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Ullim
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Post Thu, 20.Sep.07, 21:57      Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Hallo,
nun bin ich schon 44 und begreife jetzt erst, was mit mir los ist - wie kann das sein? Was habe ich die ganze Zeit falsch gemacht? Im Frühjahr hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Ich bin zusammengeklappt, nach einem Streit mit meiner Mutter. Sie hat ohne mein Wissen, ohne mit mir zu reden, die Beerdigung meines Mannes umorganisiert. Sie hat ihre Freunde eingeladen, ein anderes Liederprogramm mit dem Pastor abgesprochen, einen Leichenschmaus organisiert. Dabei wusste sie, dass ich mir eine ganz stille Feier nur in der Familie vorgestellt hatte. Ich war auch schon fertig mit dem Organisieren, hatte alles erledigt. Dann hat sie alles geändert. Nur per Zufall, durch eine Nachbarin, habe ich davon erfahren. Ich war total fertig! Sad Sie fand ihr Verhalten ganz ok, ist dann nicht zur Beerdigung gekommen, weil es nicht nach ihren Wünschen gehen sollte. Das war das erste Mal, dass ich mich gegen ihre Wünsche gestellt habe. Sie ist seitdem beleidigt und spricht nicht mehr mit mir.
Ich habe wirklich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann: Zweimal habe ich geheiratet in meinem Leben: beide Male Männer, die ich nicht liebte, die schlecht mit mir umgingen. Warum, habe ich mich immer gefragt, mache ich immer die gleichen Fehler?
Inzwischen weiß ich, dass ich mich nie selbst angenommen habe. Als ich noch ein kleines Kind war, habe ich von meiner Mutter immer gehört, dass ich falsch sei, gar kein richtiges Mädchen. Ich mochte nicht mit Puppen spielen, nicht Zöpfe tragen, nicht das tun was ihrer Meinung Mädchen tun sollten. Mein Vater war genauso, ich lernte immer dass ich nicht genüge. Mein großer Bruder, ein As in der Schule und auch charakterlich, war für mich mein großes Vorbild - ich konnte ihn leider nie erreichen. In der Schule versagte ich, kam nur mit Mühe zum Abitur, habe danach einen Beruf ergriffen, der mir vom Image her passend vorkam, aber nicht meinen Interessen entsprach. Ich wollte immer meinen Eltern beweisen, dass ich doch richtig bin und das tue, was eine Frau tun soll. Für andere da sein, eine gute Mutter sein und für ihren Mann sorgen.
Obwohl meine Mutter, die selbst mit einem Alkoholiker (meinem Vater) verheiratet war, nach vielen Jahren den Absprung schaffte, konnte ich mich nie so verhalten, dass es mir gut geht. Ich habe meine Bedürfnisse immer denen von anderen untergeordnet. Davon komme ich selbst heute nur ganz schwer los.
Meine Mutter bestätigte mich immer darin, in meinen Ehen durchzuhalten. Meine Gefühle waren unwichtig, Hauptsache die harmonische Fassade stimmt.
Nun habe ich meine Lebensgeschichte und meine Zerrissenheit der Therapeutin erzählt, sie bestärkt mich in meinen Gefühlen und ermutigt mich, mehr an mich zu denken. Das tut gut - aber mein Verhältnis zu meinen Eltern geht gleichzeitig in die Brüche. Ich kann einfach nicht mehr so weitermachen wie bisher. Ich ertrage die Heuchelei nicht mehr, die Oberflächlichkeit und die Maske, die ich aufsetzen muss, um ihnen zu gefallen.
Dann habe ich vor Wochen einen Brief geschrieben an meine Eltern, in dem ich all meine Gefühle ehrlich erzählt habe. Ich bekomme keine Reaktion, sie antworten nicht. Sie wollen, dass ich immer weiter funktioniere, so wie es immer war. Das kann ich aber nicht mehr, ich habe mich verändert.
Ich habe Angst, dass wir unwiderbringlich miteiander brechen.
Ich bin so traurig, weil ich immer nur spüre, wie unwichtig ich für die beiden bin. Meine Gefühle sind ihnen völlig egal. Wenn ich bisher mal vorsichtig erwähnt habe, wie es mir wirklich geht, lachen sie und sagen, ich soll mich nicht so anstellen. Dabei geht es mir wirklich schlecht. Ich spüre, dass ich viele Jahre meines Lebens weggeworfen habe, immer nur eine Rolle spielen wollte (was mir nur schlecht gelungen ist).
Wenn meine Eltern nun nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, was dann??
Ich bin sooooo verzweifelt! Sad Sad Bitte helft mir: was soll ich tun??
Ulli
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Nita81
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Post Thu, 20.Sep.07, 22:19      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Quote:
Wenn meine Eltern nun nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, was dann??
Ich bin sooooo verzweifelt! Bitte helft mir: was soll ich tun??


