Therapieplatz-Wartezeit

sporadischer Gast 29 Niedersachsen W, 20

Hi, ich würde gerne wissen, ob jeder ein "Recht" auf einen Therapieplatz hat, oder ob es sein kann, dass man keinen Platz bekommt, weil das Problem als nicht "schlimm genug" erachtet wir. Ich würde gerne eine VT machen gegen Schüchternheit. Die Einrichtung, welche mir bei einem Beratungsgespräch empfohlen wurde meinte aber, es kann bis zu einem halben Jahr dauern.
Ich habe etwas Bammel davor, dass mir nach einem halben Jahr dann gesagt wird ich müsse noch länger warten oder mich an jemanden anderen wenden. Ich habe keine Probleme mit einkaufen, bahn fahren...also keine phobie in dem sinne, aber vill eine geringe sozialphobie (wobei ich es eher als starke schüchternheit beschreiben würde). Auf jeden Fall möchte ich mit Hilfe einer Therpie was ändern. Hat man mit dem Problem Schüchternheit und dem Wunsch sich persönlich weiterzuentwickeln ein Anrecht auf einen Therapieplatz oder muss man gleich angeben, dass man eine Sozialphobie hat??
Und gibt es auch Einrichtungen mit weniger langen Wartezeiten?
Vielen Dank schonmal,Lg

Helferlein 90 Aachen, NRW W, 26

Jeder hat Grundsätzlich ein Anrecht auf einen Therapieplatz, nur jetzt kommt das große ABER: Nur dann wenn du sie selbst Finanzierst!!! Soweit ich weiß ist es so das der Rententräger die Kosten übernimmt, es sei denn man hat noch nie gearbeitet, dann kommt die Krankenkasse dafür in Frage....Wenn du einen Antrag auf Therapie gestellt hast, wirst du vom Rententräger(LVA oder BfA), oder von der Krankenkasse, zu einer Medizinischen Untersuchung eingeladen...neben den ganzen medizinischen Tests werden die auch hinterfragen wie notwendig die Behandlung ist!!! Und der Kostenträger entscheidet dann ob du einen Therapieplatz bekommst bzw ob die Kosten übernommen werden oder nicht...
Und es ist so, das es für deinen Fall wahrscheinlich nicht so viele Einrichtungen gibt, die sich darauf spezialisiert haben, von daher könnte das mit der Wartezeit gut hinkommen!!!Ich rate dir aber, die Einrichtung nicht von der Wartezeit abhängig zu machen, sondern nach der Kompetenz/nach dem Behandlungskonzept zu entscheiden wohin du gehst!!

Helferlein 98 Spree / Ruhr M, 28

Um diese Fragen abzuklopfen gibt es ja auch die übernommenen Probesessions beim Seelenklempner. So, wie du beim Hausarzt vorbeigehst, um herauszufinden ob ein Problem mit der Verdauung hast oder einfach nur zuviel schaufelst.

Wie schon angesprochen, ist Psychotherapie eine ganz normale Dienstleistung, die jeder in Anspruch nehmen kann, der sie bezahlen kann. Die Bewertung deines Leidensdrucks durch Dritte erfolgt erst, wenn die dritte Partei für die Dienstleistung aufkommen soll.

Eine Coaching aus eigener Tasche bezahlt kann sich aber auch durchaus lohnen bei der Selbstentwicklung.

Helferlein 52 ba-wü W, 42

hallo julia...

also, ich denke, dass du keine sorge haben musst, wegen "nichtigkeit" deines problems keinen therapieplatz zu bekommen...

leider sind die wartezeiten oft sehr lang...drum ist es vll. gut, wenn du dich bei verschiedenen therapeuten, die vt anbieten, auf die warteliste setzen lässt....

was das procedere und die finanzierung angeht, muss ich sabrina widersprechen....da verwechselt sie was....

zunächst wirst du 5 probatorische sitzungen absolvieren, in denen thera und klient sich kennenlernen....nach diesen sitzungen kannst du dich enrtscheiden, ob du bei diesem thera überhaupt eine behandlung machen willst....
erst dann schreibt der thera den antrag (der immer an die krankenkasse geht)... die stunden des erstantrags sind in deutschland in der regel auf 25 begrenzt und werden direkt vom sachbearbeiter der kk bewilligt .....dazu musst du zu keiner untersuchung oder sonst bei der kasse vorsprechen...
erst, wenn evtl. eine verlängerung notwendig ist, schreibt dein thera erneut einen antrag, der dann von einem gutachter der kk bewertet wird...auch hier wirst du wohl nicht selber zu einer untersuchung müssen....

