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Kwest
neu an Bord!
2
W
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Wed, 20.Aug.03, 10:20 Wer verschreibt Ritalin für Erwachsene? |
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Hallo Leutz,
meine Frage scheint banal, wird aber langsam zum Problem. Mein Freund ist US Bürger und wurde als Teenager mit ADD (in Dtl. wohl ADS) diagnostiziert. Daraufhin bekam er Ritalin und seine schulischen Leistungen besserten sich rapide. Jetzt ist er im College und braucht es zum Konzentrieren können und lernen natürlich auch. ADD verschwindet ja nicht einfach. Da er nun für ein paar Jahre zu mir nach Dtl. gezogen ist und von hier per Online-Studium weitermacht, versuchen wir für ihn hier ein Rezept zu bekommen. Er kann ja nicht wegen ein paar Pillen ständig hin und her fliegen. Aber sämtliche Ärzte stellen sich stur. Die hören nur USA und meinen gleich, er hat es ja nur bekommen, da sie drüben ohnehin jedem Ritalin geben ohne wahren Grund. Jeder erteilt mir sofort eine Absage. Die wollen noch nicht mal irgendwelche Tests mit ihm machen, um die Diagnose zu bestätigen. "Wir verschreiben grundsätzlich kein Ritalin!". Seine Beschreibungen sind zu 100% deckungsgleich mit den Symptomen, die man so im I-Net zu dem Thema findet. Zuerst habe auch ich gedacht, er übertreibt und dass es nicht so schlimm sein kann. Aber mittlerweile verstehe ich es ein wenig besser und glaube ihm, wenn er sagt, er braucht es zum lernen.
Nun die Frage: Was kann ich noch machen? An wen kann ich mich wenden. Ich bin aus Berlin, hier muss es doch einen Arzt geben, der nicht solche Zicken macht und sich als Oberlehrer aufspielt. Kann mir jemand einen Tip geben?
Vielen Dank schon mal im Voraus.
Greetz
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Hallo Kwest,
Ritalin ist - auch in D - nicht verboten, viele Ärzte und Psychiater hier haben aber deutlich mehr Bedenken, es speziell Erwachsenen zu verschreiben, da es zwar der Therapiefreiheit unterliegt (bei einer Diagnose von ADS dürfen Stimulanzien wie Ritalin, Amphetamin etc. verschrieben werden), aber im Erwachsenenalter nicht behördlich zugelassen ist. Auch der Beipackzettel sagt das: bei Narkolepsie und Hyperkinetischen Verhaltensstörungen von Kindern kann demnach Ritalin angewendet werden.
So obliegt die Verschreibung tatsächlich dem Arzt - Sie müßten also einen finden, der die Verantwortung übernimmt, ein solches Rezept auszustellen (es finden sich aber definitiv solche Ärzte).
Persönlich möchte ich Ihrem Freund aber dennoch empfehlen, die Sache nicht auf die leichte Schulter zu nehmen - ADS ist nichts, mit dem man ein Leben lang verbringen muß, eine Psychotherapie wäre gerade in seinem Fall (je jünger, desto besser) höchst indiziert.
Beachten Sie außerdem, daß nicht vorhandene Medikamentenzulassungen (und sei es nur für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe wie zB. Erwachsene) üblicherweise nicht ohne Grund bestehen - im Fall von Ritalin sind es speziell die paradoxen Wirkungen des 'Aufputschmittels' speziell bei Kindern (!), und die nicht unerheblichen Nebenwirkungen des Medikaments speziell bei Erwachsenen. Deshalb würde ich einen Arzt, der hier zögert, nicht per se als "zickigen Oberlehrer" beschreiben, so wie Sie das tun, sondern im schlechtesten Fall als übervorsichtig, vielleicht aber eher als verantwortungsvoll. Vielleicht wäre dieser Gedanke ja in Ihrem Sinne günstig aufzugreifen: wenn Sie einen solchen Arzt etwa gleich um eine aktuelle Diagnose für Ihren Freund ersuchen, idealerweise durch Überweisung an einen mit ADS erfahrenen Arzt und/oder Psychotherapeuten. Dies wäre aus meiner Sicht nämlich dringendst angebracht (wie lange liegt seine Diagnose im Teenager-Alter denn schon zurück?), und könnte, falls sie immer noch ADS ergibt, sicher auch argumentativ unterstützen, wenn es um eine -passende- Medikamentenverschreibung und/oder speziell auch eine Therapiebewilligung geht.
