Chef schreit mich dauernd an

sporadischer Gast 8

Hallo,

mein Chef versucht durch massiven Druck auf die Belegschaft die Kosten senken.
Er schreit die Leute an wenn irgendwas nicht so läuft wie er sich das vorstellt und läd sich selbst so viel Arbeit auf das er die Übersicht verliert und macht uns dann für seine Fehler verantwortlich. Dabei reißen sich die Abteilungsleiter alle den AR*** auf und kloppen Überstunden bis zum geht nicht mehr aber der Chef ist nie zufrieden.
Der kommt morgens um 7 Uhr in die Firma und fängt erstmal an rum zu schreien und macht die Leute zur Sau.
Ich bin mir nicht sicher wie ich reagieren soll weil ich seine Wut und Agression nicht auf mich ziehen will indem ich ihn auf seine Defiziete in der Personalführung aufmerksam mache. Der sagt eh schon das alle gegen ihn arbeiten und ihn vor die Wand laufen lassen. Alle reden mit ihm nur noch das allernötigste weil niiemand ein Opfer seiner Wutausbrüche werden will.
Manchmal habe ich echt so dermaßen die Schnauze voll weil es so demütigend ist vor versammelter Mannschaft fertig gemacht zu werde und ich fühle mich dann so hilflos. Gestern habe ich mich einfach umgedreht und habe die Tür hinter mir zugeknallt, da ist mir dieser Mensch sogar noch nachgelaufen und wir haben und dann auf dem Flur angebrüllt.
Sowas geht mir dann Tagelang nicht mehr aus dem Kopf und ich versuche herrauszufinden was ich hätte sagen sollen oder was ich für einen Fehler gemacht habe, shit.

Das ist echt schlimm und vielen anderen in der Firma ergehts genauso oder noch schlimmer.

schönes Wochenende noch !

sporadischer Gast 7 Frankfurt/Main ,

hallo einer,

gibt es in eurer firma einen betriebsrat? gibt es noch einen chef über dem chef?
wird euer chef richtig ausfallend, wenn er schreit?
hat er stimmungsschwankungen, also ist er manchmal auch nett?
ich hatte nämlich einmal einen cholerischen chef und ich glaube fast, dass man da nichts machen kann, außer ihn zu einer therapie zu schicken.
ansonsten, wie wäre es denn mit folgendem vorschlag: ihr setzt euch mal im kollegenkreis zusammen und beratet darüber, was ihr machen könnt. vielleicht geht eine "abordnung" von mitarbeitern als interessenbeauftragte zu eurem chef und bittet ihn um eine aussprache.
macht ihm deutlich, dass ihr voll und ganz hinter ihm und der firma steht. und dann würde ich ihn darum bitten, ab und zu daran zu denken, dass seine mitarbeiter auch nur menschen sind, die ihr bestmöglichstes tun, die aber auch mal fehler machen können und die unter druck keine gute leistungen erbringen können. so ein gespräch sollte gut vorbereitet sein und sehr sachlich geführt werden. eine strategie würde ich auch unbedingt im netten sananwenden: erst mal loben-sprich dinge ansprechen, die ihr an ihm gut findet (irgendetwas wird es doch wohl hoffentlich geben) und erst dann im netten sachlichen ton die kritikpunkte ansprechen. ihn dabei auch zu wort kommen lassen und immer mal nach seiner meinung fragen. ihr solltet dann mit darauf achten, dass ihr nicht zuviel in der vergangenheit rumgrabt, einige einleuchtende beispiele zum beschreiben bestimmter situationen reichen, ihr müßt euch darauf konzentrieren, nach lösungen zu suchen. macht ihm vorschläge, wie ihr es euch besser vorstellen könnt und welche vorteile dies auch für ihn hätte. z.b. weniger aufregung.

denk mal darüber nach, das wäre die möglichkeit, die ich in betracht ziehen würde.

ellie

sporadischer Gast 8

>gibt es in eurer firma einen betriebsrat? gibt es noch einen chef über dem chef?
>wird euer chef richtig ausfallend, wenn er schreit?

Nee einen Betriebsrat gibts leider nicht, wenn der Chef nur Gewerkschaft hört kriegt der schon einen Anfall und droht mit kündigung.

>hat er stimmungsschwankungen, also ist er manchmal auch nett?

Ja, manchmal denke ich der hat 2 Gesichter. Wenn er einen Wutanfall hatte ist er danach manchmal total verunsichert wenn er unrecht hatte und versucht wieder auf gut Freund zu machen, das ist manchmal wie Achterbahnfahren und man weiß gar nicht mehr was man von ihm halten soll.

