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wakatonka
Forums-Gruftie
638
Osnabrück W
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Sun, 10.Aug.03, 23:19 Nein ich weine nicht |
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niemals wird jemand meine Tränen sehen, denn ich weine nur wenns niemand sieht.
Man sagt Angehörige leiden darunter wenn einer aus ihrer Familie Depressionen hat.
Stimmt nicht, sie gehen zur Tagesordnung über und erwarten das man funtioniert.
Solange das klappt, kümmern sie sich nicht um dich, fragen nicht wie fühlst du dich.
Ich funktioniere, leide, lächel trotzdem, niemals werden sie meine Tränen sehen.
Es interessiert niemanden, wie es dir wirklich geht, solange du ihren Leistungsanforderungen genügst bist du gesund genug.
Sorry aber das brannte mir auf der Seele.
wakatonka lächelt zaghaft
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_________________ Jedes gütige Wort ist ein von einem Sonnenstrahl getroffener Tautropfen |
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torrential
Helferlein
103
schleswig-holstein W, 19
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hi ihr beiden
vielleicht warten alle anderen auchdarauf das man sie fragt wie es ihnen geht?!
das ist kein vorwurf o.ä., ich mein nur, man bekommt das was man gibt, so ist das in der welt.
viele wollen beachtet werden, aber nur wenige wollen beachten ist es nicht so? in meiner familie ist es so.
und wenn du nicht weinst wird es soweiso niemand sehen, so lange weg gucken wie es ghet, werdensie, nicht aus boßhaftigkeit, aus hilflosigkeit und selbst wenn du weinst können sie vielleicht nicht hinsehen........emotionen sind etwas unheimliches, etwas großes und den meisten macht das angst sowohl ihre eigene emotionen wie auch die ihrer emitmenschen, nächsten bekannten, verwandten.
einsist wohl immer klar, du kannst niemanden verändern, nur dich selbst und vielleicht evrändern sich die anderen dann mit dir?!
schwer das anzunehmen, schaff ichauch nicht so ganz, gibt immer wieder einbrüche und in so einem einbruch hast du wohl auch dieses posting geschrieben?!
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_________________ du kannst alles verschweigen, aber nie alles sagen |
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Arwen1983
Forums-InsiderIn
210
Augsburg- Bayern, Deutschland W, 20
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Hi zusammen!
Ich muss sagen, dass torrential wirklich recht hat, heutzutage ist es einfach so, dass die Menschen einfach in aller erster Linie an sich selber denken und dann erst an andere Menschen. Das ist traurig aber es ist nun einmal so.
Vielleicht ist es aber auch so, dass Menschen es nicht sehen können, wenn es einem wirklich schlecht geht - einfach keine gute Menschenkenntnis besitzen. ich kann verstehen, dass du, watonka, sagst, dass du niemals vor deinen VErwandten oder deiner Familie weinen wirst, aber vielleicht solltest du es einfach einmal tun.
Weinen zeigt nun mal am deutlichsten, dass es dem Menschen absolut schlecht geht. Viele Menschen trauen es sich nicht einen anderen Menschen darauf anzusprechen, was ihn bedrückt. Doch das ändert sich immer recht schnell wenn sie jemanden weinen sehen. Weinen gehört zu den Emotionen, die bei anderen Menschen das Bedürfnis aufkommen lassen sich um den anderen zu kümmern, ihn zu trösten.
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wakatonka
Forums-Gruftie
638
Osnabrück W
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Hallo Alle
Ich danke für eure netten Worte.
Sie wissen sehr wohl, das es mir nicht gut geht. Verstehen aber nicht, das ich die Starke, immer hilfsbereite, alles regelnde, nicht in der Lage bin mir selbst zu helfen.
Sie sehen mich so, wie ich immer war.
Optimistisch allen Anforderungen genügend, immer zufrieden, immer einen Rat wissend und einfach unverletzbar.
Das ich nicht mehr kann, will und verletzbar bin wollen sie nicht sehen.
Tränen passen nicht in Ihr Bild von mir.
Und ich habe längst alle Tränen geweint, es ist nichts mehr da außer einer zunehmenden Verzweiflung.
Sie sind blind, taub und unsensibel, da nützen weder Worte noch Tränen.
