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Vesna
sporadischer Gast
5
Berlin W, 46
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Fri, 09.Nov.07, 17:09 Berührungen in der Therapie |
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Hallo,
der Beitrag "SMS und Telefonate" hat mich darauf gebracht, doch mal in einem eigenen Thema zu fragen, wie das denn bei anderen mit Berührungen in der Therapie durch den Therapeuten oder die Therapeutin ist.
In der Regel scheinen die Berührungen ja über den Handschlag zu Beginn und zum Ende der Stunde nicht hinauszugehen.
Ich finde das Thema selbst etwas schwierig, vor allem, weil es z.B. von meiner Seite aus schon manchmal den Wunsch gab, irgendwie auch körperlich gehalten zu werden.
Klar, gibt es wichtige Regeln dafür, was zwischen PatientIn und TherapeutIn an körperlichem Kontakt geben sollte. Ich habe allerdings lange sehr darunter gelitten, dass ich wusste, dass es nie dazu kommen würde, in der Therapie auch mal eine tröstende Hand auf der Schulter zu spüren.
Wie ist denn das bei euch?
Viele Grüße
Vesna
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YoliP
sporadischer Gast
9
Deutschland W, 16
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Fri, 09.Nov.07, 19:53 Re: Berührungen in der Therapie |
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Huhu Vesna,
alsoo,bei mir ist das etwas Anders,aber gleich vorne weg,wie schonmal beschrieben- bin ich auf den Kanaren,und meine Psychologin ist aus Bilbao (Spaniens Festland) und demnach denke ich,ist durch die Mentalität auch hier alles etwas anders.
Ich rede mit ihr im übrigen spanisch- manchmal echt witzig aber manchmal auch totaal schwer,aber ich kann mir nix besseres vorstellen
Meine Therapeutin,am Anfang hat sie mich normal begrüßt,letztens erzählte sie mir,sie wusste eben nicht wie wir Deutsche da so sind. Aber nach so ca. der 4.Sitzung,hat sie mich umarmt und seitdem gibt es immer zum Schluss eine Umarmung und 2 Küsschen- links und rechts,wie es hier üblich ist.
Wenn ich ihr etwas schwieriges sage,nimmt sie meistens meine Hände in ihre,und das nimmt mir enorm viel ab und gibt mir unwahrscheinlich Kraft.
Ich weiß,dass hier im Forum sicher nicht sonderlich viele was gutes davon halten,aber wie gesagt,andre Länder...und ich denke,hier sind die Menschen wohl in dem Bezug offener,glaube ich zumindest.
Ich bin auf jedenfall glücklich mit ihr,und möchte um Himmels Willen nicht tauschen wollen.
Andererseits,manchmal...naja,wie gesagt,manchmal denke ich die Distanz ist wohl doch besser,aber ich glaube auch meine Psychologin weiß was sie tut,denn unprofessionel ist sie deswegen wohl auch kaum.
Das du manchmal darunter leidest,kann ich total verstehen,denn ich bin ein Mensch,ich glaube ohne diese Berührungen würde mir was fehlen,ganz ganz ehrlich.
Also LG,
Yoli
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Sinja
Forums-InsiderIn
438
NRW W, 29
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Fri, 09.Nov.07, 21:01 Re: Berührungen in der Therapie |
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Hallo YoliP,
ich lese jetzt hier, dass Du in Spanien bist. Das wusste ich nicht. Hast Du glaube ich auch in dem Thread, wo es ums SMSen ging, nicht geschrieben oder?
Oder habe ich Tomanten auf den Augen?
Naja, auf jeden Fall sehe ich das jetzt etwas anders. Es stimmt schon, in jedem Land ist die Mentalität anders...und auch die Begrüßung und der Art des Umgangs miteinander.
Und Deine Thera ist ja auch Spanierin. Dann ist ihr Verhalten wohl üblich.
In Deutschland ist ein so "inniges" Verhältnis zwischen Thera und Patient halt eher unüblich.
Lebst Du jetzt dauerhaft auf den Kanaren, wenn ich mal fragen darf? Kommst Du gar nicht nach Deutschland zurück?
Liebe Grüße
Sinja
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shtria
sporadischer Gast
16
österreich W, 22
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Sun, 11.Nov.07, 1:53 Re: Berührungen in der Therapie |
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hallo vesna,
ich denke du solltest das thema (je nachdem in wie weit du dich diesbezüglich deiner therapeutin öffnen kannst) einmal ansprechen. vielleicht auch nur andeuten, ausforschen wie sie darüber denkt.
klar gibt es bestimmte regeln, wie sich ein therapeut seinen patienten gegenüber zu verhalten hat (oh man klingt das doof, aber du weißt sicher, wie ich es meine ), aber es ist sicherlich von (therapeuten-)mensch zu mensch verschieden, wie man mit dem wahren einer gewissen distanz zurecht kommt.
