Rund - na und...?

Helferlein 130 zuhause W, 37

Hallo,

mein Grund, hier zu schreiben, ist, dass mir jemand mit einer sehr ähnlichen (körperlichen) Entwicklungsgeschichte in`s Auge gesprungen ist (in diesem Forum).

Ob`s in die Unterkategorie "Essstörungen" passt - da bin ich mir auch nicht so ganz sicher. Im weitesten Sinne sicherlich. Aber ich finde es gut, über diese körperlichen Komponenten in Austausch zu kommen.

Ich bin relativ (mit gelegentlichen Schwankungen in Richtung etwas dünn und etwas propper)) normalgewichtig aufgewachsen, habe intensivst gesportelt (meine Familie ist da extrem...)und hatte ein ganz normales, gefälliges Äusseres, auf das (auch) die Männer sehr angesprungen sind.

Und: das fand ich zum K....tzen! Ich wollte wegen meiner Seele geliebt werden und nicht deswegen, weil ich die optimale 0-8/15 - Figur (Aussehen) habe.

So beschloss ich also mit 19, "hässlich" zu werden.

Uh, das wäre alles so viel zu erzählen, ich gebe jetzt erst mal die groben Eckdaten ein.

Ja. Ab 15 habe ich manchmal einfach eine Woche lang nichts gegessen. Muss auch dazu sagen, dass meine Mutter die absolute Diät-Wahnsinnige is, die eigentlich echt gut aussieht, voll durchtrainiert, aber runde, weibliche Formen hat; da habe ich schon bald gelernt, wieviele Kcal irgendwas hat.... ähhh; seit ich sie kenne, macht sie sich Gedanken über ihr Gewicht und natürlich auch über meines Rolling Eyes

Ja. Der Schlankheits-Wahn hatte mich auch völlig erfasst, so mit 15-16; trotzdem gab es das "Seelen-Thema" (möchte wegen meinem Inneren geliebt/wahrgenommen werden")

Die 20iger verbrachte ich dann zwischen Kleidergröße 38-46; immer so hin und her, wie es meinem momentanen Seelenzustand entsprach, war ich entweder eher zu Tode betrübt (und träge und schwer) oder himmelhochjauchzend (zu allem bereit und quirlig und leicht....)

Ab 30 bin ich dann förmlich "explodiert - bis dahin hatte ich inzwischen so ca. 90 Kilo und mich echt noch wohlgefühlt (fand es gar nicht so schlecht, "stabil" zu sein, das hat was!) - und dann konnte ich mir selber zusehen, wie ich in den dreistelligen Kilo-Bereich abdüste. Dort stagniere ich seit nunmehr 7 Jahren. Was hatte sich verändert? Einiges im privaten Umfeld traf mit dieser Wandlung zusammen, auch glaube ich, dasss es viel mit dem Thema "gesehen werden" zu tun hat.

So richtig gefallen tu`ich mir nicht unbedingt, obwohl ich mich aber überhaupt nicht hässlich fühle; ich akzeptiere meine Körperlichkeit sogar viel mehr als früher; mein Partner ist auch ziemlich stattlich gebaut - und das gefällt mir echt gut! Kann mir so dünne Kerle gar nicht mehr vorstellen, *grins*.

Wo will ich jetzt hin mit dem Ganzen? Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht. Aber: ich habe Interesse, mich in die körperlichen Komponenten meines Daseins zu begeben (welch Satz.... har har..

) und bin neugierig, was da so alles auftaucht....

Gefallen hat mir auch der therapeutische Ansatz, so von wegen: man möchte gesehen werden, wenn man so auseinandergeht. Ja, mit dem Thema möchte ich gerne in den Austausch gehen.

Denn auf Dauer isses mir schon zu schwer, soviel herumzuschleppen.

Ich denke aber, dass ich dieses Thema VON INNEN her angehen möchte (also über die Psyche) und nicht über "aussen" (Diäten und so`n Kram finde ich voll daneben; ich kann auch diese Sprüche von anderen Frauen oder Männern beim Essen nicht ab "ach, da muss ich jetzt aber aufpassen" oder "für mich nichts, ich hatte heute schon 1283 Kcal", *brrrr*...