LG wakatonka
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_________________ Jedes gütige Wort ist ein von einem Sonnenstrahl getroffener Tautropfen |
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thefreak
Helferlein
101
Amsterdam, NL M
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manchmal denke ich, irgendwann bin ich am ende des tals meiner depressionen angekommen und der große, starke sonnenschein kehrt in mein leben zurück und nichts könnte mein leben trüben.
so wie ich vor der erkrankung war... diese power, leistungsfähigkeit, liebesfähigkeit, unverletzbarkeit. die dinge selbst durchziehen.
es ist sehr schwierig, wenn man beim schreiben eines textes in einem anonymen forum manchmal nicht genug selbstbewußtsein aufweisst, hinter dem geschriebenen zu stehen. es ist dann schwierig in diese welt rauszugehen und zu sagen, hey, hier bin ich.
es ist wieder sehr viel gutes in mir, in den menschen um mich herum, in diesem leben, auf dieser erde. sehr viel gutes, das verloren schien auf unbestimmte zeit. dass die lebensqualität zurückkehrt, das glaubte ich schlicht und ergreifend nicht. und dennoch ist es hart und erbarmungslos, wenn man nach so viel guten wieder einen tritt ins gesicht bekommt und alles schlecht erscheint. es ist nicht alles schlecht, das weiss ich, aber vieles kam mir über lange zeit so vor und dann scheint es doch so als würde das glück durch depressionen ersetzt und die depressionen wären wahrheit.
was ist wahrheit in diesem zusammenhang? wenn alles unendlich traurig erscheint, wenn ich wieder in psychotische erlebniswelten eintauche die meine stimmungen beherrschen? wo ist hier geborgenheit und vertrauen, wenn gesichter ihre formen ändern, farben aufflackern, wie kann ich diese erlebniswelten mit fortlaufenden gefühlen in einklang bringen?
wenn alte freunde die ich schon über ein jahrzehnt kenne plötzlich feindlich und und mir fremd erscheinen... wie damit umgehen? akzeptieren, als wahr erachten? ich weiss es nicht... ich weiss nicht wo die antworten liegen, ob es überhaupt antworten in diesem durcheinander gibt oder ob man erst gar nicht danach suchen sollte. akzeptieren, da muss ich durch, die schönen seiten genießen die schlechten ignorieren und kommt zeit kommt rat. versuchen, selbstbewußtsein zu reaktivieren und wiederaufzubauen. ängste verdrängen, nicht für wahr erachten... weitermachen, weitermachen... depressionen ignorieren und weiterleben. sport machen, zuhören, erzählen, arbeiten, ausreichend schlafen, lesen..
und versuchen, möglichst schnell möglichst bald wieder so zu werden wie die massen, da nur so ein überleben möglich ist. und wenn ihr mich wieder aufnehmt in euren reigen der hedonistischen konsumjünger, werde ich freudestrahlend wieder bei euch sein....
was ist realtiät, wie ist die realität? ist sie freudestrahlend oder trauernd, depressiv? gibt es eine antwort auf diese frage??!
sorry für diese konfusen gedanken aber das musste mal raus
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wakatonka
Forums-Gruftie
638
Osnabrück W
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Sun, 07.Sep.03, 0:36 Re: Nein ich weine nicht |
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Hmm....
Hab das wieder und wieder durchgelesen
was thefreak schrieb.
Das Leben ist wohl so wie eine Münze, mir zwei unterschiedlichen Seiten,
So wie Sonne und Schatten nebeneinander gleichzeitig sind.
Die Wahrheit liegt wohl auf beiden Seiten obwohl wir manchmal nur eine Seite sehen können.
Ich will wieder so werden wie ich früher vor meiner Depression war, jedoch möchte ich auch nicht vergessen wie es ist wenn man depressiv ist.
Die Sonne wird wieder scheinen und wir werden wieder lachen, daran glaube ich ganz fest.
wakatonka lächelt zuversichtlich
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_________________ Jedes gütige Wort ist ein von einem Sonnenstrahl getroffener Tautropfen |
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Beavis
Forums-InsiderIn
151
Hamburg W, 21
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Wed, 10.Sep.03, 14:58 Re: Nein ich weine nicht |
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Wakatonka:
Japp, Rechtgeb, Handschüttel.
...und es ist so Schade...
... und fliehen kann man nicht...
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Laurièn
Forums-InsiderIn
374
Lübeck W, 22
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Wed, 10.Sep.03, 18:51 Re: Nein ich weine nicht |
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Hallo wakatonka,
ich lese gern Deine Zeilen und sie machen mich immer wieder sehr betroffen und nachdenklich, wenn Du so verloren schreibst wie Du Dich auf dieser Welt neben Deiner Familie, Deinen Bekannten und Freunden fühlst...
Du suchst die Geborgenheit und den Schutz eines Stärkeren.
