Weihnachtsfeier Gehen,oder nicht gehen?

sporadischer Gast 13 Niederösterreich W, 34

Hallo!

Für mich ist es wieder ein schwieriger Monat. Erstens habe ich Geburtstag und zweitens sind wieder Weinachtsfeieren von meiner Firma ausgeschrieben.
Ab da fängt meine Quälerei an, soll ich gehen oder nicht?

Seit glaube ich sieben Jahren war ich auf keiner und dies auch schon aus gutem Grund: ich fühle mich so unwolhl mit den Leuten dort und habe auch im Arbeitsalltag eher wenig Kontakt , nur zwei etwas engere und meinen "heimlichen Freund".
Mit den Rest gehe ich eher distanziert um und wir arbeiten nicht alle in einem Raum..zum Glück!

NAja, trotzdem , gehe ich nicht hin, fühle ich mich auch schrecklich abnormal,...
Ich hätte davor Angstzustände und PaniK, die richtige Kleidung zu finden,Frisur, das kann ich fast in einem Monat nicht bewältigen..

Dann denke ich mir wieder: ich gehe auf alle Kurse,Workshops die mir Firma vorgibt, ich bin Eine gute Arbeiterin und ruhig und freundlich..

IST ES DANN SO SCHLIMM NICHT ZU GEHEN???

ICh weiss nicht. IN drei JAhren habe ich allerdings ein Firmenjubiläum:20 JAhre, da wird man auf der Weihnachtsfeier geehrt..ein Horror.
DA bleibt mir nur mehr ein Weg:kündigen..

Insel

sporadischer Gast 9 NRW, Wuppertal M, 42

Hallo Insel,

entschuldige meine Wortwahl, aber ist es nicht übertrieben wenn man nach 17 oder 20 Jahren die Arbeitsstelle kündigen will nur weil man ein unangenehmes Gefühl hat zu einer Weihnachtsfeier zu gehen?

Sich unter Menschen zu begeben, die einem mehr oder weniger fremd sind, bedeute für viele Überwindung. Man glaubt alle Blicke auf sich zu ziehen und denkt andere könnten denken . . .

Mir würde es ein wenig so ergehen wenn ich vor eine Masse von Menschen eine Rede halten müsste. Ich würde vermutlich stottern oder vor lauter Lampenfieber alles verkehrt machen. Es ist die Angst vor der Angst.

Vielfach fehlt es hier an Selbstsicherheit. Aber das ist erlernbar.

Ich empfehle Dir: Spring ins kalte Wasser und gehe hin. Stell Dich Deinen Ängsten und Du wirst bemerken, dass es gar nicht so schlimm ist wie Du befürchtest. Im Gegenteil: So hast Du die Möglichkeit mit Deinen noch unbekannten Arbeitskollegen ins Gespräch zu kommen und wirst bemerken das Du besser ankommst als Du Dir vorgestellt hast.

Ich kann Dir ein Buch empfehlen.

"Grundformen der Angst" von Fritz Riemann, 36. Auflage
Es ist eine tiefenpsychologische Studie

Ernst Reinhardt Verlag München Basel

ISBN Nr.: 3-497-00749-8

Schöne Grüße

Therapeut

sporadischer Gast 13 Niederösterreich W, 34

Danke für den Beitrag!

Es ist nur so, ich kenne die Leute und es sind keine Fremde für mich.
Ich hatte nicht immer gute Erfahrungen mit ihnen und es ist eine Gruppenbildung(en) halt da..davor habe ich grosse Angst:

IM Raum zu stehen und nicht recht zu wissen,mit wehm rede ich schnell, wenn das scheinbar alle tun...*PANICK".

ICh kann zwar mit einer Kollegin hin,aber die ist sozial auch eher unsicher oder sie sieht wehm anderen und ist auf einmal weg...

Davor habe ich grosse Angst,weil ich halt nicht so richtig Kontakt in Arbeitszeit habe mit Leuten und in keiner Gruppe drinn bin.

Soll ich mich deshalb zwingen?
echt ein teufelkreis für mich!

Forums-InsiderIn 228 Österreich W, 33

Hallo Insel,

könntest du es nicht als Herausforderung sehen? Das du das schaffen kannst? Danach bist du sicher stolz auf dich, denn die erwarten sicher das du wieder nicht kommst. Ich glaub die wären eher überrascht und wenn du dich versuchst selbstbewusst zu geben, dann entsteht auch sicher ein Gespräch daraus.

