Manchmal möchte ich nur noch schreien

sporadischer Gast 9 Wien W, 36

oder weinen!

Viel mehr Möglichkeiten bleiben mir nicht. Mein Leben ist kein Leben, es ist nur ein dahinvegetieren, ein Warten auf bessere Zeiten - von denen ich mittlerweile weiß, dass sie nicht mehr kommen werden. Warum sollte sich jetzt etwas ändern, was seit 36 Jahren beschissen ist? Ich habe keine Beziehung, hatte auch noch nie eine, glaube inzwischen auch dass ich absolut beziehungsunfähig bin. Habe eigentlich nur eine wirklich gute Freundin. Ich möchte gerne mit anderen Menschen zusammen zu sein, aber ich kann es nicht. Ich fühle mich dann meist nicht wohl und "freue" mich darauf endlich wieder alleine zu sein. Das ist doch alles krank. Warum werde ich so vom Schicksal gequält? Es ist echt zum Verzweifeln.

Ich suche keinen Rat, denn mir kann niemand helfen. Ich wollte das nur einmal los werden. Vielleicht fühle ich mich dann für 2 Minuten besser?

Helferlein 36 Österreich W, 24

Hallo Tweetie!
Leider kann auch ich dir nicht helfen, aber jetzt weiß ich wenigstens, dass ich nicht die einzige bin, an der das Leben vorbeiläuft. Manche Menschen wurden vom Schicksal offenbar vergessen und so wir machen nichts Anderes als die Zeit vergehen zu lassen.
Es gibt Wichtigeres als einen Partner (rede zumindest ich mir in letzter Zeit ein). Vor allem ist keine Beziehung noch immer besser als ein schlechte Partnerschaft. Um jeden Preis einen Partner zu suchen, nur damit man nicht allein ist, sich dann unmenschlich verbiegen zu müssen, damit man halbwegs gemocht wird - genau das ist, was einen noch mehr zerstört als die Einsamkeit.
Was das Zusammensein mit anderen Menschen betrifft: kann es sein, dass du dich dann mit den falschen Leuten triffst, wenn du dich in deren Gegenwart nicht wohlfühlst? Vielleicht ist es auch besser für dich, wenn du dich nur mit wenigen Menschen triffst, mit denen du dich dann gut unterhalten kannst. Ich für meinen Teil verstehe mich mit nicht besonders vielen Leuten gut, aber die wenigen Freundinnen, die ich habe, schätze ich wirklich sehr. Große Veranstaltungen sind oft nur etwas für Leute, die die oberflächliche Unterhaltung und Alkohol mögen.
So und jetzt hoffe ich, dass du dich trotz allem, was dich quält und des in meiner Antwort nicht vorhandenen Systems ein wenig besser fühlst.
Lg, ungeliebt

Helferlein 81 Österreich W, 36

"Ich suche keinen Rat, denn mir kann niemand helfen."

Woher weißt du das?

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

auch wenn dir keiner helfen kann. du solltest wissen:
du bist da nicht die einzige....

sporadischer Gast 9 NRW, Wuppertal M, 42

Hallo Tweetie,

sich selbst als beziehungsunfähig zu bezeichnen obwohl Du noch nie in einer gelebt hast, ist weit her geholt.
Jeder Mensch kann es schaffen eine lange Beziehung zu pflegen.
Voraussetzung hierfür ist auch den richtigen Partner zu finden. Und das ist eben nicht immer einfach.
Eine weitere Voraussetzung ist das Selbstvertrauen, die Selbstsicherheit.
Es gibt Menschen die gehen schon mit Verlust- oder Verlassensängsten in eine Partnerschaft und verlieren sich emotional bindend an den Partner. Sie nehmen in der Beziehung von vorne herein keinen Stellenwert ein und stellen ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinter denen des Partners.
Diese Form von Altruismus ist nicht selten und führt oft zur totalen Abhängigkeit. Das ist meist das Anfang vom Ende einer Partnerschaft. Vielfach wird den Betroffenen ein Psychotherapeut empfohlen.

