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Hope79
neu an Bord!
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Schleswig Holstein M, 28
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Sun, 28.Oct.07, 20:16 Weiß einfach nicht woran ich bin |
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Hallo .
Ich bin zwar erst seit heute hier aber absolut am verzweifeln deswegen Fackel ich nicht lange und mache mein Problem puplic um endlich wieder schlafen,essen und klar denken zu können
Meine Freundin und Ich sind seit 4 1/2 Jahren zusammen.
Vor 2 Jahren trennten sich Ihre Eltern was sie sehr mitgenommen hat da sie plötzlich von gestern auf heute Erwachsen sein musste und auf Ihre Mutter aufpassen statt andersrum.Zu der Zeit war sie übrigens auch von mir getrennt.Und erschwerend war noch das sie zu dieser Zeit eine Ausbildung in der Firma ihres (verhassten) Vaters machte.Drei Monate nach diesem Vorfall traf ich mich mit Ihr . Wir redeten und kamen letzten Endes wieder zusammen. Wir sind dann um und zusammengezogen .
Vor einem Jahr dann fing es an das sie auf nix mehr Lust hatte. Hatte selbstmordgedanken wollte nicht mehr zu ihrer Arbeit . kleinste Aufgaben schienen für sie unmöglich. Zu dem Zeitpunkt dachten wir das sie an Burnout leidet und haben für sie eine entsprechende Kur gesucht. Diese ging dann einen Monat und war auf die angebliche Burnouterkrankung zurechtgeschnitten. Am ende der Kur hatten die Ärzte aber festgestellt (nach einem gespräch mit dem leitenden Phychologen) das ihr Behandlung die ganze Zeit falsch angesetzt war und stellten die Diagnose "Depressionen" Seit dem geht bei uns alles nur noch schief . Sie fühlt sich bedrängt,überflüssig, lästig mir und allen gegenüber,hat gefühlsschwankungen und vor allem nutzlos.
Jetzt haben wir seit 4 Wochen ständig krach und ich habe einfach nicht verstanden was mit Ihr los ist und somit auch alles falsch gemacht.Jetzt hat sie mir vorgeschlagen das ich ausziehen soll damit sie sich über Ihre Gefühle zu mir klar werden kann. Sie redet jetzt mit keinem mehr (Mir ,Mutter und Schwester) fühlt sich bedrängt und unter druck gesetzt. War es denn jetzt richtig sie alleine zu lassen ?? Oder sollte ich vielleicht mit meinen neu erworbenen Erkenntnissen so schnell wie möglich wieder zu ihr in unsere Wohnung gehen?? Sie will das nicht ! Aber ich habe gelesen das man depressiven Menschen solche entscheidungen nicht treffen lassen sollte. Gibt es für mich denn irgendeine Möglichkeit zurück zu gehen (wollte ich morgen machen nach 2 Tagen ) Was soll ich tun?? Ich bin so verzweifelt weil ich sie doch so sehr liebe!
bitte helft mir . Ich bin in der Situation über jede Hilfen und Erfahrung dankbar.
Laci
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_________________ Träume nicht dein Leben sondern Lebe deinen Traum ! |
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
1312
Dtld W, 29
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Mon, 29.Oct.07, 13:18 Re: Weiß einfach nicht woran ich bin |
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Hallo Hope79,
was sind denn "solche" Entscheidungen, die man Depressive (angeblich) nicht treffen lassen sollte? Dass du ihr zumindest vorübergehend Luft und Raum gibst, sodass sie sich nicht bedrängt und evtl. schon durch deine bloße Anwesenheit unter Druck gesetzt fühlt (Das Erleben von Depressiven ist für Nichtbetroffene oft schwer bis gar nicht nachvollziehbar.), halte ich persönlich für eine sehr gute Idee. Deiner Freundin ihre Mündigkeit in diesem Punkt auch noch abzusprechen, fände ich fatal.
Zugleich verstehe ich jedoch deine momentane Angst, sie evtl. zu verlieren. Blinder Aktionismus hilft hier aber nicht weiter.
Allerdings gibt es zwischen "jemanden ganz in Ruhe lassen" und "zurückkehren in die gemeinsame Wohnung" noch weitere Zwischentöne. Frag sie doch einfach mal, ob und wann es ihr recht wäre, sich mit dir zu einem gemeinsamen Gespräch zu treffen; du hättest neue Einsichten gewonnen, die du ihr gern mitteilen würdest.
