht die Kriterien einer Gemischten Episode.

C. Die Symptome verursachen in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeinträch­tigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

D. Die Symptome gehen nicht auf die direkte körperliche Wirkung einer Substanz (z. B. Droge, Medikament) oder eines medizinischen Krankheitsfaktors (z. B. Hypothyreose) zurück.

E. Die Symptome können nicht besser durch Einfache Trauer erklärt werden, d.h. nach dem Verlust einer geliebten Person dauern die Symptome länger als zwei Monate an oder sie sind durch deutliche Funktionsbeeinträchtigungen, krankhafte Wertlosigkeitsvorstellungen, Suizidgedanken, psychotische Symptome oder psychomotorische Verlangsamung charakterisiert.
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Snowflake
neu an Bord!
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W


Post Fri, 22.Aug.03, 13:54      Reply with quoteBack to top

Hallo!

Bin neu hier und könnte gleich auf Tausend Beiträge antworten und selbst welche schreiben usw....aber ich fang mal mit deinem an. Also wegen der Hausärztin würde ich sagen, es war auf jeden Fall lieb gemeint!

Ich denke es sollte Dir Mut machen. Ich nehme an Du hast Depressionen? Sie hat als Ärztin ja bestimmt schon viel erlebt und denkt dann vielleicht an Fälle zurück wo Kinder schwer krank waren oder irgendwer gestorben ist oder sowas und bei Dir ist es ja wenn Du Depressionen hast nichts endgültiges und es kann nur bergauf gehen.

Ich denke so hat sie das irgendwie gemeint, auf jeden Fall nicht böse.
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