Meine Mutter ist ständig gegen mich

neu an Bord! 1 Bayern W, 32

Hallo!
Ich (32), alleinerziehend, 8 jährige Tochter habe ständig Probleme mit meiner Mutter.

Da ich vorhabe nicht länger in Miete zu wohnen, bin ich zur Zeit auf der Suche nach etwas eigenem. Ich, allein mit meiner Tochter, denke eigentlich,dáss eine Eigentumswohnung total ausreichend ist. Wofür brauche ich ein Haus? Meine Mutter sieht das jedoch anders, macht mir sämtliche Wohnungen madig...redet hinter meinem Rücken über mich, so, als ob ich überhaupt keine Ahnung hätte und nicht wisse, was ich da mache.

Es klingt jetzt vielleicht etwas doof, aber es ist schwer zu beschreiben, aber ich hoffe, ihr wisst trotzdem, was ich da meine!

Finanziell brauche ich meine Mutter hier nicht, ich würde mich einfach über einwenig seelische Unterstützung von ihr freuen, stattdessen kommt das Gegenteil. Einen Vater oder ähnlichen Verwandten, der mich da unterstützen könnte, habe ich leider nicht.

Ich bin echt total fertig! Wieso hackt sie ständig an mir rum? Behandelt mich wie ein kleines Kind?

Das schlimme obendrein ist auch noch, dass meine Tochter unsere ständigen Streitereien natürlich mitbekommt. Ich kann auch nicht immer ruhig bleiben, wenn mich meine Mutter in solchen Situationen verbal angreift... meine Tochter weint dann oft, weil sie vielleicht denkt, dass sie was damit zu tun hat. Ich habe danach immer riesige Schuldgefühle meiner Tochter gegenüber.

Meiner Tochter geht es super, wenn ich mich mit meiner Mutter verstehe, streiten wir, ist meine Tochter auch total verstört. Oft glaube ich, für mein Kind, ist meine Beziehung zu meiner Mutter, weil sie ja ohne Vater aufwächst so, als ob in "normalen"Familien / Ehen die Eltern streiten.

Es ist einfach alles Sch....! Wenn ich alles in mich hineinfresse, meiner Mutter nicht wiederspreche, geht es meinem Kind gut....wehre ich mich auch mal, leidet sie!

Ob ich das noch lange aushalte? Oft zweifle ich daran...

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

ich kann nur sagen: so sind mamas nun mal...leider. meine ist genauso!!! und ich kenne 1000e andre wo das genauso ist- leider kann man auch oft nicht darüber mit ihnen reden weil sie es abblocken, nicht hören wollen oder sowieso alles besser wissen und dann kommt meist sowas wie:"aber ich meins doch nur GUT!"es ist zum Twisted Evil

trotzdem das einzige was bleibt ist reden oder - so hab ichs gelöst- einen langen brief schreiben und deine situation klären. weil: bei einem brief kann kein streitgespräch rauskommen!! und papier ist geduldig...versuchs mal.. Wink

[nicht mehr wegzudenken] 1071 Bayern W, 32

Da Mütter immer denken sie wissen was das beste für das längst erwachsene Kind ist, wird man sie meistens mit gar nichts erreichen, weder einem Gespräch noch einem Brief. Sie denken doch immer sie haben Recht und sind berechtigt an einem rumzumeckern. Das beste wäre wohl die Konsequenz zu ziehen und Deine Mutter emotional nicht so nah an Dich ranzulassen. Bezieh sie nicht in Deine Entscheidungen ein. Die Wohnung suchst DU Dir allein und sie hat da nichts mit zu tun und muß auch keine Ratschläge geben. Wenn man als Erwachsener die ELtern noch in Entscheidungen mit einbezieht denken die oft sie müssten das alles für ihr "Kind" regeln.
Bei Dir könnte ich mir vorstellen daß es auch der Wunsch ist daß Du möchtest daß Deine Mutter mit dem einverstanden ist was Du tust. Du möchtest oraktisch ihren Segen und ihre Anerkennung bzw daß sie sagt es ist toll daß Du in die Wohnung ziehst. Den Wunsch anerkannt zu werden von der eigenen Mutter haben viele Leute noch bis ins hohe Erwachsenenalter. Das Leben ist aber viel einfacher wenn man diesen Wunsch nach "Mamas Einverständnis" los wird. Dazu ist emotionale und womöglich auch örtliche Distanz nötig. Wie oft siehst Du denn Deine Mutter?

sporadischer Gast 14 NÖ W, 56

Hallo baumi2610!

