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keksi
sporadischer Gast
16
BaWü W, 25
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Fri, 26.Oct.07, 20:22 Fehldiagnose... Und nun? |
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Ich war in einer psychosomatischen Klinik, ich hatte einen Nervenzusammenbruch (akute Stressreaktion), vor 3 1/2 Monaten. Ich war nun endlich das erste Mal deswegen in Behandlung (war in der Zwischenzeit depressiv und hatte suizidalen Druck, darüber bin ich dann alleine hinweggekommen irgendwie... kurz danach hatte ich dann endlich meinen Platz in der Klinik bekommen) und musste zu meinem Bedauern feststellen das ich mit meinem erhöhten Ruhebedürfnis in der Klinik falsch war, ich wurde dort von früh bis spät gestresst, in der Nacht hatte ich auch noch das Pech das meine Zimmerpartnerin geschnarcht hat, ich war die 5 Tage die ich dort war ständig auf 180 und dadurch auch emotional total instabil. Es war eben eine Extremsituation für mich, und einmal stand ich wieder kurz vorm nächsten Nervenzusammenbruch. Ich habe dies ein paar Mal bei meinem Therapeuten angesprochen, in der Gruppentherapie, der hat mein Problem überhaupt nicht ernst genommen und behauptet ich hätte ein Autoritätsproblem und auch ich müsste mich an Regeln halten. Ich konnte ihm irgendwie nicht verdeutlichen das ich mit dem Stress durch meinen Nervenzusammenbruch nicht umgehen kann und das es nicht an meinem mangelndem Willen liegt mich anzupassen, vielmehr das ich mich gar nicht anpassen KONNTE. Ich habe mich dann am 5ten Tag selbst entlassen, da kein Ende des Stresses in Sicht war und mir auch schon 2x von Schwestern gesagt wurde das ich mit einem erhöhten Ruhebedürfnis in dieser Klinik falsch wäre. (Das hätte man mir nicht früher sagen können?!) Jedenfalls hat sich das alles in einer bombastischen Fehldiagnose niedergeschlagen: Generalisierte Angststörung... müsste ich bei einer Angststörung nicht Angst empfinden?! und dann noch irgendwie eine zusammengesetzte Persönlichkeitsstörung die wohl auf Psychologendeutsch bedeutet das ich ein schwieriger Patient bin der alles gegen sich gerichtet erlebt... (google sei dank..) und meiner Meinung nach müsste ich eine gespaltene Persönlichkeit besitzen um Anteile dieser 3 Persönlichkeitsstörungen zu haben... die widersprechen sich nämlich ziemlich.. Ausserdem kann ich mich in der Diagnose nicht wiederfinden. Das einzige was stimmt ist wiederkehrende Depressionen aber das wusste ich ja schon davor.
Naja. Nun hab ich mein Problem das ich überempfindlich auf Stress reagiere immer noch und musste deswegen meinen Aufenthalt in der Klinik abbrechen, noch dazu ist mein Therapeut nicht auf mich eingegangen und nun weiss ich nicht wo ich denn mit meinem Problem richtig aufgehoben wäre, und habe Angst das die Fehldiagnose sich negativ darauf auswirken könnte das ich die richtige Behandlung bekomme.
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Fri, 26.Oct.07, 20:45 Re: Fehldiagnose... Und nun? |
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keksi wrote: | Ich habe dies ein paar Mal bei meinem Therapeuten angesprochen, in der Gruppentherapie, der hat mein Problem überhaupt nicht ernst genommen und behauptet ich hätte ein Autoritätsproblem und auch ich müsste mich an Regeln halten. |
Wenn alles was ein Therapeut bei seinen Klienten will ist "Anpassung", dann war es eh richtig von dort nach 5 Tagen zu verschwinden... Ist das ein Erziehungslager? Oder was? Was soll an so einem Mist therapeutisch sein, wenn doch gerade zu starke Anpassung bei vielen Menschen erst zu psychischen Störungen führt.
Ich würde neuen Therapeuten, Ärzten etc gegenüber diesen Klinikaufenthalt erstmal garnicht erzählen, oder nur daß Du in einer Klinik warst und dort nach 5 Tagen gegangen bist. Keine nähere Angabe zur Klinik so lange kein gutes Vertrauensverhältnis aufgebaut ist.
Auf die Diagnose kannst Du ohnehin pfeifen so wie das da lief.
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keksi
sporadischer Gast
16
BaWü W, 25
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Fri, 26.Oct.07, 21:13 Re: Fehldiagnose... Und nun? |
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Quote: | Ist das ein Erziehungslager? |
Genauso kam ich mir da vor!! Nur fiel mir dazu nur der Begriff Kindergarten ein, aber Erziehungslager ist echt passender. Kann ja sein das jemand der 10 Jahre lang drogenabhängig war sowas braucht aber ich kam mir dort total fehl am Platz vor.
Naja ich hab einen Beschwerdebrief an die Klinik geschickt. (Eher um mich abzuregen, aber auch das anderen Leuten dieselben Probleme vielleicht erspart werden.)
Ich kann doch nicht meinem Neurologen/Psychiater der ja nun die weitere Behandlung anordnen muss die Diagnose vorenthalten, der weiss ja das ich in der Klinik war (hat mich ja eingewiesen) dann will der doch auch sicher die Diagnose sehen, und wenn ich sie ihm nicht gebe dann fordert er sie halt an. Ich hab mir sogar schon überlegt ob ich ihm mit der Diagnose zusammen eine Kopie meines Beschwerdebriefs überreichen soll..
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Fri, 26.Oct.07, 21:48 Re: Fehldiagnose... Und nun? |
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Der kriegt wahrscheinlich sogar die Akten zugeschickt..
Nun, wenn er was Du zu der Klinik sagst nicht ernstnimmst, dann vergiss ihn.
Wenn er sich hinter die Klinik stellt und das Dir anlastet und deren Diagnosen ernstnimmt ohne dsa zu hinterfragen dann vergiss ihn erst recht.
Und die Tatsache daß er Dich da überhaupt hingeschickt hat könnte man ja auch zu Rückschlüssen heranziehen.
Mein Psychiater wollte mich auch in eine psychiatrische Tagesklinik in der hauptsächlich Psychotiker sind schicken als ich äusserte ich möchte in einer Tagesklinik Therapie machen. Seitdem weiss ich daß ich mich um Dinge wie Kliniken selbst kümmere. Selbst Vorgespräche ausmache etc. Leider ist das in ca 10 Jahren so in etwa der 7. oder 8. Psychiater und immerhin ist der noch brauchbarer als die davor. In der Branche gibt es einen Haufen Leute die man nicht zu ernst nehmen sollte und falls Dein Psychiater den Eindruck erweckt zu der Kategorie zu gehören dann such Dir einen anderen.
Liebe Grüsse,
Petra.
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