Meinung gefragt

neu an Bord! 4 Wien M, 35

Möchte mal die Forumsgemeinde um ihre Meinung fragen:
Ich habe vor etwa 3 Monaten eine Frau kennengelernt. Wir kamen uns schnell näher und es entwickelte sich eine Beziehung, die ziemlich locker vor sich hin lief.
Mit "locker" meine ich, daß keiner dem anderen Streß machte und ich aus heutiger Sicht sagen muß, daß ich das Gefühl hatte, es ist kein künstlicher Druck da.
Dazu muß ich sagen, daß ich anfangs viel Freizeit hatte - das hat sich nach 2 Monaten verändert.

Irgendwann kam dann der Zeitpunkt, wo sich alles änderte. Ich war beruflich mehr eingespannt und war einmal am Telefon nicht erreichbar - woraus ein Riesentheater ihrerseits gemacht wurde ("Wieso bist Du nicht erreichbar ?"Ich brauche jetzt mal Abstand" usw.). Nachdem ich ihr lange erklärt habe, daß ich diese Reaktion nicht verstehe, haben wir da die Kurve noch gekriegt.
Doch irgendwie fühlte ich mich seither unter Druck gesetzt, denn unterschwellig bekam ich so das Gefühl vermittelt, daß ich immer zur Verfügung stehen muß, wenn immer es möglich ist. Mit anderen Worten: Ich hatte nie das Gefühl, daß Zeit genug blieb, damit in mir ein Wunsch nach einem Treffen und Sehnsucht aufkeimt.
Und wenn ich sie dann täglich anrief, war das oft mehr aus Angst, nicht wieder eine heftige Reaktion hervorzurufen, und nicht durch mein Gefühl.
Zudem fiel mir auf, daß sie ihre externen Kontakte im Verlaufe unserer Beziehung einschränkte bzw. Probleme hatte meine zu akzeptieren. Das seltsame ist, daß sie anfangs meinte, daß dies wichtig ist, später sagte sie einmal, als ich mit Freunden weg gehe: "mit mir gehst Du nicht weg". Was m.M. nicht stimmt - auf ein Treffen mit Freunden waren wir z.B. ein ganzes Wochenende gemeinsam weg.
2 seltsame Ereignisse gab es auch noch:
Zum einen hat sie mir ihren Sohn vorgestellt. Grundsätzlich hatte ich da nichts dagegen, aber eigentlich passierte es nicht consensual. Er stand irgendwann mal vor mir, als ich ihr etwas vorbeibrachte, obwohl wir eigentlich vereinbart hatten, daß wir den Zeitpunkt beide bestimmen. Sie hat das damit begründet, daß er mich sehen wollte und es halt jetzt so passiert sei.
Das zweite war, daß sich beim Sex jedenfalls für mich die Frage der Verhütung stellte. Also kam es meinerseits in der "Hitze des Gefechts" zu einem Notstop - vorher wurde nicht geredet. Die Antwort, daß sie ja die Pille nehme beruhigte mich nicht wirklich - zumal ich es ja quasi erst 5 vor 12 auf Nachfrage erfuhr. Später bekam ich zu hören, daß ich ihr nicht vertraue, wenn ich das nicht glaube. Wie auch immer, ich möchte keine böse Absicht unterstellen - ich verstand aber eben nicht, wieso man das nicht zumindest vorher diskutieren kann.

Tja, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber ich fühlte mich mit der Dauer immer mehr unter Druck gesetzt. Vielleicht nicht immer unbedingt direkt, aber zumindest unterschwellig.
Als wir dann am Telefon bis 2:00 früh einen möglichen Urlaub diskutierten und ich auf ihre Frage "wann wir uns wieder treffen" antwortete, daß dies jetzt die falsche Frage zur falschen Zeit ist (in dem Sinne, daß ich dies jetzt nicht unbedingt noch um 2:00 früh erörtern will), legte sie einfach auf.
Ich war ziemlich sauer, und habe ihr dann am nächsten Tag ein SMS geschickt, in dem ich ihr mitteilte, daß ich nach ihrem "Abgang" jetzt Abstand brauche und ich mich unter Druck gesetzt fühle. Das habe ich versucht, näher zu erklären, was aber nichts brachte. Sie argumentierte, daß es normal sei, den Freund sehen zu wollen - ich argumentierte, daß sie mich aber diesbezüglich permanent unter Druck setzt und damit mein Gefühl zerstört bzw. nicht entfalten lässt. Irgendwann meinte sie dann, ich habe sie beleidigt, wir passen nicht zueinander -> mach´s gut.
Ich sagte dann nur noch, ich habe sie kritisiert, nicht beleidigt - dann war Funkstille.