Bin ja gespannt, ob da jemand was dazu zu sagen hat bzw. ob es "ähnlich gestrickte" hier gibt!!!!

Soweit für`s erste....

Liebe Grüße von Lea1970

Forums-InsiderIn 354 Österreich W, 33

Hallo lea,

bei mir war das so dass ich schon öfters viel und auch gesund abgenommen hatte...Ich hatte auch als Kind Normalgewicht, fühlte mich aber immer zu dick...Also immer wenn ich stark abgenommen hatte und mich meinem Zeil vom Wohlfühlgewicht näherte war auf einmal die Hölle los. Ich stürzte mich wieder in die weiten Klamotten, weil mir Männer nachgeschaut hatten...das war für mich die Hölle...da ich Angst vor neuem und Fremden hab/hatte...ich wollte nicht gesehen werden, obwohl ich mich nach "dazu gehören" sehnte...ganz übel so ein Gefühl...

Da Übergewicht sehr auf die Gesundheit schlägt und meine Seele dann das nur noch mehr belastete entschloss ich mich meiner Vergangenheit anzunehmen...ich hab schon vorher unter zweimal sehr viel abgenommen und auch gehalten, aber immer ein Stück vor dem Ziel hatte ich wieder Angst. Und um das dieses mal nicht zu erfahren entschloss ich mich hier zu schreiben...natürlich auch wegen meiner Ängste...aber auch darum.

Ich bin überzeugt davon, wenn ich meine Seele zuerst beachte, dass ich dann diesem Problem nicht mehr ausgesetzt bin. Das ich mich endlich wohlfühlen kann und mich lieben kann wie ich bin mit meinem Wohlfühlgewicht...

Der Zusammenhang Körper-Seele-Geist kommt ja nicht von irgendwo...

Hast du eine Ahnung von wo es bei dir kommen könnte? Ich hab auch schon gelesen das Menschen die als Kinder immer zur Kontrolle gewiesen wurden es dann später erst recht rauffuttern...so wie als Protest der Mutter gegenüber...um zu zeigen das sie so auch glücklich sein können.

liebe Grüße jennyfer...

Helferlein 52 ba-wü W, 42

hallo lea...

beim lesen deines beitrags ist mir doch mein herz aufgegangen..... ich hab ne ähnliche geschichte, wobei mein gewicht nie geschwankt hat, sondern nach dem ersten kind , mit beginn meiner beziehung und nach einem trauma kontinuierlich in die höhe ging...

ich habe in den knappen 25 jahren sehr selbstbewußt mit meinem körper gelebt....nie eine diät versucht... fand mich gut so, wie ich war...und andere fanden das auch... ich habe beruflichen erfolg gehabt, tolle kinder großgezogen.... im prinzip war alles perfekt....so richtig habe ich mir nie über mein übwrgewicht gedanken gemacht..wozu auch: war ja kein leidensdruck vorhanden...

als ich dann vor einem jahr wegen burn-out und schlafstörungen eine reha machte, platzte der knoten förmlich...ich habe verstanden, wieso ich so locker 50 kilo übergewicht mit mir rumschleppe....und ich habe verstanden, dass ich mir in die eigene tasche lüge, wenn ich mich mit meinem fett "weg mache"....

jo..nu nehme ich kotinuierlich ab...übrigens ohne diät, aber mit veränderter lebenseinstellung und damit verbundenen verhaltensweisen...

mit dem neuen körpergefühl bin ich superglücklich, weils mit meinem gefühl auf einmal zusammenpasst.... da bin ich der klinik un den leuten dort sehr dankbar, weil die genau den richtigen ansatz für MICH gefunden haben...un ich bin nich leicht zu händeln...hihi

so, wenn du noch mehr wissen magst....du kannst gerne fragen...

grüßle igel

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Hi Ihr Beiden!

Tja, eine gewisse Angst vor Männern und deren Begehren... hat meiner Ansicht nach ganz sicher - auch - mit dem Übergewicht zu tun.