Alles Gute und freundliche Grüße
Richard L. Fellner
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Kwest
neu an Bord!
2
W
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Erstmal vielen Dank für die Informationen.
Natürlich sind die von mir angesprochenen Ärzte nur vorsichtig. Ich bin nur momentan sehr gefrustet, da ihn sich noch nicht mal einer von ihnen angesehen hat. Bisher habe ich noch keinen im Telefonbuch gefunden, der sich damit auskennt. Folglich kann auch niemand die Diagnose bestätigen oder widerrufen.
Daher bleibt meine Frage, ob jemand hier im Forum einen fachkundigen Arzt/Therapeuten in Berlin kennt.
Zu den von Ihnen angesprochenen Wirkungen bei Erwachsenen: Wie werden Menschen mit ADS im Erwachsenenalter behandelt? Natürlich kann man nicht sein Leben lang Medikamente nehmen. Aber zumindest solange man in der Ausbildung steckt, finde ich es verständlich. Als Studentin weiß ich, wie viel Wissen man sich im Laufe einer Hochschulausbildung quasi "eintrichtern" muss. Mit ADS stelle ich es mir ungleich schwieriger vor. Für diese Fälle meine ich, muss auch Erwachsenen eine Möglichkeit gegeben werden. Den Arbeitsplatz zu "organisieren", absolute Ruhe zu schaffen und sämtliche andere lernorganisatorische Maßnahmen haben leider nur begrenzt Wirkungen gezeigt.
Ich bin mittlerweile am Verzweifeln.
Liebe Grüße
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Kwest wrote: | Ich bin nur momentan sehr gefrustet, da ihn sich noch nicht mal einer von ihnen angesehen hat. |
das kann ich mir allerdings gut vorstellen...
Kwest wrote: | Bisher habe ich noch keinen im Telefonbuch gefunden, der sich damit auskennt. |
am besten, Ihr Freund wendet sich an einen damit erfahrenen Psychotherapeuten/Psychologen/Psychiater. Auf meiner "Links"-Seite finden Sie Links zur Therapeutensuche, hilfreich dafür und zur Arztsuche könnte auch sein, wenn Sie über einschlägige Websites oder Selbsthilfegruppen Kontakt zu Mitbetroffenen aufnehmen - da findet sich mit Sicherheit jemand, der auch im Kreis Berlin jemanden kennt.
Kwest wrote: | Wie werden Menschen mit ADS im Erwachsenenalter behandelt? Natürlich kann man nicht sein Leben lang Medikamente nehmen. Aber zumindest solange man in der Ausbildung steckt, finde ich es verständlich. Als Studentin weiß ich, wie viel Wissen man sich im Laufe einer Hochschulausbildung quasi "eintrichtern" muss. Mit ADS stelle ich es mir ungleich schwieriger vor. (..) |
ja, das ist es sicherlich. Ich selbst arbeite relativ häufig mit Klienten, die unter ADS/ADHS oder auch dem Asperger-Syndrom (mehr dazu auf meiner Website) leiden, muß allerdings sagen, daß es da kein "Patentrezept" gibt. Dies würde auch diesen oft spannenden Menschen mit sehr großen Teilstärken, oft auch hoher Intellektualität, die aber emotional entweder mit ihrer Umwelt 'kämpfen' - oder aber auch emotional kaum spürbar sind, nicht angemessen entsprechen.
Am wichtigsten ist zunächst eine Diagnose, auch ein persönliches Gespräch - nach diesem läßt sich meist schon recht gut einschätzen, womit man es zu tun hat und wie eine Therapie aussehen könnte. Deshalb nochmals mein Tipp, sich an einen erfahrenen Arzt/Therapeuten zu wenden - auch mit dem Hintergedanken, daß etwaige körperliche Belastungen durch Medikamente (sofern möglich und sinnvoll) vermieden werden sollten.
Alles Gute!
Richard L . Fellner
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Fanny
Forums-InsiderIn
151
oberoesterreich ,
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Tue, 16.Sep.03, 4:43 Re: Wer verschreibt Ritalin für Erwachsene? |
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Suche weiter! In Österreich ist es aber aussichtslos, sie sind viel später dran als in Deutschland. Frau Dr. R. Spallek in Bayern würde ich empfehlen.
Ohne Ritalin wird ADS nicht besser und es ist eine lebenslange Plage.