Die Erzählung ist halt subjektiv - dennoch wollte ich Euch mal um Eure Meinungen fragen.

Forums-InsiderIn 175 münchen W, 30

hallo!

ich hätt da mal ein paar fragen an dich. Wink

was erwartest du dir jetzt von uns? eine meinung über eure beziehung oder wie du weiter vorgehen solltest?

wie siehst DU die sache denn? wie wichtig ist dir diese frau? die beziehung?
was hast du nun vor?

ich meine, du hast uns zwar die lage beschrieben, aber wo genau brauchst du hilfe?

lg u

Helferlein 81 Österreich W, 36

Was ich sehe ist einfach, dass ihr unterschiedliche Bedürfnisse habt. Ich frage mich auch, ob du wirklich verliebt bist, denn klingen tut es nicht so. Und dann solltest du dich fragen, ob du nicht irgendwie Angst vor eine Beziehung mit dieser Frau hast. Das klingt irgendwie aus jedem deiner Sätze heraus. Da kann aber sie nichts dafür, das musst du mit dir selber klären...

neu an Bord! 4 Wien M, 35

Ich wollte eigentlich nur wissen, wie ein Außenstehender ihr/mein Verhalten bewertet würde oder sich verhalten hätte/würde.
Brauche ich zuviel Distanz oder sie zuviel Nähe ? Oder sind wir diesbezüglich einfach nicht kompatibel ?

Zusatz @ Iris
Gefühle habe ich schon, nur empfinde ich es so, wie wenn sie durch den Druck, den ich spüre, nicht zur Entfaltung kommen können.
Das ist irgendwie ein Teufelskreis, weil: Druck - kein Gefühl - weniger Gefühl wird wahrgenommen - mehr Druck usw.

Helferlein 81 Österreich W, 36

Also ich war gerade in einer ähnlichen Situation - dachte wir probieren es einmal - mein potentieller Partner hat sich dann aber mehr zurückgezogen, als dass er auf mich zugekommen wäre. Sprich er hat mich bestenfalls 1x/Woche angerufen und unternehmen konnte man eigentlich gar nichts mehr mit ihm, weil er nie wollte, zeit hatte. Daruafhin habe ich die Konsequenzen gezogen. Vermute deine Freundin hat eben auch gewisse Vorstellungen, wie sich ein Mann verhalten sollte, der sich wirklich ernsthaft für sie interessiert. Und offenbar verspürt sie da eine gewisse Unsicherheit, die sie durch Nachfragen etc. überwinden möchte.
Und was ich aus deinem Schreiben lese ist sie mit dieser Unsicherheit nicht so falsch. An deiner Stelle würde ich nocheinmal mit ihr reden und ihr sagen, dass du eben anders funktionierst. Wenn sie damit nicht klarkommt bzw. wenn ihr eben auf keinen gemeinsamen Nenner kommt, hat das Ganze wohl keinen SInn... Confused

Forums-InsiderIn 175 münchen W, 30

ok, also ich finde ihr beide habt ein entgegengesetztes tempo im vorwärtsgehen punkto beziehung.
sie will schnell alles und zwar nach allen konventionen wie eine beziehung eben zu laufen hat - ist nunmal ihr bedürfnis.
dein bedürfnis ist anders.

das paßt jetzt nicht so gut zusammen im moment, ihr solltest eure bedürfnisse genau formulieren.
wenn es dann immer noch nicht mittig wird, dann ist es schwierig.

das mit den gefühlen die dir im keim erstickt werden kann ich nachvollziehen. wie gesagt, ihr habt da grundsätzlich andere bedürfnisse.

rede mit ihr darüber.

