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tigerent
sporadischer Gast
5
Wien W, 32
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Sun, 17.Aug.03, 17:08 Angst um meine Lieben |
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Hallo!
ich bin heute zufällig auf diese Seite gestoßen.
Ich habe momentan ständig Angst um alle meine Lieben.
Es geht um meine Eltern, meinen Mann und meine Tochter.
Dauernd kreisen meine Gedanken um Tod, ich habe irrsinnige Angst,
dass einer von ihnen sterben könnte. Wenn´s mir ganz schlecht geht, fange ich zu schwitzen an und bekomm Durchfall.
Ich trau mich manchmal bestimmte Gedanken nicht aussprechen, weil ich Angst habe, dass sie dadurch wahr werden, oder passieren - und dass, obwohl ich kein abergläubischer Mensch bin.
Wenn meine Tochter spaßhalber Tarotkarten legt und eine "unangenehme" Karte zieht, werde ich nervös, obwohl ich gar nicht an so Zeugs glaube.
Mich belasten meine Ängste momentan sehr - wem gehts ähnlich, bzw. wer hat Erfahrung mit Terapie?
Bekommt man solche Gedanken irgendwie aus seinem Kopf wieder heraus?
Schöne Grüße
Sabine
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Arwen1983
Forums-InsiderIn
210
Augsburg- Bayern, Deutschland W, 20
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Hi Sabine!
ich leide auch unter Zwangsgedanken, die mir immer wieder durch den Kopf gehen und mich immer aufs Neue beunruhigen. Ich kann also verstehen wie es dir mit diesen Gedanken geht. So richtug extrem habe ich Zwangsgedanken seit über einem Jahr.. na ja, sind nicht so angenehm aber man "gewöhnt" sich mit der Ziet daran. Ich schriebe gewöhnt bewusst in Anführungszeichen, weil ich damit nicht sagen möchte dass ich sie als gegeben akzeptiere... ganz im Gegenteil ich versuche ihnen immer wieder entgegen zu treten (was leider nicht immer all zu leicht ist ).
Viele meiner Zwangsgedanken kreisen auch darum, dass meiner Familie, Verwandten, guten Bekannten und v.a. engen Freunden etwas passieren könnte, z.B. bei Katastrophen oder Unfällen. ich denke auch immer an das Schlimmste genauso wie du. Dieses Schutzdenken bezeichnet man auch als "magisches Denken".
Wie lange hast du diese Gedanken schon?
liebe Grüße, Steffi
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tigerent
sporadischer Gast
5
Wien W, 32
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Hallo Steffi!
Ganz schlimm hatte ich diese Gedanken schon mal vor ca. 11 Jahren.
Damals war ich in Karenz zu Hause und hab das überhaupt nicht ausgehalten.
Seit damals bin ich "Angstsensibel" d.h. wenn z.B. meine Mama auf Urlaub fährt, bin ich schon ein bis zwei Tage vorher nervös, und spüre wie meine Anspannung abfällt genau in dem Moment, wo sie anruft und sagt, dass sie gut angekommen ist. Solche Beispiele habe ich massenhaft. Manchmal reicht ein vorbeifahrendes Rettungsauto und ich werde nervös.
Wenn der Sommer vorbei ist, und alles wieder seinen gewohnten Ablauf hat, geht´s auch wieder ein bisschen besser, aber es genügen Kleinigkeiten, die dann sofort das ganze "Programm" heraufrufen.
Ich verstehe auch was du meinst mit daran gewöhnen. Das kenne ich - ich mach mich manchmal auch ein wenig über mich selbst lustig. (So nach dem Motto:" Wen lassen meine Angstgedanken denn heute wieder sterben?")
Aber manchmal ist es einfach irrsinnig anstrengend.
Was tust du gegen deine Zwangsgedanken?
Liebe Grüße
Sabine
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dominique
Forums-InsiderIn
222
deutschland W, 36
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hallo tigerent,
was passiert, wenn du diese todesgedanken einmal ganz bewußt zu ende denkst?
jeder mensch stirbt, deine eltern, deine kinder, du selbst. das leben ist so angelegt, keiner kann dem entkommen. die wahrscheinlichkeit, dass deine eltern vor dir sterben ist sehr groß, du mußt dich daher mit den gedanken vertraut machen, dass dies irgendwann, abhängig vom alter deiner eltern sogar in der näheren zukunft, eintritt. du kannst nichts dagegen tun.
erlaube dir die gedanken daran und was dann mit deinem leben ist. was glaubst du, was mit dir und deinen gefühlen dann passiert, falls jemand aus deiner familie stirbt? was genau ist das schreckliche daran? dass du es nicht verhindern konntest, dass du alleine bist, das du schmerz und trauer fühlst, was....??? was beinhaltet deine angst für vorstellungen? hast du auch große angst vor deinem eigenen tod?
alles liebe
dominique
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Hallo !
Deine Angst vor Verlust lässt Dich nicht los, und Du fragst Dich immer quälend, ob Deinen Lieben etwas passiert ist.
Diese Ängste vor einer Katastrophe...
