Kann man Intelligenz lernen?

neu an Bord! 2 Burgenland M, 19

Hallo Community!
Ich hoffe, dies ist das richtige Forum für mein Problem zwinkernd..

Ich bin Telematik Student im 3ten Semester. Eig. studier ich ganz gut dahin, jedoch merke ich, dass andere Studenten komliziertere Aufgaben schneller lösen können als ich. Die durchblicken einfach das Problem und bilden sich im Kopf einen Weg. Diesen Weg verstehe ich zwar meist zu 100%, aber selber würde ich nicht darauf kommen, bzw. erst nach langem Nachdenken.
Oft wünsche ich mir, etwas intelligenter zu sein, damit ich irgendwelche Aufgaben auch schneller lösen kann!
deswegen meine Frage:
kann man Intelligenz "lernen"?

Forums-InsiderIn 239 Oberösterreich W, 54

Hallo rubion ,

man kann Intelligenz fördern, indem man sehr viel liest, im internet gibt es auch sehr viele verschiedene Tests die man halt immer wieder lösen kann um zu üben, ABER ich glaube bei dir wären Kreativlösungen zu erarbeiten sicher besser.
Suche dir Bücher zum Thema Kreativität, Kreative Lösungsversuche...etc.
Das lineare Denken auf "Querdenken" auszuweiten wäre sicher bei dir angesagt.
Viele Firmen suchen sich zum Beispiel für kreative Lösungen ihrer Probleme Künstler, denn diese haben das Querdenken gelernt.

Ich freue mich, wenn ich dir einen Denkanstoß geben konnte.
Lieben Gruß
Sonnefrau

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

kann man Intelligenz "lernen"?

Schwere Frage, die wohl auch die Wissenschaft beschäftigt, ob Intelligenz "erlernbar" (also durch Umwelteinflüsse erworben) oder angeboren ist. Ich hab' mal etwas gegoogled: Beide Einflüsse scheinen eine Rolle zu spielen:
http://www.swr.de/buffet/teledoktor/-/id=257114/nid=257114/did=1784724 /8vs4kr/index.html

Die Frage ist auch: Wie weit definiert man den Begriff "Intelligenz". Zählt man die soziale/emotionale Intelligenz dazu, so tendiere ich dazu, dass diese in stärkerem Maße trainierbar ist.

Fragt sich nur wie trainiert man Intelligenz? Ich denke schon, dass das Lösen komplexerer Aufgaben förderlich ist. Lerntechnisch ist es ja meines Wissens so, dass du Lernen/Üben neue Verknüpfungen im Gehirn aufgebaut werden... und wenn man das optimiert, wird es vielleicht mit der Zeit leichter, komplexere Aufgaben schneller zu lösen. Gut, der Vergleich hinkt etwas. Als ich früher ab und an etwas Schach spielte, merkte ich, ich wurde mit der Zeit auch insofern besser, dass ich mehr Strategien im Kopf antizipieren konnte...

Uns selbst wenn man den Intelligenzbegriff ganz eng fasst (Intelligenz ist, was der Intelligenztest miss), so kann man diese Fähigkeit meines Wissens innerhalb bestimmter Grenzen ebenfalls trainieren.

[nicht mehr wegzudenken] 1030 münchen W, 35

Ich glaube, Kreativität bedeutet, Mut haben für das neue, ungewöhnliche. Und eine Sache von allen Seiten betrachten und durchdringen weil sie interessant und eine Herausforderung ist.

Neugierig sein auf solche Dinge. Gerne die ausgetretenen Wege verlassen.

Ich denke das ist eine grundlegende Mentalitätsfrage ob man eher "sichere, ausgetretene" Wege entlangtrottet. Oder ob man neugierig ist auf das neue, unerprobte, evtl unerhöhrte. Ob man willens ist alte Vorstellungen auch einfach über Bord zu werfen um was neues zu erproben.

Ich glaube Intelligenz ist zu einem Teil Einstellungssache. Weil ich beobachtet habe daß die meisten Leute die ich jetzt mal so als "eher weniger intelligent" einschätzen würde einfach nicht über ihren Tellerrand gucken wollen. Ich glaube nicht daß sie es nicht könnten wenn sie denn Interesse daran hätten.

Forums-InsiderIn 395 München M, 22

alle vorigen beiträge machen imho schon im ansatz einen fehler, weil sie intelligenz etweder mit iq-tests oder mit kreativität interpretieren.

gerade die leistungen bei iq-tests lassen sich sehr gut steigern durch einfaches üben. und kreativität lässt sich steigern durch gedankliches sich frei machen. aber imho deutlich weniger stark...

intelligenz in dem sinne wie ich sie verstehe setzt sich zusammen aus kognitionsgeschwindigkeit und - reichweite. die geschwindigkeit ist hoch korreliert mit dingen, wie sie auch in iq-tests gemessen werden und recht gut trainierbar. (zb die, verzeiht, meist nicht überragend intelligenten verkäufer an supermarktkassen, die durch die viele übung blitzschnell zu einem gegebenen geldbetrag die passende zerlegung in noten und geldstücke parat haben)

in wie fern allerdings die kognitionsreichweite (also die maximale intrinsische schwierigkeit und komplexität der vernetzung einer aufgabe/eines themas, die gerade noch erfasst werden kann) trainierbar ist kann man nur schwer sagen. (ich denke in dieser hinsicht hat auch die wissenschaft nur wenig antworten, ich persönlich denke hier spielt der vererbte aspekt von intelligenz auch eine größere rolle...)

