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Petzi1502
neu an Bord!
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Post Mon, 18.Aug.03, 8:43      und immer wieder Angst ... Reply with quoteBack to top

Bin erst vor wenigen Tagen auf dieses Forum gestoßen und es tut sehr gut, sich in Texten anderer wiederzufinden und nicht immer bloß auf Unverständnis seitens der Eltern, des Hausarztes, etc. zu stoßen die bloß meinen ich sollte mich zusammenreißen und mich beschäftigen und auf jeden Fall nicht so blöd tun. Aber ich denk hier gibts einige die mich verstehen können...

Alles fing bereits in der Kindheit an, als ich Angst vorm Alleinsein hatte, weil eine Freundin die bei mir übernachtet hatte, wieder nach Hause ging und ich "allein" war. Hab damals schon oft geheult ... So richtig schlimm ists vor 4 Jahren geworden, als mich mein erster richtiger Freund nach 2 1/2 Jahren für eine andere verlassenn hat. Ich bin danach in ein riesiges schwarzes Loch gefallen weil ich einfach nicht allein sein wollte. Das schlimme, ich hab mich mitten unter Freunden oft genauso allein gefühlt und wenn ich wirklich mal allein zhaus war (hab drauf geachtet daß es nicht vorkommt) dann war da wohl sowas wie eine Panikattacke (Atemnot, wie wild durch die Gegen rennen, unaufhörliches Weinen und keine Chance mich zu beruhigen), es ging so weit daß ich mein Studium aufgeben wollte, weil ich nicht mehr dort sein wollte, sondern wieder zurück in meinen ursprünglichen Wohnort (zurück zum Altbekannten und zurück zu dem was noch halbwegs so ist wie vorher) ... hab mich nicht mehr freuen können, hab aufgehört zu lachen, nichts mehr unternommen und meine Gedanken kreisten ausschließlich um das Thema "Ich will nicht allein sein"! Wie gesagt, i hab mit meinen Eltern drüber gesprochen und war beim Hausarzt, beide meinten "naja hast halt Liebeskummer" aber für mich war's kein Liebeskummer mehr, ich wollt nicht ihn, ich wollt eigentlich nur irgendjemanden, der ständig bei mir ist, den i ständig anrufen oder sonst was kann - ich wollt nur nicht allein sein. Hab dann irgendwann leicht Anti-Depressiva verschrieben kriegt, hab mit Johanniskraut (Tee, Kapseln, ...) angefangen und zum Glück zwei ganz liebe Freundinnen ghabt, die mich da Schritt für Schritt unter Riesenanstrengung wieder rausgezogen haben! Bin dann halbwegs damit zurechtgekommen u. eben nur manchmal diese Angst vorm Alleinsein verspürt (eben wenn i allein in der Früh wach wurde und keiner sonst im Haus war), hab angefangen Tagebuch zu schreiben u. mir das ganze von der Seele zu schreiben. Hab irgendwann den nächsten Freund kennengelernt, bei dem ich von Anfang an so ziemlich alles falsch gemacht hab. Vor lauter Angst ihn wieder zu verlieren, hab ich meine Gefühle nicht ganz zugelassen und bin auf Distanz geblieben, vor lauter Angst er könnt mi verlassen, hab i mir in meiner Phantasie vorgstellt was alles sein, könnt warum er mi verläßt und hab ihm die Hirngespinste auch noch zum Vorwurf gmacht bzw. ihm unterstellt daß er das sicher irgendwann so macht. Hab mir allerhand Sachen ausgemalt, nur weil ich auf das Schlimmste, nämlich ihn zu verlieren, vorbereitet sein wollte. Schließlich hab ich mir geschworen daß ich nie wieder in so ein tiefes Loch fallen will. Hab ab und zu den Versuch unternommen mit ihm drüber zu reden, hab versucht ihm zu erklären daß ich mich oft so allein fühl (selbst in seiner Gegenwart, wenn er mir mal nich 100% Aufmerksamkeit geschenkt hat) und bis zu einem gewissen Grad hat er mich verstanden oder auch nicht aber er war trotzdem mit mir zusammen. Vor zwei Wochen hat er die Beziehung beendet und ich kann ihn wohl verstehen, bloß ist für mich mal wieder eine Welt zusammengebrochen und ich versink in meinen Gedanken, die sich ausschließlich auf's alleinsein konzentrieren und nicht zulassen daß i mi ablenk.

