Unerfülltes Sexleben in der Ehe

sporadischer Gast 8 Linz W, 46

Hallo zusammen,

ich lese hier schon lange bei euch mit, und habe nun endlich den Mut gefasst auch mal kurz mein Problem anzusprechen.

Meine Beziehung ist krass ausgedrückt rein Schwanz orientiert,
beim Sex geht es immer nur um sein Ding um seine Befriedigung.
Ich habe das schon oft angesprochen ,das auch ich Wünsche habe und mir etwas mehr erwarten würde.
Es war dann mal kurze Zeit besser , meist (nicht immer) aber eine eher gefühllose Zuwendung meiner weibl. Bereiche ohne dabei wirklich hemmungslose Lust bei mir auszulösen.
Meist dachte ich mir dann nach einiger Zeit, bringen wir es hinter uns damit ich meine Ruhe habe.
Ich habe sehr oft Lust auf Sex, mache aber keine Annäherungsversuche mehr, da ich mir dann die Enttäuschung ersparen möchte, was mich aber sehr traurig macht.
Ich besorg es mir dann meist alleine wen er nicht zuhause ist, aber das kann es ja wohl nicht sein.

Jetzt nach meinen letzten Gespräch wo ich dann wirklich schon sehr deutlich wurde und auch meine Sex. unzufriedenheit wieder mal ansprach,
genau sagte was mir auch gut tun würde...na das hatte zur Folge das wir jetzt seit gut 3 Wochen gar keine Sex mehr haben.
Vermutlich ist sein männl. Ego jetzt so gekränkt, was er aber nicht zeigt.

Ich bin schon viele Jahre verheiratet , meist ist es auch eine glückliche Beziehung, alles andere ausser der Sex passt eigentlich. Mein Alter könnt ihr ja im Profil sehen.

Muß ich mich damit abfinden und zu mir sagen das wars halt ?
Eine Trennung steht nicht zur Diskussion muß ich noch dazusagen.

Eigentlich spiele ich jetzt schon seit längerem mit dem Gedanken eines Seitensprungs, oder mir einen Liebhaber zu suchen.
Was aber doch auch nicht das wahre sein kann, war ich so lange treu und anständig und jetzt gefährde ich meine Beziehung wegen Sex ?

Nun vielleicht führe ich meine Gespräche mit ihm nicht richtig das es ein Mann verstehen kann oder zumindest ernst nimmt.
Vielleicht finde ich Anregungen von euch

Ich danke euch das ihr mir zugehört habt, und falls mir wer antworten mag freu ich mich

sporadischer Gast 19 OÖ M, 46

Hallo Sunshine!

Du bist eigentlich mein weiblicher "gegenpart" Wink

Ich habe schon hier
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=36329&postday s=0&postorder=asc&&start=0
meine Problem dargestellt viel. hast du es eh schon gelesen.

"Meine" peröhnliche Ansicht war immer der daß ich meinen Partner Sexuell so verwöhnen möchte daß sie glücklich ist - wenn ich merke bzw. fühle daß mein Partner es genießt - und solchen Sex hatte ich ja auch "vor" meiner Ehe nicht nur einmal - so kann ich mich ja auch selber ganz hingeben. Möchte aber auch nicht verschweigen daß ich auch mal Sex "für mich selber" gemacht habe - denke daß ist das was du mit "Schwanz orientiert" meinst - oder?
Bitte verstehe mich jetzt nicht falsch - ich versuche auch - und daß seit Jahren mit meiner Frau - über meine Wünsche - die keinesfalls pervers o. abnormal sind - zu reden - sie blockt nur ab. Darum auch bei mir immer mehr der Gedanke daß es doch viel. Frauen gibt die ähnliche Probleme haben - Ehe paßt - Trennung kommt nicht in Frage - nur daß gemeinsame Intimleben ist nicht so wie ich es mir wünsche - darum suche ich mir eine Partnerin zum genießen von Sex.
Solche Gedanken "darf" man als Mann schon gar nicht haben - ist man sofort als ..... ich weiß gar nicht wie man dazu sagen soll - abgestempelt.
So jetzt habe ich ja von meinen Problemen geredet - sorry.

Denke daß es viel. besser ist mal Ratschläge von Frauen hier zu hören - als meinige.

Nur eines - wenn sein "Ego" angeschlagen ist - was ich mir nicht vorstellen kann - sprich ihn direkt darauf an, wo sein Problem darin liegt - wenn du deine wünsche außerst, und er
jetzt auf "verweigerung" macht. Ein Mann braucht daß(das Anreden) - glaub mir.