lg u

neu an Bord! 4 Wien M, 35

@ iris
Nur zum Vergleich und der Vollständigkeit halber:
Wir haben bis zuletzt täglich telefoniert und das oft stundenlang. Getroffen haben wir uns im Schnitt ca. 3x die Woche - mehr war beiderseits alltags und berufsbedingt nicht drin.
Die Unsicherheit kommt m.M. von ihren negativen Erfahrungen - wobei es da ja um Fremdgehen und ähnliches ging, davon kann bei mir aber nicht die Rede sein, denn sowas mache ich nicht.
Was ich halt nicht verstehe ist, wieso man sich unnötigen Streß machen muß. Für mich soll eine Beziehung eine Oase sein und kein Streß. Und ich finde es für eine Beziehung halt z.B. auch vorteilhaft, wenn es daneben auch noch was gibt - z.B. Treffen mit Freunden.
Ich fände es wichtig, daß sich zwei eigenständige Menschen gegenüberstehen und nicht 2, die voneinander abhängig sind.
Ich denke mir halt, egal wie oft ich jemand sehe, streichle etc. - das alles ist doch keine Garantie dafür, daß auch das Gefühl ok ist. Bzw. macht es für mich keinen Sinn, das ununterbrochen an diesen Dingen zu messen. Und damit im Grunde genau das zu zerstören, wonach man sich sehnt, nämlich Liebe.
Ich glaube, Liebe kann nur entstehen und sich entfalten, wenn man ihr auch den Raum dazu gibt.

@undercover
Das seltsame ist ja, daß diese Bedürfnisse anfänglich kompatibel waren.
Ich hatte aber irgendwie das Gefühl, daß es da irgendwann einen Knackpunkt gab. Warum ist mir nicht so ganz klar.

Helferlein 81 Österreich W, 36

Frag sie doch, was sie verunsichert.
Aber was du möchtest, ist irgendwie, dass man dir Recht gibt. Aber ich meine, hier gibt es kein richtig oder falsch. Für den einen ist eben dieses "normal" oder angenehm für den anderen was anderes. Ihr könnt das nur untereinander klären - du sagst was für dich angenehm ist und sie, was sie sich vorstellt und dann könnt ihr schauen, ob ihr auf einen gemeinsamen Nenner kommt.

neu an Bord! 4 Wien M, 35

Iris12 wrote:

Frag sie doch, was sie verunsichert.
Aber was du möchtest, ist irgendwie, dass man dir Recht gibt. Aber ich meine, hier gibt es kein richtig oder falsch. Für den einen ist eben dieses "normal" oder angenehm für den anderen was anderes. Ihr könnt das nur untereinander klären - du sagst was für dich angenehm ist und sie, was sie sich vorstellt und dann könnt ihr schauen, ob ihr auf einen gemeinsamen Nenner kommt.

Gefragt habe ich sie schon. Sie meint, es sind ihre negativen Erfahrungen.
Aber die hatte ich auch - nur deshalb vermute ich nicht gleich hinter allem eine Verschwörung. ich wäre ja auch so geduldig, auf eine Änderung zu warten. Aber das macht m.M. nach nur dann Sinn, wenn man sich auch ändern will - und ich habe nicht das Gefühl, daß sie will. Ich glaube auch nicht, daß es die Verunsicherung lösen wird, wenn ich sie statt 3x 4x die Woche treffe oder 2x am Tag anrufe, weil es trotz allem immer einmal zu wenig sein wird. Anders gesagt: Ich kann und will auf Dauer niemand seine Selbstsicherheit ersetzen.
Aber gut, ich war und bin z.B. auch nie eifersüchtig. Aber nicht, weil ich nicht liebe, sondern weil ich nicht davon ausgehe, daß jemand, den ich liebe "mein Besitz" ist. Jedenfalls war mir nie klar, wie das ein positives Gefühl auf der Gegenseite erzeugen soll. Und selbst wenn sich mein Partner tatsächlich in jemand anderen verliebt, dann ist Eifersucht wohl das unpassenste Mittel um ihn zu halten.
Klären ist halt schwierig, wenn schon eine sachliche Diskussion darüber kaum möglich ist. Bzw. zwar diskutiert wird, sich aber nichts ändert (was es ja auch nur kann, wenn eine Einstellung überdacht würde).
Wahrscheinlich habt ihr recht - die Differenz dürfte wohl unüberwindbar sein. Irgendwie finde ich es halt schade, weil es ja anfänglich so ausgesehen hätte, wie wenn das gut klappen könnte bzw. es halt viele Dinge geben würde, die stimmen.
Für mich ist es halt auch insofern irritierend, weil ich auch schon eine Beziehung hatte, wo kaum Nähe möglich war, nämlich auch dann nicht, wenn man sich z.B. räumlich nahe war. Und das hat mich natürlich auch gestört. Das Bedürfnis danach kann ich also sehr gut verstehen, das habe ich ja auch - nur zum Zwang sollte es halt nicht werden.