Ich vermute bei Dir Minderwertigkeitskomplexe.
Ich lese eine starke Brise Fatalismus aus Deinem Beitrag heraus. Fatalismus ist so etwas wie Schicksalsergebenheit.
Dein recht pessimistischer Beitrag ist ein eindeutiger Hilferuf.
Aber jeden Menschen kann geholfen werden wenn er denn nur will. Dazu bedarf es oft nicht einmal professioneller Hilfe. Zwar schaffen es die meisten nicht alleine aber Du hast eine gute Freundin wie Du schreibst. Das ist ein Anfang.
Dein Wunsch ist eine Partnerschaft? Beständiger Kontakt zu anderen Menschen ohne sich unwohl zu fühlen und die Flucht zu ergreifen?
Warum ist das so? Warum fühlst Du Dich unter Menschen unwohl?

Diese Frage kann ich Dir natürlich nicht beantworten aber Du kannst versuchen es selbst heraus zu finden.

- Stell Dich vor einen Spiegel und beobachte Dein Gesicht und deine Mimik.
Was siehst Du?
- Versuche zu lächeln. Dann stell Dir etwas lustiges vor worüber Du lachen kannst.
Schaffst Du es vor dem Spiegel zu lachen? Lachen ist gesund. Es hat positive Auswirkungen auf das seelische und körperliche Wohlbefinden. Ein Lächeln kann schon reichen um mit dem anderen Geschlecht in Kontakt zu kommen.
- Kann Deine Freundin Dich zum Lachen bringen. Bringst Du sie zum Lachen?
- Gibt es Dinge an Dir, die Dir nicht gefallen? Ändere sie. Sei es Deine Frisur oder Deine Bekleidung.
Es gibt bestimmt eine Menge Positives an Dir. Zähle sie auf oder besser: schreibe diese auf!
- Hast Du einen guten Kontakt zu Deinen Eltern? Wenn nicht, warum?
- Hast Du Hobbys? Treibst Du Sport? Sport verändert Deinen Stoffwechsel, Deine Atmung, stärkt das Herz-Kreislaufsystem und führt zur innerer Ausgeglichenheit.
Beides (Hobby und Sport) können zur sozialen Integration mit anderen Menschen führen.
- Setze Dir Ziele und verfolge diese. Jeder Schritt, der Dich diesem Ziel näher bringt führt zu mehr innerer Zufriedenheit und Selbstbewusstsein! Deine Ausstrahlung und Lebenseinstellung gewinnt mehr und mehr positive Züge und Du wirst aus Deiner sozialen Isolation befreit.

Das heißt, Du hast die Möglichkeit Deinen Freundes- und Bekanntenkreis zu vergrößern.
Du musst nur über Deinen Schatten springen und den ersten Schritt wagen.
Es ist wichtig mit sich selbst klar zu kommen ohne sich einsam zu fühlen. Wenn du einen Partner an Deiner Seite suchst nur um nicht mehr einsam zu sein ist das der falsche Weg.
Denn sollte diese Beziehung einmal zu Ende sein wird das Gefühl der Einsamkeit stärker werden.

Man sollte sich nicht über den Partner definieren sondern auch seinen eigenen Weg gehen, seine Ziele verfolgen und das tun was einem gut tut. Gesunder Egoismus gehört zu einer Partnerschaft.
Tue das was Du für richtig hältst. Habe Vertrauen zur Dir selbst. Dann gewinnst Du auch das Vertrauen anderer und der Weg ebnet sich für neue Freundschaften. Jedem Menschen stehen Tür und Tor offen. Er muss nur den richtigen Schlüssel finden! Mit Selbstachtung und Mut hast Du ihn in der Hand!

Ich wünsche Dir für Dein weitere Leben viel Erfolg und nur das Beste

sporadischer Gast 9 Wien W, 36

anarchistin wrote:

auch wenn dir keiner helfen kann. du solltest wissen:
du bist da nicht die einzige....

das ist kein Trost, es macht mich eher sehr trairig, dass es da noch mehr Menschen gibt, denen es so geht wie mir

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

hy- aber warum? ich finde es gut zu wissen das man nicht..naja...gestört ist sondern das es andren auch so geht- und die auch ihr leben meistern? es ist halt schwer, aber ich denke auch das man mithilfe v.freunden/thera/evtl.medikamenten das leben wieder in den griff kriegen kann und noch einen haufen toller erlebnisse hat die man auch nicht missen mag...

sporadischer Gast 9 Wien W, 36

Quote:

Es gibt Wichtigeres als einen Partner (rede zumindest ich mir in letzter Zeit ein). Vor allem ist keine Beziehung noch immer besser als ein schlechte Partnerschaft. Um jeden Preis einen Partner zu suchen, nur damit man nicht allein ist, sich dann unmenschlich verbiegen zu müssen, damit man halbwegs gemocht wird - genau das ist, was einen noch mehr zerstört als die Einsamkeit.