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Tue, 16.Sep.03, 7:23 Re: Wer verschreibt Ritalin für Erwachsene? |
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Hallo Fanny,
tut mir leid, das so unmißverständlich sagen zu müssen - aber das, was Sie hier in diesem Zusammenhang schreiben, ist schlicht und einfach falsch.
Ganz nebenbei: dies ist keine Vermittlungsstelle oder Marktplatz für Medikamente - und ich bin nicht sicher, ob sich die Ärztin, die Sie hier angeführt haben, über "publicity" dieser Art wirklich freuen wird.
Weitere oder detailliertere Hinweise auf 'Anlaufstellen' für Medikamentenfragen werden aus obigen und rechtlichen Gründen ohne Rücksprache entfernt.
Mit freundlichen Grüßen
Richard L. Fellner
p.s.: für einschlägig Interessierte mag der TV-Tipp für den heutigen Abend betreffend ADS/ADHS interessant sein (siehe entsprechender Forumsbereich).
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Fanny
Forums-InsiderIn
151
oberoesterreich ,
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Mon, 22.Sep.03, 9:31 Re: Wer verschreibt Ritalin für Erwachsene? |
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Das war die Frage.
Ich glaube diesbezüglich keinem Experten mehr, der kein Hyperaktives Kind zu Hause hat.
Man kann nicht sagen, ob die Meinung einer Person falsch ist oder nicht, 100%tig ist im Leben gar nichts. Als Therapeut kannst Du Deine Erfahrungen schildern, als Mutter habe ich naturgemäß andere.
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Maria2
sporadischer Gast
21
österreich W, 29
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Sat, 06.Dec.03, 1:58 Re: Wer verschreibt Ritalin für Erwachsene? |
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Sehr geehrter Herr Fellner,
ich bin kein Ritalin-Verfechter und finde natürlich, dass ein eventuelles ADS erst mal ordentlich abgeklärt gehört, bevor man es medikamentös behandelt.
Aber Sie haben in Ihrem Posting vom 20. August etwas geschrieben, was mich etwas stutzig gemacht hat: Dass Ritalin bei KINDERN "paradoxe" Wirkungen und bei Erwachsenen erhebliche Nebenwirkungen habe.
Soweit ich weiß, hat Ritalin bei Kindern mit AD(H)S eine paradoxe - beruhigende - Wirkung, weil sie AD(H)S haben und nicht, weil sie Kinder sind. Ich erkläre mir das so: Bei ADS sind bestimmte Bereiche im Gehirn weniger aktiv als bei "Normalen". Methylphenidat bringt diese Bereiche auf ein "normales Niveau", und die betroffenen Personen können dann zum Beispiel Reize besser filtern, sind nicht mehr so ablenkbar, etc..
Dass Ritalin bei Erwachsenen mehr Nebenwirkungen haben, hab ich noch nie gelesen, aber im Allgemeinen benötigen Erwachsene geringere Dosierungen und die Einstellung ist schwieriger als bei Kindern. Eventuelle Nebenwirkungen könnten also auch an einer schlechten Einstellung liegen.
Ich denke, Fanny hat gemeint, dass bei manchen Kindern (ihren Kindern) erst unter Medikation andere Maßnahmen wie Verhaltenstherapie,... "greifen", weil sie erst dadurch für solche Maßnahmen zugänglich werden. Das hört man immer wieder mal.
Dass Ritalin für Erwachsene (noch) nicht zugelassen ist, liegt meiner Meinung nach daran, dass erst in letzter Zeit sich langsam das Wissen durchsetzt, dass ADS sich nicht "auswächst". Außerdem müssten für eine Zulassung neue Studien durchgeführt werden, das kostet viel Geld, und dieses Geld müsste eine Pharma-Firma erst mal investieren - und das "rechnet" sich wahrscheinlich nicht.
Lg
maria
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Sat, 06.Dec.03, 11:05 Re: Wer verschreibt Ritalin für Erwachsene? |
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Liebe Maria2,
Maria2 wrote: | Soweit ich weiß, hat Ritalin bei Kindern mit AD(H)S eine paradoxe - beruhigende - Wirkung, weil sie AD(H)S haben und nicht, weil sie Kinder sind. |
Weil sie ADHS haben und Kinder sind.
