Ist das schon SM?

neu an Bord! 1 ,

Hi zusammen!
Ich mach es kurz. Beim Geschlechtsverkehr habe ich die Phantasie meiner Freundin total hilflos ausgeliefert zu sein. Allerdings mag ich es auf keinen Fall, getreten, geschlagen u.s.w. zu werden. Ich weiß nicht warum, aber ich werde sexuell erregt, wenn sie in irgend einer Art und Weise Macht über micht hat. Ist das schon eine Form von Sadomasochismus?
Ihr seid die allerersten Menschen, denen ich das verrate; Gebt mir doch bitte einen Rat.
Gruß pepe1 Rolling Eyes

Helferlein 65 M, 22

jein, eigendlich schon. sagen wir lieber es wäre ne dominant, devote beziehung, weil ja weder sadismus, noch masochismus vorkommen, aber wieso nicht, wenns beiden spaß macht, man kann ja gerade beim sex viel ausleben, und viele träume und wünsche entdecken.

Forums-InsiderIn 374 Lübeck W, 22

Hallo Pepe,

selbst wenns so wäre, was würde das für Dich bedeuten?
Dass Du dann sofort damit aufhörst, weils SM ist?

Ich finde nicht, dass das SM ist.

Solche Fantasien sind doch ganz normal und selten vorher abgesprochen. Die entwicklen sich oft erst im Liebesspiel und werden von Gefühlen geleitet, die man auch nicht beeinflussen kann.

Mal ist der eine führend, mal der andere.

Wenn das schon SM sein sollte, dürfte ja keiner mehr
ne Missionars- oder Reiterstellung nachstellen (wenn er auf keinen Fall "abrutschen" will, als pervers gelten möchte), weil ihm das schon als
Szene aus der Szene ausgelegt werden könnte... Wink

Lauri

P.S. Ganz egal, was im Bett passiert - solange beide mitmachen...
...das ausdrücklich so wollen und dabei Lust empfinden.

sporadischer Gast 10 ,

ja, es ist eine form von sm. vielleicht stehst du ja (du schreibst: hilfslos ausgeliefert sein) auf bondage, also fesselspiele. die laufen unter der rubrik bdsm (wenn ich dass jetzt noch hinbekomme: bondage-discipline/dominance-submission/sado-masochism)
wenn du dich ein bisschen mit dem thema befasst, wirst du feststellen, dass die grenzen fließend sind.
auf alle fälle solltest du keine angst vor deiner sexualtität haben und sie unterdrücken.

sporadischer Gast 21 Halle/Saale - Deutschland , 19

genau.
eigentlich ist es doch egal, wie es genannt wird, oder?
wichtig ist, was du fühlst.

und es kann sehr erregend sein, einmal völlig machtlos zu sein, oder im gegenteil, einmal völlige macht zu haben.

wenn man das ganze verantwortungsbewusst *echo*, wichtig!!!

praktiziert, ist es weder pervers noch schädlich.
und es kann den alltag ordentlich aufpeppen =)

Helferlein 113 Hessen/Germany ,

ich würde eigentlich auch nein sagen....

in wiefern äusern sich den diese gedanken?
wie sieht diese auslieferung aus?

vielleicht möchtest du ja ein bissl mehr erzählen...