Ja, natürlich ist ein Partner nicht alles im Leben, aber der Mensch ist nicht für's alleinsein bzw - leben (zumindest auf Dauer) gemacht. Es ist in seiner Natur sich einen Partner zu suchen. Warum sonst würden es Menschen, die immer wieder schlechte Erfahrungen gemacht haben, es immer wieder versuchen. Sein ganzes Leben ohne einen Menschen zu verbringen, mit dem man sein Leben teilen kann, ist meiner Ansicht nach unnatürlich und wahrlich kein Vergnügen.

Ich will auch nicht um jeden Preis einen Partner. Oft genug, wenn ich Geschichten von anderen denke ich mir, bevor ich mir das antue, bin ich lieber allein, was auch die Wahrheit ist, aber zwischen den beiden Enden ist doch genügend Platz für eine normale Beziehung mit einem halbwegs normalen Menschen oder??

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

ich bin zb oft nicht ganz dicht und ich habe einen "normalen"partner. das hilft mir viel weiter. klar gibts miese beziehungen- aber ich zb könnte nimer ohne meinen mann...ich liebe ihn so extrem das es schon fast weh tut...
wenn man nicht alles allein bewältigen muss ists einfach liechter- das versteh ich.

sporadischer Gast 9 Wien W, 36

anarchistin wrote:

hy- aber warum? ich finde es gut zu wissen das man nicht..naja...gestört ist sondern das es andren auch so geht- und die auch ihr leben meistern? es ist halt schwer, aber ich denke auch das man mithilfe v.freunden/thera/evtl.medikamenten das leben wieder in den griff kriegen kann und noch einen haufen toller erlebnisse hat die man auch nicht missen mag...

Mein Problem ist, dass ich schon finde, dass mit uns etwas nicht in Ordnung ist, denn schließlich macht uns unser Verhalten nicht gerade glücklich, oder? Also muss doch daran etwas falsch sein.

Für mich persönlich glaub ich nicht mehr, dass ich meine tiefgreifenden Probleme noch lösen kann. Früher habe ich daran geglaubt und auch noch die Kraft gehabt, es zu versuchen (Therapie, Medikamente,...), aber mit 36, also nach ungefähr 20 Jahren des Herumschlagens mit diesen Problemen kann ich mich nicht mehr dagegen stemmen.

sporadischer Gast 9 Wien W, 36

Iris12 wrote:

"Ich suche keinen Rat, denn mir kann niemand helfen."

Woher weißt du das?

weil niemand mit dem Finger schnippen kann und mich, meinen Charakter, mein Leben ändern kann, und das wäre leider das einzige was mir noch helfen kann,

ich habe schon alles mögliche probiert, glaub mir, aber irgendwann geht's einfach nicht mehr

Forums-InsiderIn 304 schweiz W, 36

Quote:

Ja, natürlich ist ein Partner nicht alles im Leben, aber der Mensch ist nicht für's alleinsein bzw - leben (zumindest auf Dauer) gemacht. Es ist in seiner Natur sich einen Partner zu suchen.

wenn du ein richtiger partner findest mit dem du gute gespräche austauschen kannst sonst lohnt sich nicht einfach ein partner haben mit dem du gar nicht verstehst,nur weil du nicht allein sein willst.

Quote:

Warum sonst würden es Menschen, die immer wieder schlechte Erfahrungen gemacht haben,

weil bestimmte menschen die gleichen typ schema suchen deswegen haben sie wieder schlechte erfahrungen gemacht .
zb:eine kollegin,die 3 verschiendene männer haben. alle 3 typen sind machos obwohl sie eine emazipierte frau ist und steht auf männer die machos sind .vor kurzem zeit meinte sie ,dass sie genug männer haben u könnte nicht lang mit männer zusammen leben.
so ist es unterschied bei den leuten,eine ist bewusst u lernt komplett anderer typ charakter kennen aber es gibt leute die fallen in den selben schema von typ ein.

