Einzigartige Zwänge

neu an Bord! 2 NRW M, 18

Hallo,

ich habe seit ca. 2 1/2 Jahren sehr komische Zwänge, die immer schlimmer werden und über die ich im Internet nichts lesen kann.
Ich glaube, dass ich der einzigste bin der diese Art von Zwängen hat.
Die Zwänge beziehen sich auf mein allgemeines Denken und Verhalten und nicht z.B. aufs Waschen, Kontrollieren oder auf bestimmte Gedankenzwänge ("ich habe Angst meinen Sohn umzubringen") sondern vielmehr auf meine zwischenmenschliche Beziehungen und die Art wie ich mich verhalten bzw. nicht verhalten soll.
Ich kann diese Zwänge sehr schlecht beschreiben, jedoch sind sie seit 3 Wochen aufgrund das Hinzukommen von schweren Depressionen und Depersonalitionsstörungen extrem unaushaltbar für mich, und ich denke fast immer an Selbstmord nach.
Als Beispiel eines meiner Zwänge: Ich rede mit einem Freund über ein Film, plötzlich kommt mir der Gedanke dass ich mich nicht angeberisch verhalten soll und genau das Gegenteil passiert dann und der Gegenüber denkt dass ich total ignorant und eingebildet bin. oder z.B wenn ich eine klausur schreiben muss, kann ich mich auf die klausur gut konzentrieren, doch wenn plötzlich ein Gedanke kommt nach dem Motto:: " hoffentlich beziehen soch deine zwänge auch nicht auf deine konzentration, denn du musst dich konzentrieren", und dann kann ich mich plötzlich nich mehr konzentrieren. und es werden immer mehr und mehr. ich denke 24 stunden am tag über die zwänge und die depressionen nach und ich hab zu gar nichts mehr lust, hab keine emotionen mehr und meine eltern und alle leute die mich kennen, erkennen mich auch nicht wieder..
Früher am Anfang, als ich nur Zwänge hatte, konnte ich sie durch Alkohol recht gut wegschaffen oder als ich Sport gemacht habe oder richtig gute Laune gehabt habe waren diese auch sehr minimal. jedoch seit dem ich auch diese Depressionen habe[haben vor ca 3 wochen angefangen, als sich eines meiner zwänge auf viele Personen bezog(früher haben sich die zänge nur auf personen mit denen ich direkt gesprochen oder anguckt habe bezogen) und die mich so angeguckt haben nach dem motto:"was ist denn mit dem los","wieso ist der so"] werden diese Probleme dadurch viel schlimmer und ich drehe fast durch.
Ich habe schon meine ganze Freunde durch diese unsinningen Verhaltenszwängen verloren und meine schulischen Leitsungen sind total schlecht geworden, da ich mich nicht mehr konzentrieren kann und schon regelrecht Angst habe aus dem Haus zu gehen aufgrund der Reaktionen der Leute auf meine "lesbaren" Gedanken.
Das komische ist auch dass die Zwänge, die mich am schwersten belasten auch immer im Vordergrund sind, und wenn ich ein anderen Zwang entwickel, der für mich belastender ist, hat er die höhere Priorität und ich muss mich immer mit ihm beschäftigen und versuchen ihn zu unterdrücken.
Ich habe nöchste Woche Montag ein termin bei einem Psychotherapeuten, jedoch glaubt der dass ich Depressionen auf Grund familärer Probleme habe und ich schäme mich ihm meine Komplexe anzuvertrauen.
Ich galube auch nicht dass er es im geringsten schaffen wird, diese selbst entwickelten Zwänge (schon bestimmt 50-100) zu behandeln und ich habe Angst dass er mich aufgrund meines Verhaltens abstoßen wird und kein Verständnis dafür hat, was ich natürlich auch verstehen würde. Meine einzigste Hoffnung sind Antideprissiva, die diese plötzlich auftauchenden Zwänge irgenwie stoppen kann und damit diese Depressionen auch endlich verschwinden, denn ich kann es echt nicht mehr aushalten.
Denkt ihr man kann sowas behandeln, oder kann ich mir direkt das normale Leben aus dem Kopf streichen.
Ich bete fast jeden tag zu Gott, dass ich ein normales Leben wie vor 3 Jahren führen kann, ich würde echt alles dafür geben. Sad

sporadischer Gast 28 wien W, 37

Hallo,

jetzt bloß nicht in Panik geraten. Es dauert nun mal bis es einem wieder ganz gut geht, aber es ist möglich. Ganz wichtig ist das du deine Medikamente nimmst, und wenn du dich mit dem Therapeuten gut verstehst kannst du über alles reden. Und wenn nicht, bitte nicht verzweifeln versuche es mit einem anderem.