sporadischer Gast 7 Frankfurt/Main ,

hallo pepe,
deine phantasie ist auf keinem fall sm. sm in bezug auf den geschlechtsverkehr bedeutet, dass ein partner gerne etwas fester zufasst und unter umständen sogar auf die eine oder andere art schlägt und der andere wird dadurch erregt, dass er "misshandelt" wird.
wenn beide partner sich verstehen und das interesse teilen, ist diese form der sexualität doch auch in ordnung.
du möchtest aber gar nicht geschlagen werden, also bist du kein masochist.
ich bin der meinung, dass du eine devote haltung beim sex bevorzugst
(devot=unterwürfig).
du solltest nicht in irgendwelchen schubladen denken. wenn du eher die zurückhaltende position beim sex einnimmst, heißt das noch lange nicht, dass du auch im leben immer nachgibst.
schau, viele frauen haben beim geschlechtsverkehr oder bei der selbstbefriedigung vergewaltigungsphantasien. deshalb will aber keine frau wirklich vergewaltigt werden. andere frauen haben die vorstellung, gleichzeitig mit mehreren männern zu schlafen und würden diese idee niemals in die realität umsetzen.
oft reicht auch die phantasie aus, um zum höhepunkt zu kommen und man muss nicht mal ansatzweise die phantasie spielerisch ausleben.
andererseits bringt es oft auch abwechslung ins liebesleben, wenn man sich mit seinem partner über phanasien unterhält und diese dann doch evtl. umsetzt. vielleicht unterhältst du dich mal mit deiner freundin in einer erotischen minute darüber.
also lebe deine phantasien aus und verurteile dich nicht selbst, nur weil der begriff bei einigen menschen scheuklappen hervorruft.

ellie

Forums-InsiderIn 180 Wien W, 31

Hallo Pepe!
sm ist kurz gesagt alles, bei dem von beiden gewollt zwischen gleichberechtigten Menschen (sexuelle) Spiele gespielt werden, bei denen die Gleichberechtigung aufgehoben wird. War das jetzt kompliziert. Smile

zb das hilflos ausgeliefert sein. Im Grunde beginnt sm schon, wenn einer dem anderen Mal die Hände über dem Kopf festhält.

Leider sieht man im Fernsehen zum Thema sm immer nur einen Mann, der von der bezahlten Domina eins übergezogen bekommt. Confused

Laurièn wrote:

Ganz egal, was im Bett passiert - solange beide mitmachen...
...das ausdrücklich so wollen und dabei Lust empfinden.

so sehe ich das auch! Dann kann es nur gut sein.
mach dich doch mal im Internet schlau.. gibt eine Menge gute Seiten zu dem Thema. schreiben

Have fun! beerchen

sporadischer Gast 7 Graz ,

ich finde es total okay - und wenn es auch SM wäre, was wär schon dabei ...

Forums-InsiderIn 444 A Country near Germany M, 41

Die Erfindung der Kopflastigkeit hat nur eines erreicht, das Schubladenbasteln nahm überhand.

Man darf weder beim Sport noch beim Sex denken, es kommt nix gescheites dabei raus.
Und schon gar nicht, darf man sein Sexualleben bürokratisch verwalten.
Vielleicht noch mit Strichlisten, wie oft man welche Stellung bevorzugt hat?
Ach...........

Forums-InsiderIn 329 NRW W, 33

Da is was dran...
"Mein Freund röhrt beim GV wie ein Hirsch. Ist das jetzt Sodomie?"
Leute, macht euch doch locker!

Forums-InsiderIn 363 Deutschland M, 41

Guten Abend pepe,

vorweg: jeder Mensch trägt in sich dominante und auch devote Züge. Beim einen ist dieses, beim anderen jenes mehr oder weniger stark ausgeprägt und bei vielen ist es eine schlichte Frage ihrer aktuellen Neigung. Insofern gefällt es vielen, sich mal so und dann wieder mal anders zu geben.

Im Grundsatz bin ich davon überzeugt, dass SM nicht anhand von Praktiken oder Wünschen definierbar ist, sondern anhand dessen, welche Vorstellungen mit den Wünschen tatsächlich gekoppelt sind.

Eine Definition von SM besagt, dass es eine "erotisierte Form von Hass" sei. Angenommen, diese Definition wäre zutreffend, dann wirst Du mir Recht geben, wenn ich behaupte, dass man Hass auf endlos viele Weisen ausleben kann. Auch z.B. durch schlichte Vernachlässigung und Nichtbeachtung, ohne sonst noch was zu machen. Auch z.B. durch persönliche Demütigungen. Oder um ein weiteres Beispiel zu nennen: angenommen, der Mann wünscht sich etwas im Sexuellen sehr. "Eigentlich" könnte die Frau es ohne Weiteres erfüllen. Tut sie aber nicht. Je mehr der Mansch den Wunsch hegt und äußert, desto geringer werden seine Chancen auf Wunscherfüllung. Für mich geradezu klassischer Sado-Masochismus.