vll. kannst du die zwischenzeit, bis deine thera beginnt, eine selbsthilfegruppe für schüchterne besuchen...dann wird die zeit nicht so lang...

ein kleiner tipp: manchmal schafft man es schneller zu einem theraplatz, wenn man mit etwas nachdruck die wichtigkeit desselben deutlich macht...also: nich klein machen und sagen : "eigentlich isses nicht so schlimm bei mir"; sondern: für sich einstehen und sagen: "ich brauche das jetzt, so gehts nicht weiter!!!!"

grüßle igel

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Sabrina187 wrote:

Jeder hat Grundsätzlich ein Anrecht auf einen Therapieplatz, nur jetzt kommt das große ABER: Nur dann wenn du sie selbst Finanzierst!!! Soweit ich weiß ist es so das der Rententräger die Kosten übernimmt, es sei denn man hat noch nie gearbeitet, dann kommt die Krankenkasse dafür in Frage....Wenn du einen Antrag auf Therapie gestellt hast, wirst du vom Rententräger(LVA oder BfA), oder von der Krankenkasse, zu einer Medizinischen Untersuchung eingeladen...neben den ganzen medizinischen Tests werden die auch hinterfragen wie notwendig die Behandlung ist!!! Und der Kostenträger entscheidet dann ob du einen Therapieplatz bekommst bzw ob die Kosten übernommen werden oder nicht...
Und es ist so, das es für deinen Fall wahrscheinlich nicht so viele Einrichtungen gibt, die sich darauf spezialisiert haben, von daher könnte das mit der Wartezeit gut hinkommen!!!Ich rate dir aber, die Einrichtung nicht von der Wartezeit abhängig zu machen, sondern nach der Kompetenz/nach dem Behandlungskonzept zu entscheiden wohin du gehst!!

Sabrina, sorry, aber das was du da schreibst ist deutet darauf hin daß Du nicht allzu viel Ahnung davon hast, oder?

Es geht hier um eine ambulante Therapie. Die wird von der Kasse zu 100 prozent finanziert wenn sie medizinisch notwendig ist.
Das heisst der Therapeut schreibt eine Stellungnahme für die Krankenkasse und die genehmigt das dann. Bzw ein niedergelassener Psychiater macht eine Überweisung.

Eine stationäre Therapie ist eigentlich nur notwendig wenn die Krankheit so stark einschränkend ist daß man mit seinem täglichen Leben nicht mehr ausreichend klarkommt. Und diese kann man über Kasse oder den Rentenversicherungsträger machen. Der behandlende Psychiater überweist oder macht die entsprechenden Angaben in den Unterlagen für den Rentenversicherungsträger. Es findet häufig ein Aufnahmegespräch statt ggf entschieden wird ob eine Aufnahme stattfindet, evtl auch ein Gutachten.

Ein entsprechender Leidensdruck ist ausreichend um eine Therapie genehmigt zu bekommen. man muss nicht schon halb auf dem Weg sein aus dem Fenster zu springen. Und bei einer starken Schüchternheit sehe ich da kein Problem.

Liebe Grüsse,

Petra

sporadischer Gast 29 Niedersachsen W, 20

Erstmal vielen Dank für alle ANtworten. Das mit dem "Vorsprechen" bei der krankenkasse wäre mir auch neu. Der Therapeut bei dem ich war meinte auch das die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden. Ich war nur etwas verunsichert,weil er gleich gefragt hat ob ich mich auch beim Einkaufen undso unwohl fühle oder unter einer Masse von Menschen. Wobei das bei mir nicht so das Problem ist, weil ich beim Einkaufen, in der Bahn oder unter vielen mir unbekannten Menschen ja nicht auffalle. Das Problem ist eher,wenn es persönlich wird.
Naja jedenfalls bin ich erstmal erleichtert, dass eurer Meinung nach jeder ein Anrecht auf einen Therapieplatz hat. Ich will auch nicht irgendwas erzählen, was gar nicht stimmt oder übermäßig übertreiben nur um einen Platz zu finden.
Aber @igel65: Das mit dem Nachdruck ist sicher ein guter Punkt. Ich habe nämlich die Angewohnheit klein beizugeben und das Problem als gar nicht (mehr) so schlimm zu betrachten, vor allem wenn ich gerade nicht so in der Phase bin, wo ich merke wie viel Nachteile meine Schüchternheit mit sich bringt..
Also danke nochmal und gerne noch weitere Antworten, wenn jemand was weiß oder selber Erfahrungen mit so einer Therapie hat. LG Wink

