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Charlot
Forums-InsiderIn
464
Ruhrpöttchen W, 23
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Sun, 10.Aug.03, 20:06 Wer bin ich? |
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Das klingt dumm, ich weiß.
Aber: Wer bin ich? Wie bin ich?
Wie beschreibt man sich?
Bilder? Worte?
Wie sieht man sich?
Wohin muss man schauen?
Bin dankbar für allerlei Denkanstöße.
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_________________ Madeleine was my first love. |
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Ludmilla
Forums-Gruftie
827
W, -9
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Schreib mal auf was dir zu dir einfällt. Welche Eigenschaften hast du? Mach das oft hintereinander, immer wenn du wieder eine andere Stimmung hast.
Du wirst sehen, du bist ein sehr vielfältiges Bild. Ein Bild mit ganz vielen Facetten. Einige magst du, andere nicht. Aber das alles bist du.
Wie sehen dich andere, z.B. deine Mutter, deine Freunde? Auch das ist Teil deines Bildes.
Nimm jede einzelne Seite, die dir auffällt bewußt war. Ich weiß, das ist schwer, aber versuch es mal. Du wirst erstaunt sein, was alles in dir steckt.
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Charlot
Forums-InsiderIn
464
Ruhrpöttchen W, 23
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Also quasi ein Alles und ein Nichts?
Ich hab das mal mit meiner Thera gemacht... zwecklos. Ich kann damit nichts anfangen.
Muss ich denn dann so sein, wie sie sagen?
Entschuldige, wenn ich so dumm frage.
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_________________ Madeleine was my first love. |
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Ludmilla
Forums-Gruftie
827
W, -9
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Du mußt nicht so sein, wie sie sagen. Es ist nur ein Aspekt deiner Persönlichkeit. Es ist der Aspekt der Charlot, denn du ihnen präsentierst. Sicher, es kommt auch drauf an, wie es auf sie wirkt, aber nicht unwesentlich ist, was du von dir zeigst.
Quote: | Also quasi ein Alles und ein Nichts? |
Äh nee. Da steckt vieel mehr in dir drin.
Wann meinst du, bist du ein Nichts? Beschreib das mal.
Und wann du ein Alles?
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Charlot
Forums-InsiderIn
464
Ruhrpöttchen W, 23
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Was soll ich sagen...
Nichts... manchmal bin ich ein Nichts, 1,80 m groß und doch unsichtbar, für, für andere.
Manchmal bin ich die Königin der Welt, Princess Charming.
Aber was ich echt davon?
Wer bin ich?
Wohin muss man sehen, wenn man sich sehen kann?
Manchmal bin nichtmal ich das, die gegenüber im Spiegel ist.
Andere sagen... meist das, was ich will, dass sie von mir sagen, weil ich mich so drehen kann. dass sie das quasi sagen müssen.
Es ist alles so... unklar.
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_________________ Madeleine was my first love. |
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Ludmilla
Forums-Gruftie
827
W, -9
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Quote: | Aber was ich echt davon? |
Alles ist echt davon.
Quote: | Nichts... manchmal bin ich ein Nichts, 1,80 m groß und doch unsichtbar, für, für andere. |
Willst du manchmal nicht unsichtbar sein? Unsichtbar, damit deine Mutter dir nicht wieder Schimpfworte entgegenwerfen kann. Unsichtbar, damit dein Vater dir nicht zeigen kann, wie sehr du ihn angeblich verletzt hast.
So tun, als seiest du nicht anwesend, eine abwesende Mine aufsetzend. Das kann ein Angesprochen-Werden manchmal ganz gut verhindern.
Es gehört zu dir, dieses Unsichtbar sein. Genauso wie der Schmerz, denn es bei dir auslöst.
Quote: | Manchmal bin ich die Königin der Welt, Princess Charming. |
Auch das bist du. Angefüllt von Gefühlen. Freude, Albernheit, .... (Nils wird dir da einen von erzählen können )
Quote: | Wohin muss man sehen, wenn man sich sehen kann? |
Schau in dein Herz.
Gibt es eigentlich ein Bild, so wie du gern sein willst?
Mir kommt manchmal so vor, als weißt du genau wer/was du in diesem Moment bist. Du weißt genau, jetzt bist du "Alles" bzw. jetzt bist du "Nichts". Und kommt wieder eine Zeit, da fehlt dir diese "Identität".
Ein Bild für dich: sieh dich als Landschaft. Eine grüne Wiese, ein Stück Acker, .... Mittendrin ein hoher Berg, von dem du eine schöne Aussicht auf die Landschaft (also auf dich) haben kannst.
Manchmal stehst du auf der Wiese. Dann siehst du weder den Acker noch den Berg noch irgendwas, was sonst da ist.