was dir bei deinem konkreten problem aber helfen könnte wäre literatur über problemlösungsstrategien. und die kritische frage, ob du mit deinen vergleichen möglicherweise überzogene maßstäbe ansetzt. kann ja sein, dass diese studenten tatsächlich hochintelligent sind - aus der beobachtung, dass du nicht ganz so "schnell" wie sie bist folgt dann noch lange nicht, dass an deiner auffassungsgabe irgendwas mangelhaft oder verbesserungsbedürftig wäre. solange du eigenständig auf die lösung nicht-trivialer fragen kommst und es kein quälender kampf ist diese zu finden ist doch alles in butter.

lg

neu an Bord! 2 Burgenland M, 19

hi!
danke für eure antworten.
ich bin auf folgendes draufgekommen:
ich denke zu "schlampig".
Wenn ich beispielsweise vor einer Mathe Rechnung sitz, die ich nicht ganz verstehe mach ich mir kurz gedanken, wie ich das nun lösen könnte. jedoch denke ich anscheinend nicht alle möglichkeiten durch, weils mir irgendwie zu viel arbeit ist und ich nicht die lust dazu habe. ich würd mir gern den theorie-stoff gründlich anschauen, ihn versthehn und ihn dann an der praxis anwenden. jedoch ist das immer leichter gesagt als getan, denn in der praxis sieht alles anders aus und ich blätter erst wieder in irgendwelchen skripten herum. das dauert einfach zu lange!! meist schaue ich mir dann einfach im internet ein ähnliches beispiel an (wenn ich eins finde), oder ich schreib in irgendwelchen foren mein problem rein und die user des forums helfen mir dann, die rechnung zu lösen!
ich glaub das ziel eines studiums ist viel mehr das erlernen von selbstdisziplin und verantwortung, als einfach nur viel zu wissen. hoff das war jetzt nicht zu viel pathos zwinkernd..

jedenfalls denk ich mir das mit der intelligenz so:
wenn ich etwas intelligenter wäre (oder vl. etwas kreativer, oder XXX (hier beliebiges wort einsetzen)), könnte ich beispiele schneller lösen, weil ich einfach viel mehr theorie stoff aus vielen ver. gebieten verknüpfen könnte. Beispiel: Ich bekomme eine recht komplizierte Physikaufgabe gestellt. wenn ich jetzt nun etwas "intelligenter" wär, wüsste ich, wie ich beim beispiel anfangen soll, welche mathematischen probleme auftreten und welcher lösungsweg der schnellste und effizenteste wär. so taste ich im halb dunklen herum, mach mir komplizierte gedanken und durchschaue das problem einfach nicht genau!!

Bezgl Kreativtät:
Ich spiele seit vielen Jahren Gitarre, auch in einer Band und mache auch recht viele eigene Musik. Gibts da irgendwelche "Zusammenhänge" mit dem Studium, bzgl. mit Itelligenz?

lg

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

hey ja- wie viele hier schon gesagt haben man kann intelligenz fördern. lernen kann man sie nicht. es gibt eben menschen die sond von haus aus mit einer dummheit geschlagen (die haben aber auch denk ich kein interesse gescheiter zu werden...so wie mein ex freund... Smile

) aber hast du dich schon mit lektüre eingedeckt (gedächtnistraining,..) soll angeblich ur gut sein!

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

Wenn ich beispielsweise vor einer Mathe Rechnung sitz, die ich nicht ganz verstehe mach ich mir kurz gedanken, wie ich das nun lösen könnte. jedoch denke ich anscheinend nicht alle möglichkeiten durch, weils mir irgendwie zu viel arbeit ist und ich nicht die lust dazu habe.

Nachdem ich mal Mathe-LK hatte (der Erfolg sei dahingestellt Laughing

): Gerade bei Mathe besteht ja oft ein Haupteil der Lösung darin, den passenden Ansatz zu finden, wie man die Aufgabe löst. Und bevor man sich ans "runterrechnen" macht (was dann oft nicht mehr sooo die Schwierigkeit ist, ausser man hat sich vorher verrechnet), so kostet das einige Zeit an gedanklicher Vorarbeit. Es ist normal, dass du dir eine Aufgabe nicht nur kurz ansiehst und dann gleich schriftlich das Rechnen beginnen kannst. Nimm dir die Zeit... und lass den Lösungsweg nicht von anderen erarbeiten. Denn meine Erfahrung war: Sowas kann man schon üben... und mit der Zeit kann man immer mehr Schritte im Kopf antizipieren... und lernt auch, wie man komplexe Aufgaben angehen kann. Da ist schon viel Übung dabei... allein die Kenntnis der Theorie (z.B. Formeln) bringt da nicht sooo weit. Denn oft ist es ja so, dass man irgendwann Formelsammlungen und Co. mitnehmen kann. Aber das das bringt nicht viel, wenn die Routine schlichtweg fehlt.

