Author |
Message |
Sara
Helferlein
116
NRW W, 31
|
Wed, 06.Aug.03, 18:12 Kann mit dem Druck nicht umgehen |
|
Ich arbeite 3 Vormittage die Woche als medizinische Schreibkraft seit mittlerweile 3 Monaten.
Eigentlich macht mir die Arbeit spaß, ich gehe gern hin und es ist auch schön etwas eigenes Geld zu verdienen. Das wirklich schöne an dem Job war für mich, daß ich nach Hause gehe und mich nicht mehr damit beschäftige, abschalten kann.
Hab ursprünglich Steuerfachgehilfin gelernt und wollte auf keinen Fall wieder in den Job zurück weil ich nicht fertig bin mit meiner Arbeit wenn ich gehe.....ich mache dann also beim nächsten mal wieder da weiter wo ich aufgehört habe.
Seit ein paar Tagen hab ich auf meinem neuen Job einen riesen Druck. Es sind viele im Urlaub und auf einmal wird von mir unmögliches verlangt. Ich hab heute Morgen soviel Arbeit auf den Tisch gelegt bekommen.....und ich sollte das bis 12.00 Uhr schaffen......daß ich nur ca. 1/3 davon geschafft habe.
Fühl mich mies deswegen und schätze mal ich hab bald die Kündigung auf dem Tisch.
Gut fand ich von mir, daß ich NICHT selbstverständlich bis heute Abend dageblieben bin (hätte ich so einfach auch nicht gekonnt, mußte ja meine Tochter vom Kindergarten abholen).
Mein erster Gedanke war, wo ich meine Tochter heute Nachmittag unterbringen könnte um wieder ins Büro zu fahren, der 2. war sofort zu kündigen.
Ich weiß gar nicht ob mir jemand einen Tip geben kann, mein Problem ist ich komme mit diesem Druck einfach nicht klar......das war früher schon so.
Nachdem ich aber die letzten Jahre viel Therapie hatte und auch sehr intensiv an mir gearbeitet habe dachte ich, heute würde es mir leichter fallen.
Ich fühl mich unfähig zu arbeiten und das ganz blöde (für mein Ego ) mein Mann und meine Mutter haben mir von Anfang an gesagt ich würde nicht länger als 6 Monate durchhalten.
Ich will aber arbeiten und unabhängig sein. Irgendwie glaube ich wollen die mich abhängig halten, damit ich Ihnen ja nicht abhaue.
Bin ratlos !
Sara
P.S. Mir ist klar, daß es keine "schnellrezepte" gibt um von heute auf morgen Druck aushalten zu können.
|
_________________ es gibt immer einen standpunkt von dem aus gesehen es um niemanden schade ist |
|
|
|
Werbung |
|
Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
|
Liebe Sara,
ein leidiges Thema, daß ich auch nur allzu gut kenne
Ständig warte ich auf den "blauen Brief", weil ich mir denke, daß ich meine Arbeit nicht zur Zufriedenheit meiner Chefs und ArbeitskollegInnen machen kann. So warte ich nun .... seit drei Jahren
Daran hat auch die Thera nichts ändern können.
Wenn ich dann und wann mal Rückmeldungen dieser und von Kunden höre, möchte ich im Erdboden versinken, weil ich nicht weiß, wie ich mit positiven dieser Art umgehen soll. Zwei, drei Tage bin ich dann doch beruhigt und dann warte ich wieder .....
Einen Fortschritt habe ich aber gemacht: Ich weiß ja, daß ich mein Bestes gebe ... sollte das zu wenig sein, muß man mich eben kündigen. Dann ist diese Arbeitsstelle auch nichts für mich und es wird sich was Neues, Besseres für mich auftun. Alles hat seinen Sinn.
Aber bis dahin heißt´s noch warten oder vielleicht mal selbst kündigen.
Ich schätze, Du wirst auch "ewig" warten. Manche Menschen geben sich ja auch mit 250 % zufrieden
Weißt Du, was ich meine?
Alles Liebe,
Annemarie
|
_________________ Liebe ist das Fundament des Lebens |
|
|
|
Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
|
Oh, völlig vergessen ...
Quote: | mein Mann und meine Mutter haben mir von Anfang an gesagt ich würde nicht länger als 6 Monate durchhalten.
|
... finde keine Worte, wie ich das finde.