Liebe Grüße Franky

sporadischer Gast 8 Linz W, 46

@Franky nein deinen Beitag hatte ich noch nicht gelesen,
hab das aber eben nachgeholt - echt mir geht es genauso
nur das ich halt die Frau bin die unzufrieden ist

vielleicht liegt es wirklich am Alter - ich denke ja auch wars das jetzt ist das alles gewesen, früher hatte ich diese Unzufriedenheit nicht
vielleicht bin ich zu egoistisch und erwarte einfach zuviel

Aber danke für den Denkanstoss, hab jetzt auch gesehen das auch andere in meinem Alter in einer guten Beziehung solche Probleme haben

sporadischer Gast 22 Bayern W, 30

Hallo sunshine,

wieso sprichst Du Deinen Partner nicht mal, wenn ihr gemütlich zusammensitzt, darauf an, dass Du so unzufrieden bist, dass Du sogar über einen Seitensprung nachdenkst? Du hast es ja noch nicht getan, aber vielleicht versteht er dann, dass Handlungsbedarf herrscht.

Schon mal überlegt, gemeinsam etwas ganz neues auszuprobieren - z. B. in einen Swingerclub zu gehen? Ich war selbst noch nie in einem, aber anschauen könnt ihr es euch doch mal. Vielleicht gefällt es Euch und ihr könnt gemeinsam auf zu neuen Ufern, das könnte doch evt. neuen Schwung ins Sexleben bringen? Je nachdem wie offen ihr seid....

LG
spannung

neu an Bord! 3 Wien W, 31

Hallo Sunshine!

Ich hatte ein ähnliches Problem mit meinem (Noch)Ehemann. Bei uns war es nur so, dass er kaum Sex wollte.

Auch bei uns stand damals ein Seitensprung zur Debatte. Ich habe offen darüber gesprochen, über die Unzufriedenheit in unserer Ehe. Ich verstand auch, dass er wenig bis kaum Sex brauchte. So kompliziert war es leider nicht Sad

Ehrlich gesagt wäre unsere Beziehung sonst sehr gut gewesen, wäre eben diese Sache mit dem Sex nicht gewesen.

Man muss abwägen, wie wichtig einem Sex ist. Nachdem du dich mit dem Gedanken eines Liebhabers spielst, denke ich doch, dass es eine wichtigen Stellenwert für dich hat. Habe selbst mir eingestehen müssen, dass ich ein gutes Sexleben brauche Smile

Tja, nachdem ich quasi das "Okay" für einen Seitensprung seitens meines (Noch)Ehemannes hatte, ging ich quasi fremd.

Das Endergebnis ist, dass ich mit dem sogenannten "Seitensprung" seit fast 1 Jahr zusammen und glücklich bin Smile

Denke dass es nicht funktioniert einen Liebhaber auf Dauer zu nehmen, denn dadurch wird das Problem sozusagen "verlagert".

Sprich noch mal mit ihm drüber - ich habe es auch oft probiert - leider hat es bei mir nicht viel gebracht. Musste einsehen, dass Menschen nunmal eine verschieden hohe Libido haben. Mittlerweile bin ich ihm auch nicht mehr böse Smile

Ich habe jetzt mit meinem Ex eine Super-Freundschaftsbeziehung.

Denke es ist das Beste draus geworden.

Hör auf deine Gefühle, dein Herz und vergiss nicht, dass du dir noch immer der wichtigste Mensch bist.

Alles Liebe,

N

Forums-InsiderIn 444 A Country near Germany M, 41

Wer weiss, vielleicht stimmt das mit der Ehe auf Zeit.
Man kann Frau Pauli nur unterstützen, europaweit!

Forums-InsiderIn 210 NRW M, 48

OldSunshine wrote:

Eine Trennung steht nicht zur Diskussion muß ich noch dazusagen.

Hi OldShunshine,

ich möchte nur auf einen Teilaspekt eingehen.

Ich vermute, - und dies tue ich aus männlicher Sicht -, dass Dein Problem, was die Geschlechtsverteilung anbelangt, nicht typisch ist.
Aber natürlich gibt es jedes typische Paarproblem auch in "umgekehrten Rollen".
Aber darauf will ich nicht hinaus.
Ich möchte vielmehr darauf hinweisen, dass schon ein konkretes Ansprechen Deines Problems Eurer Beziehung einen empfindlichen Knacks versetzen kann.
Konkret: Ich möchte darauf hinweisen, dass - auch wenn Du es Dir in Deinen kühnsten Träumen nicht vorstellen kannst -, es in der Tat so sein könnte, dass Dein Mann - konfrontiert mit Deiner sexuellen Unzufriedenheit - Dich aus heiterem Himmel mit SEINEM Trennungswunsch überrascht.
Natürlich ist meine Warnung aus eigenem Erleben gespeist.
Dennoch ist es mir ein Anliegen, Dir zu vermitteln, dass es auch in der offenbar unzerüttbarsten Beziehung dieses "Risiko" gibt.
Vermutlich macht mein Beitrag es Dir nicht gerade leichter.
Aber ich musste es einfach los werden.
Dein "Eine Trennung steht nicht zu Diskussion" war einfach zu selbstverständlich...