Ritalin hebt die Trägheit bestimmter Hirnregionen auf, so dass diese Kinder dann wieder mehr "bei sich" sind. Bei vielen (nicht allen) Erwachsenen funktioniert das nicht mehr so ..:
Maria2 wrote: | Dass Ritalin bei Erwachsenen mehr Nebenwirkungen haben, hab ich noch nie gelesen |
bei (den meisten) Erwachsenen wirkt es wieder mit den klassischen Effekten der Amphetamine. Darüber hinaus werden dem Medikament bei Langzeiteinnahme (wie bei vielen anderen Medikamenten auch) zum Teil erhebliche "Kollateralschäden" nachgesagt, dazu laufen im Moment intensive Forschungen. Grundsätzlich (da werden wir sicher ähnlicher Meinung sein) muß es immer ein Anliegen sein, daß eine Medikamentengabe nur ein möglichst kurzfristiges Behelfsmittel sein sollte.
Maria2 wrote: | Ich denke, Fanny hat gemeint, dass bei manchen Kindern (ihren Kindern) erst unter Medikation andere Maßnahmen wie Verhaltenstherapie,... "greifen", weil sie erst dadurch für solche Maßnahmen zugänglich werden. Das hört man immer wieder mal. |
in schweren Fällen von AD(H)S ist das so, und diese Sichtweise vertrete auch ich. Ich bin überhaupt nicht der Ansicht, daß Ritalin prinzipiell abzulehnen ist, vielleicht hat mein Beitrag da falsche Annahmen erweckt.
Maria2 wrote: | Außerdem müssten für eine Zulassung neue Studien durchgeführt werden, das kostet viel Geld, und dieses Geld müsste eine Pharma-Firma erst mal investieren - und das "rechnet" sich wahrscheinlich nicht. |
Ritalin ist sogar ein Riesengeschäft, es handelt sich um eine der Geldmaschinen der Pharmaindustrie. Nur für wenige Arzneimittel wird so viel Geld in pressure groups und subtile Meinungsmache (Sponsoring von einschlägigen Websites, einschlägige Forschungsaufträge,..) gesteckt wie für dieses Amphetamin.
Liebe Grüße
Richard L. Fellner
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Maria2
sporadischer Gast
21
österreich W, 29
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Sat, 06.Dec.03, 22:47 Re: Ritalin für Erwachsene |
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Sehr geehrter Herr Fellner,
danke für Ihre Antwort. Ich war mir tatsächlich nicht sicher, wie Ihre Aussagen diesbezüglich zu verstehen sind.
Dass es sich mit Pharma-Firmen nicht "rechnet", extra Studien für Erwachsene anzufertigen, glaube ich deswegen, weil die Erwachsenen an ihrem "Geschäft" ja nur einen kleinen Teil ausmachen und eine "off-label" Verschreibung ja möglich ist. Ich meinte also nicht, dass sich das "Ritalin-Geschäft" für sie nicht lohnt...
Schade finde ich, dass dieses Medikament so als "Psychodroge" verschrien ist, und ich finde mehr seriöse, differenzierte Information dazu und zu ADHS allgemein (auch in den Medien) wäre notwendig, auch damit Betroffene nicht zu einem leichten Opfer für zweifelhafte "Alternativen" (irgendwelche Algen und so) werden.
Ich denke auch hier gilt, wie bei allen Medikamenten, das Motto: So wenig wie möglich, aber auch so viel (und so lange) wie nötig.
Bei Erwachsenen wirkt das Methylphenidat sicher auch deshalb nicht mehr so "gut", weil viele - besonders wenn ihr ADS lange nicht erkannt wurde - komorbide Störungen entwickelt haben. Und die kann man natürlich dann mit einem Medikament nicht wegzaubern. Und bei Frauen schwankt die Wirksamkeit des Medikaments auch im Laufe des Zyklus. Ist also alles ein bisserl komplizierter.
Lg
maria
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Maria2
sporadischer Gast
21
österreich W, 29
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Wed, 10.Dec.03, 2:07 Re: Ritalin für Erwachsene |
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Sehr geehrter Herr Fellner,
noch kurz: Ich habe versucht, zum Thema Langzeiteinnahme von Methylphenidat was im Internet zu finden, war aber nicht recht erfolgreich. Bzw. war da nie die Rede von irgendwelchen Schäden. Da Sie darauf hingewiesen haben, dass derzeit diesbezüglich Studien laufen, wäre ich für einen Hinweis dankbar.
Ich habe zwar diesbezüglich eigentlich eher keine Bedenken, aber wenn es seriöse Informationen dazu gibt, würde ich das schon gern wissen. (Also keine à la Ritalin macht Parkinson und solchen Blödsinn.)