*völlig zornig bin*
|
_________________ Liebe ist das Fundament des Lebens |
|
|
|
Ludmilla
Forums-Gruftie
827
W, -9
|
Hallo Sara,
so wie es jetzt verstanden habe, ist dein momentanes Hauptproblem, daß man mehr von dir verlangt, als du geben kannst. Mehr als ein "normaler" Mensch geben kann? Weiß denn dein Arbeitgeber, daß er Unmögliches von dir verlangt? Mach ihm das deutlich (aber nicht mit der Holzhammer-Methode ). Wär's denn nicht besser, von vornherein zu sagen, daß die Arbeit nicht für dich alleine zu schaffen ist, als wenn du hinterher total deprimiert dastehst und z.B. dein Arbeitgeber auch keine Chance mehr hat, die Arbeit noch anders zu verteilen?
Warum sollte dir denn gekündigt werden, nur weil du es nicht schaffst die ganze Arbeit deiner urlaubmachenden Kollegen zu übernehmen? Normalerweise werden Urlaubsvertretungen gesucht bzw. anderswie sichergestellt, daß die Arbeit trotzdem bewältigt werden kann. Das scheint mir hier aber nicht der Fall zu sein. Oder verhält es sich anders?
Hinsichtlich deiner Mutter und deines Mannes würde ich sagen, tue das, was DU für richtig hältst. Und mach es nicht deshalb, weil ihnen was beweisen mußt.
Wenn sie dir mehr Rückhalt geben würden, hätten wahrscheinlich beide Seiten was davon. Du hättest jemanden, der dir Halt gibt und für sie wäre wohl die Chance geringer, das du sie verläßt.
Liebe Grüße
Ludmilla
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Sara
Helferlein
116
NRW W, 31
|
Hallo Annemarie, Hallo Ludmilla
Annemarie bei Deinem Text mußte ich schmunzeln. Dieses Warten auf die Kündigung kenne ich noch aus meinem früheren Arbeitsleben und ich habe immer gekündigt, wenn der innere Druck zu groß wurde oder mein Körper schlapp gemacht hat.
Ja, Ludmilla ich sollte ihr das sagen. Ich schätze mal sie wird mich am Freitag eh drauf ansprechen.
Das blöde heute war ich mußte einen völlig fremden Arzt schrieben und der war manchmal so schwer zu verstehen. Die Kollegin mit der ich gearbeitet habe stand selber völlig unter Druck und da hab ich mich nicht getraut sie ständig rüberzuholen damit sie reinhört.....dadurch hab ich natürlich viel Zeit verloren.
Ich werde in dem Job ja völlig neu angelernt......ist gar nicht so leicht die Medizinische Fachsprache
Ich fand den Satz schön, den konnte ich richtig annehmen oder besser gesagt, er hat mich getröstet
Quote: | Einen Fortschritt habe ich aber gemacht: Ich weiß ja, daß ich mein Bestes gebe ... sollte das zu wenig sein, muß man mich eben kündigen. Dann ist diese Arbeitsstelle auch nichts für mich und es wird sich was Neues, Besseres für mich auftun. Alles hat seinen Sinn |
Vielleicht ist das alles ja auch ein bißchen viel im Moment......ich mach mir selber ja auch noch ganz viel Druck wegen der Prüfung im Oktober und arbeiten (da ja auch noch neues lernen), lerne, Kind Haushalt etc überfordert mich vielleicht etwas ?
Zu meinem Mann und meiner Mutter......hm, die beiden haben ja ihre Gründe das zu sagen. Sie haben jaleider schon öfter erlebt, daß ich Jobs wieder hingeschmissen habe (sie glauben mir auch nciht wirklich, daß ich meine Prüfung mache...seufz.)
Wütend kann ich gar nicht sein, sie haben ja irgendwo Recht.
Uiuiui.....ich glaub dieser Beitrag artet gleich in derbes Selbstmitleid aus und deswegen verabschiede ich mich lieber für heute.
Ein großes Dankeschön an euch, ihr habt mir geholfen.
Sara
|
_________________ es gibt immer einen standpunkt von dem aus gesehen es um niemanden schade ist |
|
|
|
|
|