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Holger
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Post Mon, 11.Aug.03, 14:49      hineinsteigern! (Nach einer Depression) Reply with quoteBack to top

Hallo!

Problembeschreibung:

Ich hatte vor ca. 3 Jahren einige Probleme und viel um die Ohren! Bis mir alles zuviel wurde und ich bekam Probleme mit den Nerven. (Erschöpft -Depression)
Vom Neurologen bekam ich dann immer wieder nach und nach andere Tabletten!(halfen nicht)
Nach ca. 1/2 Jahr bin ich dann in die Psychiatrie
gegangen, um mich endlich Medikamentös richtig einstellen zu lassen(Hatte schon rießige Angst, das es nicht besser wird!)
Die gaben mir dann Seropram und nach ca. 1 Monat ging es mir wieder sehr gut!
Die Probleme vor ca. 3 Jahren sind längst für mich abgeschlossen!(läuft wieder alles super!)

Nach dieser Krankheit habe ich aber folgende Probleme: 1) wenn ich unruhig bin, bei Stress oder wenn ich nicht schlafen kann, habe ich sofort wieder Angst es wieder zu bekommen.
2) Ich habe Komplexe das ich in der Psychiatrie war.
Ich steigere mich immer wieder in diese 2 Probleme so rein, das ich einge Tage an nichts anderes Denken kann. Dann bin ich fertig und völlig verzweifelt! Es hört nicht auf....
Ich versuche zwar es in den Griff zu bekommen aber ich schaffe es einfach nicht! Ich habe schon richtige Angst vor diesen Gedanken!
Diese Gedanken sind so stark!!!!!!!!!!!!!
Wenn andere Leute psychische Probleme haben, denke ich ganz normal darüber, aber ich muß ja immer perfekt sein.
Ich hatte früher einige Therapiestunden, aber die Angst vor dieser Krankheit habe ich bis heute nicht wegbekommen.

Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als das mein Leben wieder so wird , wie vor dieser Krankheit!

Bitte gebt mir Ratschläge um endlich abschließen zu können oder was ich machen soll??!

Danke!

Holger!
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Fipsi
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W


Post Mon, 11.Aug.03, 15:26      Reply with quoteBack to top

Hallo Holger,

muß dir leider sagen, dass dein leben nicht mehr so wie früher werden kann. eine psychiatrieerfahrung ist eben sehr einschneidend. wenn man einmal psychisch krank war dann wird wohl immer etwas angst zurückbleiben. sei froh, dass es dir wieder gut geht und du arbeiten kannst. viele schaffen das nicht. für deinen psychiatrieaufenthalt würde ich mich aber nicht genieren. er ist vorbei. du kannst ja entscheiden ob du es jemanden sagst oder nicht. heute stehe ich zu meiner erkrankung und bin anderen eine erfahrung voraus. vielleicht kann man das leben nach einer krise noch mehr schätzen.

gruß, Fipsi
Leidendes
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Posts 16

,


Post Mon, 11.Aug.03, 15:33      Reply with quoteBack to top

Quote:
muß dir leider sagen, dass dein leben nicht mehr so wie früher werden kann.

Argh, sowas zu sagen ist schonmal Mist.
Man kann auch so etwas überwinden!
Man wird es nicht vergessen, das muss aber nichts bedeuten!
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Fipsi
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W


Post Mon, 11.Aug.03, 15:51      Reply with quoteBack to top

Hallo Leidendes,

der mensch wird durch erfahrungen geprägt. natürlich kann es einem nach einer psychischen erkrankung wieder gut gehen. es bleibt aber sicher eine narbe zurück. man wird einfach immer daran erinnert, dass man verwundbar ist. nach einem schweren verkehrsunfall wird man auch immer mehr respekt vor dem fahren haben.

gruß, Hannes

PS: kenne sehr viele menschen, die psychisch erkrankt sind. nur einer lebt so wie früher. auffallend bei ihm ist eine sehr beschränkte intellektualität.
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Holger
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M, 29


Post Wed, 13.Aug.03, 7:53      Reply with quoteBack to top

Hallo Fipsi!