Oder du stehst auf dem Acker und siehst das andere rundherum um dich nicht.
Vielleicht stehst du manchmal sogar auf dem Berg und hast einen schönen Überblick. Im Moment scheint aber das Land unter dir in einem dicken Nebel versteckt zu sein. Versuch mal zu schauen, gibt es nicht doch eine Lücke im Nebel, die dir einen Ausblick gewährt.
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criseldis
Guest
W
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hi,
ich kenne diese frage nur zu gut. imemr mal wieder tauchte sie in mein leben.
wer, wie, was bin ich???
immer wenn ich das in frage stelle, nutze ich das. es ist nämlich eine prima gelegenheit, einen menschen neu kennezulernen - und die welt mit ihm.
ich fange dann echt bei null an. ich wache auf. ich liege im bett. wie liege ich da? wie meine decke? habe ich geträumt? was habe ich geträumt? so wie ich liege, fühlei ch mich wohl? villeicht will ich ein paar andere positionen ausprobieren..... ich esse. schmeckt mir das?.... ich lese etwas. interessiert mich das? warum?.... ich sehe etwas an, ich höre eine musik, ich treffe einen menschen.... ich stelle mir überall fragen und gebe mir die antwort. derjenige der mir antwortet: DAS bin ICH. ich hasse kaffee, ich rauche nicht, mich nervt der eisverkäufer, ich verschlinge dieses buch weil ich mich damit identifiziere, ich treibe den sport, weil ich ihn als meditativ und konditionsfördernd betrachte......
es geht nicht darum, einer gewissen norm zu entsprechen, und sich plötzlich nicht zu fassen kann angst machen. was denkst du wie es mir ging als ich im zuge so einer phase entdecken musste: he, ich steh gar nicht auf motorräder. jahrelang dachte ich das, es war mein image. es anderen zu erklären, soweit ging es noch nicht - es vor mir selber zu erkennen war schon schwer. aber auf was stehe ich sonst? aber auch darum geht es nicht. man muss einfach akzeptieren, dass man sich selber verändert, einem gewisse dinge für eine zeit etwas gaben, einen guten nutzen erfüllten, und die du dann nicht mehr brauchst. du lernst dich neu kennen, und wenn du plötzlich andere vorlieben hast, dann bedeutet das, dass du dich verändert hast, gereift bist - in der regel - besser geworden bist - näher zu dir selber hingekommen.
ich habe in meinem leben schon einige solcher wendungen mitgemacht. stand plötzlich da und fragte mich: wer bin ich eigentlich? und ich habe mich immer wieder verändert - verbessert - meine ich. ich denke mir, das leben ist unter anderem die suche nach sich selber. man probiert aus - und was einem echt liegt, das gehört zu einem. kann aber auch sein, dass zehn jahre später was anders vorne steht....
insofern: betrachte deine frage als chance.
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Charlot
Forums-InsiderIn
464
Ruhrpöttchen W, 23
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Danke für eure Antworten.
Ich muss denken, ich hab alles mal überdacht. Es ist so ekelig, so abstoßend.
Später eine Antwort.
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_________________ Madeleine was my first love. |
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pangea
Helferlein
43
W, 22
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Es gibt drei Ansichtsweisen, wie man ist:
1) Was man selbst denkt, wie man ist.
2) Was andere denken, wie man ist.
3) Was man selbst denkt, was andere von einem denken.
Hmm ... nichts, was jetzt groß zum Weiterbringen beiträgt ... fiel mir nur spontan so ein ...
so far,
pangea
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Charlot
Forums-InsiderIn
464
Ruhrpöttchen W, 23
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Zuerst: Danke!
Meine Gedanken haben sich in letzten Stunden überschlagen.
Diese Lebensweise, wie du sie beschreibst crisedis, ist mir zu... unsicher, verwischt. Ich hätte so gern etwas Konstantes.
Bisher läuft es so:
Ich stehe auf meinem Berg (um Ludmillas Bild zu benutzen ), schaue ins Tal und sehe nichts. Also überlege ich mir, was ich gern sehen würde. Hochhäuser, Meere, Seen, Felder, Tiere, Wiesen, Felder, Sonne, Regen... dann überlege ich was ich gern hätte. Das nehme ich mir dann, setze es in diese Landschaft und bin dann, was ich sein will.
Manchmal geht das nicht, weil da etwas ist, was sich einfach in diese Landschaft drängt, Angst, Freude, Trauer, Wut... das lässt sich nicht immer wegschieben und wenn doch, dann liegt es unter der Nebeldecke, die ich darüber werfe, und wartet nur darauf "zuzuschlagen" - ein Moment Unachtsamkeit und schlägt mit aller Macht zu. Dann ist alles weg, weil dann die Decke über meinen Augen liegt.