Du möchtest gewärmt und getröstet werden.
Du möchtest die Zuneigung und das Verständnis eines Menschen, dem Du vertraust, der offen und ehrlich auf Dich zu geht...
...der Dir die Hand reicht, wenn es Dir schlecht geht und der Dich einfach nur in den Arm nimmt und Dein Herz berührt...
...der Dir zeigt, wo Dein Platz auf der Erde ist und wo Du stehst...nicht allein...
Du strahlst für mich genau das aus was Du suchst.
Ich glaube, dass Du in der Umgebung, in der Du lebst, das verkörperst, nach dem Du Dich mit all Deinen Worten und Sätzen so sehr sehnst.
Du verstehst Menschen, die in sich in der Haut befinden, in der Du steckst...andere die depressive Erfahrungen durchmachen und gibst ihnen genau die Wärme, die du auch möchtest...die Du schon so lange suchst.
Warum kannst Du diese starke Person so gut darstellen?
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Weil Du weißt, was Dir fehlt und was Du suchst.
Mit dieser Methode aber, die zum einen unbewußt abläuft (weil Du es gewohnt bist) und zum anderen von Dir zum Selbstschutz gesteuert wird (um Dich vor Verletzungen zu schützen), veränderst Du das innere traurige/schwache Bild nach außen in eine fröhliches/kräftige Kopie, die so sicher rüberkommt, dass niemand an der Autenzität zweifelt.
Und genau das macht Dich fertig...
Niemand kann hinter die Fassade blicken,
weil Du keine Schwächen zeigst.
Niemand würde auf die Idee kommen, dass in Dir ein neugeborenes, verlassenes Kätzchen halt/hilfesuchend miaut, weil man draußen ein kräftiges, selbstbewußtes Schnurren vernimmt, das Zufriedenheit und Stärke ausstrahlt.
Niemand würde vermuten, dass Du Probleme schluckst, weil Du so selbstsicher wirkst, als ob Du Schwierigkeiten systematisch angehst, ausschaltest und so erledigst ohne sie zu verdrängen und somit aufzustauen.
Niemand erkennt die echte wakatonka, weil sie entdeckt/erkannt/gefunden werden möchte, aber sie muß versuchen sich selbst zu akzeptieren, sich selbst zu zeigen, nicht sich entdecken/outen zu lassen.
Niemand kann wakatonka diesen Schritt abnehmen. Es ist der erste in eine Zukunft, in der Du lernst DIR selbst zu helfen. Kein anderer kann Dir helfen, wenn Du nicht sagst, dass Dir was weh tut.
Wenn Du Dich versteckst, wird niemand Deine Wunden sehen,
niemand Dich danach fragen...so wie Du es momentan erleben mußt.
Lauri
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_________________ >>> Aussprechen lindert Schmerzen <<<
vertreibt sie aus dem Herzen |
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wakatonka
Forums-Gruftie
638
Osnabrück W
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Wed, 10.Sep.03, 20:25 Re: Nein ich weine nicht |
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Hallo Alle
danke für eure Worte.
@ laurien
Hmm.... kann nicht antworten, muss erst alles überdenken was du schriebst.
Verwirrt bin von dem Bild das du über mich hast, denn so gut durchschaut habe ich mich noch nie gefühlt.
wenn ich das emotional verarbeitet habe......melde ich mich wieder.
liebe Grüße wakatonka
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_________________ Jedes gütige Wort ist ein von einem Sonnenstrahl getroffener Tautropfen |
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thefreak
Helferlein
101
Amsterdam, NL M
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Fri, 12.Sep.03, 15:24 Re: Nein ich weine nicht |
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ich bin schon dazu übergegangen es manchen auf die nase zu binden mit meinen depressionen und psychotischen schüben, leuten, denen ich vertrauen schenke und denen ich glaube, dass sie es auch für sich behalten können, bzw, dass sie es verstehen können.
aber das harte und traurige ist halt, dass man in der arbeitswelt funktionieren muss... man muss die leistung bringen und dort wird auch keine schwäche geduldet - es gibt in viel zu wenigen firmen persönliche ansprechparter.
ich hatte in einer firma das glück, eine ansprechpartnerin zu haben, der ich mein innerstes ausbreiten konnte, das hat mir sehr geholfen, sie hat mir auch geholfen einen therapeuten zu finden. aber wie sollte auch bei so einem konkurrenzdruck der da draussen in der wirtschaft herrscht platz für so etwas wie depressive gefühle sein... die sind in der leistungsgesellschaft eben unerwünscht !!!
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