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Sanguine
Helferlein
88
Deutschland W, 21
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Thu, 04.Oct.07, 20:15 Was wird aus mir nach dem Studium? |
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Hi ihr,
nach langer Zeit schreibe ich wieder einen Beitrag ins Forum, diesmal zum Glück nicht, weil es mir so schlecht geht wie vor einiger Zeit, aber es gibt etwas, worüber ich schon seit Monaten nachdenke:
Was wird aus mir nach dem Studium? Bevor ich noch einmal zu der Frage zurückkomme, fange ich zur Klärung am besten von hinten an:
Nach meinem Abi 2004 hatte ich erstmal absolut keine Ahnung, welchen Weg ich gehen möchte. Was folgte, waren anderthalb Jahre, in denen es mir psychisch zeitweise ziemlich schlecht ging: Studienplatz abgesagt, Praktikum, 2 Monate Ausland mit Sprachkurs und Praktikum, danach 1 Semester studiert und wieder abgebrochen, Suche nach Ausbildungsplatz und letztendlich die Entscheidung für mein jetziges Studium, das ich im Wintersemester 2005 begonnen habe.
Mein Studiengang behandelt Digitale Medien und ist recht praxisbezogen.
Nach einiger Zeit habe ich gemerkt, dass die Hauptstudieninhalte bei uns irgendwie nicht zu meinen Fähigkeiten zu passen scheinen.
In den schriftlichen Arbeiten bin ich immer recht gut, lernen fällt mir nicht so schwer denke ich, aber bei den praktischen Arbeiten wie Designs zu entwickeln und selbst umzusetzen war ich eigentlich fast immer von der Leistung her im unteren Drittel, besonders was die Arbeiten betraf, die ich ganz allein machen musste (das war meist der Horror für mich).
Ich habe auch gemerkt, wie sehr mich der ganze Stress und die fehlende Anerkennung mitnimmt, ich habe bei den Designfächern öfters Magenschmerzen bekommen, einmal war es so schlimm, dass ich was beim Arzt gespritzt bekommen habe.
Warum ich nicht abgebrochen habe? Zum einen, weil ich endlich mal was durchziehen will und dann wenigstens in 2 Jahren einen Studienabschluss habe und weil es trotz allem Sachen gibt, die mir Spaß machen: Die ganzen Drumherumsachen, das Recherchieren, das Schreiben von unseren Projektdokumentationen und das Organisieren.
Zur Zeit bin ich im Auslandssemester und mir geht es allgemein etwas besser, da der Stundenplan nicht so voll ist, die Dozenten mich noch nicht kennen und auch durch kleine Gruppen eine ganz angenehme Atmosphäre da ist. Nur werde ich trotzdem das Gefühl nicht los, ich mache das alles nicht, weil ich später diesen Weg gehen will. Ich lerne neue Sachen, erweitere meinen Horizont, aber was wird später aus mir?
Ich habe schon seit dem Abi das Gefühl, ich gehe irgendwo immer einen Weg, ohne wirklich zu wissen, wohin ich gehen soll. Dazu kommt dann auch das schale Gefühl, immer älter zu werden, ohne meinen Platz zu finden und die Angst, dass ich in 10 Jahren da sitze und denke, was ist aus dir geworden.
Ich würde gerne nach meinem Studienabschluss endlich etwas finden, bei dem ich glücklich bin, habe aber Zweifel, ob ich je auf "meinen" Weg komme, wenn es den überhaupt gibt.
Geht es jemandem ähnlich? Und hat jemand einen Ausweg aus einer solchen Situation gefunden? Oder kann mir irgendwer dabei helfen, einen klaren Kopf zu bekommen?
Lg und danke fürs Lesen,
Sanguine
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_________________ Memory is the only paradise we cannot be banished from. |
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Thu, 04.Oct.07, 22:15 Re: Was wird aus mir nach dem Studium? |
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Quote: | ...weil es trotz allem Sachen gibt, die mir Spaß machen: Die ganzen Drumherumsachen, das Recherchieren, das Schreiben von unseren Projektdokumentationen und das Organisieren. |
Ich denke, du bist gar nicht sooo verkehrt im Studium, als wie du denkst. Man lernt total viele Dinge während des Studiums, sozusagen alle möglichen Facetten eines späteren Berufsfeldes. Später im Beruf braucht man nur einen winzigen Teil des Ganzen und lernt dann noch später viel dazu. In einem grossen Betrieb macht auch nicht jeder alles, sondern es gibt viele Leute mit speziellen Teilaufgaben. Insofern kannst du dich sicherlich dann auf das spezialisieren, was dir Spass macht und was du gut beherrscht.
LG, Nachtvogel
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