Und wenn ich dazu noch den Vorteil habe, auf keinen Fall übersehen zu werden, mich daneben noch sozusagen zu "erden", also für eine gute Bodenhaftung zu sorgen (Jennyfer, Du erwähnst nicht umsonst, das "Leichte", also die Gefahr, abzuheben Wink

) - ich denke, da spricht die Redewendung jeweils schon eine deutliche Sprache.

Ich konnte mich als Jugendliche im Bereich "früh entwickelt", mit (sehr) weiblichen Formen halten, hatte also vergleichsweise nur ein wenig zu viele Pfunde - aber nach welchem Maßstab eigentlich?

Sind die Mütter darauf geeicht, sehr genau auf das Gewicht ihrer Töchter zu schauen, fixiert sich unweigerlich auch die Tochter darauf! SIE - die Mütter - setzen also einen ersten Maßstab, das Übrige geschieht durch den "Zeitgeist", vorwiegend durch die Medien. Dies läuft dermaßen eingängig und unterschwellig ab, dass wir alle diesen sogenannten Idealen erliegen - mal mehr, mal weniger.

Den Wunsch, "wegen der Seele" geliebt werden, sehe ich als eigentlich recht gesunden Ausdruck des Gegengewichts bei Dir, Jennyfer, denn Dein Inneres hat sehr wohl die Oberflächlichkeit des Anspruchs der möglichsten Schlankheit empfunden. Deine Mutter lebte Dir zudem die Absurdität zwischen dem, was sie ständig anstrebte und dem, was bzw. wie sie war, vor.

Dass Du es heute gar nicht als unangenehm empfindest, im landläufigen Sinn zu schwer zu sein, zeigt m. E. Deine Eigenständigkeit an, dass Du Dich letztenendes von Deiner Mutter und deren Ansprüchen gut lösen konntest.

Eve

Forums-InsiderIn 354 Österreich W, 33

Hallo an alle...

Das mit dem was Mütter anrichten können wenn sie ein "erstrebenswertes" Ziel ihren Kindern vermitteln das bezog sich auf Lea...ich hab das mal gelesen was das bewirken kann. Schlimm ist das...
Meine Mutter war seit ihren Kindern Übergewichtig sie sprach niemals übers Gewicht auch nicht bei uns...ich war normal aber die Kinder in der Schule können sehr gemein und beeinflussend sein...schon mit 4 Kilo mehr auf der Waage bei den Schuluntersuchungen ging die hänselei los...Das führte einmal so weit das ich auf der Schulwaage schwindelte, da niemand hingesehen hatte.

Als ich dann arbeitete nahm ich von selber etwas ab. Dann war ich wirklich ganz dünn, und fühlte mich auch wohl...Nach dem ersten Sohn blieben dann 7 Kilo die nicht mehr runter wollten...3 Jahre später als ich wieder schwanger wurde war das Ausgangsgewicht nochmals um 10 Kilo gestiegen...dann nach den Zwillingen, durch ständige Überforderung...fast keinen Schlaf und keine Zeit um vernünftig zu essen.

Dazu kam der seelische Druck...da ich mich nicht wohl in meiner Haut fühlte...meine eigentlichen Probleme kamen immer erst zum Vorschein als ich so 5 Kilo vor meinem eigentlichen Wohlfühlgewicht entfernt war...ich fühlte mich wie durchsichtig...als ob jeder meinen mb sehen konnte...wie ich mich fühlte und versteckte und da ist aber nichts zum verstecken...so blosgestellt fühlte ich mich...grausam...

Jetzt und vor allem in Verbindung mit meiner anstehenden Therapie finde ich es eine gute Gelegenheit Körper und Seele wieder in Einklang zu bringen...MICH zu vertreten...DA zu stehen...ICH sein...mit meinem erstmals erlangten ECHTEN Selbstwertgefühl...nicht so was vorgespieltes das ich sehr lange "darstellte"...das war ich hinter einer Fasade. Ich freu mich echt schon darauf wie es in nächster Zukunft sein wird...wie ich mich vortaste und mich selber dabei wahrnehme...