Ich kenne die Thematik aus der Sicht der Tochter, aber mittlerweile auch aus der Sicht der Mutter.

Es könnte vielleicht sein, dass deine Mutter fürchtet, dann allein übrig zu bleiben und nicht mehr gebraucht zu werden. Sie weiß es vielleicht selbst noch nicht, dass sie diese Angst hat, sie fühlt sich nur schlecht. Es könnte sich lohnen für eure zukünftige Beziehung und auch für deine Tochter, deine Mutter einmal vorsichtig darauf anzusprechen.

Entgegen der allgemein verbreiteten Ansicht, Mütter wüssten immer alles besser, kann ich dir versichern, Mütter sind genauso unsicher wie ihre Kinder, nur haben sie schon länger Erfahrung im drüberschummeln.

Mein Mutter fiel damals, als ich um die 30 war, aus allen Wolken, als ich sie fragte (eigentlich schrie ich sie einmal entnervt an), warum sie mir andauernd ihre Meinunge aufzwingen wollte. Das war ihr nämlich noch gar nicht aufgefallen. Sie hatte bloß ihre Meinung gesagt, aber gar nicht daran gedacht, dass ich mich daran halten müsste.
Aber darauf muss ein erwachsenes Kind erst einmal kommen.

Vielleicht kommt ihr miteinander weiter, wenn ihr über eure Gefühle sprechen könnt. Die sachlichen Entscheidungen können dadurch eher auch sachlich bleiben.

Liebe Grüße
Lubarani

Helferlein 104 Hamburg W, 38

Hallo Baumi,
Wenn ich deine Zeilen lese, beneide ich dich fast.
Ja, du hast richtig gelesen, ich beneide dich.
Weißt du warum?
Weil deine Mutter trotz allem immerhin Interesse an dir hat, weil sie versucht, für dich zu denken, was natürlich an sich Blödsinn ist, aber eine Motivation erkennen läßt, der an dir als Person, als Tochter, gelegen ist.
Immerhin.
Meiner Mutter war es immer ziemlich gleichgültig, mit welchen Männern ich zusammen war, wie ich die Probleme in meinem Alltag verarbeite...sie war immer froh, wenn sie ihre Ruhe hatte, in Frieden gelassen wurde, sich raushalten konnte. Das wirkt auf mich immer sehr teilnahmslos, gleichgültig. Darum wünschte ich mir in der Vergangenheit manchmal ein bisschen mehr "Reinreden". Auch wenn es blöd klingt: auch so ein Verhalten zeigt immerhin Interesse an dir als Person.
Deine Mutter nervt, aber sie ist sicher nicht gegen dich.
Sie kann nicht loslassen, will dich bevormunden, mischt sich ein - das alles ist oft so, wenn man sich aus seiner Mutterrolle nicht lösen kann, ist bestimmt schwer zu ertragen. Ich bin nun Mitte 40 und kämpfe selbst oft damit, meine Gefühle und Gedanken der veränderten Situation mit erwachsenen Kindern anzupassen. Da mache ich immer noch viel zu viel falsch. Aber ich arbeite dran.
Hoffentlich kannst du offen mit deiner Mutter sprechen, so dass sie versteht, warum sie dir nicht immer reinreden darf. Was die aktuellen Entscheidungen angeht, würde ich an deiner Stelle nicht diskutieren, sondern einfach handeln. Vielleicht kannst du ihr so zeigen, dass ihre Vorhaltungen nichts bewirken.
Lieben Gruß
Heide

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