Liebe Ulli,

Du sollst genau das Gleiche tun was du bis jetzt versucht hast: Lernen dich selber anzunehmen!

Denn dieser Satz von dir den ich hier zitiert habe, sagt nicht die erwachsene Frau, sondern das verzweifelte kleine Mädchen das darauf angewiesen ist von seinen Eltern geliebt und angenommen zu werden. Du bist erwachsen! Du kannst lernen dir das was du weder von deinen Eltern noch von deinen Ehemännern erhalten hast, selbst zu geben. Wenn du das geschafft hast, bereitet dir diese emotionale Abnabelung von deinen Eltern( die unbedingt notwendig ist) keine Probleme oder Schmerzen mehr.

Du bist auf dem richtigen Weg, geh ihn weiter.

L.G,
Nita
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candle
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Post Thu, 20.Sep.07, 22:23      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Hallo Ullim!
Ullim wrote:
Wenn meine Eltern nun nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, was dann??

Das ist eine Sache, die ich auch ewig durchgefochten habe und glaube es nun geschafft zu haben.
Was würde mit Dir passieren, wenn sich deine Eltern von Dir abwenden?
Du bist sicher nicht verkehrt, aber man läßt es sich leicht einreden. Ein Kreislauf aus dem man schlecht rauskommt. Achte bitte auf DEINE Bedürfnisse. Alles was DU tust ist RICHTIG! Und es ist nicht wichtig was Deine Eltern denken- eigentlich, denn ich weiß, dass man sich immer Anerkennung erhofft. Diese Sache ist leider völlig aussichtslos.
Wie mein Therapeut treffend sagte: "Wieso gehen sie immer wieder hin zu ihren Eltern und lassen sich eine Watschen verpassen?" Nach diesem Satz begann sich langsam was für mich zu bewegen. Ja, warum tut man das nur? Warum läßt man sich immer und immer verletzen. Warum läßt man sich immer wieder das Gefühl geben, dass man nichts wert ist von Menschen denen man nichts wert ist? Ein Argument: Es ist Dein Fleisch und Blut. Versuche Dir Anerkennung zu holen von Menschen, die sie Dir freien Herzens geben.