Meine Aufarbeitung war und ist mein persönlicher Schlüssel der den Zugang zu meiner Seele vorsichtig entriegelt....das ich erkenne "ich brauch mich nicht verstecken" auch ich darf mich wohlfühlen.

Das passt jetzt grad zu meiner momentanen Gefühlswelt...

lg. jean...

Helferlein 102 Trier W, 26

Ach ja die Mütter und ihr Diätwahn, davon kann ich auch ein Liedchen singen Rolling Eyes

Ich kenne meine Mutter nur mit Kalorientabellen, abgezählten Pommes, tägliches Wiegen u.s.w. Dabei ist sie gar nicht mal wirklich übergewichtig, naja, vielleicht 20 Kilo über ihrem Idealgewicht, aber mein Gott, sie ist ja auch fast 60! Und ehrlich gesagt finde ich diese superschlanken Frauen in dem Alter auch nicht unbedingt hübsch.
Ich war als Kind allerdings sehr dünn und deshalb hat sie mir ständig erzählt ich solle bloss aufpassen,irgendwann würde ich auch "auseinander gehen". Das ist allerdings nie passiert obwohl ich nicht "aufgepasst" habe, ich bringe seit Jahren die gleichen Pfunde auf die Waage und trage Kleidergrösse 36. Jetzt bekomme ich allerdings zu hören um wieviel leichter man (und im speziellen sie) es doch hätte wenn man doch auch so schlank wäre wie ich.
Ich würde auch manchmal gerne mein Äusseres meinem Inneren anpassen, damit die Welt auch mal MICH sieht und nicht nur diese Hülle. Ich fühle mich oft wie ein totaler Fake, das Äussere und das Innere passt überhaupt nicht zusammen. Aber ich denke es wäre besser das Innere dem Äusseren anzupassen als umgekehrt.

L.G,
Nita

Forums-InsiderIn 452 Fast am Meer :-) W, 27

hallo Ihr,
ich bin auch was das essen angeht sehr strange erzogen worden.
Meine Mutter war vor meiner geburt Magersüchtig und hatte natürlich den Knacks weg . ich habe nie gelernt was es heißt "richtig" zu essen , was normale portionen sind etc. habe mit 9 jahren schon "alle" Diäten gekannt und kam mit 10 jahren das erste mal zur Kur weil ich 10 kg zu viel hatte und mich sowas von fett fand das meine mutter das auch durchkriegte mit der Kur.

Danach war ich zu dünn und immer hin und her , mit 20 Jahren kam dann die Bulimie , schlich sich in meine Leben ein und ist bis heute präsent .

Zur Zeit habe ich wieder 10 kg zu viel drauf um einen normal BMI von 25 zu erreichen , gestern hab ich harte entwässerungstabletten genommen , wohlwissend das dieses ungesund ist , da die Nicht pflanzlich sind , und ?
heute sind 2 kg runter !!! Klar , Wasser , aber scheiß drauf , dieses nun wieder abzusetzten wird mir sehr schwer fallen.

Ich hab in meinem kopf halt , das ich 20 kg abnehmen will , soll , muß , muß ,muß . bekomme ich auch nicht raus und zur zeit ists mir "leider " auch egal wie..... Rolling Eyes

ich denk dann immer , man sei doch froh das du gesund bist !!!!! Evil or Very Mad

Die 10 kg mehr sind doch nicht sooo schlimm . Aber ich sag es mir und kann es nicht annehmen , ist wie ein Zwang .
Und da komm ich auch nicht raus .....

Naja , so ist das halt , nicht leicht da wieder rauszukommen , aber ich hab ja meinen therapeuten und ...das wird schon Rolling Eyes

LG Kelly

Forums-InsiderIn 223 takatukaland W, 19

Hallo leute!

Quote:

man möchte gesehen werden, wenn man so auseinandergeht.

das finde ich sehr interessant! ich habe im alter von 12/13 angefangen jede menge süßes in mich hineinzuschaufeln und hab erst lange zeit nicht, aber nach 2 jahren dann doch ordentlich zugelegt...ich wurde gesehen, aber ich denke die anderen hätten lieber weniger von mir gesehen, anstatt so einen dicken teenie...
es gibt auch die theorie dass man sich einen fettmantel zulegt als schutz, damit man nicht gesehen wird, oder damit alles an einem abprallt. finde ich auch sehr schlüssig.