Ich hab unter anderen Sachen auch dieses Problem. Ich werd nicht gerne angesehen. Ich hab auch Platzangst und Angst vor fremden Menschen. Aber so lange sie mir nicht zu Nahe kommen geht das. Ich hatte vor kurzer Zeit ein Fimrentreffen wo alle Filialen zusammen kamen. Das waren geschätzt 2300 Menschen auf einem Haufen. Ich habe mich hier im Forum von zwei Menschen stärken lassen. Das heißt die haben mich nicht bemitleidet, sondern motiviert. "Du kannst das schaffen".

Ich sag heute innere "Vorbereitung" ist fast alles. Ich bin da voll entschlossen mit zwei Arbeitskolleginnen hin gegangen, hab denen gesagt ich hab Angst, ihr geht jetzt bitte mit mir da rein... die Anspannung war bald weg. Wenn man gleich versucht was zu machen oder mit verschiedenen Leuten small talk zu haben, kann man immer wieder weg und man fühlt sich nicht so angeglotzt wie wenn man ganz alleine da sitzt.

Im nachhinein war ich so stolz auf mich...ich konnts selber fast nicht glauben. Ich hab heut gelesen, das man sich auch selber ausgrenzen kann. Wenn man schon gar nicht dazu gehören will. Klar ist das nicht so einfach, aber es ist machbar. Das wird so niemals aufhören.

Ich würds versuchen, und wenn es alleine nicht geht dann gibts für solche Ängste dementsprechende Hilfe.

Ganz liebe Grüße (un)gewiss

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Ich kenn das auch. Weihnachtsfeiern waren mir ein graus, vor allem weil ich Beruf und privat streng getrennt habe. Ich wollte auch keinen fall asl Privatperson auf eine betriebliche Weihnachtsfeier gehen. Im Endeffekt bin ich dann doch immer gegangen und habe den ganzen Abend nichts gesagt - weil ich mich nicht getraut habe. Ich hatte immer Angst daß sie meine private Seite sehen könnten und nicht nur die der Kollegin. Bei einer anderen Firma bin ich dann zur Weihnachtsfeier, aber nur 30Minuten und hab mich dann verkrümelt.
Ich kann mich auch noch dran erinnerndaß ich während meiner Studentenzeit auch bei vielen Parties Angst hatte. Vor allem wenn ich dort nur eine Person oder so kannte. Aber trotzdem sind mir die Parties leichter gefallen als die Betriebsfeiern.
Vielleicht kannst Du ja auch nur kurz dorthin gehen?

sporadischer Gast 13 Niederösterreich W, 34

Danke Lisa und Ungewiss für eure Anteilnahme an meinem Problem!

Ich kann sehr gut verstehen, das du sehr stolz auf dich warst, ungewiss,als du das durchgezogen hast!

Ich kenne dieses Gefühl auch, wenn ich z.B. einen Workshop oder einen Kurs hatte,das hinter mir zu haben, bringt mich in ein wahres Hochgefühl..

Nur, fällt mir so eine Weihnachtsfeier extrem schwer, ich kann das gar nicht beschreiben, was das für mich heisst....der reinste Nervenverschleiss!!!!

Es ist dort eher gross mit vielen Leuten, dann Essen, das heisst angeschaut werden,wenn man vom Buffet kommt und zu seinem Tisch geht, wenn man den schon mal hat,das ist die erste Schwierigkeit!

DEnn da existiert gleich so eine Clique,die wollen sich alle zusammensetzen..

ICh kanns euch sagen, darum habe ich sie auch so lange gemieden, und das wird ja dann von Jahr zu Jahr schlimmer...
Vor allem:ich schäme mich auch irgendwie,weil ich nicht hingehen,ich mag nicht hochnässig oder undankbar der firma gegenüber sein..

Wenn ich heuer nicht gehe,dann muss ich nächstes Jahr gehen!da bleibt mir keine Wahl, denn nur dann erst zu gehen,wenn ich Jubileum habe, schäme ich mich auch!

Ich hoffe,der Wahnsinn ist bald vorbei! ich kann kaum mehr an was anders denken...

Liebe GRüsse! und danke euch nochmal!
Insel

sporadischer Gast 9 NRW, Wuppertal M, 42

Hi Insel,

ja ich verstehe Deine Gefühle, Deine Ängste.
Welche Erfahrungen hast Du denn mit Deinen Bürokolleginnen und Kollegen gemacht?

