Wie baue ich das Selbstwertgefühl eines Menschens auf?

neu an Bord! 2 Monheim am Rhein W, 18

Hallo liebe Leute!
Ich habe ein riesen Problem, ich hoffe in diesem Forum vllt ein wenig Hilfe oder zumindest Unterstützung zu bekommen.
Ich bin seit 1 1/2 Jahren mit meinem Freund zusammen.. meine erste große Liebe.. wir hassen uns,wir lieben uns uns können nicht ohne einander.. eigentlich machenw ir uns gegenseitig kaputt aber wie gesagt,wir können nicht ohne einander... mein Freund sagt, es ist ihm scheiß egal (entschuldigung für die Ausdrucksweise) was jemand von ihm hält, genauso wie es ihm egal ist,was ich von ihm denke oder ob ich mir sorgen mache oder wie er sich selber findest : ihm ist alles sch*egal
Seit einieger Zeit nimmt er neben dem Mariuhana-genuß auch noch andere Drogen.. er sagt er braucht das nicht,er macht es einfach (meiner meinung nach ein widerspruch) bis jetzt hielt sich alles in grenzen.. aber mittlerweile haben wir sooft stress dass er immer öfter härtere drogen nimmt (Pep,Teile) bloß weil es ihm spaß macht. ich hab ih gesagt er soll aufpassen was er macht,weil er sich doch selber kaputt macht, und seine antwort darauf ist, es ist ihm scheiß egal was mit ihm passiert.. dazu kommt noch dass er nicht mehr essen will,weil erkeine motivaton mehr hat... es ist nicht so dass er selbstmordgefährdet ist.. es ist ihm einfach nur völlig egal was mit ihm also seinem körper passiert.. ich kann ich nicht davon abbringen,so sagt er auch selber,dass ihn nichts davon überzeugen kann,ncihtmal wennich sage dass ich ihn liebe und das schon grund ist,auf sicha ufzupassen.. naja also ich weiss nicht weiter ich möchte ihm s gerne sein selbstvertrauen wieder geben.. bzw sein ich-bewusstsein..

bitte,kann mir jemand helfen?
(achja ich bitte nicht um tips ,wie : der typ muss in ne klinik, oder :mach schluss)

danke

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

nein ich denk nicht das du das kannst- du kannst ihm nur sagen wie DU dich dabei fühlst. helfen muss er sich leider selbst. pass nur auf das du dich dabei nicht kaputt machst. es kann natürlich auch sein das er echt heftige probleme mit seinem "sich selbst fühlen"hat und andre stoffe braucht um sich lebendig zu fühlen, frei oder eben unabhängig (auf die art- schau her was ich mir alles antue..). zeig ihm das du da bist, sag ihm wie du dich fühlst und geh sowenig wie möglich drauf ein wenn er trotzig reagiert und sich gleich die nächste dosis kauft. rede vielleicht mal mit einem psychologen in einer einrichtung für angehörige von drogensüchtigen etc über das verhalten deines freundes. sag ihm aber nix davon. hol dir mal dort rat- es gibt auch die möglichkeit das man dort mit cleanen junkies redet - frag die mal nach ihrer motivation! wirklich helfen kannst du ihn nicht...sorry... Shocked

Forums-InsiderIn 436 Hamburg M, 29

Hallo Francis!

Sehe ich im Prinzip genauso als Anarchistin. Komme selber aus einer Suchtfamilie. Selbst bist du seiner Sucht gegenüber machtlos. Bevor ich großartig Ratschläge gebe informiere dich in einer Beratungsstelle. Selbsthilfegruppen für Angehörigen, zumindest mal reinsehen, wäre eine sehr gute Idee. Einiges, was man dort zu hören bekommt wird einen erstmal vor den Kopf stossen. Aber aus gutem Grund.

Auf eigene Faust was zu versuchen ohne Wissen über die komplexen Mechanismen und Verstrickungen wird Zeit und Kraft Kosten. Im gegenteil kann dein gut gemeinter Wille ihm zu helfen die Situation verschleppen oder verschlimmern.

Forums-InsiderIn 333 niederlande M, 49

Francis Houseman wrote:

aber mittlerweile haben wir sooft stress dass er immer öfter härtere drogen nimmt (Pep,Teile) bloß weil es ihm spaß macht.

Ich will dir keine Schlauigkeiten auftischen, aber das ist ein bemerkenswerter Satz. Einerseits scheinst du dirselbst eine Rolle in seiner Konsumsteigerung zuzuschreiben, andererseits nur seiner Gleichgültigkeit.