sporadischer Gast 9 Wien W, 36

anarchistin wrote:

ich bin zb oft nicht ganz dicht und ich habe einen "normalen"partner. das hilft mir viel weiter. klar gibts miese beziehungen- aber ich zb könnte nimer ohne meinen mann...ich liebe ihn so extrem das es schon fast weh tut...
wenn man nicht alles allein bewältigen muss ists einfach liechter- das versteh ich.

na siehst du, du kannst mein Problem und das vieler anderer gar nicht nachvollziehen, weil du es - glücklicherweise - nicht kennst

und genau genommen bestätigst du was ich sage, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie es ohne ihn wäre, nun versuche aber mal, dir vorzustellen, du wärst Mitte 30 und wärst die ganze Zeit alleine gewesen (unfreiwillig)

sporadischer Gast 9 Wien W, 36

@ therapeut: Nennst du dich nur so oder bist du wirklich einer?

Erstmal muss ich sagen, dass ich es nett finde, dass du so ausführlich geantwortet hast, aber - und ich denke, dass die Menschen, die meine Probleme teilen das wohl auch so sehen - deine Antwort ist die typische Antwort von jemandem, der selbst nicht in dieser Situation steckt. Das ist alles graue Theorie, die gut klingt, aber nicht weiterhilft. "Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst" u.ä. sind echt Plattitüden, die ich nicht mehr hören kann. Sorry.

Ich könnte auf alles, was du schreibst etwas antworten, aber das würde wohl den Rahmen sprengen. Also nur ein paar Sätze.

Quote:

sich selbst als beziehungsunfähig zu bezeichnen obwohl Du noch nie in einer gelebt hast, ist weit her geholt

Auch wenn ich noch nie in einer Beziehung gelebt habe, weiß ich doch zumindest in der Theorie ungefähr was dazugehört. Und da habe ich allein in der Vostellung schon eingie Probleme: Ich kann Menschen nicht verstehen, die sagen, es ist so schön neben jemandem aufzuwachen, ich bin froh wenn mich in aller früh niemand sieht. Ich bin auch froh, dass niemand da ist, wenn ich abends nach Hause komme, weil ich mich dann mal entspannen kann. Ich könnte dir noch mehr Beispiele nennen.

Quote:

Es gibt Menschen die gehen schon mit Verlust- oder Verlassensängsten in eine Partnerschaft und verlieren sich emotional bindend an den Partner. Sie nehmen in der Beziehung von vorne herein keinen Stellenwert ein und stellen ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinter denen des Partners.
Diese Form von Altruismus ist nicht selten und führt oft zur totalen Abhängigkeit. Das ist meist das Anfang vom Ende einer Partnerschaft.

Das ist nicht wirklich Teil meines Problems. Obwohl ich mich nach einer Partnerschaft sehne, würde ich mich selbst nie dafür aufgeben, im Gegenteil ich habe auch kein Verständnis für Frauen, die so etwas tun. Ich habe meinen Stolz, der das verhindern würde.

Quote:

Dein Wunsch ist eine Partnerschaft? Beständiger Kontakt zu anderen Menschen ohne sich unwohl zu fühlen und die Flucht zu ergreifen?
Warum ist das so? Warum fühlst Du Dich unter Menschen unwohl?

Das wüsste ich auch gerne. Ich sehe es so, dass das Teil meiner Personlichkeit ist, denn das war schon immer so.

Das mit Sport und so habe ich alles schon probiert. War jahrelang in einem Fitnessstudio, war in einem Tanzkurs, etc. Hat mich alles nicht weitergebracht.

Quote:

Du musst nur über Deinen Schatten springen und den ersten Schritt wagen.

Auch das hat mich nicht weiter gebracht, ich habe mich überwunden, weil ich echt dachte, das ist vielleicht meine einzige Chance und habe einem Mann gesagt, ich hätte mich in ihn verliebt, (ich dachte es wäre bei ihm genauso) er hat mich wortlos stehen lassen und kurze Zeit später eine andere geheiratet.

So ich denke das genügt!

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

hy- dafür hab ich aber andre probleme die ich mit mir rumschleppe und das auch schon seit jahren und ich weiss auch das sich das die nächsten 10 jahre auch nicht ändert. jeder hat sein packl zu tragen. jeder hat seine probleme und muss damit fertig werden. es ist einfach keine lösung sich umzubringen,...irgendwann wird alles besser und man erlebt voll schöne dinge...

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Manchmal möchte ich nur noch schreien