Ich weiß was Du meinst. Genauso habe ich mich auf Geburtstagsfeiern gefühlt, auf denen ich eingeladen wurde. Ich kannte dort niemanden und hatte Schwierigkeiten Kontakt mit den Menschen aufzuenhmen. Zumal es dort wie von Dir beschrieben Gruppenbildungen gab. Das Problem ist oft, das man sich als Außenseiter fühlt weil man meint nicht mitreden zu können.
Diese Probleme lagen schon in meiner Jugend. ich war eher der Einzelgänger, der beim Sport immer zuletzt in eine Mannschaft gewählt wurde.
Mitte 20 habe ich mir aber geschworen dem ein Ende zu setzen. Ohne Therapeut sondern mithilfe einiger weniger Freunde habe ich es letztendlich geschafft meine Ängste zu überwinden, Kontakte zu mehr oder weniger fremden Menschen aufzunehmen.

Gibt es denn einige Kollegen mit denen Du noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hast? Könntest Du mit diesen unbesorgt Kontakt aufnehmen?

Abgesehen davon ist es keine Schande nicht zur Feier zu gehen oder erst einmal auf der Feier alleine zu stehen und die Situation auf sich wirken zu lassen. Die Situation erscheint in erster Linie nur Dich merkwürdig. Alle anderen werden so sehr in Gespräche vertieft sein, dass sie Deine Situation gar nicht wahrnehmen. Diese Angst kommt immer von einem persönlich. Lass Dich nicht von diversen Blicken beeinflussen und fehlinterpretiere sie nicht. Das schürt die Ängste nur.

Wenn ich Du wäre würde ich mich nicht unterkriegen lassen und hingehen.
Natürlich immer unter dem Vorbehalt, dass Du auch Interesse an solchen Feiern oder den meisten Kollegen hast. Solltest Du also im tiefsten Inneren den Wunsch verspüren Dich an der Feier beteiligen zu wollen dann nehme allen Mut zusammen und nehme teil. Denn ständig nur davor weg zu laufen verstärkt das ungute Gefühl.

Du warst 7 Jahre nicht dort. Jetzt könnte man sich fragen warum gerade dieses Jahr? Ich frage: Was spricht dagegen? Welche ungute Erfahrungen Du auch immer mit einigen Kollegen gemacht hast - es werden ja wohl nicht alle sein. Außerdem konnte ich in Deinem Beitrag lesen, dass Du Unsicherheiten mit Deinem Äußeren hast (Bekleidung, Frisur etc.). Gehe doch einfach mal in ein Bekleidungsgeschäft und zu mit Frisör und lass Dich beraten. Die Sache sieht dann anders aus wenn man sich von Experten beraten lässt. Man fühlt man sich doch dann schon bestimmt besser in der Haut oder? Du hast ja auch die Möglichkeit schon vorher Komplimente aus Deinem privaten Freundeskreis zu bekommen. Das stärkt das Selbstbewußtsein.

Dann bitte Deine Kollegin Dich mitzunehmen zu anderen Kollegen um Dich ebenfalls ins Gespräch zu bringen. Auch das sollte doch möglich sein.

Letztendlich kann Dich keiner dazu zwingen und es wäre auch keine Schande nicht zur Feier zu gehen. Die Entscheidung liegt nur bei Dir.

Schöne Grüße

Therapeut

sporadischer Gast 13 Niederösterreich W, 34

Hallo Therapeut!

Ich hatte keine guten Erfahrungen mit den Kollegen, eine zeitlang habe ich mich beinahe gemobbt gefühlt.
Da war so eine Clique, mit vielen jungen Leuten und mit einer "Rudelführerin", der ich mich nicht "unterwarf".
Ich stand dann immer am Rand, das war so eine furchtbare Erfahrung für mich, dieser Ausschluss, ich war damals stark depressiv

DIe Situation hat sich dann eh aufgelöst und diese Frau hat sich sogar am ENde mir gegenüber friedlich verhalten..warum auch immer?Ich vermute,sie hat eine auf den DEckel von Leitung bekommen,da einer der gekündigt hat, im Personalbüro von ihrer Art erzählt hat.

DOch die Wunden von mir waren zu tief,als das ich der noch einmal vertraute.Jetzt ist sie überhaupt weg von Firam.