Was du über das Empfinden deiner Freundin schreibst, lässt mich annehmen, sie befindet sich in einer wirklich schweren Krise. Für Angehörige ist es alles andere als leicht, damit umzugehen. Der vorübergehende räumliche Abstand kann also auch für dich von Vorteil sein. Ein Beziehungsende ist damit ja noch längst nicht beschlossen, hm? Achte darauf, dass du dich nicht überforderst. Sorge gut für dich und für einen Ausgleich. Im Interesse eurer Beziehung wäre es u.U. auch, wenn du dich mit dem Thema Depression aus Betroffenensicht näher auseinandersetzt. Das Buch "Sie haben es doch gut gemeint. Depression und Familie" von Josef Giger-Bütler (Link zu amazon.de) ermöglicht verständliche und tiefe Einblicke in die Erlebnis- und Gefühlswelt Depressiver - auch jenseits der Elternproblematik.
Alles Gute,
Toughy
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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Hope79
neu an Bord!
2
Schleswig Holstein M, 28
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Mon, 29.Oct.07, 19:39 Re: Weiß einfach nicht woran ich bin |
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Erst mal vielen dank für deine Worte habe mich sehr darüber gefreut.
Das Problem an der ganzen Sache ist das ich nun für mich entschieden habe meinen Weg alleine zu beschreiten und nicht mehr zu Kämpfen.
Ich erkenne mich selber nicht mehr wieder und das macht mir große Sorgen .
Ich habe Ihr heute mitgeteilt das ich eine Beziehung nicht mehr möchte aber trotzdem gerne für sie da bin . Jedoch kann ich nicht sofort für sie da sein. Sie war darauf hin total geschockt warf mir die ganze Zeit Vorwürfe gegen den Kopf wie ich sie jetzt hängen lassen könne und warum ich Ihr so weh tue. Ich werde schon sehen was ich davon habe . u.s.w. Ich habe Ihr zugehört und so gut es mir möglich war ihr die Schuld dafür zu nehmen. Ich habe Ihr versucht klar zu machen das sie für meine Entscheidung nicht die Schuld trägt. Und das es mir wahnsinnig Leid tut. Wenn ich jetzt gewartet hätte mit meiner Entscheidung hätte man mich in naher Zukunft abschreiben können.Jch hätte gerne die Kraft gehabt aber ich habe sie nicht mehr.
Muss ich Ihre Selbstmorddrohung jetzt Ernst nehmen oder ist das nur der Schrei mich nicht verlieren zu wollen ??
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_________________ Träume nicht dein Leben sondern Lebe deinen Traum ! |
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Toughy
[nicht mehr wegzudenken]
1312
Dtld W, 29
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Tue, 30.Oct.07, 18:51 Re: Weiß einfach nicht woran ich bin |
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Hallo Hope,
für dich war es zur Zeit anscheinend die richtige Entscheidung, dich zurückzuziehen, dich davor zu schützen, (mit ihr) kaputt zu gehen.
Ich selber leide seit zwei Jahrzehnten unter dieser Erkrankung. Vor diesem Hintergrund finde ich es besonders schade, dass es derzeit für dich wohl keine Alternative zur Trennung gibt. Zu sehen, wie zerstörerisch Depressionen nicht nur auf den Betroffenen selbst, sondern auch auf sein ganzes Eingebundensein in nahe persönliche Kontakte einwirken... Ich kann ich mir lebhaft ausmalen, wie es deiner Freundin nun gehen mag.
Aber in erster Linie bist du nun einmal für dich und dein Wohlergehen verantwortlich. Und ich wünsche dir, dass du bereits etwas Entlastung spürst.
Hope79 wrote: | Muss ich Ihre Selbstmorddrohung jetzt Ernst nehmen oder ist das nur der Schrei mich nicht verlieren zu wollen ?? |
Das hängt davon ab, wie schwer ihre Depression ist, und das ist aus der Ferne nicht einzuschätzen. In jedem Fall sollten geäußerte Suizid-Gedanken bei Depressiven nicht als harmlos abgetan werden; ich würde ihre Worte schon ernst nehmen. Natürlich will sie dich nicht verlieren, und das Wegbrechen einer gewissen Sicherheit durch die Trennung kann ihre Phase durchaus akut werden lassen. D.h. ihre Gedanken verengen sich möglicherweise in Richtung Suizid. Aber: Verantwortlich bist du für sie und ihr Handeln nicht.
Dennoch möchte ich dich bitten, möglichst noch heute Kontakt zu ihrer Familie (Mutter/Schwester) aufzunehmen und sie darüber in Kenntnis zu setzen, dass ihr getrennt seid und dass es deiner Freundin sehr schlecht geht. Es wäre gut, wenn sich ihre Angehörigen darum bemühen würden, sie ein bisschen aufzufangen und darauf hinzuwirken, dass sie sich schleunigst (erneut) professionelle Hilfe sucht, damit die Folgen der Trennung abgefedert werden können. Ihre Familie wird damit genau wie du wohl überfordert sein.
Ich hoffe, du kommst jetzt ein bisschen zur Ruhe und wieder zu Kräften. Achte weiterhin gut auf dich und...
... sei lieb gegrüßt,
Toughy
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_________________ Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will. |
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