vielleicht ist das bei mir etwas anderes, weil ich meine therapeutin kenne, seit ich mit 17 in der jugendpsychiatrie war und es da irgendwo noch etwas anderes ist, als wenn du - schon wieder so dumm formuliert - im erwachsenenalter eine therapie beginnst... ich weiß es nicht.
aber ich denke, du solltest es, wenn es dich beschäftigt, irgendwie thematisieren. und wenn auch nur durch die blume.
lg, shtria
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_________________ das hier ist die richtige welt; und tote kommen nicht zurück.
angewidert stand der teufel da und spürte, wie grauenhaft die güte ist... |
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Träumerin2
sporadischer Gast
17
Deutschland W, 44
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Sun, 11.Nov.07, 17:02 Re: Berührungen in der Therapie |
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Hallo Vesna,
also nach meiner Erfahrung hängt das auch von der/dem Therapeuten ab und von der Therapierichtung. Ich mache zzt. eine Psychoanalyse, da gehört das Berühren des Patienten wohl nicht so dazu. Vor mehreren Jahren habe ich eine "Gesprächstherapie" gemacht, meine damalige Therapeutin hat mich umarmt, aber irgendwann wurde es dann fast ein stereotypes "Pflichtumarmen", ich meine damit, was hätte ich damals gedacht/gefühlt, wenn sie mich einmal nicht umarmt hätte? Ich habe es von ihrer Seite nicht als besonders authentisch empfunden. Eine Freundin von mir macht eine Körpertherapie, da ist es wohl mehr als üblich, von der Therapeutin auch umarmt und gehalten und berührt zu werden.
Ich würde mir schon manchmal wünschen, von meiner Analytikerin umarmt zu werden, aber umgehen könnte ich damit eher nicht... Aber eines weiß ich sicher, wenn dann wäre es authentisch.
Liebe Grüße
Träumerin2
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Vesna
sporadischer Gast
5
Berlin W, 46
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Mon, 12.Nov.07, 11:47 Re: Berührungen in der Therapie |
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Hallo Shtria,
ich habe in meiner aktuellen Therapie kein Problem mehr, da werde ich berührt, wenn meine Therapeutin es für richtig hält oder ich darum bitte.
Ich kenne es aber, dass manchmal, wenn ich davon erzähle, andere das total seltsam finden, die Augenbrauen in die Höhe ziehen und eben wirklich mit diesem Vorwurf der Unprofessionalität kommen.
Und ich kann mich erinnern, dass ich mich während meiner vorherigen berührungslosen Therapie oft gefragt habe, wo denn der Körper eigentlich bleibt. Lasse ich den vor der Tür und nehme nur meinen Kopf mit rein? Ich hatte da echt das Gefühl, dass dieses Berührungstabu in mir extrem viel Misstrauen ausgelöst hat.
Mich hat einfach interessiert, wie das bei anderen ist...vor allem, was die Wünsche nach Berührung angeht mit einer Therapeutin oder Therapieform, in der diese ausgeschlossen ist. Mich beschäftigt das Thema einfach sehr.
Ich hatte das im anderen Threat schon kurz erwähnt, sehr aufgewühlt hat mich das Buch "Berührung auf der Couch", in dem es darum geht, was eigentlich passiert, wenn diese Schranke mal geöffnet wird - missbrauchsfrei natürlich.
Liebe Grüße
Vesna
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Romana
Helferlein
74
Deutschland W, 31
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Tue, 13.Nov.07, 7:35 Re: Berührungen in der Therapie |
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Ich hatte in der Thera noch nie das Bedürfnis nach Berührungen, habe aber allgemein eine Abneigung dagegen.
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_________________ Es grüßt Romana:-) |
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YoliP
sporadischer Gast
9
Deutschland W, 16
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Tue, 13.Nov.07, 20:52 Re: Berührungen in der Therapie |
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Huhu Sinja,
jaa ich habe das mit Spanien in irgendeinem Beitrag erwähnt,nicht bei meinem SMS-Thread,sorry hab mich da irgendwie vertan
Auf jeden Fall stehts irgendwo,ich hab das eigentlich versucht immer mit zu erwähnen,weil alle schnell sind mit dem Wort: Unprofessionel (wie auch immer man das nun schreibt ) und so schreib ich eben immer mit dazu dass ich in Spanien bin,wo die Dinge eben anders laufen.
Ja meine Thera kommt vom Festland,aus Bilbao,und ich liebe ihren Dialekt
Teilweise bin ich richtig froh,hier zu sein,weil es mir irgendwie besser bekommt als in Deutschland,so glaube ich zumindest.
Hm,weißt du die Frage die du mir gestellt hast,die Frage ich mich ca. 22Mal pro Minute.