Es gibt hier sicher einige die durch dick und dünn gegangen sind und jetzt ein "normales" Leben führen.

lg

Forums-InsiderIn 438 NRW W, 29

Hallo kokosnuss,

Du bist nicht alleine mit diesen Zwängen. Auch ich kenne sowas,
dass ich in bestimmten Situationen über mich selber nachdenke und überlege wie ich mich verhalten soll. Es ist als würde ich neben mir stehen und mich beobachten und sehen dass ich mich gerade komisch verhalte....und weil ich dann permanent dran denke, kann ich keinen klaren Gedanken mehr fassen und habe den Eindruck, ich rede nur noch Blödsinn. Dann verhalte ich mich komisch, aber nur weil ich eben dran denke...würde ich gar nicht drüber nachdenken, käme ich ganz anders rüber, würde gar nicht komisch reden. Es ist dann, als würde ich mir selber zuhören beim Reden, würde wie die andere Person neben mir stehen.
Ach, ich kann das auch schlecht erklären....ich hoffe Du weißt was ich meine?
Das, was ich gerade beschrieben habe, hatte ich mal ganz krass bei einem Vorstellungsgespräch....und ich denke dadurch habe ich mirs auch vermasselt Sad

Naja, es tritt Gott sei Dank immer seltener auf, eigentlich nur in Phasen der Depression.

Ich bin mir sicher, dass auch andere Menschen Zwänge dieser Art haben. Ich glaube, kein Mensch ist so einzigartig, dass er etwas hat, was kein anderer auf der Welt auch hat.

Ich finde es gut, dass Du Dich in Therapie begeben hast. Das ist schonmal der erste Schritt. Jetzt kann es nur noch besser werden.
Am Anfang kann es sehr schwer sein in der Therapie....aber langfristig wird es Dir sicher besser gehen.

Quote:

Ich habe nöchste Woche Montag ein termin bei einem Psychotherapeuten, jedoch glaubt der dass ich Depressionen auf Grund familärer Probleme habe und ich schäme mich ihm meine Komplexe anzuvertrauen.
Ich galube auch nicht dass er es im geringsten schaffen wird, diese selbst entwickelten Zwänge (schon bestimmt 50-100) zu behandeln und ich habe Angst dass er mich aufgrund meines Verhaltens abstoßen wird und kein Verständnis dafür hat, was ich natürlich auch verstehen würde.

Da brauchst Du überhaupt keine Bedenken zu haben. Er wird Dich ganz sicher nicht ablehnen, und wenn dann ist er inkompetent.
Was meinst Du was so ein Therapeut alles zu hören kriegt....da brauchst Du wirklich keinerlei Bedenken zu haben.

Inwieweit Medikamente angebracht sind, solltest Du mit Deinem Arzt bzw. Therapeuten besprechen.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

Liebe Grüße
Sinja

sporadischer Gast 6 in der Mitte M, 17

hallo

@ kokusnuss

ich kenne so was...... das ist eigendlich etwas ziemlich verbreitetes. (nur artet es selten so aus.....)

und auch wenn es komisch klingt, so sind meistens seht intelligente Menschen davon betroffen...... die einfachste Metode so etwas in den Griff zu bekommen, oder zumindestens kurzfristig lebbar zu machen, sind Konzentrationsübungen!

