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stillewassersindtief
sporadischer Gast
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Sachsen-Anhalt W, 19
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Mon, 12.Nov.07, 11:43 Zweifel bei einer sich entwickelnden(?) Freundschaft |
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Vor kurzem hab ich einen Jungen kennengelernt. Wir haben uns bisher 5 mal getroffen, aber hatten nicht viel Zeit (max.3h).
Ich muss sagen, dass ich ein sehr schüchterner Mensch mit niedrigem Selbstbewußtsein bin u. viel nachdenke u. ständig an i-welchen Sachen zweifle. Meinen Gedanken gehen meist immer in ALLE Richtungen, z.B. von nur Zeitvertreib bis hin zu feste Beziehung.
Für mich ist die Bekanntschaft mit ihm beinah ein Wunder. Denn ich habe überhaupt keine Freunde, auch keinen, mit dem ich so mal rede. Er ist echt was besonders für mich, weil ich bei ihm nicht sooo viele Hemmungen hab u. ich auch mehr rede als sonst. Es ist auch in der Art ein Wunder, dass sich überhaupt mal jemand „normales“ für mich interessiert u. ich nach so kurzer Zeit schon etwas Vertrauen zu ihm aufgebaut hab.
Er weiß auch von meinen Problemen u. dass ich in Therapie bin. Aber ich denke, wie umfassend meine Gedanken u. Zweifel wirklich sind, hat er noch nicht erfasst. Das liegt aber eher an mir, denn ich kann mich nur schwer ausdrücken bzw. mein ganzes Wirrwarr an Gefühlen u. Gedanken lässt sich für mich auch nur schwer in Worte fassen.
Ihm gegenüber hab ich auch schon so angedeutet, dass ich halt ein sehr nachdenklicher Mensch mit einem Haufen Gedanken und so weiter bin. Nun fragt er mich immer, ob ich noch Fragen o. sonstiges hab. Ich weiß nicht, ob ich das so gut finde, wenn er das so fragt, weil so auf Anhieb meine ganzen Gedanken u. so gar nicht präsent sind. Ich hab ihm gesagt, dass ich Zeit brauche, aber mit dieser Aussage kann er wohl nicht so viel anfangen bzw. bin ich auch nicht der Typ, der alles noch mal umschreiben kann.
Und nun die Frage, soll ich ihm wirklich meine ganzen Gedanken anvertrauen? Soll ich wirklich sagen, was ich über die Beziehung zu ihm denke? Da hab ich dann aber Angst, dass das unsere bisherige Beziehung beeinträchtigen könnte. Weil ich z.B. denke, dass es Männer eher abschreckt, wenn sie mit so vielen Gedanken konfrontiert werden. O. nervt es doch auch mit der Zeit, wenn jemand ständig sagt, dass man sich dies nicht traut, sich das nicht traut o. mit Entscheidungen ewig braucht o. ständig rumeiert u. nicht zum Punkt kommt. Ich hab Angst, dass ich ihn vergraulen könnte u. ich ihm zu kompliziert bin u. er dann nichts mehr mit mir zu tun haben will.
Und ich bin eine Frau, er ein Mann, ich denke, da sollte man bestimmte Dinge eher für sich behalten bzw. kann man nicht so offen drüber reden. Z.B. wenn eine Person bestimmte Erwartungen hat u. dies der Partner dann weiß, dann ist man möglicherweise gar nicht mehr für alles offen u. es ist vllt. sogar schon ein Ziel gegeben. U. man steht dann evtl. unter Druck.
Was mich auch stört, ist, dass ich das Gefühl hab, dass er mich u. meine Probleme nicht richtig ernst nimmt. Er lacht in bestimmten Situationen, also wenn ich was sage, was für mich wirklich wichtig u. von Bedeutung ist. Aber ich denke, er lacht nur, weil ich mich nicht richtig ausdrücke(n kann) u. es sich vllt. irgendwie komisch anhört. Aber denke ich auch wieder, dass sein Lachen vllt. auch nur so eine Art Verlegenheitslachen ist, vllt. weiß er nicht, wie er reagieren soll o. so. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich auch manchmal lache, wenn er was sagt. Wahrscheinlich ist es auch eher aufgrund von Unsicherheit. Mir ist es aber bewusst u. ich werd versuchen, es zu unterbinden, wenn es nicht angebracht ist. Ich finde, das gehört dazu, dass man den anderen mit seinen Gedanken u. Gefühle respektiert u. nicht „auslacht“. Ich erwarte das von anderen Leuten ebenso.
Was ich noch hinzufügen möchte, ist, dass ich meine Gedanken u. so schon an der Realität überprüfen kann. D.h., mir ist schon bewusst, dass manche meiner Erwartungen u. auch Zweifel etwas weit hergeholt sind. Wenn ich da dann genau nachdenke, dann weiß ich, dass meine Zweifel eigentlich unbegründet sind, aber sie verschwinden dadurch trotzdem nicht.
Ich freue mich über jeden Kommentar.
Lg
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nofling
Forums-InsiderIn
296
Hamburg M, 23
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Mon, 12.Nov.07, 12:21 Re: Zweifel bei einer sich entwickelnden(?) Freundschaft |
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Ich würde ihm jetzt noch nicht alles erzählen. Denn Gefühle müssen sich im Laufe der Zeit entwicklen. Man muss sich kennenlernen. Und den Reiz macht es am Anfang doch auch aus, wenn man sich noch nicht so gut kennt, dann kann man sich in der Phantasie ein Bild vom anderen machen. Das würdest du alles wegnehmen. Lass dir Zeit.
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