In den besagten Werken, in denen obige Definition von SM vorkommt wird weiter behauptet, dass SM eine Form der Rachenahme darstellen würde. Rache an vergangenen, tatsächlichen Demütigungen die schmerzhafte Wunden hinterließen. Der Masochist füht somit den Sadisten vor einem imaginierten oder tatsächlichen Publikum vor, demonstriert eigene Unschuld und wirkt als Zeuge der Anklage. Rachenahme eben. Der Sadist wiederum rächt sich auch für vergangene Demütigungen und dazu vergeht er sich an einem Stellvertreter: dem Masochisten. In beiden Fällen bleiben die einstigen tatsächlichen Peiniger unberührt. Und da auf diese Weise das eigentliche Problem nie gelöst wird, wird das von entsprechenden Vorstellungen getragene SM-"Spiel" ad ultimo fortgesetzt. Es ist also eine Form des Wiederholungszwangs: einstige Ohnmacht und Demütigung in einen Triumph verwandeln.

Das ist in Kurzform eine Theorie des SM.

Cheers

Jetlag

sporadischer Gast 28 VIE M, 50

Hi Jetlag, du bist ja da ganz schoen weit gekommen! Lass mich was versuchen, einfach die antithese - s hat mit m nichts zu tun, weil hass kommt einfach bei m's nicht vor. und auch nicht gegen sich selbst, nein nein die zelebrieren ihen koerper fast schon narzistisch. und das s und m sich ergaenzt ist DIE falle schlechthin. da gabs einen lustigen sextroesteonkel in den siebzigern der hat "eine gute partnerschaft beruht auf den selben sexuellen phantasien" gepredigt. huiiii hat der kapiert wovon er redet. was haelts du davon?
und zur frage am anfang des roten fadens: keine bange solange dein partner kapiert wovon du traeumst, solange ist kein grund zum benamsen und refelktieren da...viel spass!

Forums-InsiderIn 170 Niederösterreich W, 30

Ich würd sagen es ist nicht SM, sondern nur ne Phantasie! SM würde meiner Meinung nach erst sein, wenns aktiv ist und nicht passiv (d.h. Phantasie).

Ich würd auch so wie Jetlag sagen, dass jeder ne dominante und devote Seite hat. Mancher lebst sie in Phantasien aus und manche halt aktiv.

sporadischer Gast 7 Wien W, 40

Jetlag wrote:

Das ist in Kurzform eine Theorie des SM.

Mag sein, dass das eine Theorie über SM ist, aber es ist bloß eine von vielen.

Und auch, wenn es (leider) tatsächlich auf einige Menschen zutrifft, dass Hass oder Wut die Triebfeder für ihre SM-Gelüste ist, so dürfen wir nicht vergessen, dass es auch viele andere gibt:

Es gibt erfreulicherweise auch Menschen, die SM in liebevollem Umfeld, als bereichernden Teil ihrer Beziehung und aus tiefer Zuneigungen und gegenseitigem Respekt heraus leben.

Auch das gibt es. Und gar nicht mal so selten.

Es ist also nicht generell etwas Beängstigendes, wenn man SM-Fantasien hat (und diese vielleicht auch ausleben will).

Eine genaue Definition, was SM ist und was nicht, gibt es jedenfalls nicht. Im Grunde ist es völlig okay, wenn man das - je nachdem, womit man sich besser fühlt - selbst für sich festlegt.

Ich hatte mal einen Partner, mit dem ich großartigen SM-Sex hatte. Zumindest in meinen Augen fiel das, was wir mit einander taten, unter SM - für ihn nicht. Dass wir die Dinge unterschiedlich bezeichneten, tat der Tatsache keinen Abbruch, dass wir es beide toll fanden, was wir mit einander taten zwinkernd..

Liebe Grüße
Andrea

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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