Gewalttätige Kindheit ... was nun?'

neu an Bord! 2 Niederösterreich W, 21

Hallo,

mein Name ist Kati, werde bald 22 Jahre alt und bin gerade im Diplomjahr, dass September 2008 endet. Ich habe ein großes Problem in meinem Leben und weiß einfach nicht weiter, deshalb versuche ich hier um Rat zu fragen.

Es ist sehr schwer für mich darüber zu schreiben, vor allem weil ich noch mit keinem Menschen darüber geredet habe. Ich hatte eine schwere und schlimme Kindheit die mich geprägt hat und ich werde bis heute damit nicht fertig. Immer wieder holen mich Gedankenfetzen ein an schlimme Erlebnisse.

Beide Ehen meiner Mutter scheiterten. Die Männer neigten alle zu Gewalt, ich sah als kleines Mädchen mit gerade 3 Jahren wie mein Vater (zu dem ich übrigens ein schlechtes Verhältnis habe und ich ihn kaum kenne. Ich sehe ihn nur vor Gericht, wenn wir uns um die Alimente streiten. Ich bin seine einzige Tochter die er hat, er hat sich auch nach meiner Zeugung sofort sterilisieren lassen. Nach der letzten Gerichtsverhandlung, die heuer im Mai 07 war, sagte er zu mir:“ Du bist mein größter Fehler in meinem Leben gewesen!“) meine Mutter schlug, gegen Wände schubste, durch die Glastür prügelte oder sie mal die Treppe runter stieß. Es war schlimm, sehr schlimm für mich. Nach der Scheidung meines Vaters, lernte sie einen neuen kennen, Herbert G.. Mit ihm blieb sie ca. 8 Jahre in einer Lebensgemeinschaft. Am Anfang, ich war ca. 4 Jahre alt und es ging alles gut, doch dann fing auch er an. Er hat mich psychisch unter Druck gesetzt, die körperliche Gewalt ging immer gegen meine Mutter. Sie hat sich von ihm getrennt. Meine Mutter hielt das alles nicht mehr aus und wurde zur schweren Alkoholikerin. Sie ging tagsüber zur Arbeit. Zur damaligen Zeit ging ich gerade in die Hauptschule. Ich konnte mit meinen 12 Jahren ja unmöglich für mich selber sorgen, es war nie etwas zu Essen daheim, ich litt unter Hunger, ging sogar vor lauter Hunger schlafen um meinen leeren Magen zu vergessen. Sah meine Mutter sturzbetrunken am Küchentisch sitzen und brachte kein normales Wort mehr raus. Die Alkoholsucht meiner Mutter dauerte 2 Jahre, der erste Entzug scheiterte, der zweite hat geholfen. Ihr konnte geholfen werden, doch wer jahrelang auf der Strecke blieb war ich. Ich entwickelte sogar als Kind eine Sprachstörung, ich stotterte, dass war mir so peinlich, dass ich Tagelang oft gar nichts redete, weil die anderen petzen oder lachten über mich, wie Kinder halt sind. An Tagen wo ich mich gut fühle verschwindet die Sprachstörung komplett, doch geht es mir mal schlecht, oder bin müde und unkonzentriert kehrt das stottern zurück, es ist war „jetzt“ nicht mehr schlimm und wirklich nur mehr selten, aber mein eigentliches Problem ist eben, dass ich mit meiner Kindheit nicht fertig werde.

Das nächste schlimme an der ganzen Sache ist, dass unsere Familie die eigentlich in schweren Zeiten zusammenhalten sollte, daran zerbrach. Mein Onkel und meine Tante schämen sich für mich so sehr, dass sie jeglichen Kontakt mit mir in der Öffentlichkeit vermeiden. Zu meiner Cousine die heuer 18 Jahre alt geworden ist, habe ich keinen Kontakt, also wir sehen uns auf unseren „scheinheiligen“ Familienfesten, aber wir reden halt nichts miteinander. Mein Bruder will über das ganze nicht sprechen und die anderen schweigen über diese Zeit. Doch ich kann nicht mehr und weiß nicht wohin ich mich wenden soll!!!!!!! Ich bin jetzt seit 2 Jahren solo, ich kann keine Bindung mit einem Mann eingehen und ich glaube zu 100%, dass das daran liegt. Ich bin jung, gerade mal 22 Jahre alt, bin ein hübsches Mädl und versuche was aus meinem Leben zu machen, doch meine Kindheit bremst in jeglicher Art und Weise!

Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben, oder hat ähnliches erlebt. Ich freue mich über jeden Beitrag. Danke

Kati

Forums-InsiderIn 354 Österreich W, 33

Hallo CoyoteUgly 1986...ach Kati ist persönlicher...(wenn ich darf)

Lass dich mal umarmen...Das ist ja fürchterlich was du erleben musstest. So viel Gewalt und auch noch zu hungern. Und auch noch ignoriert zu werden. Ich hatte auch keine gute Kindheit, und arbeite daran das ich im Stande bin, eine Threapie zu besuchen. Könntest du dir vorstellen, fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen?

Ganz liebe und umarmende Grüße jennyfer...

Helferlein 129 Wien W, 36

Hast Du schon Psychotherapie probiert? Könnte gut helfen... Wink

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

wie gehts du damit eigentlich um- also wie versuchst du das zu verarbeiten? wissen deine freunde davon- oder sagst du lieber nichts-hast du denn unterstützung...?

neu an Bord! 2 Niederösterreich W, 21

Danke für eure Beiträge,

ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass mir so schnell jemand antwortet, danke.

@jennyfer:
Deine Umarmung nehme ich gerne an! Ehrlich gesagt, denke ich schon lange darüber nach fachliche Hilfe in anspruch zu nehmen. Ich weiß, dass es mir helfen würde mit einem Profi meine Vergangenheit aufzuarbeiten und damit auch zu verarbeiten. Aber ich habe gehört, dass man diese Therapie selber bezahlen muss und dass eine Sitzung sehr teuer ist! Ich bin Schülerin, habe kaum ein Einkommen und ich denke, dass mich das daran hindert! Bist du gerade in Therapie? Wenn ja, wie gehts dir damit? Hat sie dir geholfen abzuschließen??

@anarchistin:
Wie gehe ich damit um ... das ist eine gute Frage. Ich weiß, ich kann es nicht ändern und versuche damit abzuschließen, doch meine Kindheit wird immer ein Teil meines gesamten Lebens sein. Wenn ich in der Arbeit bin, werde ich gut abgelenkt, die Gedanken kehren immer daheim zurück. Ich wohne ja daheim wo alles passiert ist. Ich glaube, mir würde es besser gehen von diesem Ort wegzuziehen! Aber wie? Kein Geld, kein gutes Einkommen. Ich habe auch alle Fotos von meiner Kindheit verbrannt, alle Gegenstände vernichtet und weggeworfen um nicht ständig daran erinnert zu werden. Ich bin sportlich und versuche wenn diese Gedankenfetzen wiederkehren raus an die Luft zu kommen. Nein, meine Freunde wissen gar nichts davon. Ich habe Angst, sie würden nur meine Freundinnen sein, weil sie mich bemitleiden. Mein erster Schritt darüber zu reden ist dieses Forum und das kostete mir sehr viel ab.

Forums-InsiderIn 354 Österreich W, 33

hallo,
Vielleicht hilft dir das weiter...http://www.psychotherapie-niederoesterreich.at/site/informati onen.htm

Leider kann ich dir noch nicht von meinen Erfahrungen einer Therapie berichten, da ich mich noch damit auseinandersetze wie ich da hin gelange...ich hab da einen Thread (mein weg/User blog) ich hab das Problem mir Hilfe zu holen.

liebe Grüße jennyfer...

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

tja- bravo das du diesen schritt hierher gewagt hast...hast du denn eigtl. viele freunde?

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