Alles Gute
Aspipitt

sporadischer Gast 8 Linz W, 46

Hallo, danke für eure zahlreichen Antworten

@ Nympherl_31
habe mir zu deinem Beispiel so meine Gedanken gemacht,
du hast da sicher recht die Gefahr besteht dann sicherlich das es sozusagen mehr wird, und das Problem nur verlagert wird,
das die Beziehung dann draufgeht das Risiko möchte ich eigentlich nicht eingehen, ich bin mir noch nicht im klaren ob für mich Sex denn so wichtig ist

@spannung
was Neues auszuprobieren , leichter gesagt als getan, bei uns geht es doch sehr Konservativ zu, Swingerclub nun in meiner Fantasie vielleicht im normalen Leben würde ich so etwas nicht tun
aber trotzdem danke für den Denkanstoss

@Aspipitt
Deine Warnung da hast du schon recht
mein sehr ernsthaftes Gespräch vor etwa drei Wochen
hat sein männl. Ego glaub ich mehr verletzt als das es etwas verbessert hat, daher traue ich mich zur Zeit auch wegen dieses Sexthemas keine weiteren Gespräche mehr führen

da ich ja gestern sehr viel über dieses Thema nachgedacht habe,
waren leichte Andeutungen in Richtung Sex bei unseren abendlichen Gesprächen natürlich wieder enthalten.
Es besteht ja auch die Möglichkeit das er wirklich immer müde ist von der Arbeit, oder es liegt an mir und ich bin nicht mehr attraktiv genug,
der Zahn der Zeit nagt natürlich auch an mir , obwohl er das immer abstreitet und meint er nimmt mich so wie ich bin.
Oder es hat andere Ursachen die ich vielleicht gar nicht wissen will

Forums-InsiderIn 444 A Country near Germany M, 41

Stelle mich mal unter diese Überschrift.

Ja, schwierig. Es gibt kaum eine wirklich vernünftige Lösung.
In die Falle getappt, jetzt muss man es ausbaden.
Man versteht sich ja mit seinem Partner halbwegs, aber der Sex....
Ja, ich weiss ist ja eh nicht soo wichtig. Hmpf.
Aussereheliche Begegnungen der dritten Art scheinen nicht meins zu sein,
keine Ahnung. Fluss ohne Wiederkehr.

Helferlein 90 München, Bayern W, 29

also vorab: aus erfahrung kann ich nicht sprechen.

du schreibst aber, dass es sein könnte, dass er von der arbeit zu müde ist für sex und dass du doch recht oft sex wünschst.

es scheint mir ein wenig die erfüllung ehelicher pflichten zu sein statt spaß und eigene lust von seiner seite.

habt ihr es mal mit einem kompromiss versucht? so nach dem motto: nicht jeden tag, dafür aber wenn, dann ausführlich- zb dass ihr euch paar stunden nur für euch zeit nehmt (ich meine nicht "jeden samstag zw. 18 und 22h"!). euch verwöhnt und zeit lasst? gemeinsam neu entdeckt, was euch anturnt? also nicht nur sex nebenbei abends nach dem fernsehen auf dem sofa.

lg

Forums-InsiderIn 210 NRW M, 48

OldSunshine wrote:

Es besteht ja auch die Möglichkeit das er wirklich immer müde ist von der Arbeit, oder es liegt an mir und ich bin nicht mehr attraktiv genug,
der Zahn der Zeit nagt natürlich auch an mir , obwohl er das immer abstreitet und meint er nimmt mich so wie ich bin.
Oder es hat andere Ursachen die ich vielleicht gar nicht wissen will

In Deinem Ausgangsposting klang es so, dass Dein Mann ein "schwanzorientierter" egoistischer Liebhaber ist, der auf Deine Bedürfnisse keine Rücksicht nimmt.
Nun bietest Du selbst als Erklärung an, dass Du vielleicht nicht mehr attraktiv genug seist.

Das ist schon komisch.