Naja, ansonsten tat ich mir schon immer schwer in dieser FirmaAnschluss zu finden, es herrscht schon eher ein sarkastisches, herabmachendes Klima,gerade wenn man schwach ist und keine Mitstreiter hat...das sehen die ja natürlich gleich:Die soziale Rangordnung.ICh bin da halt auch eher ruhig und zurückgezogen,das andauernde Reden strengt mich an und ich habe Angst,mich zu zeigen.

NAJa, es tut gut , wenn du sagst, das es keine Schande ist , auf eine Feier nicht zu gehen.
ICH denke mir,wenn ich nur vier Leute hätte,wo ich weiss, zu denen kann ich mich setzten,die halten zu mir,dann wäre schon alles leichter-nur diese UNGEWISSHEIT macht mich so nervös..
Weil ich will mich dann auch nirgends verzweifelt aufdrängen, das ist erst recht peinlich..

NAJA, einmal muss ich mich trauen, vielleicht mache ich es mir zum JAhresziel 2008,das ich sage: Heuer gehe ich und ich bereite mich mental und mit Kleidung usw. schon total früh vor,um das dann wegzuhaben.

Liebe Grüsse
Insel

Forums-InsiderIn 296 Hamburg M, 23

Ich sehe das Problem eher darin, dass du in der Frima zu wenig Kontakt zu Kollegen hast. Deswegen würde ich mir um die Feier gar keine Gedanken machen, sondern eher um das Grundproblem. Ich würde also eher versuchen, im Laufe des Jahres einen besseren Kontakt aufzubauen und dann nächstes Jahr zur Feier zu gehen. Wenn das nicht funktionert oder du schon jetzt weißt, dass das eher unwahrscheinlich ist, dann würde ich jetzt und zukünftig auch nicht zu dieser Feier gehen. Du warst schon so lange nicht mehr da. Da wird auch keiner mehr erwarten, dass du kommst.

Ich habe mich in der Schule bis ca. zur 11 Klasse sehr häufig vor solchen Veranstaltungen gedrückt. Das machte alles aber im Grunde nur schlimmer. Ich habe durch mein Fehlen die ganze Aufmerksamkeit auf mich gezogen. Aber ab ca. der 12. Klasse und auch nach der Schule habe ich dann keine solcher Veranstaltungen mehr ausgelassen, ob ich die Leute mochte oder nicht. Und letztendlich hat sich das als bessere Wahl herausgestellt. Denn durch ein Fernbleiben, nicht den Mund aufmachen etc. erreicht man gerade das Gegenteil, man zieht die gesamte Aufmerksamkeit auf sich, wobei man eigentlich mit diesem Verhalten eher die Absicht hatte, unter dem Radar zu bleiben.

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Ich hab mal in einem Studentwohnheim gewohnt, in dem relativ viele Parties stattfanden. Es gab einen Typ im WOhnheim der den Parties grundsätzlich fern blieb und so auch einen komischen Ruf bekam. EIgentlich blöd aber irgednwie hat niemand verstanden warum er nie kommt selbst wenn man ihn persönlich eingeladen hatte. Wahrscheinlich weil sich sonst alle immer tierisch drauf gefreut haben und es einen sehr guten zusammenhalt gab. Übrigens auch mit dem Typ tagsüber, der wollte einfach auf keine Party gehen, hat aber durchaus tagsüber was unternommen mit uns. Trotzdem bekam er einen komischen Ruf. Eigentlich blöd, aber so war´s.

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Hallo Insel.

Meiner Meinung nach ist es jetzt an der Zeit, etwas zu verändern. Du bist mitten im Leben, du bist da. Bitte versteck dich nicht nochmal 20 Jahre. Geh bitte dahin, wo du dich wohl fühlst. Und wenn es in der Einsamkeit ist, dann auch dahin. Wenn dich die Menschen hindern, DA zu sein, dann vielleicht, ist es auch mal Zeit, sie zu meiden.

Ich war auf meiner letzten Weihnachtsfeier nicht. Und bin damit so unangenehm aufgefallen, dass ich raus gefallen bin, raus aus deren Leben, rein in mein Leben. Anpassen oder in einer Thera gradebiegen lassen kann man sich, aber man kann auch frei sein. Es würde aber nicht das Ziel darstellen, sondern lediglich den Anfang.