Und das will ich nicht, ich will etwas in mir, auf das ich mich verlassen kann, ich will diese Unsicherheitsfaktoren weghaben. Dan habe ich etwas, womit ich mich indentifizieren kann. Das wäre dann ICH. Nicht ma dies, und dann mal das... Ludmilla hats gesehen, wie ich mich emotional abschießen kann. Das genieße ich manchmal, es ist wie eine Droge. Doch dann kommt der Horrortrip, immer öfter und immer heftiger und bringt jedes Mal mehr Angst mit.
Das hab ich satt. Ein klares Muster, was ich an einem Tag für definiere kann ich nicht einhalten, nie lange. Weil es nicht stimmt, weil dann wieder anders sein will.
Ludmilla wrote: | Gibt es eigentlich ein Bild, so wie du gern sein willst? |
Im Moment wäre ich gern so:
edit: der Link geht leider nicht.
Schön, lasziv, humorvoll, begehrenswert.
Aber frag mich morgen nochmal.
Ich würde so gern verstehen, was das passiert. Ich wäre so gern authentisch ( Time), echt. Aber was soll ich authentisch zeigen, wenn da nichts ist?
Wie kann man etwas sehen?
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_________________ Madeleine was my first love. |
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Ludmilla
Forums-Gruftie
827
W, -9
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Hallo Charlot,
Quote: | Hochhäuser, Meere, Seen, Felder, Tiere, Wiesen, Felder, Sonne, Regen... dann überlege ich was ich gern hätte. Das nehme ich mir dann, setze es in diese Landschaft und bin dann, was ich sein will. |
Die Hochhäuser, Meere und Co. sind die Eigenschaften, die du gern an dir sehen würdest. Ob sie auch wirklich vorhanden sind, ist eine andere Sache. Wenn das nicht mit dem vereinbar ist, was in dir steckt, dann wirkst du unecht. Leider hab ich gad kein passendes Beispiel parat oder besser gesagt, ich kann eher schlecht einschätzen, was ist jetzt an dir authentisch und was nicht.
Quote: | Manchmal geht das nicht, weil da etwas ist, was sich einfach in diese Landschaft drängt, Angst, Freude, Trauer, Wut... |
Dann versuch zu akzeptieren, das auch das ein Teil von dir ist. Was ist denn so schlecht an diesen Gefühlen?
Es wird ein langer und keineswegs leichter Weg, alle Seiten an dir zu akzeptieren. Aber immer wenn du ein Wegstück geschafft hast, wirst du sehen, daß es dir damit besser geht. Glaub mir einfach. Ich laufe auch derzeit auf einem ähnlichem Weg und weiß wie schwer ist. aber es ist zu schaffen.
Es wird dich auch nicht mehr ganz so doll umhauen, wenn du genau weißt, daß bestimmte Dinge einfach zu dir gehören, z.B. die Trauer. Im Moment du weißt ja, daß du z.B. manchmal traurig oder völlig abgedreht bist. Du siehst also, diese Dinge sind in dir da. Versuch sie zu akzeptieren und sie nicht als Hindernis zu btrachten.
Liebe Grüße
Ludmilla
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tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
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Charlot,
...es ist eine Lebensaufgabe, sein Wer-bin-ich? zu klären, denn niemals bist Du das gleiche Ich.
Das macht Dich unruhig und Du möchtest so gerne etwas fertiges von Dir haben. Dich in die Welt und Deine Sicht einordnen können.
Du schreibst:
>ich will etwas in mir, auf das ich mich verlassen kann, ich will diese Unsicherheitsfaktoren weghaben. Dan habe ich etwas, womit ich mich indentifizieren kann. Das wäre dann ICH. Nicht ma dies, und dann mal das... >
auch die Zweifel und die Suche sind etwas Konstantes. Du bist mal dies und mal das. Und das bildet ein Gemeinsames...
Manchmal sind die Fragen still und manchmal sind sie da.
Manchmal sind sie quälend und manchmal bestätigend.
Sicherer bei dem Gefühl nach der Frage meines Ichs wurde ich, als ich meine Ambivalenz als Erweiterung meiner Persönlichkeit annehmen konnte. Heute ist sie selten ein schlimmes Gefühl, denn sie gehört zu mir. Und wenn ich mich doch dabei erwische, wie ich im alten ich-bin-alles-oder-nichts verfalle kann ich schon fast lächeln...
Lieben Gruß,
tanzendes_irrlicht
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Charlot
Forums-InsiderIn
464
Ruhrpöttchen W, 23
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Habe beschlossen das erstmal wegzuschieben und das "Reale" zu erledigen... dann hab ich mehr Zeit und Ruhe dazu...
Also melde ich mich hier nochmal an gegebener Stelle und richtigem Zeitpunkt.
Danke an euch!
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_________________ Madeleine was my first love. |
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