_________________
Liebe Grüsse candle!
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Ullim
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Post Thu, 20.Sep.07, 22:34      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Danke für eure Antworten! Ja, warum? Warum tue ich das? Ich habe immer gedacht, dass ich ihnen etwas wert bin, dass ich das nur nicht erkenne, weil ich eben falsch fühle, mich irre.
Sie haben mir immer erzählt, das wäre normal bei Zweitgeborenen, die würden sich immer zurückgesetzt fühlen. Das wäre nunmal so.
Ich bin selbst Mutter, meine Kinder sind fast erwachsen. Ich weiß, wie man mitfühlt, mitlebt. Ohne dass gleich so schlimme Dinge passieren wie der Tod des Partners, ist man doch immer an ihrer Seite, möchte unterstützen und für sie dasein. Das sagt meine Mutter auch immer, sie ist aber nie an meiner Seite, stellt sich immer gegen mich. Ich bin schuld, wenn meine Ehen scheitern, ich bin schuld, wenn mein Sohn schlecht in der Schule ist usw. Früher habe ich mich immer gewundert, warum andere Eltern so kritisch waren, wenn ihre Kinder die ersten Freunde oder Partner zuhause vorstellten. Ich dachte immer, meine Eltern wären so fortschrittlich, all meine potentiellen Kandidaten gut zu finden. Heute weiß ich, es war ihnen egal. Es ist so traurig, zu sehen, dass ich immer egal war und bin. Ich mag das nicht wahrhaben! Es kann nicht sein! Meine Mutter lobt mich heute immer über den grünen Klee, wie stark ich bin, wie diszipliniert und und. Aber in ihrem Verhalten läßt sie mich immer auflaufen. Meine Probleme werden zu ihren eigenen, wenn ich sie ihr erzähle. Ich fühle mich dann wie eine leere Flasche, als hätte ich gar keine eignen Gefühle. Versteht ihr? Ich kann nicht glauben, dass es so ist wie es ist. Dass ich mich immer getäuscht habe. Ich bin noch nicht soweit, dass ich mir selbst trauen kann, das lerne ich gerade erst.
Nun bin ich allein, mein Mann ist tot und mein Sohn zieht studienbedingt nächsten Monat aus - und ich bin mehr als allein und soll mich noch gegen meine Eltern stellen. Das schaffe ich nicht!! traurig
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candle
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Post Fri, 21.Sep.07, 5:53      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Guten Morgen Ullim!

Es tut mir Leid, dass Dein Mann verstorben ist und kann nachfühlen wie allein Du Dich fühlen mußt wo auch Dein Sohn nun in sein eigenes Leben zieht. Das ist wirklich alles etwas viel!
Ullim wrote:
und ich bin mehr als allein und soll mich noch gegen meine Eltern stellen. Das schaffe ich nicht!! traurig


Nun, gegen Deine Eltern hast Du Dich nie gestellt. Es ist Dein Gefühl was noch aus Deiner Kindheit stammt, das Du mit Dir schleppst wie ein balast. Die Gefühle sind im Prinzip auch richtig. Es hat sich nur etwas verändert. Du bist zwar IHR Kind, aber Du bist KEIN Kind mehr. Du hast jetzt die Möglichkeit etwas neues zu bewegen.
Es ist doch so, dass es immer wieder zu Verletzungen kommt bei Dir durch Deine Eltern. Muß man das wirklich erdulden? Nein.
Die Abnabelung ist ein langer Prozess. Du wirst auch viel Zeit brauchen, wenn Du diesen Weg beschreiten willst. Ich hoffe, Du kannst ihn gehen, denn er wird Dir gut tun!

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Liebe Grüsse candle!
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Marina222
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Post Fri, 21.Sep.07, 8:03      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Hallo Ullim!

Meine Gedanken dazu:
Deine Eltern sind so wie sie sind. Du kannst sie nicht ändern. Ich denke sie haben die Erziehung bei dir so gemacht wie sie es für richtig finden und wie sie es wiederrum in ihrer Kindheit erlernt haben. Ob das nun richtig ist, das ist wieder das Andere.

Jedenfalls ist so einiges in deiner Kindheit und auch jetzt noch nicht gut gelaufen. Und jetzt bist du soweit daß du STOP sagst und so nicht mehr weitermachen willst. Und das finde ich gut so.

Denn du merkst selbt daß es so nicht weitergehen kann
und du mehr auf Dich schauen mußt.

Das ist doch schon mal ein guter Weg daß du es erkannt hast!

Und durch die Therapie kannst du auf deinen Weg gut begleitet werden.

Auch wenn deine Eltern dir dann beleidigt sind, wenn du mal nicht das tust wie sie es sich vorstellen. Mach das, was DU für richtig hältst. Auch wenns dann mal schief läuft. Dadurch kannst du aber wachsen und dazulernen.

Deine Eltern sind es wahrscheinlich nicht gewohnt daß du mal das tust was DU willst. Aber, irgendwann werden/müssen sie es akzeptieren.
Du bist ein eigener Mensch mit einem eigenen Leben. Und, du weißt ja, wie schnell alles vorbei sein kann.

