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dickbaer1
sporadischer Gast
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W, 35
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Mon, 18.Aug.03, 0:52 Computer-Spiel-Sucht |
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Ich bin 35 Jahre alt, männlich. Und ich bin abhängig von einem Computerspiel. Es heißt "Sudden Strike", ein Echtzeit-Strategie-Spiel. Das heißt, es werden Soldaten und Panzer kommandiert. Da ich dieses Spiel nur online übers Internet spiele, treffen sozusagen verschiedenene Leute mit ihren Truppen aufeinander und veranstalten eine virtuelle Schlacht. Hintergrund sind die Truppen des 2. Weltkriegs.
Meistens wird ein 3 gegen 3 Spiel gewählt. Das heißt, insgesamt treffen 6 Leute aufeinander, aufgeteilt in 2 Teams. Mich faszinieren die strategischen Möglichkeiten dieses Spiels, es ist vergleichbar mit einer Art Schach.
Aufgefallen ist mir, daß ich dann besonders oft und intensiv spiele, wenn ich mich um andere Sachen dringend kümmern müßte (z.B. Finanzamt-Schreiben, Behördengänge, etc.). Mittlerweile ist es auch so, daß ich während der Arbeitszeit (ich bin selbständig) spiele und dies sich extrem negativ auf meine Umsatzzahlen ausgewirkt hat. Ich komme aber nicht los von diesem Spiel.
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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dickbaer1
sporadischer Gast
19
W, 35
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Da ich so langsam in den Abgrund schaue, habe ich folgendes unternommen:
- Meine Spielteilnehmer auf das Thema Sucht angesprochen. Ergebnis: erschreckend! Da bin ich ja fast noch der harmloseste Fall. Sehr ernüchternd und sehr deprimierend
- Das Spiel habe ich soeben gelöscht. Stattdessen war ich heute Schwimmen und habe mich mit Freunden verabredet.
- Ich habe mir bei www.arbeitsamt.de einige freie Stellen ausgedruckt, bei denen ich mich bewerben werde
- Ich habe mir eine Liste aufgetellt, mit Sachen, die ich unbedingt erledigen muss - auch sehr erschreckend! Nimmt mir schon fast wieder den Mut
Ich hoffe, daß ich das so durchhalte.
Ich mache mir Vorwürfe, daß ich ein richtig faules Schwein bin. Und wenn ich zurückblicke, war das letzte halbe Jahr nicht gerade effizient.
Aber etwas erfreuliches gibt es noch. Ich bin vor 2 Jahren in eine Selbsthilfegruppe für Messies gegangen, da die Unordnung überhand genommen hatte. Mittlerweile habe ich 90 Prozent des Gerümpels entfernt und die restlichen 10 Prozent liegen in meinem Laden. Um etwas für mein Selbstwertgefühl zu tun, habe ich mir vorgenommen, anstatt zu spielen, das Gerümpel aufzuräumen/zu entsorgen.
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r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
Wien M
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Finde ich als erste Schritte ganz toll -
alles Gute und viel Kraft für die nächsten!
Herzliche Grüße
Fellner
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