Liebe Grüße
maria
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SusanneM
Helferlein
64
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Mon, 22.Dec.03, 20:15 Re: Ritalin für Erwachsene - Ritalin ein Riesengeschäft |
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Dass Ritalin ein Riesengeschäft sei, halte ich für ein böses Gerücht. Ich glaube nicht, dass zB Novartis sich reich verdient mit Ritalin, das zum Kassenpreis von 7,90 (Österreichische Preise) erhältlich ist??
Das Riesengeschäft liegt bei ganz anderen Medikamenten (Ritalin ist dagegen im Vergleich wohl eher ein zusätzlicher kleiner Einnahmefaktor), die wahren Riesengeschäfte wären zB. Mittel gegen Pilze oder aber auch Neuroleptika (bzw Medikamenten wie zB Zyprexa, das pro Packung etwas über 200,- kostet. Ich glaube nicht, dass Ritalin öfter verordnet wird als Zyprexa.
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birke
Helferlein
44
Berlin W
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Mon, 22.Dec.03, 21:05 Re: Ritalin für Erwachsene - Ritalin ein Riesengeschäft |
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SusanneM wrote: | Dass Ritalin ein Riesengeschäft sei, halte ich für ein böses Gerücht. Ich glaube nicht, dass zB Novartis sich reich verdient mit Ritalin, das zum Kassenpreis von 7,90 (Österreichische Preise) erhältlich ist?? |
und selbst wenn- an Krücken, Bandagen, Leitern wird auch Geld verdient und keiner findet etwas dabei
“Chancengleichheit besteht nicht darin,
dass jeder einen Apfel pflücken darf,
sondern dass der Zwerg eine Leiter bekommt.“
(Reinhard Turre)
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_________________ der Weg zur Quelle kann nicht der mit dem Strom sein |
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admin
Site Admin
1270
Wien M
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Mon, 22.Dec.03, 22:16 Re: Ritalin für Erwachsene |
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Ich habe schon einmal ersucht, diesen Thread nicht zu einem schwerpunktmäßigen "Pro & Contra - Ritalin" - Thread umzukonvertieren, dazu gibt es ganze Websites (!) im Internet, an denen man das - endlos - mit tausenden anderen Menschen "disputieren" kann. Auf denen sowie auf jenen der Pharmafirmen kann man zum Teil übrigens auch die entsprechenden Zahlen (größtenteils deckungsgleich mit Unternehmensanalysen und einschlägigen Detailinformationen in Wirtschaftsmagazinen) selbst nachlesen, und ist dann nicht mehr nur auf's "glauben" angewiesen.
Die betr. Beiträge in diesem Thread werden, da entgegen meinem Ersuchen unter Mißachtung der Fragestellung wieder eine Ritalin-Diskussion zu entstehen droht, in Kürze entfernt, ich ersuche, sofern noch etwas dazu zu sagen ist, auf das Anliegen der Fragestellerin einzugehen. Oder das Ritalin-Thema in der Plauderecke zu thematisieren.
Bitte um Verständnis!
Freundliche Grüße
rlf (Admin)
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Bella25
neu an Bord!
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München W, 25
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Fri, 27.Apr.07, 16:05 Frage zu Ritalin |
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Hallo Herr Fellner,
ich habe eine Frage zu Ritalin, vielleicht können sie mir ja helfen.
Ich bin 25 und mache gerade eine Ausbildung zur Logopädin.
Im Untericht bin ich ständig müde, unaufmerksam und kann mich kaum länger als eine halbe Stunde konzentrieren. Danach geht meine Aufmerksamkeit verloren und nichts gelangt mehr in meinen Kopf. Das macht mir sehr zu schaffen, weil ich starke Selbstzweifel und Versagensängste bekomme, die den ganzen Tag an mir kleben und mich kaputt machen.
Ich denke nicht, dass ich zu dumm für die Ausbildung bin, aber es belastet mich einfach, weil ich nichts auf die Reihe bekomme und das Potential, das vielleicht in mir steckt, nicht umsetzten kann.
Könnte es sein, das mir Ritalin hilft, aufmerksamer zu sein? Ich könnte auch den ganzen Tag schlafen, habe gehört dass manche Studenden Ritalin zum lernen nehmen, ich wäre so froh, wenn ich einfach irgendwie konzentrierter werden könnte.
Vielleicht können Sie mir ja einen Rat geben,
das wäre sehr nett,
mit freundlichen Grüssen
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