Quote:

(fand es gar nicht so schlecht, "stabil" zu sein, das hat was!)

du hast nerven8O sowas kann ich nur bewundern! zur zeit bin ich wieder in einer phase wo ich mich bei fast normalgewicht überhaupt nicht wohl fühle, habe auch bulimie. kann mich ganz schlecht selbst akzeptieren...find es so frustrierend dass ich mich jeden tag im fitnessstudio abstrampel und mir alles mögliche was ich essen will verkneife und trotzdem nur ganz langsam abnehme...riesen wut...

Quote:

und kam mit 10 jahren das erste mal zur Kur weil ich 10 kg zu viel hatte und mich sowas von fett fand das meine mutter das auch durchkriegte mit der Kur.

mit 10 schon komlexe das ist krass...wie ist das passiert dass du zugenommen hast wenn deine mutter so aufs essen geachtet hat? hast du heimlich gegessen? das habe ich eine zeit immer gemacht als meine mum gemerkt hat dass ich zu viel futter, die hat sogar die küche abgeschlossen aber ich hab tricks entwicklt wie bei oceans 11 um ans essen zu kommen... Embarassed

Quote:

Ich hatte auch als Kind Normalgewicht, fühlte mich aber immer zu dick...

das kann ich gut nachvollziehen jennyfer. ich hatte zwar keine richtigen komplexe aber ich hab immer gesehen welche kinder dünner und zierlicher waren und das wollte ich auch. dadurch dass ich leistungsturnen und schwimmen gemacht habe war ich auch etwas muskulös, was ich nie mochte und gerade eine turnerin ist das sinnbild von grazie...

ich hab immer noch den traum von der perfekten dünnen figur, zart, blass und federleicht...es lässt mich nicht los
liebe grüße die geisha

Forums-Gruftie 677 eine Stadt in D W, 53

Sorry - hatte da wohl Lea mit Jennyfer verwechselt... Embarassed

Die Rückschlüsse verändern sich aber dadurch nicht.

Eve

Helferlein 130 zuhause W, 37

Hallo @all,

freue mich, dass wir so gut in den Austausch kommen und viele hier ihre Erfahrungen niederschreiben!!!

Ich bin sehr froh, dass ich alle "Seins-Zustände" Wink

(also schlank, dick, rundlich, durchtrainiert etc. pp.) selber kennengelernt habe: viele Menschen, die immer schon etwas zu viel auf den Rippen haben, glauben ja "wenn ich erst schlank bin.... dannn - ist die Welt gut - geht alles wie von selber - kann ich endlich glücklich sein usw. usf. ...." Welch Irrglaube...

Ich habe mir angewöhnt, Menschen nach ihrer Ausstrahlung (also ihrem "Innen") hin zu betrachten. So kann man oft feststellen, dass welche, die ein "akzeptables Durchschnittäusseres" haben, von innen her sehr unzufrieden oder "unstimmig" wirken - und somit die ganze äusserliche Schönheit nicht gelten kann, da sie irgendwie griesgrämig oder wenig sympathisch wirken. Oder es finden sich welche, die vom Äusseren nicht sonderlich adrett sind - aber strahlen wie die Sonne - und dadurch sehr anziehend wirken!

Ich kenne es selber von mir, dass ich, als ich Idealgewicht hatte, mit meinem Körper überhaupt nicht gut zurecht kam. Dass ich jetzt viel besser mit mir zurechtkomme - auch wenn ich nicht behaupte, dass ich grade (ich habe mich fast verdoppelt Cool

) völlig zufrieden mit mir und meinem Körper bin.... aber definitiv zufriedener als seinerzeit, das mit Sicherheit.