Helferlein 90 Aachen, NRW W, 26

münchnerkindl wrote:

Sabrina187 wrote:

Jeder hat Grundsätzlich ein Anrecht auf einen Therapieplatz, nur jetzt kommt das große ABER: Nur dann wenn du sie selbst Finanzierst!!! Soweit ich weiß ist es so das der Rententräger die Kosten übernimmt, es sei denn man hat noch nie gearbeitet, dann kommt die Krankenkasse dafür in Frage....Wenn du einen Antrag auf Therapie gestellt hast, wirst du vom Rententräger(LVA oder BfA), oder von der Krankenkasse, zu einer Medizinischen Untersuchung eingeladen...neben den ganzen medizinischen Tests werden die auch hinterfragen wie notwendig die Behandlung ist!!! Und der Kostenträger entscheidet dann ob du einen Therapieplatz bekommst bzw ob die Kosten übernommen werden oder nicht...
Und es ist so, das es für deinen Fall wahrscheinlich nicht so viele Einrichtungen gibt, die sich darauf spezialisiert haben, von daher könnte das mit der Wartezeit gut hinkommen!!!Ich rate dir aber, die Einrichtung nicht von der Wartezeit abhängig zu machen, sondern nach der Kompetenz/nach dem Behandlungskonzept zu entscheiden wohin du gehst!!

Sabrina, sorry, aber das was du da schreibst ist deutet darauf hin daß Du nicht allzu viel Ahnung davon hast, oder?

Es geht hier um eine ambulante Therapie. Die wird von der Kasse zu 100 prozent finanziert wenn sie medizinisch notwendig ist.
Das heisst der Therapeut schreibt eine Stellungnahme für die Krankenkasse und die genehmigt das dann. Bzw ein niedergelassener Psychiater macht eine Überweisung.

Eine stationäre Therapie ist eigentlich nur notwendig wenn die Krankheit so stark einschränkend ist daß man mit seinem täglichen Leben nicht mehr ausreichend klarkommt. Und diese kann man über Kasse oder den Rentenversicherungsträger machen. Der behandlende Psychiater überweist oder macht die entsprechenden Angaben in den Unterlagen für den Rentenversicherungsträger. Es findet häufig ein Aufnahmegespräch statt ggf entschieden wird ob eine Aufnahme stattfindet, evtl auch ein Gutachten.

Ein entsprechender Leidensdruck ist ausreichend um eine Therapie genehmigt zu bekommen. man muss nicht schon halb auf dem Weg sein aus dem Fenster zu springen. Und bei einer starken Schüchternheit sehe ich da kein Problem.

Liebe Grüsse,

Petra

Doch Ahnung schon, weil ich das ganze Prozedere schon selbst 2 Mal mit gemacht habe!!!Nur dachte ich es geht um eine stationäre Therapie!!! Von daher sorry, habs falsch verstanden....aber wenns sich um ne stationäre handelt, läuft es wirklich genauso ab wie ich es beschrieben hab!!
Lieben Gruß, Sabrina

Forums-Gruftie 885 Köln W, 35

Sabrina187 wrote:

Doch Ahnung schon, weil ich das ganze Prozedere schon selbst 2 Mal mit gemacht habe!!!Nur dachte ich es geht um eine stationäre Therapie!!! Von daher sorry, habs falsch verstanden....aber wenns sich um ne stationäre handelt, läuft es wirklich genauso ab wie ich es beschrieben hab!!
Lieben Gruß, Sabrina

Öhm. Bei mir lief das eigentlich ganz normal mit Anmeldung, Wartezeit, Krankenhauseinweisung und fertig.

Jo, ich hätte es auch irgendwie über den Rententräger laufen lassen können, aber meine damalige Therapeutin meinte, dass das Blödsinn sei, weil es wesentlich aufwändiger wäre und länger dauert, bis ich dann dort anfangen kann. Ok, ich hätte dann ein Einzelzimmer in der Klinik bekommen, aber das wäre auch schon der einzige Unterschied gewesen.

Site Admin 1270 Wien M

@münchnerkindl & Sabrina:

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danke,
rlf (Admin)

(diesen Hinweis lösche ich später wieder aus dem Thread)

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