Depressionen / Psychosen / Halluzinationen durch THC

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 28

Hallo,

bin 28 J. und habe exzessiv bis Dez. 2004 gekifft. Angefangen habe ich 1997. Damals war es neu und toll. Total lustig und nur in Gesellschaft. War sehr sportlich gewesen. Fitness usw. Habe mich binnen von kürzester Zeit in den Bann ziehen lassen und alles hingeworfen. Um meinem neuen Hobby, dem "Kiffen" nachzugehen. Von da an habe ich viel Geld für Grass / Hasch ausgegeben und ständig neue Mittel und Wege gesucht um nen geileren Kick zu bekommen. Durch Eisbongs, schwarze Witwen, Kawumms, Erdlöcher usw. So das zur kurzen Einleitung. In dieser Zeit hat es viele höhen und tiefen gegeben. Aber mein ständiger Begleiter hat mich immer wieder beruhigt und mich alle Situationen meistern lassen. Doch irgendwann (Ende 2004) hörte ich von jetzt auf gleich damit auf. Ging um ne Prüfung und anderes. Wollte einfach nicht mehr. Versuche vorher waren vergebens. Dann kam die Hölle. Entzug pur. Tagelang schlaflos, kreisende Gedanken, Frage nach dem Sinn des Lebens usw. Es zieht sich bis heute hin. Bin ständig down, lustlos, depressiv, pessimistisch. Bei allen Dingen die ich tue sehe ich nur das schlechte. Habe dadurch auch letzte Woche meine Arbeit verloren. Ich weiß nicht wie ich endlich ein normales Leben führen kann. Brauche Hilfe. Gruss

Forums-Gruftie 556 Duitsland W, 32

hallo schizo,

das ist dir jetzt bestimmt keine hilfe, aber vielleicht ein trost:
ich habe im internet auf seiten, die sich mit der wirkung von drogen beschäftigen, gelesen, dass leute, die schon vorher schizophrene oder depressive züge aufweisen, anfällig für´s kiffen sind. das hieße, dass du schon bevor du mit dem konsum begonnen hast, eine veranlagung dazu hattest.

die überschrift des threads, " Depressionen / Psychosen / Halluzinationen durch TH" kann ich bisher noch nicht mit deiner situation in zusammenhang bringen. intressiert dich einfach insgesammt, welche auswirkungen ein jahrelanger th-konsum haben kann? bei der bisherigen beschreibung deiner situation kann ich "nur" die anzeichen einer depression erkennen.

überdenke deine situation. welche unaufgearbeiteten probleme gibt es eventuell in deinem leben?
wie sind deine eltern mit dir umgegangen? wie ist deine kindheit, wie deine jugend verlaufen? gab es traumatische erlebnisse?

mit dem th-konsum ist es ja nun schon seit 3 jahren vorbei.

eventuell könnte dir eine therapie gut helfen.

lg
rosanne

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 28

hallo rosanne,

also meine kindheit war nicht so pralle.mitlerweile sind meine eltern auch beide verstorben.mein vater mit 59 j. meine mutter mit 58 j.geschwister habe ich keine.mein vater war auch psychisch labil,wo ich auch mich einortnen würde.vor dem kiffen war es mir nicht bewusst,bzw. da war meines erachtens das seelische gleichgewicht vorhanden.nur durch das jahre lange kiffen habe ich viel verdrängt und in meiner eigenen welt gelebt,aus der ich 2004 abrupt aufgewacht bin bzw. festgestellt habe das alles nur einbildung gewesen ist.war nen halbes jahr clean. habe dann ca. im aug. 2005 wieder angefangen mit kiffen. nicht mehr so oft. aber doch wie gewohnt. und schwubs gings wieder bergauf. verdrängung teil 2 gegann. habe zuletzt vor ca. 4 wochen nen halben joint geraucht. habe am montag nen termin bei einem psychoanalytiker. hoffentlich hilfts.gruss

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 28

Hallo,

mein Psychoanalytiker hat bei mir eine Neurose mit Zwängen diagnostiziert. Welche Therapiemöglichkeiten gibt es noch, außer Psychotherapie. Welche Psychopharmaka haben euch ggf. geholfen? Gibt es gute Heilungsmöglichkeiten, sodaß ich irgendwann wieder normal leben kann? Gruss

Forums-InsiderIn 438 NRW W, 29

Hallo Schizo,

ob der Einsatz von Medikamenten bei Dir sinnvoll ist, wird Dir online wohl keiner sagen können. Keiner hier weiß, welche Zwänge Du hast und wie stark sie ausgeprägt sind. Das einzige, was zählt, ist Dein persönlicher Leidensdruck. Wenn Du meinst, dass die Therapie Dir alleine nicht hilft, solltest Du das zuallererst bei Deinem Therapeuten ansprechen.
Ggf. wird er Dich an einen Psychiater überweisen, wenn er selber kein Arzt ist. Wenn er selber Arzt ist, könnte er Dir auch Medikamente verschreiben. Aber ob das bei Dir Sinn macht, kann wirklich nur jemand entscheiden, der Dich persönlich kennt!