Recht haben muß ich nicht - was sollte mir das auch bringen. Vielleicht versuche ich aber nur etwas zu verstehen, wo es nichts zu verstehen gibt.

sporadischer Gast 16 NRW W, 31

Wo eine Bindung ensteht machen die Menschen Fehler. Ok, nicht nur dann, aber dann besonders. Weil am Anfang viel Unsicherheit da ist... Das mal vorweg.

Hmm, ich finde allerdings auch, dass Du Dich nicht wirklich so liest als wärest Du verliebt in sie. Das wirst Du aber ja am besten wissen, ist nur mein empfinden weil viel Sachlichkeit aus Deinen Sätzen spricht. Die fehlt einem eigentlich etwas wenn man verliebt ist Laughing

Deine Freundin kann ich gut verstehen. Ich bin mit meinem jetzigen Freund jetzt 2,5 Monate zusammen. Am Anfang war vieles schwierig. Weil ich noch Altlasten im Kopf hatte, er aber auch. Du sagst Du wärst ja auch verletzt worden und verhältst Dich nicht so wie sie. Mal ehrlich, Du schreibst Du fühlst Dich unter Druck gesetzt. Woher kommt Dieser Druck? Weil sie viel Nähe von Dir einfordert? Ok, im Laufe einer Beziehung kann das Nähe-Distanz Gefühl auseinander gehen. Aber, so kenn ich es jedenfalls, wenn man sich kennenlernt möchte man soviel Zeit wie möglich miteinander verbringen. Das ist jetzt keine Aussage über mein Empfinden sondern Erfahrungswerte von Bekannten, Freunden, Familie usw. Es ist eigentlich ein normales Gefühl. Wenn das Druck auslöst solltest Du meiner Meinung nach überlegen woran das liegt. ich bin auch eher der Meinung, dass das nichts mit Ihr zu tun hat. Schau auf Dich, überleg wieso Du Abstand bracuhst. Redet miteinander, sag Ihr was Dir nicth passt, sag Ihr sie soll Dir auch sagen was Ihr nicht passt. Arbeitet miteinander an der Beziehung. Sollte das nicht klappen und der "druck" nicth nachlassen kann man es immer noch beenden. Aber einfach so hinschmeissen ohne miteinander zu reden (ist auf Deinen Zeilen jedenfalls bei mir so angekommen als hättet Ihr das nciht getan?) ist sicherlich keine Lösung. Dann wirst Du dasselbe Problem immer haben. Verschiedene Menschen, verschiedene Meinung, Ansichten... Was geht und was nciht kann man nur rausfinden indem man miteinander redet. ich hab früher auch immer den Fehler gemacht den Mund zu halten, zu denken es muss so funktionieren. tut es aber nicht. Und, was mir bei Dir ganz ehrlich fehlt ist Verständnis. Deine Freundin hat Ängste. Du bist nicht bereit Ihr wenigstens etwas entgegenzkommen. Du musst es nicht verstehen, aber Du kannst es zumindest akzeptieren. Und versuchen Ihr die Angst etwas zu nehmen. Das wirst Du in einer Beziehung immer müssen. Du selber wirst ja auch Ängste haben, die hat jeder. Stell die vor sie würde darauf mit Unverständnis reagieren. Fändest Du das gut? Jeder möchte sich aufgehoben fühlen und das geht nur indem der Partner einem das Gefühl vermittelt, dass er einem wichtig ist und versucht sich in Ihn reinzuversetzen. Das gehört nunmal dazu. Es wird immer mal mehr und mal weniger gehen. Aber es nichtmal zu versuchen und zu sagen (das kommt jedenfalls als kern der aussage an) dass dir das alles zu kompliziert ist. Beziehung sind kompliziert, was unkompliziertest wirst du nie finden. Kompromisse muss man immer machen Laughing

