Unzufrieden mit dem Aussehen + Unruhe

neu an Bord! 3 DE M, 27

Hallo,
bin heute auf dieses Forum gestossen und würde mich freuen wenn ihr mir Tips, Vorgehensweisen für mein Problem geben könntet:

Ich leide seit ungf. 10 Jahren an einem seborrhoisches Ekzem. Das heißt ich habe mehr oder weniger starke Rötungen im Gesicht. Mein Problem ist, dass allein der Zustand meiner Haut über meine Stimmung entscheidet. Sehr oft werde ich dadurch kurzzeitig (1-2 Tage) sehr depressiv. Ich habe jeden morgen den Zwang in den Spiegel zu schauen um meine Haut zu kontrollieren, gleichzeitig habe ich aber auch Angst vor dem Spiegel.

Erschwerend hinzu kommt, dass ich (von Natur aus) sehr nervös bin. Diese Nervosität ist aber auch teilweise mit der Depression gekoppelt und daher oft sehr krankhaft. Dieser Stress kann wiederrum den Zustand der Haut verschlimmern.

Ich war in den letzten 10 Jahren schon bei zwei "Psychologinnen". Ich glaube das waren aber keine professionellen (studierten) Psychologen. Beide konnten mir nicht helfen, weil sie vom eigentlichen Problem abgewichen sind, bzw. mit "Entspannungsübungen" dahergekommen sind.

Mein Problem ist aber so simpel wie ich es oben geschrieben habe, ansonsten bin ich glücklich und habe nur die üblichen Problemchen.

Welchen Rat würdet ihr mir geben? Nochmal einen professionellen Psychologen/Psychiater suchen? Könnten mir eventuell Medikamente helfen?

Ciao
Tomcat

neu an Bord! 1 Klagenfurt W, 33

Hallo Tomcat!
Habe gerade Deinen Beitrag gelesen. Warst Du wegen Deines Hautproblemes schon einmal bei einem Hautarzt? Ich kenne Dein Problem sehr gut. Hatte vor ein paar Jahren ein ähnliches Problem. War wegen Depressionen statinär im Krankenhaus, hatte in dieser Zeit auch meinem Job verloren. Dann hatte ich Gott sei Dank bei einer Bank einen Job bekommen. Beim Vorstellungsgespräch sah ich noch ganz normal aus, aber der 1. Arbeitstag war die reinste Hölle für mich. Mein Gesicht war übersäht mit Akne und Hautrötungen und das mit 28 Jahren damals. Mir war das voll peinlich mit so einem Gesicht in einer Bank zu arbeiten, wo man sich Kunden gegenüber stellen muss. Na ja, es half nichts. So bin ich halt mit diesem Gesicht zur Bank. Der Chef hat wohl etwas verduzt dreingeschaut aber nichts gesagt. Nur war meine Depression wieder da weil ich mich da so sehr reingesteigert hatte. Bin dann auf Anraten von ein paar Freunden zum Hautarzt gegangen. Dieser meinte, mein Gesicht bzw. die Busteln und Flecken im Gesicht könnten die Auswirkung von Medikamenten sein. Na schön super. Die Medikamente musste ich wegen meiner Depression nämlich weiternehmen. Dann hat mir der Arzt aber eine besondere Schäkur verschrieben. Das ist eine Kur mit einer Salbe die sehr sehr stark ist. Und die geht in die Gesichtshaut und lässt die Rötungen und Busteln verschwinden. Die Salbe war so stark dass direkt die Farbe von meinem Kopfpolster raus ging. Am Anfang der Kur sah ich natürlich noch fürchterlicher aus, da sich die Haut aufgrund der Verätzungen schälen begann. Aber langsam und sichtlich wurde es dann besser. Jetzt ist es eigentlich schon ganz besser ausser da und dort ein paar kleine Narben. Solltest wirklich auch mal zum Arzt gehen!
Würde mich auf Antwort von Dir sehr freuen
LG
Melli1974

neu an Bord! 3 DE M, 27

Hallo melli,

vielen danke für deine Antwort. Ich war erst kürzlich nach vielen Jahren wieder beim Hautarzt. Aber ich befürchte, dass die Creme die er mir verschrieben hat nicht wirklich hilft. Ich war auch in der Vergangenheit oft beim Hautarzt aber ich wurde immer wieder enttäuscht.
Ich habe jetzt zumindest vor regelmässiger zum Hautarzt zu gehen.

Aber trotzdem bleibt das psychische Problem. Ich weiß manchmal selbst nicht wie schlimm es wirklich ist. Wenn ich nicht an meine Haut denke kann ich ein sehr lebensfroher Mensch sein. Wenn ich aber an einem anderen Tag "vom Spiegel überrascht" werde" fühle ich mich minderwertig und psychisch sehr krank.

Was mich quält ist dieses ständige Auf und Ab zwischen Hoffnung dass die Haut sich bessert und dann der Enttäuschung. Ich versuche auch immer wieder mit Akzeptanz oder einer Art Resignation an das Problem ranzugehen, aber das schaffe ich nie.

Ciao
Tomcat

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Hm, ist es denn tatsächlich so daß Du angestarrt wirst?

Wenn Du so abhängig bist davon wie Du glaubst daß andere Menschen Dich anschauen, dann findet ja die Interpretation dessen komplett in DEINEM Geist statt.
Also selbst WENN Du angestarrt werden solltest. Es ist immer noch das was Du daraus machst. Weil selbst wenn jemand starren sollte ist es Deine Wahl daraus ein Problem zu machen oder nicht. Du kannst also noch 100 Jahre Deine momentane Laune von der momentanen Grösse der Hautveränderung abhängig machen. Oder eben nicht. Es liegt nur an Dir.

Neulich ist in der U Bahn mir gegenüber jemand gesessen dessen ganzes Gesicht war durch eine Verbrennung entstellt, ein Teil der Nase fehlte, mindestens ein halbes Ohr, die Lippen und die ganze Haut komplett vernarbt. Ich muss sagen da finde ich es echt mutig damit in die Öffentlichkeit zu gehen. Die Menschen rundrum haben alle höflich reagiert und niemand hat gestarrt.

Wenn Dich jemand erst kennt ist treten solche Äusserlichkeiten ohnehin in den Hintergrund.

Liebe Grüsse,

Petra

neu an Bord! 3 DE M, 27

Hallo münchnerkindl,

ja es findet tatsächlich nur in meinem Geist statt. Und genau das ist ja mein Problem. Für mich spielt es da keine Rolle wie vertraut ich mit jemandem bin, oder ob mir jemand sagt: "Es ist doch garnicht so schlimm wie du denkst".

Ich teile deine Philosophie, dass jemand allein durch seinen Willen alle negativen Gedanken überwinden kann. Aber leider wissen wir hier alle dass das nicht so einfach ist. Rolling Eyes

Tomcat

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