Spass macht es mir, wenn sich "Normalgewichtige" neben mir über ihre "Problemzonen" unterhalten und dass sie heute nichts zum Kaffee verzehren können, am besten noch mit Seitenblick zu mir "findest du nicht auch?" und ich dann genüsslich in meinen Krapfen beisse und sage: ja. stimmt schon, da hast du wirklich zuviel drauf, du solltest dich wirklich im Zaum halten...

Interessant ist auch, dass einige Menschen ein sehr eigenartiges Selbstbild haben. So gibt es eine Frau in meinem Bekanntenkreis, die, objektiv gesehen, zurecht als wirkliche Schönheit nach dem gängigen Schönheitsideal bezeichnet werden kann. Sie selber? Ihre Nase sei zu lang, ihr Po zu wenig rund, ihr Busen etwas zu klein. Tja.

So hat halt jeder seine Probleme und Themen...

Interessant war auch folgende Situation: ich war eines Abends auf einer Feierlichkeit mit vielen Balletteusen - das war so zu der Zeit mit ca. 90 Kilo - und ich hab mich an diesem Tag voll gut und stimmig und wohl in mir gefühlt; auch dass ich so stabil dastehe, war ein gutes Gefühl - die meisten Frauen waren so leicht huschelig und fast schon schwebend unterwegs und - was soll ich euch sagen? Ich habe einige Komplimente an dem Abend erhalten, so in Richtung, dass ich eine ganz angenehme Art habe und es gut tue, so eine "richtige" Frau zu sehen. Aha.

Es gibt ja auch einige dicke Frauen, die `ne richtig gute Ausstrahlung haben, findet ihr nicht? Die schöne Klamotten tragen (nicht nur die typischen Problemzonenüberdeckungssäcke....) und auch gut wirken.

Findet sich hier eigentlich auch jemand, der NICHT dem gängigen Schönheitsideal entspricht und trotzdem rundum zufrieden mit sich ist?

Zu dem Thema "Fettmantel als Schutz" möchte ich bei Gelegenheit auch noch einiges erzählen!!!

Und zur psychischen Komponente dieser Äusserlichkeiten insgesamt würde ich gerne noch viel von euch hören (und auch von mir erzählen!)

Insgesamt glaube ich, dass es ganz wichtig ist, EGAL wo man/frau steht, sich erstmal so zu akzeptieren (und annehmen und schätzen) wie man eben ist, egal ob zu dick, zu dünn, essgestört oder wie auch immer. Dass man/frau sich annimmt mit allen Fehlern und Schwächen; eben nicht so stark GEGEN sich arbeiten, sondern MIT sich, weil man sich selber schätzt und mag.

So, bin jetzt (erstmal!!!) gar nicht groß auf was eingegangen - habe das Gefühl, mir drückt`s erstmal alles Mögliche `raus aus den Fingern Wink

, habe aber alles von Euch aufmerksam gelesen und freue mich richtig über diesen Thread!!!

Ich sende an Euch alle ganz liebe Grüße,

Lea1970

Helferlein 130 zuhause W, 37

@ Jennyfer: das kann ich gut nachvollziehen: dass Du immer kurz vor`m "Idealgewicht" wieder die Kurve gekratzt hast - ich glaube auch, dass der effektivere Weg oftmals ist, erst innendrinnen aufzuräumen, dann kann sich da Äussere oft erstmal verändern.

Vielleicht funktioniert auch der Weg "beides gleichzeitig" bearbeiten (also innen und aussen) ganz gut???

@Geisha

Quote:

Zitat:
(fand es gar nicht so schlecht, "stabil" zu sein, das hat was!)
du hast nerven8O sowas kann ich nur bewundern!

...das nehme ich mal als Kompliment an.... Wink

@Nita

Quote:

Ich würde auch manchmal gerne mein Äusseres meinem Inneren anpassen, damit die Welt auch mal MICH sieht und nicht nur diese Hülle. Ich fühle mich oft wie ein totaler Fake, das Äussere und das Innere passt überhaupt nicht zusammen. Aber ich denke es wäre besser das Innere dem Äusseren anzupassen als umgekehrt.

...na, da bin ich ja auch gespannt, was du dazu noch erzählen magst!!!