Die Entscheidung verschieben die meisten Menschen bis sie 65 sind. Das sind noch 31 Weihnachtsfeiern, zu denen du dich zwingen musst. Bitte glaube nicht den Versprechen, denen sie vertrauen, vertrau deinem Gefühl.

Hiob

Forums-InsiderIn 444 A Country near Germany M, 41

Soziale Ängste sind ein Thema, sie müssen über kurz oder lang behandelt werden.
Dennoch kann ich nicht zulassen, dass ich von einem Gefühl erpresst werde, das zu allem Unglück auf eine Erwartungshaltung von Draussen stösst, ob real oder nur unterstellt ist sekundär.
Es wäre gesellschaftlich konform dies und jenes zu tun, also kann man damit mein Unterbewusstsein und meine zum Teil antrainierten Schuldgefühlsebenen in Geiselhaft nehmen. Man kann mich also erpressen, ich selbst kann mich damit erpressen und das ist katastrophal.
Die Kontrolle ersetzt dann die Auswahl.
Im Grunde muss ich als menschliches Wesen immer die Auswahl haben, ob ich A tue oder B bleiben lasse, dann auch nicht mit Erpressung, Schuldgefühlen und der ganzen Skale.
Das heisst treffe eine Entscheidung: Ja/Nein und stehe dann zu ihr, halte sie durch.
Die antrainierten Schuldgefühlsschaltkreise werden sowieso rebellieren, egal für was du dich entscheidest, ist leider so...
Halte aus, egal was du tust, stehe zu dir selbst.

sporadischer Gast 13 Niederösterreich W, 34

Hallo!

Danke für eure Beiträge!

Ihr habt mit vielem so recht: Nofling: du sagst, das man durch das fernbleiben,die Aufmerksamkeit ja noch mehr auf sich zieht, und da triffst du genau meine Angst :nicht normal zu sein,nicht dazuzugehören,sonderbar usw., was ja auch Lisa ,bei diesem Typ erlebt hat.

Auch das mein Grundproblem ist, in der Arbeit sowenig Kontakt zu haben.
Das Problem hängt teilweise mit den Leuten zusammen,aber auch an meiner Angst,mich und mein Leben zu zeigen.

Das fing mit Einstieg ins Berufsleben an.

EInfach aus dem Grundgedanken:ich kann mit euch nicht mithalten, ich habe mich meistens aus dem Leben zurückgezogen und Kraft gesammelt um wenigstens die Arbeit zu schaffen, wer will sowas schon Menschen sagen, die eigentlich kein Verständnis haben,sondern gleich nach ihren VOrstellungen, beurteilen..
Ausserdem bin ich NIchtraucher,auch da schliesst man sich schon aus bei meiner Firma, und dieses redegewandte Cliquentier bin ich auch nicht.

Im Gegenteil:ich brauche sehr lange und sehr viel Zeit um irgenwehm überhaupt zu vertrauen,überhaupt in Arbeit.

Trotzdem habe ich auch schon auch das Gefühl gehabt: Was glaube ich Hiob, sagen will: frei zu sein, von all diesen Verpflichtungen, sich in eine Gesellschaftsform, wie z.B. in Firma einzugliedern.Verstehe ich dich richtig Hiob: du würdest nicht gehen,oder?

Ich habe nicht versucht, mich zu verbiegen, sich einer Rudelführerin unterzuordnen und nur mehr nach ihrer Pfeife zu tanzen.

Ich habe mich nicht bemüht Leuten in Arbeit nachzulaufen,die mir weh getan haben und nicht fair waren zu mir.

ICh habe auch nicht versucht diesen mühsamen Kontakt zu Menschen aufzubauen ,wo du genau weisst, und dir denkst: Was sind das nur für arrogante,selbstgerecht Menschen...

Solche Kontakte müsstest dann ja auch immer pflegen...Naja,das war mir alles zu mühsam irgendwie und auch zu gefährlich,was ist wenn sie mich dann nicht für o.k. befinden??

Natürlich habe ich gerade bei Weihnachtsfeiern dann den Kaffee,wie jetzt...

Naja, ich war heute einkaufen,und habe mal geschaut,ob ich Kleidung finden würde, ich weiss noch immer noch nicht welche Seite von mir gewinnnen WIRD:
Die ANgst dorthinzugehen und im sozialen Abseits zu stehen,oder die Angst,wieder einmal aufzufallen,weil ich nicht gehe!!!