Die grenze zwischen dich und seine Konsumsteigerung scheint verschwommen. Wenn du was für ihn tun willst, musst du diese Verantwortungsgrenze deutlich feststellen, da du sonst wie BulldogNose sagt, die Lage verschlimmerst. Die Sucht hat dann dich als Komplizen.....

neu an Bord! 2 Monheim am Rhein W, 18

danke leute,für die tips.. ja das is alles so eine verflixte situation.. weil einerseits sagt er ihm is alles scheiß egal und andererseits sagt er wieder: ich liebe dich .. aber wenn er mich doch liebt,dann kann es ihm doch nicht scheiß egal sein wie ich mich dabei fühle..
letztens war ich glücklicherweise bei ihm als er einen totalen absturz hatte,hat sogar ab und zu aufgehört zu atmen und ich hab ihm dann "geholfen" oder dafür gesorgt dass er sich nicht weh tut und danach hab ich ihm auch gesagt dass ich aufjedenfall für ihn da bin,also einige sachen hab ich ja schon getan.. aber ehrlich gesagt traue ich mich nicht zu so einer beratungsstelle hinzugehen weil ich mir dann im nachhinein blöd vorkomme,wenn sich bei ihm alles wieder von selber regelt.. wobei ich mir ja eigentlich nur sorgen mache.. das schlimmste ist,jetzt hat er freunde,die ihn dabei unterstützen,vorallem einer der genau die gleichen sachen macht wie ich, auf der einen seite gut : ist er nie alleine unterwegs,falls was passiert; auf der anderen seite schlecht, weil die sich gegenseitig hochschaukeln...

aber noch eine frage zu gompert: wie meinst du das, dass ich diese Verantwortungsgrenze feststellen soll?
ich weiss ja dass ich da eine große rolle an seinem konsum spiele,allerdings kann ich ihm nicht helfen die zu verringern sondern eher zu erhöhen.. ach ich weiss halt nicht was ich tun soll.. aber zu einer beratungsstelle sollte ich mich vllt wirklich mal machen,auch wenn ich mich nichtg traue,aber ich tu es ja für meinen freund

danke leute grinsend

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

glaubst du (ganz ehrlich) das er- wenn er sich denn entscheiden müsste- sich für seine liebe zu dir oder für seine liebe zu drogen entscheiden würde....?

neu an Bord! 4 Wien W, 41

Liebe Francis,
erstmal - Sucht ist Flucht. Und glaube mir Sch***egal ist ihm gar nichts. Wäre es das müsste er nicht flüchten, vor sich und vor der Realität. Kein Mensch nimmt Drogen weil es so Spaß macht, sondern weil er ohne Drogen meint nicht leben zu können, weil er der Wahrheit (sich selber) nicht ins Gesicht sehen will.
Du kannst da leider für ihn gar nichts tun, es ist seine Sucht.
Was du machen kannst ist auf dich zu achten, kennst du die sogenannte Coabhängigkeit?
Ein Mensch der süchtig ist verschließt seine Gefühle, die Liebe einem anderen Menschen zu schenken setzt aber Offenheit voraus.

LG Raffaela

sporadischer Gast 6 St. Pölten M, 29

Raffaela wrote:

erstmal - Sucht ist Flucht. Und glaube mir Sch***egal ist ihm gar nichts. Wäre es das müsste er nicht flüchten, vor sich und vor der Realität. Kein Mensch nimmt Drogen weil es so Spaß macht, sondern weil er ohne Drogen meint nicht leben zu können, weil er der Wahrheit (sich selber) nicht ins Gesicht sehen will.

es ist nicht jeder drogenkonsument süchtig, genausowenig wie jeder drogenkonsum fluchtverhalten ist. extrembeispiel sind psychedelische drogen wie z.b. LSD, die einen oft gnadenlos mit den eigenen dämonen konfrontieren, und auch nicht süchtig machen. übrigens sind selbstverständlich auch psychopharmaka drogen, und antidepressiva z.b. erzeugen auch keine sucht im klassischen sinne, und AD-einnahme als flucht zu deklarieren erfordert auch einen gewissen zynismus.

übrigens, man zeige mir auch nur einen einzigen menschen, der keine drogen konsumiert. aufgepasst, ich rede selbstverständlich nicht nur von den substanzen, die mehr oder weniger willkürlich in das suchtmittelgesetz aufgenommen wurden.

Helferlein 129 Wien W, 36

Hallo Ihr!

@Knödelstampfmaschine:
Also das was Francis so beschreibt was da abgeht - das ist wohl Sucht. Aber vielleicht ist es ja das Beste, wenn sie das gleich mal in der Beratungsstelle anspricht und mit den Profis da klärt - je eher, je besser.

@Francis Houseman:
Den Besuch einer Therapie und einer Selbsthilfegruppe würde ich Dir auch sehr empfehlen. Zumindest probieren find ich wichtig, sich das gründlich anschauen und das Grundwissen, die Basics da aneignen. Die Unterstützung kann man echt brauchen...

Alles Liebe

Engerl70

[nicht mehr wegzudenken] 1312 Dtld W, 29

Francis Houseman wrote:

ich weiss ja dass ich da eine große rolle an seinem konsum spiele

Nein, das tust du nicht. Wenn ich Stress oder Streit mit jemandem habe, greife ich ja auch nicht zu Drogen, sondern finde/habe andere Wege, die Belastungen abzubauen, innerlich wieder zur Ruhe zu kommen usw. An der Art, wie dein Freund versucht, die Situation zu bewältigen, hast du nicht den geringsten Anteil. Dafür ist er ganz allein verantwortlich...

... und du bist verantwortlich für dich.
Um das so klar zu haben, fehlt es vielleicht dir ein bisschen an Selbstwertgefühl?
Die Hinweise, selber eine Therapie zu machen oder eine Selbsthilfegruppe zu besuchen, finde ich gut.

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Wie baue ich das Selbstwertgefühl eines Menschens auf?