Angst vor einer Katastrophe, die schon einmal stattgefunden hat?
Bist Du vor vielen Jahren (auch u.U. lange vor diesen Ängsten) durch Tod oder Trennung von einem wichtigen Menschen verlassen worden?
Tanzendes_Irrlicht
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tigerent
sporadischer Gast
5
Wien W, 32
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Liebe Dominique!
Du bist gut - was wäre so schlimm, wenn die Lieben sterben.
Man kann seine Zeit nicht mehr mit ihnen verbringen, nicht mit ihnen sprechen, sie in den Arm nehmen,....
Wenn ich die Gedanken zu Ende denke, geht es mir sehr schlecht. Natürlich weiß ich, dass alle Menschen sterben müssen, aber der Gedanke verlassen zu werden, ist fast unerträglich.
An meine eigenen Tod denke ich fast nie. Davor habe ich momentan keine Angst.
Danke trotzdem für deine Antwort - es tut gut, wenn man merkt, dass man nicht alleine ist.
Liebe Grüße
sabine
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mia8
neu an Bord!
4
W, 19
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Mon, 15.Sep.03, 16:01 Re: Angst um meine Lieben |
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sabine, auch wenn ich etwas jünger bin als du (bin 19 und wohne noch bei meiner family), ich weiss zu 100% was du durch machst!!!
es tut so gut zu lesen das es anderen auch so geht, nicht aus schadefreude, sondern irgendwie sehe ich so das problem so etwas objektiver! du sprichst mir echt von der seele!!
ich hatte weder eine schlimme erfahrung mit dem tod gemacht noch wurde ich irgendwie misshandelt oder sonst was! ich weiss nicht woher es kommt aber es macht mich verrückt!
da mein dad pilot ist ist er häufig weg und jedesmal ergreifft mich die angst das sein flugzeug abstürzen könnte oder anything! das selbe bei meiner mum und meiner schwester! jedesmal wen einer von ihnen das haus verlässt hab ich angst das ich ihn/sie womöglich zum letzten mal gesehen hab!
ich bin ein mensch der seine probleme und ängste in sich hinein frisst, ich weiss das, aber wie gesagt mir ist nie was schwerwiegendes zugestossen!
bitte sagt mir was ich machen kann um diese ängste loszuwerden sie treiben mich in den wahnsinn!!!
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tigerent
sporadischer Gast
5
Wien W, 32
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Fri, 09.Apr.04, 18:29 Ängste um Menschen, die ich liebe |
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Hallo alle miteinander!
Jetzt war ich schon länger nicht hier, habe aber momentan wieder
öfter Angstzustände! Ich mache mir sehr viele Sorgen um die von mir geliebten Menschen. Sehr oft male ich mir furchtbare Situationen aus, die passieren könnten, und kann mich da auch so richtig hineinsteigern.(Das heißt ich sehe mich dann weinend, an Gräbern,...) Ich trau mich fast nicht diese Sachen aufzuschreiben, so wie ich auch nicht wirklich darüber sprechen kann (so nach dem Motto: es passiert erst, wenn ich es ausspreche). Wenn es dann wirklich einem Familienmitglied nicht so gut geht, bekomme ich Angstzustände, die auch körperlich zu spüren sind (Durchfall, Brechreiz, Schüttelfrost) In Gedanken male ich mir wieder die schlimmsten Krankheiten aus, die der betreffende haben könnte und mach mich selber mir diesen Gedanken fertig.
Ich überlege jetzt erstmals ernsthaft eine Therapie zu beginnen.
Wer hat mit solchen Ängsten und dazu gemachten Therapien Erfahrungen gemacht, und würde mir davon berichten?
Danke für eure Zeit, die ihr euch zum Lesen (+vielleicht Antworten) genommen habt.
Bine
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MTS77
neu an Bord!
3
Hamburg W, 26
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Thu, 15.Apr.04, 20:23 Re: Angst um meine Lieben |
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Hallo,
solche Ängste habe ich auch. Angst das den Kindern, meinem Mann oder meiner Mutter etwas passiert. Sei es durch einen Verkehrsunfall, durch Flugzeugabsturz, ein Gewaltanschlag, gewaltätige Menschen etc.
Es ist aber in der heutigen Zeit auch nicht einfach. Jeden Tag kommt in den Nachrichten irgendetwas schlimmes. Die Zeitungen sind auch voll davon. Es passiert jeden Tag soviel Elend. Wie soll man da keine Angst haben? Früher war da noch nicht ganz so viel Elend in den Zeitungen, und der Sensationsjournalismus war da auch noch in Maßen und nicht wie jetzt in Massen. Obwohl früher mit Sicherheit genausoviel passiert ist.
Ich verlange von meinem Mann oder meiner Mutter immer einen Kontrollanruf, das sie irgendwo gut angekommen ist. Meine Kinder gebe ich sehr ungern in andere Autos, wo ich nicht mitfahre. Das Vertrauen in die Welt ist weg. Daran ist bloß der Sensationsjournalismus Schuld.
LG Sandra
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