Ich kann euch nur sagen, es ist andauernd da,diese Entscheidungsfrage,ich wünschte ich könnte es so durchziehen,wie du Hasenfuss es sagst: DAZU STEHEN

DANke für euer Feedback!

Liebe Grüsse
Insel

Forums-InsiderIn 285 Wien W, 31

Hallo Insel!

Ich geh seit Jahren auf keine Firmenfeier, weil ich Sozialphobie hab und in Gesellschaft nicht essen kann. Ich krieg Panikattacken. Es geht nicht. Ich hab einmal probiert, mich dem zu stellen, nach dem bekannten Motto: trau Dich und es wird halb so schlimm sein - nun ja, es war dann doppelt so schlimm.... Rolling Eyes

Ich würd schon gern hin, aber ich akzeptiere, dass es im Moment halt nicht geht. Also steh ich dazu. Ich bin jetzt seit 4 Jahren in meiner Firma, hab ca. 20 KollegInnen insgesamt. Jeder weiß mittlerweile, dass ich bei so Veranstaltungen nicht auftauche. Natürlich kommen schon mal Sprüche, aber es beeinflusst den Arbeitsalltag nicht, ist mein Eindruck. Wer mich mag, mag mich, egal, ob ich zur Feier komm oder nicht. Wer nicht, der findet soundso was zum Lästern...

Also, es stresst mich schon im Vorfeld, wieder mal abzulehnen (die ersten paar Male hab ich Ausreden verwendet, jetzt sag ich einfach: "Na ja, ihr wissts ja eh schon, dass ich mich verkrümmeln werd" und grins dazu), aber ich kann damit leben.

Trotzdem hoff ich, dass ichs irgendwann wieder so im Griff hab, dass ich mitgehen können werde.... Nur halt jetzt nicht. Is halt so. Sich selber fertig machen deswegen hilft auch nicht, denk ich mir...

lg
Tamara

Forums-Gruftie 607 Berge M, 32

Quote:

von Insel:
Trotzdem habe ich auch schon auch das Gefühl gehabt: Was glaube ich Hiob, sagen will: frei zu sein, von all diesen Verpflichtungen, sich in eine Gesellschaftsform, wie z.B. in Firma einzugliedern.Verstehe ich dich richtig Hiob: du würdest nicht gehen,oder?

Ich bin nicht das Maß der Dinge. Ich bin nur auf der Suche danach, etwas anders zu machen. Und ich kann dir keinen guten Rat geben, dazu wäre mein Leben zu kurz und zu ungeordnet. Aber es beginnt, meins zu sein. Was deins ist, wird keiner von uns wissen. Vielleicht auch du heute noch nicht. Ich stehe im Sinne meines Selbstbildes im sozialen Abseits. Wenn du davor Angst hast, ich kann nur sagen, es ist anders, wenn du es eingehen willst, wenn du genug hast, von Lügen und Masken, von Pflichten und Sollpersönlichkeit. Aber einsam ist es schon manchmal. „Ich vermisse“ die Menschen, die mir Honig ums Maul schmieren, weil sie haben wollen. Wer will heute noch etwas von mir? Bin ich nicht deshalb nichts wert?

Wenn ich nicht wüsste, wie einsam man ist, wenn man dieses Spiel aus „ich bin selbstbewusst und anspruchsvoll“ mitmacht, ich würde mir komisch vorkommen, so nicht.

Es spielt m.E. keine Rolle ob man es Sozialphobie nennt.
Jede Wissenschaft, jedes Handwerk, jeder Straßenfeger verwendet besondere Namen. Warum, das könntest du herausfinden. Warum muss man davor in Erfurcht erstarren?

Spring raus, wenn du willst und zieh dich schön an. Aber nicht für die, sondern so, dass du dir gefällst. Warum kaufst du dir nicht was schönes nur für dich, etwas, was du dir nie leisten würdest? Du bist.

Es ist notwendig zu erforschen was Realitätssinn ist. Die meisten verwechseln „Anpassung an die Gegebenheiten“ mit Realitätssinn. Wenn du sehr leise bist, wirst du merken, wer am lautesten brüllt. Die die sich für erwachsen halten, werden sich für realitätsbezogen halten. Aber sie sind immer so laut, damit du nie hörst, was leise in dir flüstert.

Alles Gute
H.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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