Ich denke nicht dass 2 Monate genug sind um sagen zu können ob es passt oder nicht. Zumal es ja am Anfang geklappt hat... Rausfinden wirst Du das erst wenn Du dich mit den Problemen die Ihr habt auseinandersetzt. Und dann, aber erst dann ist es immer noch Zeit die Konsequenzen zu ziehen.

neu an Bord! 1 Schweiz W, 29

Anno1701m wrote:

Gefragt habe ich sie schon. Sie meint, es sind ihre negativen Erfahrungen.
Aber die hatte ich auch - nur deshalb vermute ich nicht gleich hinter allem eine Verschwörung. ich wäre ja auch so geduldig, auf eine Änderung zu warten. Aber das macht m.M. nach nur dann Sinn, wenn man sich auch ändern will - und ich habe nicht das Gefühl, daß sie will. Ich glaube auch nicht, daß es die Verunsicherung lösen wird, wenn ich sie statt 3x 4x die Woche treffe oder 2x am Tag anrufe, weil es trotz allem immer einmal zu wenig sein wird. Anders gesagt: Ich kann und will auf Dauer niemand seine Selbstsicherheit ersetzen.

Hallo Anno1701
ich finde, du siehst das schon sehr klar. Ich denke auch, SIE hat ein Problem. Sie macht sich selber von dir zu sehr (emotional) abhängig. Aber solang sie dies nicht erkennt und daran arbeiten will, wird es schwierig eine Beziehung zu führen.
Gruss
Wingover

sporadischer Gast 22 Niederösterreich W, 29

@anno1701m

also ich würde sagen ihr solltet euch zusammensetzen und wirklich darüber was ihr wollt was eure Wege sind und nicht du musst und du meinst ich kann nicht! es müsste doch einen gemeinsamen nenner noch geben, das mit den sohn verstehe ich bist leider vor vollendeten Tatsachen gestellt worden.

ist sie zu hause ?? ständige telefonate gehen nach eingiger zeit nicht mehr ich habe auch gebraucht um das zu verstehen am anfgang der verliebtheit stellt man die arbeit zurück aber dann muss mann doppelt so viel gas wieder geben.
erkläre ihr das du sie liebst und das auch sie kompromisse eingehen muss genauso wie du !

Helferlein 41 Österreich W, 43

Wollte mich hier mal in die Diskussion einklinken. Mein - mittlerweile Exfreund - hat mich in den ersten 2-3 Monaten jeden Tag angerufen, stundenlang mit mir telefoniert, war so oft wie möglich bei mir. Ich hab manchmal gemeint, dass ihm das irgendwann zu viel wird und mir auch manchmal zuviel ist. Aber er wollte es so. Inklusive dem Thema Zusammenziehen und Heiraten.

Dann bin ich darauf eingestiegen, weil ich eigentlich nicht wirklich ein Problem damit hatte und ich dachte, dass er es so wollte - und da hat er sich zurückgezogen. Plötzlich kaum mehr Telefonate, vor allem nicht die, die er selbst angekündigt hatte. Treffen unabgesagt nicht mehr eingehalten. Zuviel "Druck" empfunden und am Schluss die Beziehung geschmissen, weil er sich "eingeschränkt" gefühlt hatte.

Nun weiss ich nicht, wie es bei Euch gelaufen ist. Vielleicht so ähnlich? Du hattest ja anfangs mehr Zeit. Woher soll sie den Grund dafür erkennen, warum sich dies plötzlich so geändert hat? Vielleicht hat sie geglaubt, dass Du mehr Nähe wolltest, als Du letztendlich wirklich selbst willst.

Da gibts meiner Meinung nach nur eins: Zusammensetzen und Klären. Ansonsten gibts nur Missverständnisse, Schmerz und "Druck", auf beiden Seiten.

Soweit meine (subjektive) Meinung aus meiner eigenen Erfahrung.