>ich hatte nämlich einmal einen cholerischen chef und ich glaube fast, >dass man da nichts machen kann, außer ihn zu einer therapie zu >schicken.
>ansonsten, wie wäre es denn mit folgendem vorschlag: ihr setzt euch mal im kollegenkreis zusammen und beratet darüber, was ihr machen könnt. >vielleicht geht eine "abordnung" von mitarbeitern als interessenbeauftragte zu eurem chef und bittet ihn um eine aussprache.

Der will sich ja nichts sagen lassen und will am liebsten das totale Machtmonopol in der Firma haben, vonwegen der Chef hat immer Recht und alle die nicht für mich sind sind gegen mich. Ich bin so ziemlich der einzige in der Firma der im Kontra gibt und ziehe damit natürlich seinen Zorn auf mich. Die anderen wollen um jeden Preis ihren Job behalten und lassen sich von ihm alles gefallen und denken nur an sich selbst.

>denk mal darüber nach, das wäre die möglichkeit, die ich in betracht >ziehen würde.

Vielen Dank für deine Hilfe, bin echt dankbar für jeden Denkanstoß oder über jede Meinung zu diesem Thema.

Forums-InsiderIn 241 ,

Hallo einer

Weiß zwar nicht wie man dem entgegentritt, aber eins ist, für mich zumindest, sicher, er ist kein echter Chef und das weiß er auch, denn ein echter Chef muss nicht, zb durch schreien beweisen, dass er einer ist, sondern er lenkt die Fäden im Hintergrund, greift nur dann ein wenn etwas zum Schiefgehen neigt, und das Beste an einen echten Chef ist, obwohl er es kaum zeigt, weiß jeder Mitarbeiter das er es ist Very Happy

Lass dich nicht unterkriegen, und ich würde, wenn schon die Kollegen nicht mit dir mitziehen, sie doch mal den Prellbock spielen lassen.
So ist es besser verteilt und du bekommst nicht die ganze Ladung ab.

LG von wyn

sporadischer Gast 7 Frankfurt/Main ,

hallo,
wenn du wirklich der einzige bist, der es so nicht mehr aushält und der sich nicht mehr alles gefallen lassen will, ist es etwas schwieriger.

ziehst du in betracht, mit ihm allein ein gespräch zu führen?

meine zweite idee, die mir kam, so hatte ich damals auf meinen "choleriker" reagiert, und ich denke fast, dass dein chef zu diesem menschenschlag gehört, da es ihm ja auch leid zu tun scheint, wenn er mal wieder ausgeflippt ist:
ich bin damals immer betont sachlich und freundlich mit ihm umgegangen. wenn er laut wurde, habe ich trotzdem nett mit ihm weitergeredet, ihm auch zustimmung signalisiert, ohne dabei meine eigene meinung aus dem auge zu verlieren. oft verhält sich ein gesprächspartner wie ein spiegelbild. man nimmt ihm mit betonter ruhe auch den wind aus den segeln. wenn er allerdings zu ausfallend wurde, bin ich auch schon mal kurz lauter geworden um dann normal weiter zu reden, oder aber ich habe auch gesagt, dass jetzt vielleicht ein ungünstiger zeitpunkt ist und wir evtl. weiterreden, wenn er weniger angespannt ist.
aber es ist immer eine gratwanderung und man muss viel fingerspitzengefühl aufbringen.
viel mehr fällt mir in unkenntnis der situation leider auch nicht ein.

ellie

sporadischer Gast 6 Deutschland

Hallo!

auch mein Chef ist sehr "emotional" und aendert sehr haeufig seine Meinung. Wenn heute etwas so gemacht werden sollte, bekommt man einen Tag darauf einen anpfiff, weshalb man es nicht anders gemacht hat.

Mein Chef hat sich innerhalb von den 3 Jahren meiner Betriebszugehoerigkeit (damals ein 3-Mann-Unternehmen, heute 10 Leute) extrem zu seinem Nachteil veraendert.

Vor ca. 2 Monaten hatte ich es nicht mehr ausgehalten und hatte Abends in einem persoenlichen Gespraech mit Ihm ueber dieses Thema gesprochen. Ich habs direkt auf den Punkt gebracht, dass er seine Meinung aendert wie die Windrichtung, dass er zum Teil arrogant geworden ist, morgens nichtmal mehr ein vernuenftiges "Guten Morgen" herauskommt und so weiter.

Am naechsten Tag gab es Kriesensitzung mit der halben Firma wo er auch dieses Thema ansprach (nach dem Motto: Es wurde mir herangetragen, ,dass ich ... ). Ich hatte den Vorteil, dass meine Kollegen mir in allen Punkten recht gaben und diese Punkte auch bestaetigt haben.