Ich weiß es nicht,ich musste hierher,durch unglückliche Zustände,und nun habe ich hier die 10.Klasse angefangen (sprachliche Probleme habe ich keine- meine Mutter ist aus Cuba- bin aber in Deutschland geboren und Papa ist auch Deutscher) aber eben 2sprachig aufgezogen.
Die Schule hier,ist einerseits schön und andrerseits vermisse ich alles aber auch alles in Deutschland.
Es ist schwierig für mich jetzt eine Entscheidung zu treffen,zwischen: Therapie und ordentliches Abi (hier in Spanien) oder glücklichsein in Deutschland.Obwohl in Deutschland auch vieles nicht soo einfach war,aber mein Gott das ist es hier ja ebenfalls nicht,und ich glaube nirgendwo ist alles perfekt.
Liebe Grüße zurück,
Yoli
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Vesna
sporadischer Gast
5
Berlin W, 46
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Wed, 14.Nov.07, 10:44 Re: Berührungen in der Therapie |
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Hm... irgendwie geht's hier jetzt um einen Zweierdialog und um was völlig anderes als das Thema.
Kapiere ich irgendwie nicht...
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Jelka
Forums-Gruftie
885
Köln W, 35
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Wed, 14.Nov.07, 15:03 Re: Berührungen in der Therapie |
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Vesna wrote: | Hm... irgendwie geht's hier jetzt um einen Zweierdialog und um was völlig anderes als das Thema.
Kapiere ich irgendwie nicht... |
Ist aber gar nicht so schwer zu kapieren.
Sowas passiert innerhalb einer Unterhaltung schon mal, in Foren wird das meistens Threaddynamik genannt und meistens hilft es , wenn man einfach mal darauf hinweist, dass man ja Verständnis dafür hat, aber eigentlich gerne etwas anderes besprechen würde und die Beteiligten fragt, ob sie so nett wären, dem eigentlichen Thema wieder mehr Platz einzuräumen, weil es einem doch wichtig ist.
Aber schwer zu kapieren ist es wirklich nicht, das ist doch nur ein ganz normaler zwischenmenschlicher Umgang, bei dem eben auch mal mehr der Mensch im Mittelpunkt steht und es nicht immer rein steril um ein Thema geht.
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_________________ Irgendwie wird das alles schon funktionieren... |
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Stilles Wasser
sporadischer Gast
5
Bayern W, 21
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Wed, 14.Nov.07, 23:11 Re: Berührungen in der Therapie |
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Hi,
schreib eher selten ins Forum, lese aber häufig mit.
Bei dem Thema Berührungen in der Therapie gehts mir ähnlich wie den meisten von euch.
Ich wünsch mir auch, dass ich einfach mal gehalten werde oder eine tröstende Hand spüre. Leider ist das nun mal nicht möglich.
Meine Psychologin gibt mir auch äußerst selten zur Begrüßung oder zum Abschied die Hand. Und manchmal überlege ich mir dann schon, woran das wohl liegen mag. Ich lege zwar nicht so viel Wert darauf, aber trotzdem bin ich etwas verunsichert.
lg
Stilles Wasser
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matrioschka_
Helferlein
98
österreich W, 38
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Thu, 15.Nov.07, 15:46 Re: Berührungen in der Therapie |
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hallo Stilles Wasser,
du schreibst:
Quote: | Meine Psychologin gibt mir auch äußerst selten zur Begrüßung oder zum Abschied die Hand. Und manchmal überlege ich mir dann schon, woran das wohl liegen mag. |
Hmm. Also ich finde das seltsam - ich meine, hierzulande ist es schon üblich, sich beim Begrüßen und Verabschieden die Hand zu schütteln. Keiner würde sich dabei was herbeidenken. Außer deiner Psychologin vielleicht. Wenn dir nie (!) im Leben jemand die Hand geben würde, dann würde ich deine Sorge verstehen, das hätte etwas mit dir zu tun. Ansonsten kannst du es getrost unter "Macken der Therapeuten" einordnen und sie ja vielleicht auch ganz einfach mal fragen, warum sie so etwas "stinknormales" wie Hand schütteln ablehnt.
lg,
matrjoschka
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_________________ Man muss zuerst lernen zu fallen, wenn man fliegen möchte. |
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Stilles Wasser
sporadischer Gast
5
Bayern W, 21
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Thu, 15.Nov.07, 19:29 Re: Berührungen in der Therapie |
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Hi,
@matrjoschka: Ich denke nicht, dass es die Psychologin bewusst ablehnt mir die Hand zu geben. Manchmal, wenn wir uns längere Zeit nicht gesehen haben, tut sie es auch. Sie vergisst es halt einfach meistens oder sie legt keinen Wert drauf, die Hand zu geben. Ich weiß es nicht und ich denke, dass es wohl am Besten ist, wenn ich sie einfach mal frage. Ist ja schon etwas komisch.
lg
stilles Wasser
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