@Eve

Quote:

Und wenn ich dazu noch den Vorteil habe, auf keinen Fall übersehen zu werden, mich daneben noch sozusagen zu "erden", also für eine gute Bodenhaftung zu sorgen (Jennyfer, Du erwähnst nicht umsonst, das "Leichte", also die Gefahr, abzuheben ) - ich denke, da spricht die Redewendung jeweils schon eine deutliche Sprache.

...das trifft auf mich auch völlig zu.

@Igel

Quote:

als ich dann vor einem jahr wegen burn-out und schlafstörungen eine reha machte, platzte der knoten förmlich...ich habe verstanden, wieso ich so locker 50 kilo übergewicht mit mir rumschleppe....und ich habe verstanden, dass ich mir in die eigene tasche lüge, wenn ich mich mit meinem fett "weg mache"....

jo..nu nehme ich kotinuierlich ab...übrigens ohne diät, aber mit veränderter lebenseinstellung und damit verbundenen verhaltensweisen...

mit dem neuen körpergefühl bin ich superglücklich, weils mit meinem gefühl auf einmal zusammenpasst.... da bin ich der klinik un den leuten dort sehr dankbar, weil die genau den richtigen ansatz für MICH gefunden haben...un ich bin nich leicht zu händeln...hihi

das hört sich GENIAL an, liebe Igel!!!

Quote:

so, wenn du noch mehr wissen magst....du kannst gerne fragen...

Bitte, ja, erzähle!!! Bin voll gespannt!!! (Du beschreibst so in Ansätzen (da ging der Knoten auf etc.), wie ich`s mir bis jetzt theoretisch vorstelle, dass es mal passieren wird; deine Schritte, die du bereits gegangen bist, das ist exakt das Gefühl, dass ich da hin will/hingehen werde!)

Nochmals liebe Grüße an Euch,

Lea1970

Forums-InsiderIn 223 takatukaland W, 19

hey lea!

ich finds sehr gut und außergewöhnlich (für mich) dass du dich mit so viel gewicht so gut akzeptieren und mögen kannst! dann musst du ja doch sehr viel selbstbewusstsein mitbekommen haben...ich find es bei anderen gar nicht schlimm wenn sie dick sind, ich habe auch freundinnen die dick sind und sehr hübsch und positiv und wie du sagtest ,,strahlend wie die sonne"! es gibt phasen wo ich mich echt wohl fühle und mir sage hey du hast soviel spaß das leben ist zu schade um zu hungern, los iss die schokolade...aber im hinterkopf habe ich immer das schlechte gewissen, das gefühl maß halten zu müssen, das gefühl der entgleisung ist fürchterlich...

Quote:

wenn ich erst schlank bin.... dannn - ist die Welt gut - geht alles wie von selber - kann ich endlich glücklich sein usw. usf. ...." Welch Irrglaube...

hmm ich war ja schon mal dünn und meine probleme haben erst angefangen als ich dick wurde...oder wurde ich dick weil ich probleme hatte? hmm....
ich weiß gar nicht genau ob ich mich in meinem körper wohl fühle...ich gucke in den spiegel und seh fett. aber wie sich mein körper anfühlt spüre ich nicht. was er für bedürfnisse hat...bedürfnisse sind schlecht für mich sie machen mir angst...das war mal anders, ich habe in der therapie ein ganz gutes körpergefühl entwickelt...alles wieder weg

Quote:

Spass macht es mir, wenn sich "Normalgewichtige" neben mir über ihre "Problemzonen" unterhalten und dass sie heute nichts zum Kaffee verzehren können, am besten noch mit Seitenblick zu mir "findest du nicht auch?" und ich dann genüsslich in meinen Krapfen beisse und sage: ja. stimmt schon, da hast du wirklich zuviel drauf, du solltest dich wirklich im Zaum halten...

hmm...manche schlanke machen das nur weil sie hören wollen wie schlank sie sind... dann is der spruch gerechtfertigt Wink

liebe grüße die geisha

Helferlein 130 zuhause W, 37

edit: Doppelpost, ähem, *räusper*

Helferlein 130 zuhause W, 37

Hallo Geisha,

da hab`ich grade wohl an meinem posting gefeilt, als du das nächste abgeschickt hast...

ja, ich würde mal sagen, dass ich NICHT an der Weisheit letztem Schluß bin - da hört sich eher Igel danach an, als ob sie schon ganz gut zu sich gefunden hat - aber es tut gut, sich selbst nicht ständig verurteilen zu müssen, das stimmt wohl, ahh, angenehm.