Du fragst ob Du irgendwann wieder normal leben kannst.
Inwiefern lebst Du denn jetzt "unnormal"? Wodurch bist Du und wie stark bist Du eingeschränkt?
Vielleicht magst Du ja auch mal ein bisschen mehr über Dich schreiben?

Liebe Grüße

Sinja

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 28

Hallo Sinja,

also meine Vorgeschichte findest du unter diesem

Link:http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=36687.

Habe das Glück das mein Therapeut auch gleichzeitig Arzt ist. Bekomme momentan IMAP bzw. Fluspi als Spritze. Habe bereits 2 bekommen. Die helfen gut. Aber auf dauer kanns das natürlich nicht sein. Mein Therapeut ist mom. im Urlaub. Dementsprechend versuche ich hier mir noch ein paar Tips einzuholen bzw. event. gleiche Leidensgenossen zu finden. Also ich habe Kontrollzwänge wie z.B. Kontrolle von Haus und Hof. Desweiteren habe ich drang zum Zeitung lesen. Jeden Tag. Auch auf der Arbeit kann ich mich nicht richtig konzentrieren. Deswegen wurde ich vor 14 Tagen gekündigt. Zu viele Flüchtigkeitsfehler.Versteh das selbst nicht. Bin eigentlich nen aufgeweckter Bursche. Bin außerdem Vollweise. Habe keine Geschwister und meine Eltern sind beide Tod. Ist alles sehr schwierig für mich. Möchte einfach normal leben. Ohne Zwänge und ohne Selbst mich ständig unter Druck zu setzen. Please help. Gruss

Forums-InsiderIn 438 NRW W, 29

Hallo Schizo,

mich würde mal interessieren was das Imap bei Dir genau bewirkt.
Ich habe es nämlich auch mal bekommen und ich habe davon gar nichts gemerkt!

Eine andere Frage ist: hilft Dir die Analyse denn weiter? Wäre nicht vielleicht gerade bei Zwängen eine Verhaltenstherapie angebrachter?
Oder vielleicht wäre auch ein Klinikaufenthalt was für Dich? Klingt vielleicht blöd, aber wenn Du momentan keine Arbeit hast, wäre das doch eine gute Möglichkeit, Dir Zeit für Dich zu nehmen.
Für mich persönlich wäre Klinik nichts mehr (war einmal in einer), aber ich lese hier häufig dass es auch Leuten sehr geholfen hat.

Ich habe übrigens auch leichte Kontrollzwänge. Mal schlimmer, mal weniger schlimm. Ich weiß wie quälend sowas ist. Und unter Druck setze ich mich selber auch ständig.

Wie sieht es bei Dir mit guten Freunden aus? Hast Du da jemanden, mit dem Du reden kannst?

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft!

Sinja

sporadischer Gast 5 Deutschland M, 28

Hallo Sinja,

das IMAP wirkt echt gut. Es macht mich total ruhig und entspannt. Kann auch wieder überall hingehen ohne Probleme. Da ich aber bereits 2004 einige dieser Spritzen bekommen habe, ist diesmal nach 2 Spritzen schluss. 2004 ging es mir auch noch wesentlich schlechter als jetzt. Da lag ich nur im Bett und starte die Decke an. Jetzt unternehme ich wenigstens noch was. Die Analyse ist ja noch am Anfang. War erst 3 mal dort. Aber die Diagnose Neurose steht fest. Kann mich auch selber darin gut wiederfinden. Die Zwänge sind zwar auch ein Problem. Verhaltenstherapie überlegen wir noch. Aber nicht das Hauptproblem.Dieser Pessimismuss und die Arbeitslosigkeit macht mir mehr zu schaffen. Nur wie soll ich arbeiten, wenn ich alles vergesse oder total in Gedanken versinke? Und Klinik behalten wir uns als letzten Weg auf. Eine Kur von 3 Mon. wär auch gut. Das bot man mir schon 2004 an. Allerdings ist es nicht einfach. Für meine restliche Familie, Freundin usw. Zumahl die auch sehr große Vorurteile haben, bez. Klinik, Psychotherapie usw. Wenn ich das mache bin ich wahrscheinlich unten durch, außer bei meiner Freundin. Also auch hier muss ich wirklich abwegen. Von meinem Analytiker weiß auch nur meine Freundin und meine Tante (Schwester meiner vertstorbenen Mutter) was. Wie setzt du dich unter Druck? Was für Zwänge hast du? Na ja, gute Freunde sind eher Mangelware. Aber mit einem kann ich gute reden. Er und seine Freundin studieren Psychologie. Da stoße ich auf Verständnis. Auch die haben mir geraten dringend einen Therapeuten aufzusuchen, was ich ja mittlerweile auch getan habe.

Gruss Schizo

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Depressionen / Psychosen / Halluzinationen durch THC