Sofort wenn du merkst, dass du von dem, auf was du duch konzentrieren solltest, abschweifst, denk an was neutrales. (ich hab das gleiche bei meinen Deutschschularbeiten) ich denk entweder an einen Schmetterling oder an ein Bild, dass ich selbst gemalt habe und dann solltest du dich sofort wieder auf das konzentrieren was im Moment im Mittelpunkt steht.

oder mach einfach einen auf "scheiß drauf" und lass den Coolen raus Cool

denk dir einfach im Moment bist nur du wichtig
(das sollte allerdings kein Dauerzustand sein bzw. werden)

ICh weiß nicht ob es dir hilft, aber ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg mit der Bewältigung deiner Zwänge

lg

neu an Bord! 2 NRW M, 18

Hallo,

danke erstmal für eure Antworten, die haben mir wieder ein bisschen Krfat gegeben das durchzustehen.

Die Zwänge zu neutralisieren wie du es in deinem beitrag geschrieben hast, hat sich am Anfang recht gut bewährt, jedoch sind die Zwänge viel zu viel und ich aknn die alle nicht unter Kontrole halten bzw. es gibt Zwänge die so schlimm sind das ich die überhaupt nicht unterdrücken kann und diese führen dann zur depression.
Bei mir ist das bis jetzt so abgelaufen(so hab ich das zumindest gemerkt): Sobald ein Zwang kommt der für mich sehr belastend ist, fall ich in eine depressive Phase, zu diesem zeitpunkt sind die richtig schlimmen Zwänge fast nicht mehr da, nach einigigen Tagen wenn sich die Depressionen etwas zu bessern scheinen, kommen wieder die Zwänge. Diese bewirken dann wieder dass ich in eine Depression falle, diese ist dann jedoch viel ausgeprägter, bis ich jetzt schließlich mich selbst nicht mehr erkenne. wennn ich z.b. in den spiegel gucke, kommt mir das so vor als wenn das eine andere person wäre oder wenn ich spreche, so hab ich früher überhaupt nicht gesprochen und will auch nicht so sprechen)
Mein ganzes Verhalten und Auftreten ist zwanghaft sobald jemand in meiner Umgebung istt (ausgenommen kleinkinder)
Je mehr jemand auf meine zwänge negativ reagiert oder den beachtung schenkt, desto ausgeprägter sind diese auch bei dem und mir.
Wie gesagt ich kann das sehr schwer beschreiben.
Das einzige was ich weiss, wenn ich an die zwänge nicht denke dann hab ich auch nicht soclhe probleme

Ich hab da noch ne frage, was wird am ersten termin beim psychotherapeuten gemacht. Kann er mir da schon Antideprissiva verschrieben? er ist ärztlicher psychotherapeut, ist also psychiater und psychologe, sind außerdem solche therapeuten besser qualifieziert als die normalen oder besteht da kein unterschied?

lg kokosnuss

Forums-InsiderIn 438 NRW W, 29

Hallo kokosnuss,

Quote:

Ich hab da noch ne frage, was wird am ersten termin beim psychotherapeuten gemacht. Kann er mir da schon Antideprissiva verschrieben? er ist ärztlicher psychotherapeut, ist also psychiater und psychologe, sind außerdem solche therapeuten besser qualifieziert als die normalen oder besteht da kein unterschied?

Also wenn Dein Therapeut ein ärztlicher Psychotherapeut ist, kann er Dir schon beim ersten Termin ein Medikament verschreiben. Je nachdem, ob er meint ein Medikament könnte Dir helfen oder nicht. Das musst Du dann mit ihm besprechen.
Psychologische Psychotherapeuten können keine Medikamente verschreiben, das dürfen nur die ärztlichen Psychotherapeuten.
Ärztliche Psychotherapeuten sind nur in Bezug auf Medikamente und medizinische Aspekte besser geschult als psychologische Psychotherapeuten.
Darauf kommt es im Zweifelsfall auch nicht an. Wichtig ist, dass Du mit Deinem Therapeuten zurecht kommst, Dich bei ihm wohlfühlst. Da ist es erstmal zweitrangig, ob Arzt oder Psychologe.

Ich wünsche Dir alles Gute für Deine Therapie!
Kannst ja mal wieder schreiben, wenn Du ein paar Termine hattest.

Liebe Grüße
Sinja

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