- wie hast Du das geschafft, das Du zu deiner Erkrankung stehst?!
Das habe ich noch nicht ganz geschafft!

Gruß Holger!
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Medega
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Post Wed, 13.Aug.03, 9:48      die krankheit anerkennen.. Reply with quoteBack to top

hi
ich bin zwar neu hier, aber ich werde auch einfach mal meinen senf dazu abgeben *lächel*
auch ich war vor einigen jahren in psychologischer behandlung, hat mir persönlich aber nichts gebracht. bzw. bin ich der meinung dass ich meine krankheit selbst "überwunden" habe (ich weiß nicht ob sie "geheilt" ist..)

ich weiß nicht ob es dafür ein rezept gibt, um mit den ganzen gedanken klar zu kommen. ich habe sie versucht aufzuschreiben, habe sie mir dann immer und immer wieder durchgelesen.. für mich war das sehr hilfreich um mich mit meiner krankheit, wie soll ich das jetzt beschreiben.. anzufreunden. (gut das ist vielleicht übertrieben, aber ich habe sie anerkannt).
und wie fipsi schon gesagt hat, eine krankheit prägt, egal welche.
ich habe narben, die jeder sieht, aber ich stehe dazu weil sie ein teil von mir sind. ich kann mittlerweile auch offen darüber reden, ohne dass großartig alte gefühle hockommen.
ich kann dir eigentlich nur raten, setz dich mit deiner krankheit auseinander, akzeptiere sie, und lerne damit zu leben, auch wenn du mit anderen darüber sprechen musst

ich hoffe ich konnte dir ein klitzekleinwenig weiterhelfen

lg Medega

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Holger
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Post Wed, 13.Aug.03, 10:42      Reply with quoteBack to top

Hallo Medega!

Danke für Deine Hilfestellung!
Wie lange hat das bei Dir gedauert, bis Du mit Deiner Krankheit klar gekommen bist?
Bei mir ist es so, das ich immer perfekt sein will, was ich aber von den
Anderen gar nicht verlange!

Holger!
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Medega
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Post Wed, 13.Aug.03, 13:21      hallöchen holger Reply with quoteBack to top

hmm.. insgesamt hatte ich die krankheit ca 10 jahre, aber ich habe gut mal 7 jahre gebraucht um zu erkennen dass es eine krankheit war, und nicht nur eine phase!
die letzten 3 jahre kann man sagen, hab ich mich damit auseinander gesetzt, und hoffe jetzt halt, dass ich es auch geschafft habe, nicht wieder in so einen schlimme depression zu fallen (und bis jetzt ist es mir ganz gut gelungen Laughing )

was heißt für dich perfekt sein?
sorry die frage, aber das interessiert mich jetzt *lächel*

lg Medega

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Holger
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Wohnort Österreich
M, 29


Post Wed, 13.Aug.03, 14:42      Reply with quoteBack to top

Hallo Medega!

Was ich meine mit perfekt ist, keine Schwächen zu zeigen und immer
fröhlich zu sein vor den Anderen!

Wenn jemand eine psychische Erkrankung hat, und vielleicht auch mal
sogar in der Psychiatrie war, denke ich mir nichts dabei und bin froh das es denjenigen geholfen hat.(Bekannte + Verwandtschaft!)
Ich weiß auch das es eine Krankheit (Depression) ist, die stark im zunehmen ist.
Aber ich komme nicht klar damit das ich in der Psychiatrie war, obwohl ich freiwillig hineingegangen bin. Irgendwie glaube ich im Unterbewußtsein das nur Schwache und etwas "komische" Leute da drinnen sind, obwohl ich genau weiß das von Managern bis Arbeiter alle betroffen sind.
Dann denke ich, vielleicht sieht man mir das an das ich da drinnen war(Psychiatrie) oder was würden die Leute denken, wenn die wüssten das ich da drinnen war?! (würden Sie mich verarschen, oder denken Sie ich bin verrückt!))