Die Angst vorm Alleinsein, vorm Verlassenwerden, vorm Verlust geliebter Menschen begleitet mich einfach ständig und beeinträchtigt mein Leben in vielfältiger Weise. Hab bis vor kurzem allerdings gedacht ich würd halt überreagieren und muß mi wirklich mehr zusammenreißen. Deswegen find ich die Beiträge hier auch voll aufbauend, verstanden zu werden tut gut! Würd gern eine Therapie beginnen, weiß allerdings nicht wie oder was da passiert. Hab Angst ich komm zu einer Beratungsstelle und die Leute dort lachen mich aus und sagen, na wenn du keine ärgeren Probleme hast, dann geh bitte wieder. Schließlich weíß ich auch daß es Leute gibt die ärger dran sind als ich, aber ich würd endlich mal gern wieder ganz normal und unbeschwert durchs Leben gehen!!!

Vielleicht hat ja wer ähnliches durch und kann mir bezüglich Therapie oder sonstigen Hilfen Tips geben, würd mich freun Very Happy

Baba Petzi
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Arwen1983
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Wohnort Augsburg- Bayern, Deutschland
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Post Mon, 18.Aug.03, 10:02      Reply with quoteBack to top

Hi Petzi!

Ich finde mich in deinem Beitrag komplett wieder. Ich kann dich bestens verstehen. Ich kenne diese Angst vor dem Alleinsein. Es ist für mich ein genauso schlimmes Gefühl wie für dich.

Diese extreme Angst vor dem Alleinsein habe ich bestimmt schon eine ganze Weile, aber diese wahnsinnigen Verlustängste habe ich erst seit Dezember 2002 als mein damaliger Freund mit mir Schluss gemacht hat (und das drei Targe vor Weihnachten traurig ). Seitdem kann ich nicht mehr alleine sein, will ständig jemanden haben, mit dem ich zusammen sein kann - will praktisch diese glückliche Zeit, die idh mit meinem Ex damlas erlebt habe, wieder haben. Aber das geht nicht ... soweit bin ich jetzt auch gekommen.

Trotzdem ich kenne das mit dem in einer neuen Beziehug versuchen möglichst auf Distanz zu bleiben, keine Gefühle zulassen zu wollen einfach nicht wieder etwas tun, was dazu führt, dass man wieder aufs Neue verletzt wird. Dabei ist mir letztens eingefallen, verletze ich aber denjenigen, der versucht mit mir eine neue Beziehung aufzubauen, genauso wie ich es eigentlich nicht möchte....

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann hast du Angst davor zu einer Beratungsstelle zu gehen, weil du meinst, sie könnten dich auslachen, weil es keine "richtigen " Probleme sind, die du hast. Es ist aber so, wenn du dich damit wirklich schlecht fühlst - was du in deinem Beitrag klar auf den Punkt bringst- dann ist es ein richtiges Problem für dich, für dessen Lösung du auf jeden Fall eine Psychotherapie machen kannst - ohne dich irgendwie rechtfertigen zu müssen.

Liebe Grüße, Arwen1983
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Petzi1502
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Post Mon, 18.Aug.03, 10:11      Reply with quoteBack to top

Hallo Arwen1983!

Danke für deine Antwort!

Hab mal drüber nachgedacht wie verletzend mein Verhalten ihm gegenüber wohl gewesen sein muß und es stimmt, ich war wohl wirklich unmöglich!?

Hab mir auch grad eine Beratungsstelle in meiner Umgebung rausgesucht und werd mich mal an die wenden, schließlich solls's in Zukunft ja nicht mehr so laufen und ich will endlich ganz normal und ohne Angst glücklich sein!

Hast du was konkretes gegen deine Angst unternommen?

Liebe Grüße
Petz
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tigerent
sporadischer Gast
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Post Mon, 18.Aug.03, 19:59      Reply with quoteBack to top

Liebe Petzi!
Du bist wirklich nicht alleine mit diesen Ängsten.
Meine Gedanken kreisen auch sehr oft um mögliche Gefahren, die überall auf Menschen, die ich liebe lauern.
Mein Mann ist - Gott sei Dank - sehr verständnisvoll, ich trau mich aber trotzdem nicht, ihn immer mit meinen Ängsten zu konfrontieren, weil ich ihn nicht damit nerven mag. Außerdem ist es mir oft peinlich, wenn ich schon wieder Angst habe.
Ich hab jetzt auch schon ernsthaft überlegt, ob ich nicht eine Beratungsstelle aufsuchen soll.
Liebe Grüße
Sabine
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