Schuldgefühle wg. Interssenlosigkeit an Elternthemen

sporadischer Gast 8 Rhein-Main-Gebiet W, 39

Hallo,
ich weiß, dass es schon mehrere Beiträge in dieser Richtung gibt - aber bei mir ist es gerade so aktuell Rolling Eyes

Ich habe nach einer sehr konfliktreichen Phase mit meinen Eltern schon seit längerem wieder ein "oberflächlich besseres" Verhältnis. Ich besuche sie recht regelmäßig, merke aber immer mehr, dass mich ihre Themen überhaupt nicht interessieren. Ich zwinge mich dann zu einem "Small-Talk" und denke mir, es geht ja wieder vorbei. Bis zum nächsten Besuch ist erst mal wieder Ruhe. Jedoch finde ich die Situation sehr unbefriedigend. Ich kam gestern abend dann von ihnen heim und war total unausstehlich zu meinem Mann und meinen Kindern. Das tut mir dann auch wieder leid und ich verstricke mich noch mehr in Schuldgefühlen.
Ich habe echt Angst, wenn meine Eltern in absehbarer Zeit auf Hilfe angewiesen sind. Ich bin die einzige Tochter, die in der Nähe wohnt und würde mich schon verpflichtet fühlen. Ich hatte während eines Klinikaufenthaltes meiner Mutter für meinen Vater gekocht. Das war die Hölle für mich. Wir essen eben ganz anders als mein Vater es gewohnt ist. Ich habe mich dann verbogen und meist zwei Gerichte gekocht (und selbst in dieser Zeit 3 kg abgenommen) Confused

Ich habe mir schon überlegt nochmal ein offenes Gespräch zu suchen - aber sie werden im Alter eben nicht einsichtiger - eher im Gegenteil. Ich weiß ja, dass ich es nur für mich klären kann; dass es mich nicht mehr so belastet, wenn sie sich negativ über meine Lebenspläne äußern. Aber das ist leider nicht so einfach.
Es wäre schön, wenn mir jemand helfen könnte, die Situation aus einem objektiveren Blickwinkel zu betrachten.
Danke im Voraus und LG

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

du liebst deine eltern! du willst sie nicht verletzen und du hast angst das du sie verletzt wenn du ihnen sagst das dir alles zu oberflächlich zu steif etc ist. versuch doch mal ein thema einzubringen das dich interessiert- über das du wirklich gern reden möchtest- wie reagieren da deine eltern? dein leben musst du ohnehin selbst leben und bestimmen- egal was deine eltern dazu sagen. das ist dein leben. dein leben hast du bis zum tod- wenn du dich dann fremdbestimmen lässt glaub ich nicht das du ausgeglichen bist. ist aber schwer es allen recht zu machen das versteh ich grad die eltern sind meist die schärfsten kritiker Rolling Eyes

sporadischer Gast 8 Rhein-Main-Gebiet W, 39

Danke für Deine Antwort. Ja, Du hast Recht - ich liebe meine Eltern und das macht es ja auch so schwer. Wir haben schon eine sehr tiefe Beziehung, aber leider haben sie eine sehr konservative Einstellung und klare Einteilungen in richtig und falsch. Dein Vorschlag "meine" Themen einzubringen habe ich auch schon versucht. Das endet allerdings eher in einem Monolog.......
Ich bin ja selbst sehr unzufrieden mit mir, dass mir ihre Meinung so viel bedeutet. Ich habe mein Leben und bin eigentlich auch derzeit unabhängig von ihnen. Eine Portion Selbstbewußtsein würde mir bestimmt gut tun.
LG

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

ja, mag sein. die eigene meinung ist wichtig aber wenn es absolut nicht geht und deine eltern wirklich so konservativ sind ist das sehr schwer. wäre es dir ssehr wichtig mit deinen eltern ganz ungezwungen zu reden? wie war denn das als du noch klein warst- war das damals anders?

sporadischer Gast 8 Rhein-Main-Gebiet W, 39

Ja, damals war es anders. Ich lebte nach ihren Vorstellungen und die Welt war in Ordnung. Als ich dann in einigen Bereichen anders handelte als sie es sich vorstellten, wurden die Themen gemieden. Das spitzte sich dann zu und unser Verhältnis kühlte stark ab. Als mich meine Mutter dann auf meine Distanziertheit ansprach, gab es eine heftige Auseinanderstzung mit starken Vorwürfen. Danach traute sich keiner mehr offen zu reden aus Angst, dass der Kontakt enden würde. Und so ist es bis heute. Blos keine offenen Konflikte; immer schön heile Welt spielen. Ich bin echt in einer Zwickmühle - sie bedeuten mir viel, aber die Treffen sind sehr angstbesetzt.
Danke für Dein Interesse Smile

sporadischer Gast 5 Bayern W, 36

Hallo, ich finde es toll, dass du dich trotz eures distanzierten Verhältnisses um deine Eltern sorgst und dir GEdanken um deine Möglichkeiten, ihnen helfen zu können, machst. Ich - Einzelkind - habe ein ähnlich problematisches Verhältnis zu meinen Eltern, versuchte in den letzten JAhren all ihre Forderungen zu erfüllen, weil ich mir dachte, wenn sie nur mich haben, sollen sie zufrieden mit mir sein. Leider habe ich im Lauf des letzten Jahres festgestellt, dass wir diesen Zustand nie erreichen werden, weil sie chronisch unzufireden sind. Ich glaube, so eine mehr oder weniger latente Unzufriedenheit und auch Bosheit als Daseinsbasis ist wie eine Alterskrankheit, ähnlich wie Vergesslichkeit oder Weitsichtigkeit.
Ich glaube, man muss sich einfach sagen, ich tue mein Bestes im vollen Bewusstsein, dass es verkehrt ist, egal wie ich's mache. Aber hier sind meine Grenzen, und die musst du auch deinen Etlern zeigen. Kannst du dich denn erinnern, wie das Verhältnis deiner Eltern zu deinen Großeltern war, als DIE die "Alten" waren? Ich erinnere mich sehr genau daran, dass meine ELtern durchaus ihre eigenen Interessen zu wahren wussten - anders geht es doch auch gar nciht. Sag deinem Vater doch einfach, dass es auch Essen auf Rädern gibt - meist reißen sich alte Leute gegenüber Fremden mehr zusammen - und lad ihn als nette Ausnahme an einem Wochentag zu euch ein oder geht an einem Tag alle zu ihm.
Liebe Grüße!

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

hy- jaja als kind war alles anders...wem sagst du das. mach deinen eltern klar das du eben kein kind mehr bist. das du oft mal andre meinungen hast als sie und dich auch viele andre dinge interessieren und du trotzdem mit ihnen drüber reden willst...auch wenn es sie nicht interessiert..oder sies nicht hören wollen. ist halt schwer aber ich finde es eine schlimme vorstellung angst zu haben dort den mund aufzumachen da sonst was falsches rauskommen könnte... Shocked

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