Ich bin sicherlich ein schlechter Ratgeber, bzw. habe in meiner Ehe meine Ratschläge auch nicht umsetzen können.
Aber ich würde schon zuraten, - in zunehmendem Alter -, die Sexhäufigkeit zu drosseln, - und dafür Sex "als Event" zu gestalten.
Ich denke, dass es so ist wie beim Essen. Wenn man jung ist, ist man hungrig, jedes Alltagsessen schmeckt, macht satt und befriedigt.
Wenn man älter wird, kann einem das Alltagsessen fad vorkommen.
Vielleicht ist Dein Mann mit dem Alltagsessen noch zufrieden, aber Du kannst ihm nichts mehr abgewinnen.
Aber natürlich macht die Zubereitung eines Festmahls Mühe.
Also ich würde vorschlagen, das Dein Mann das Alltagsessen allein zubereiten und essen sollte, und Du nur noch für die Festmahle zuständig bist, - auch wenn deren Vorbereitung Mühe macht, Dir mehr als ihm.
Dafür bist Du von fadem Alltagsessen entlastet.

MfG
Aspipitt

sporadischer Gast 8 Linz W, 46

Quote:

Vielleicht ist Dein Mann mit dem Alltagsessen noch zufrieden, aber Du kannst ihm nichts mehr abgewinnen

Nun das hast du sehr schön beschrieben. Diesen Satz da finde ich sehr zutreffend auf mich bezogen.
Allerdings hab ich bereits resigniert, werde auch darüber keine Gespräche mehr führen. Meine sogenannte eheliche Pflicht erfüllen, wenn Nachfrage besteht.
Meine persönlichen Wünsche und Träume naja die werde ich mir auf anderen Weg erfüllen.

Danke für eure rege Anteilnahme und Antworten
Sex ist auch nicht das Wichtigste im Leben, wenn sonst alles passt so ist es o.k für mich

Forums-InsiderIn 440 Bayern W, 41

Quote:

Allerdings hab ich bereits resigniert, werde auch darüber keine Gespräche mehr führen.

Hallo!
Ja, ich glaube irgendwann resigniert man dann, wenn das Reden nichts bringt.
Sex ist zwar nicht das Wichtigste, aber es stimmt einem doch recht unzufrieden wenns nicht so ist wie man es sich vorstellen würde.

Forums-InsiderIn 210 NRW M, 48

OldSunshine wrote:

Allerdings hab ich bereits resigniert, werde auch darüber keine Gespräche mehr führen. Meine sogenannte eheliche Pflicht erfüllen, wenn Nachfrage besteht.

Deine Worte machen irgendwie betroffen.
Ich kann irgendwie nicht glauben, dass es Deinem Mann lange Spass machen wird, wenn es Dir keinen Spass macht.
Und ich habe auch nicht begriffen, in welcher Weise die Gespräche "schief gelaufen sind.

OldSunshine wrote:

Meine persönlichen Wünsche und Träume naja die werde ich mir auf anderen Weg erfüllen.

Darf man neugierig fragen: Wie?

MfG
Aspipitt

Helferlein 46 Norddeutschland M, 56

Guten Morgen "OldSunshine",

Sex ist ein absolut elementarer Bestandteil jeden menschlichen Lebens - erst recht in einer Ehe!

Es mag Phasen geben (Schwangerschaft, Stillzeit, eine Operation, Prüfungsängste, Geldsorgen, Kinder/Eltern krank etc.), in denen die Frequenz und auch die Lust zurückgehen. Diese Phasen sind alle von begrenzter Dauer. Nach deren Überwindung müßte man/frau sich eigentlich wieder nach erfülltem Sex sehnen.

Ist dieses nicht der Fall und wird dieser Sex als "Gnadensex" gesehen oder lustlos "abgearbeitet", ist dieses ein markantes Zeichen für eine gestörte Partnerschaft.

Meine Erfahrung: Sex ist und bleibt ein "Stimmungsbarometer" in einer Ehe oder Partnerschaft. Ist er "schlecht" oder versiegt das Interesse, sind die Partner nur noch aus Gewohnheit oder wegen Interessen (Kinder, Haus, Vermögen, Verpflichtung etc.) zusammen.

Ein wesentlicher Lebensbaustein wie Sex, der nicht aus vollem Herzen ausgelebt wird bzw. wo kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist, macht auf die Dauer krank. Auch Krebs, Herzinfarkt usw.usw. sind oft die Folge eines jahrelangen Leidens.

Es ist wie bei einer Arbeitsstätte, Dienststelle usw.: Macht der Job keinen Spaß mehr und geht man nur noch mißmutig seiner Tätigkeit nach, ist die Krankheit nicht mehr fern...

Grüße
Büffel

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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