Lg
Aranea

Forums-InsiderIn 175 münchen W, 30

Quote:

Nun weiss ich nicht, wie es bei Euch gelaufen ist. Vielleicht so ähnlich? Du hattest ja anfangs mehr Zeit. Woher soll sie den Grund dafür erkennen, warum sich dies plötzlich so geändert hat? Vielleicht hat sie geglaubt, dass Du mehr Nähe wolltest, als Du letztendlich wirklich selbst willst.

das finde ich einen guten denkanstoß!

Forums-InsiderIn 309 NRW W, 30

Hallo!
Die anderen beiträge finde ich gut und sie werfen viele berechtigte Fragen auf und die Argumente sind auch sehr treffend.

Ich habe mir Deine Beschreibung mal genauer angeschaut. Für Dich war der Beziehungsanfang sehr einfach. Du hast es einfach genossen, mal wieder jemanden zu haben. Anstrengung und Energieinvestition waren gering, für den erwarteten 'Gewinn'.
Jetzt arbeitest Du und mußt zusätzliche Energie für diese Beziehung einsetzen, die Du aber scheinbar nicht bereitstellen möchtest. Warum? Um die vorherige Frage aufzuwerfen: Wie sehr liebst Du sie? (auch wenn Du ein logischer und sachlicher Mensch zu sein scheinst, an dem Punkt stolper ich)
Sie reagiert meiner Meinung nach schon ein wenig heftig, wenn Du nicht sofort am Telefon bist. Auch einer Frau mit sehr schlechten Erfahrungen sollte klar sein, daß man sich wg. der Arbeit etwas später am Tag zurück melden kann. Dich hat diese Reaktion ziemlich zum Nachdenken gebracht. Auch die Sache, daß sie die Anzahl der verbrachten Abende fein säuberlich aufrechnet macht Dich stutzig.

Es kann durchaus sein, daß Du eine einfache, entspannte Beziehung suchst, die sich evtl. nach laaaaaaaanger Zeit weiter entwickelt.
Sie hingegen ist zielorientierter. Sie möchte den nächsten Schritt baldmöglichst haben. Das kann wirklich eine Sache des Timings sein?
Aber Timing ist genau der Punkt, der mit Deinem Rückzug zusammenhängt:
Mir scheint, daß dieser Anruf in Dir das Gefühl ausgelöst hat, daß Du Deine Beziehung zu ihr hinterfragst. Du bist ein wenig auf Abstand gegangen.
Zusätzlich zur Arbeitszeit hast Du Dich wohl auch noch weiter zurück gezogen. Sie registriert das natürlich und versucht Dich wieder herzuholen, d.h. sie klammert und wird (wenn sie verliebt ist) weniger rational. Sie scheint auch das Zicken (2-Uhr-Telefonat) als Waffe einzusetzen und Du magst Zicken gar nicht.

Ich habe das Gefühl, daß da unterschiedliche Menschen (emotional und rational), mit unterschiedlichen Beziehungsvorstellungen zusammen gekommen sind. Wenn ich Deinen Text lese, dann habe ich das Gefühl, Ihr beide habt nicht die gleiche Wellenlänge.
Ihr sucht zwar Nähe und einen Partner, ihr mögt Euch vermutlich auch, eine hormongeschwängerte Anfangsphase hattet ihr auch, aber in der Summe fehlt etwas.
Du hast geschrieben, daß sie mit ihren Forderungen Deine Gefühle zerstört. Entweder ist sie eine unmögliche Zicke, mit der man sich nicht unterhalten kann und mit der man nicht zusammen sein möchte oder Deine Gefühle sind nicht stark genug ausgeprägt, um ein ähnliches Verlangen nach Zweisamkeit zu haben.
Ich bemerke in Deinen Beschreibungen, daß sie emotional ist. Du bist rational. Sie will Nähe und Du gehst auf Distanz. Sie ist unzufrieden, weshalb sie zickt. Du bist genervt vom Zicken und gehst weiter auf Distanz. Das hat nicht mit der Anzahl an Treffen zu tun, sondern mit Worten. Sie liest zwischen den Zeilen und hat Verlustängste.

Das waren jetzt nur ein paar Eindrücke. Hoffe, Du kannst damit etwas anfangen?

Grüße
Kalika

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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