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Mairi
sporadischer Gast
28
HH W, 22
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Fri, 21.Sep.07, 11:45 Die Klinik verschlimmert die Situation nur |
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Hallo,
eine Bekannte von mir hat sich vor einiger Zeit auf Anraten ihrer Therapeutin stationär einweisen lassen.
Sie litt zwar unter anderem an Flashbacks, war sich aber nie 100% sicher was davon nun wirklich und wie passiert ist.
In dieser Klinik arbeiten Psychologen und Psychotherapeuten nebeneinander und werfen sich anscheinend ständig gegenseitig Klötze zwischen die Beine.
In ihrem zweiten Gespräch mit einem Psychologen, hat er sie solange und direkt auf das früher geschehene befragt bis sie sich plötzlich an einiges erinnert hat. Sie hat geschrien und zu weinen angefangen und der Psychologe meinte wohl nur "Beherrschen sie sich bitte und hören auf hier rumzulügen. So etwas passiert doch niemandem."
Dannach ging es ihr noch schlechter als vorher. Sie haben ihr die Tabletten verboten und verboten sich zu ritzen, mit der Drohung wenn sie es doch tut flieg sie aus der Klinik.
Einmal ging es ihr so schlecht dass sie 1 stunde lang verzweifelt nach einem pfleger suchte, der ihr beruhigungstabletten geben sollte, aber keinen fand. Dannach ritzte sie sich wieder und wurde im Anschluss angeschrien dass sie das nicht darf.
Sie hat dort mit einem Therapeuten eine Reit-therapie angefangen die ihr auch gut tat, sie taute auf und fühlte sich etwas besser. Die psychologen die das mitbekamen legen jetzt die Sitzungstermine immer so, dass sie in den Zeitraum der Reittherapie fallen und sie deshalb dort nicht hinkann.
Jetzt ist meine Bekannte mit den Nerven völlig am Ende und auch ihr Mann weiss nicht mehr weiter. Sie haben aber Angst die Klinik zu verlassen, da sie von der Krankenkasse gezahlt wird und wenn sie jetzt abbricht, bekommt sie keine neue Klinik bewillig bzw. bezahlt. (achja sie leben in Deutschland).
Weiss Jemand von euch vielleicht einen Rat? Oder eine Möglichkeit in einer anderen Klinik unterzukommen ohne diese selbst zahlen zu müssen?
lg Mairi
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Fri, 21.Sep.07, 13:12 Re: Die Klinik verschlimmert die Situation nur |
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Sie soll sich erstmal mit der Krankenkasse in Verbindung setzen ob es denn wirklich ein Problem ist nach einem Abbruch einen neuen Klinikaufenthalt zu bekommen. Evtl kannst ja auch Du das durch einen simplen Anruf am Montag klären für sie. Soweit ich weiss ist das bei ambulanten Therapien so aber bei Klinikaufenthalten habe ich davon noch nichts gehört.
Auf jeden Fall sollte sie da raus weil so wie sich das anhört verliert sie dort ihr letztes Restchen an Stabilität. Stichwort "Retraumatisierung". Wenn das so stimmt ist das wirklich aller aller unterste Schublade was das Personal da abzieht.
Welche Klinik ist es denn in der Deine Freundin im Moment ist?
Liebe grüsse,
Petra
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Mairi
sporadischer Gast
28
HH W, 22
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Fri, 21.Sep.07, 13:28 Re: Die Klinik verschlimmert die Situation nur |
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Sie ist in einem Krankenhaus für Psychiatrie in Lohr.
Was mich irritiert ist, dass sie dort ja nicht einmal eine Therapie bekommt.
Sie bekommt einfach ein paar Fragen hingeknallt und dann heissts "stell dich nicht so an". Und dazu der Medikamentenentzug.
Ich kann hier natürlich auch nur wiedergeben was sie und ihr Mann mir erzählt haben. Ich war ja nicht dabei.
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münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
1030
münchen W, 35
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Fri, 21.Sep.07, 15:19 Re: Die Klinik verschlimmert die Situation nur |
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Okay Psychiatrie.. Dann wird es klarer.
Sie sollte sich in eine Klinik/Station für Psychotherapie begeben (geht auch auf Kasse!). Nicht in eine Psychiatrie. Das ist ein gewaltiger Unterschied.. Daß sie dort wo sie jetzt ist keine Therapie kriegt ist klar wenn das eine psychiatrische Station ist.
Was gäbe es denn da in der Gegend für Angebote an stationärer Psychotherapie? Man hat in Deutschland ja freie Klinikwahl, von daher kann sich Deine Freundin die Klinik ihrer Wahl selbst aussuchen. Also überlegen welches Therapieverfahren sinnvoll ist, anrufen, Vorgespräche ausmachen, anschauen, und dann erst in der gewünschten Klinik anmelden. Für stationäre Psychotherapie gibt es allerdings fast immer Wartezeiten auf Plätze.
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Mairi
sporadischer Gast
28
HH W, 22
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Fri, 21.Sep.07, 16:22 Re: Die Klinik verschlimmert die Situation nur |
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Hab jetzt mal auf der Homepage der Klinik nachgeschaut. Da steht das ist ein "Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin".
Also theoretisch müsste doch eine Therapie möglich sein?
Naja ich kenn mich da leider auch nicht aus und weiss nicht ob die Stationen rigoros voneinander getrennt sind.
Werde auf jeden Fall mal abwarten was die Krankenkasse sagt und meiner Bekannten raten sich mal schlau zu machen was es sonst noch für psychotherapeutische stationen in der Nähe gibt.
Danke schonmal
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sm
[nicht mehr wegzudenken]
1896
unwesentlich W, 30
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Fri, 21.Sep.07, 17:09 Re: Die Klinik verschlimmert die Situation nur |
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Quote: | Hab jetzt mal auf der Homepage der Klinik nachgeschaut. Da steht das ist ein "Krankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin".
Also theoretisch müsste doch eine Therapie möglich sein? |
Würde ich auch so sehen... und - ohne eigene Klinik-Erfahrungen zu haben unterscheidet sich z.B. eine psychosomatische Fachklink durchaus von einer psychiatrischen Abteilung.
Weswegen kam sie denn überhaupt in die psychiatrische Abteilung... hat ihr das die Therapeutin angeraten...?
Ob's möglich bei ihr möglich ist, weiß ich nicht... aber versucht darauf zu drängen, dass sie auf eine andere Station verlegt wird oder gar in eine andere Klinik kommt... z.B. in eine psychosomatische Fachklinik. Psychiatrie wäre jedenfalls einer meiner persönlichen Alpträume...
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