Diese Gedanken (so oft!) machen mich fertig und schmerzen.
Wenn ich logisch darüber denke, dann ist es mir eigentlich egal, aber irgendetwas im Inneren denkt da anders!

Ich schaffe es einfach nicht, deswegen keine Komplexe zu haben.


Holger!
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Medega
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Post Wed, 13.Aug.03, 15:07      Reply with quoteBack to top

hi holger..

ich kenn das sooo gut. ich weiß, das wird dir jetzt wahrscheinlich nicht weiterhelfen.. ähm.. ich wollte es nur mal erwähnt haben Zunge zeigend..
das "vor den anderen darf ich das nicht zeigen" sowie auch diese gedanken, die sich immer nur um das eine drehen, und nie zu einem ende kommen!
bei mir ist das auf recht unschöne art und weise rausgekommen (schulkollegin hat mich auf dem wc gefunden, wie ich mich geschnitten hatte). die hat mich gleich zum arzt und dann zu einem pschiater geschickt. und das war mir soooooooo undendlich peinlich. (lag aber auch daran, dass diese krankheit dann auch zu meinen eltern usw. durchgedrungen ist).
ich musste (vom schularzt angeordnet) dort hin gehen, und mir war das echt zu blöd. und ich kam mir so.. schäbig vor. ICH bei einem psychiater! wie konnte das nur passieren.. das waren so meine gedanken anfangs.
ich habe auch mit der psychologin nicht geredet *lächel*
ich bin nur dort gesessen und habe so meine gedanken gesponnen, und habe mit ihr nicht geredet. einfach deswegen, weil ich damit nicht fertig geworden bin, dass ICH zu einem pschologen muss!
irgendwann is mir dann klar geworden, dass ich ein absolutes egosch***n (sorry) war.
ich hab immer alles in mich reingefressen, hab mir die probleme von anderen angehört, hab lösungen gefunden, und hab mich an die letzte stelle gestellt.
und ich kann mir vorstellen dass es bei dir vielleicht ähnlich ist?!
und so fing es an, mich daran "zu gewöhnen". gesunder egoismus is ja recht und schön, aber das was ich hatte, war schon "abnormal" und so habe ich mich auch immer gesehen (tu ich auch jetzt gelegentlich noch).

so.. ich glaub ich lass das mal so stehen *g*.. und hoffe man liest sich wieder

lg Medega

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Fipsi
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W


Post Wed, 13.Aug.03, 17:00      Reply with quoteBack to top

Hallo Holger,

ich stehe zu meiner krankheit weil ich doch zu mir selber auch stehen muß. natürlich könnte man sich vorwerfen, dass man versagt hat. das ist aber nicht sinnvoll. war ziemlich lang relativ stark. manchmal denke ich mir, dass auch andere in meiner situation zusammengebrochen wären. du solltest deine einstellung überdenken. halte sie nicht für sehr gesund. natürlich wird man noch etwas stigmatisiert. einfacher wird es wenn es einem wurscht ist. man muß ja nicht allen entsprechen. das hat mich schließlich in die krankheit getrieben. es gibt einfach sehr viele lebensformen. kannte früher nur den beruflichen und privaten erfolg. was soll ich sagen? befinde mich sogar in der berufsunfähigkeitspension. traute mich letztes jahr nicht einmal zum maturajubiläum. war bis dato der erfolgreichste in der klasse. was glaubst du wie ich mich geniert habe? heute gehe ich ganz locker zu klassentreffen und erzähle was passiert ist. habe nicht das gefühl, dass mich deswegen die menschen weniger mögen. natürlich versteht es nicht jeder. wie auch? ich kenne halt beide seiten des lebens. die glückliche erfolgreiche und auch die schwarze ohne hoffnung. in gewisser hinsicht kann ich sogar stolz auf mich sein. möchte auch dagegen ankämpfen, dass man sich für eine psychische erkrankung genieren muß. wenn sich jemand selbst verschuldet das bein bricht geht er auch ganz locker damit um.

gruß, Fipsi
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