Nach diesem Gespraech hatte sich die Situation ca. 3-4 Wochen enorm verbessert, derzeit gehts allerdings wieder rapide bergab. Ein "Guten Morgen" kommt fast gar nicht mehr, und etliche Meetings sind auch wieder an der Tagesordnung. Das kann aber auch mit der derzeitigen allgemeinen Stimmung in der IT-Branche zu tun haben Sad

Andy

Forums-InsiderIn 201 Wien W

gedanklich mal aus der Situation raussteigen.

Wie reagiere ICH, und wieso hab ich ein Problem damit?
Wenn sich alle FÜGEN, wird der Chef sein Verhalten nie ändern.
Wie würde es aussehen, wenn ihr in der GRUPPE eine Diskussion mit ihm beginnt?
Wieso habt ihr ANGST vorm gekündigt werden?
Glaubt ihr, ALLE Chefs sind so?
_ _ _

Es gibt Kommunikationskurse der Arbeiterkammer (Österreich), mit dem Gutschein kosten sie fast nichts. Dort erfährt man, wie man konstruktiv bleibt und sachlich argumentiert.

Hilft das alles nichts, würde ich menen Job wechseln. Niemandes Daseinszweck lautet Mülleimer für psychische Verschiebungen/Erkrankungen eines Vorgesetzten.

Wolle ma reinlasse???? NEIN!!!!

Helferlein 50 Deutschland W, 32

Wenn ich wieder mal im Internet von so einem Möchtegern-Chef lese, packt mich echt die kalte Wut! Einmal hatte ich auch selber das "Vergnügen", für so einen Typen zu arbeiten. Ich war damals bei einer Zeitarbeitsfirma, habe erst um einen Einsatzwechsel gebeten, und als nichts passierte, diesen provoziert.

Beim nächsten Einsatz, zu dem mich die Zeitarbeitsfirma schickte, habe ich erst begriffen, was ein echter Chef eigentlich ist. Nämlich jemand, der nicht zu schreien braucht, sondern bittet, und für den man trotzdem gerne und so gut wie möglich arbeitet. Jemand, der auch die Putzfrau freundlich grüßt, und trotzdem Autorität ausstrahlt.

Der Mensch, von dem in diesem Thread die Rede ist, hat keinerlei Führungsqualitäten, doch bedauerlicherweise hat er es irgendwie geschafft, Chef zu werden. Ich würde nicht versuchen, ihn zu ändern. Er ist für seinen Posten ungeeignet und wenn keine Chance besteht, dass er geht, würde ich selber die Stelle wechseln.

sporadischer Gast 16 Bochum W, 35

Dein Chef ist unsicher. Er selbst hat Angst um seinen Job und kann sie nicht verdrängen. Es trägt seine Probleme mit nach Hause, wird sie dort nicht los und bringt sie morgens wieder mit. Laßt euch das nicht gefallen. Sucht das offene Gespräch. Ihr solltet ihm zeigen, daß ihr hinter ihm steht, seine Angst teilt, aber schreien niemandem weiter hilft.
Nur im Team seid ihr stark. Also setz dich mit deinen Kollegen zusammen, entwickelt ein Konzept, wie es weitergehen sollte und dann sprecht mit dem Chef.

Alles Gute, Petra

sporadischer Gast 8

Als erstes möchte ich mich hier für die vielen guten Tips und Erfahrungen bedanken die ihr mir gegeben habt. Ich bin wirklich erstaunt wie gut ihr meinen Chef einschätzen könnt, scheinbar bin ich also nicht der einzige der so sensible reagiert und solche schlechten Erfahrungen machen mußte.
Mir hat schon sehr geholfen, daß meine Ansichten und einschätzungen von anderen geteilt oder Bestätigt worden sind, nun weiß ich wenigstens das ich Recht habe.
Leider kann ich mit meinen Arbeitskollegen nicht über solche Dinge sprechen weil die das sofort beim Chef weitersagen um sich wichtig zu machen oder um mich zu mobben. Ich bin nicht nur einmal ziemlich übel gemobbt worden weil ich so doof war einem Kollegen zu vertrauen, die Schmach will ich mir nicht noch einmal in dieser Firma antun. Ich stehe also alleine da auf weiter Flur und werde mich solange erhobenen Hauptes verteidigen und durchbeissen wie es die Lage auf dem Arebitsmarkt erfordert oder bis er mir kündigt (was mir ziemlich egal ist).
Ich schätze wenn der Seniorchef irgendwann mal abtritt geht der Laden eh den Bach runter weil der JuniorIdiot das eh nicht auf die Reihe bekommt wenn er nicht bald die Einsicht bekommt das er was falsch macht.
Am besten bleib ich einfach cool und lass ihn rumschreien, wenn ich das nicht persönlich nehme wirds schon noch eine Zeitlang gut gehn.

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