Mein Beispiel mit dem genüsslichen Krapfen hast du übrigens genau richtig verstanden und sehr gut ergänzt: wenn sie von mir als dickem Menschen hören wollen: Mensch, du bist doch eh schlank, was sollte ich denn da sagen....nee, nee

Das mit der Wechselwirkung zwischen Problemen und Dick, das hängt ziemlich wahrscheinlich zusammen!

Du schreibst ja, dass du (mithilfe deiner Therapie) schon ein ganz gutes Körpergefühl hattest; weißt du, warum das wieder wegging?

Liebe Grüße, Lea1970

edit: wie is das eigentlich mit deinen dickeren Freundinnen und dir? von denen kennst du`s doch auch, dass sie sich trotzdem - wie du schreibst - positiv und gut fühlen? äh, kann das grade nicht so gut formulieren....

Forums-InsiderIn 354 Österreich W, 33

Hallo,

Lea1970 wrote:

@ Jennyfer: das kann ich gut nachvollziehen: dass Du immer kurz vor`m "Idealgewicht" wieder die Kurve gekratzt hast - ich glaube auch, dass der effektivere Weg oftmals ist, erst innendrinnen aufzuräumen, dann kann sich da Äussere oft erstmal verändern.

Vielleicht funktioniert auch der Weg "beides gleichzeitig" bearbeiten (also innen und aussen) ganz gut???

ja, das war immer ganz furchtbar für mich. Ich fühlte mich so gut und gesund....bis die Kommentara kamen...Meine Nachbarin meinte "jetzt kannst du aber aufhören" da war ich grad zum ersten mal seit langem bei meine Wohlfühlgewicht...ich verkroch mich gleich nach innen...

Und dann der Mann der Nachbarin der mich am hellichten Tage einfach küssen und mir an meine Wäsche wollte...ich sagte das ich was holen müsse und hab mich dann eingesperrt und alle Läden geschlossen solche Panik hatte ich...war vor Jahren...

Ich konnte mich verbal nicht wehren...ich weiß dass er gleich damit aufgehört hätte, aber ich war einfach nicht in der Lagen dazu. Wie auch bei der Nachbarin die das zu mir sagte...sie selber ist sehr sehr dünn und sagte ich soll aufhören, sonst seh ich krank aus...

Ich habe dann lange Zeit nicht zugenommen aber einfach die Kleidung verändert...sogar im Sommer Jacken getragen um mich zu verstecken...erst nach und nach wenns mir schlecht oder noch schlechter ging nahm ich langsam zu...aber nicht wirklich bedenklich viel...ich blieb ja bei meinen Ernährungsgewohnheiten aber dazwischen halt zu viel des Guten...

Meine Seele beslastet mein Übergewicht enorm....da ich einfach anders aussehe wie ich mich innen fühle...schwer zu beschreiben. Und ja beides miteinander aber behutsam und langsam mich vortasten...

Ich habe nächste Woche eine OP, die ich hier eigentlich nicht erwähnen wollte, aber da ihr alle sehr offen seit bringe ich das mit ein...Ich habe ja schon über Jahre viel weniger Gewicht zu tragen (mein Rücken dankt es mir da gibts eine noch immer belastende Geschichte die ich sicher auch mal erzählen werde) nun hat das mein Gewebe nicht verkraftet und nach langen Überlegungen und mit Meinungen verschiedener Ärzte und einer 3 jährigen inneren Auseinandersetztung mit mir habe ich mich für eine Bauchdeckenstraffung entschieden...nächsten Dienstag ist es soweit..ich hoff ihr drückt mir alle die Daumen da ich schon Angst hab...

liebe Grüße an alle und danke für diesen Thread Lea...

jennyfer...

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