Quote:

denn in der praxis sieht alles anders aus und ich blätter erst wieder in irgendwelchen skripten herum. das dauert einfach zu lange!!

Aber dabei lernst du auch was... wobei du auch so vorgehen könntest, dass du dir ein Übungsbuch mit Lösungen zulegst und so versuchst, zu lernen.

Quote:

wenn ich etwas intelligenter wäre (oder vl. etwas kreativer, oder XXX (hier beliebiges wort einsetzen)), könnte ich beispiele schneller lösen

Natürlich weiß ich nicht, wieviel du übst... aber fehlende Übung=Anwendung kann man nicht nur durch Intelligenz kompensieren.

Während meines Studiums (nix naturwissenschaftliche) habe ich (egal in welchem Fach) mich notfalls solange an Aufgaben "festgebissen", bis ich die Lösung hatte. Sowas hat man dann auch intus und kann dann ganz andere Verknüpfungen herstellen. Denn wenn man nicht sofort auf eine passende Lösungsmöglichkeit stößt, so stößt man auf potentielle Lösungsmöglichkeiten, die man vielleicht bei anderen Aufgaben verwerten kann.

Helferlein 90 München, Bayern W, 29

hallo,

also ich denke, man kann seine vorhandene intelligenz an sich nicht unbedingt steigern, aber es ist schon so, dass das vorhandene potenzial oft nicht voll ausgeschöpft wird. du musst deinen kopf tägl. in bewegung halten, damit er nicht einrostet. das alte sprichwort "übung macht den meister" finde ich nicht so falsch.

ich merke es bei mir: wenn ich wochenlang nicht denke- zb im urlaub- werde ich schwerfällig, wenn ich aber dann wieder in job und studium bin, dann geht es sehr schnell wieder schneller. es gibt auch "techniken", wie man schneller vorankommt. mach dir keine sorgen, weil andere schneller sind! bleib am ball, versuche, dich wirklich zu konzentrieren. du wirst merken, es wird besser. man muss sich immer erst "hineindenken" und strukturen erkennen.
ich selbst bin- ich sage es ungern- nicht ganz unintelligent, aber stinkefaul. ich verarbeite alle infos ins strukturen und in bilder. ich kann mir dann alles schneller und auch mehr merken und das auch kombinieren und anders weiterentwickeln.
banales beispiel, um das rechnen zu üben: im supermarkt alles, was du kaufst, zusammenrechnen usw... tägl im alltag anwenden, dann rostest du auch nicht ein und du wirst viel schneller! erinnerst du dich daran, wie gut du kopfrechnen konntest, bevor du nen taschenrechner benutzt hast? und wenn du die infos schnell hast, kannst du damit auch viel mehr jonglieren!

Moderatorin 2129 NRW W, 30

Hallo Rubion,

eine andere Herangehensweise an das Thema Intelligenz wäre zu sagen,

Intelligenz ist die Kompetenz geeignete Problemlösestrategien zu finden und anzuwenden.

Wenn Du Dir nun für Deine Studienaufgaben Lösungsstrategien von anderen vorgeben lässt, mag das einerseits intelligent sein, denn Du hast Arbeit vermieden, dennoch eine Lösung und mehr Freizeit Wink

Dumm ists jedoch, wenn Du diese Lösungsstrategien für anderes Wissen/Prüfungen/Job brauchst. Dann musst Du Dir wohl oder übel selbst diese Lösungsstrategien erarbeiten.

Du hast Recht, dass nur vernetztes Wissen nützlich ist - damit lassen sich auch Transferprobleme lösen, das Verständnis geht tiefer, Inhalte bleiben im Gedächtnis.

Also: weg mit den Internetforen und vorgefertigten Lösungsmöglichkeiten.
Mach es selbst! Versuche verschiedene Möglichkeiten zu durchdenken, notier Dir Gedankenschritte. Auch wenn es falsch sein sollte oder es bessere Möglichkeiten gibt - Du hast erst durch den Abgleich Deiner Gedankengänge mit denen anderer (Studis, Profs) AHA Erlebnisse!

Lg,

Irrlicht

Forums-InsiderIn 175 münchen W, 30

@rubion

ich denke, man hat auf verschiedenen gebieten begabungen, die im umgangssprachlichen gebrauch als intelligenz gelten. seh ich übrigens auch tw. so.

ich ziehe daraus diesen schluß, daß jeder seine intelligenten seiten hat, und andererseits seine defizite.

und häufig denkt man es mangelt an intelligenz, jedoch mangelt es lediglich an der konzentration. oder am willen, an der lust etwas lösen zu wollen. oder man will so unbedingt, daß man sich gleichzeitig so blockiert, daß man es auch wieder nicht schnell und gut hinbekommt.

der langen rede kurzer sinn, vielleicht solltest du in bezug auf konzentrationsübung etwas machen.

lg u

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