Und, auch wenns sehr schwer für dich ist wenn deine Eltern dich nicht verstehen oder akzeptieren.
Denk dir, sie müssen es auch nicht unbedingt verstehen. Denn, sie
habens nie anders gelernt. Sie können wahrscheinlich auch nicht anders.

Vielleicht hätten sie selbst eine Therapie gebraucht. Aber DU hast es erkannt deinem Weg eine andere Richtung zu geben. Und das ist doch gut so!

Manchmal ist es so daß man erst wenn man ganz unten ist, und das bist du wohl nach dem was du mitgemacht hast, erkennt daß was passieren muß, daß man was ändern muß.
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Post Fri, 21.Sep.07, 9:04      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Hallo Ullim,

Du hast eine schwere Zeit vor dir. Du fürchtest dich, allein nun, durch all das hindurchzugehen, was du schon seit Jahren spürst und stößt an deine Grenzen. Grenzen, die von außen gestetzt werden, durch das gefühlte Unverständnis deiner Eltern, und deine eigenen Grenzen, weil du nicht weißt wohin dich das, was spürst führen wird. Es ist ein ungewisser Ausgang, der Angst macht. Dir geht es jetzt nicht gut und du weißt nicht ob es dir später besser gehen wird.

Tatsache ist aber, Verletzungen schmerzen und dein Schmerz, den du fühlst ist real. Wir fürchten uns oft davor einzugestehen was nicht sein darf, dass uns Eltern Schmerzen zufügen, das macht uns schlechtes Gewissen, wenn uns die Eltern sagen, wir meinen es ja nur gut, wir sind ja gute Kinder. Aber wir werden nicht schlecht, wenn wir aua schreien.

Ich kämpfte lange mit dem 4. Gebot und fragte mich wie soll das gehen.

Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren,
auf dass es dir wohlergehe und du lange lebest auf Erden.

Man darf diese Dinge nicht unterschätzen. Sie sind fest in uns verankert, das haben wir gelernt. Gläubig bin ich nicht, aber gelernt hab ich das.

Jetzt sind wir alleine mit diesem Gebot und die ganze Verantwortung lastet auf uns allein und wir nehmen das wörtlich allein auf uns bezogen, so allein wie du dastehst, mit deinem Ärger über das Unverständnis (Beerdigung)

Die nächste Schwierigkeit bereitete mir der Satz: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.

Ich habe mich lange mit der Bibel beschäftigt aus Interesse, alles war mir klar, machte Sinn, aber diese beiden Sätze wollten nicht und nicht zusammenpassen, meine Logik weigerte sich das anzunehmen. Ich muß immer alles verstehen, das verstand ich nicht und keine Lösung in Sicht, kein Land. Ich dachte, die leiden an Realitätsverweigerung. Ich halte doch nicht die rechte Backe auch noch hin.

Nun wie ging es aus?

Vater und Mutter kann ich nur dann ehren, wenn es mir wohlergeht mit ihnen. Wenn sie mich also so lieben wie sich selbst.
Wenn sie sich selbst nicht lieben indem sie das eigene Kind nicht ehren, was soll das Kind dann ehren.

Ich halte auch heute nicht die rechte Backe hin, aber ich schaue mir den ersten (verbalen) Schlag an, von wem kommt er und warum und entscheide dann ob ich mich wehre. Verletzungen schmerzen, egal von wem sie kommen auch von mir.

das Wort zum Freitag Very Happy

Alles Gute vb

_________________
Das Gefühl des geliebt werdens ist ein Wiederhall der Liebe, die Du in DIR trägst. geronimos secret
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Ullim
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Post Fri, 21.Sep.07, 14:08      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Oh, nein! Jetzt haben meine Eltern schon meine Kinder losgeschickt, um mich wieder auf Kurs zu bringen! Surprised Eben gerade redeten meine Kinder beide auf mich ein, ich solle meine Mutter besuchen, mit ihr sprechen, denn sie wäre seit Tagen nur noch am trinken, und heult die ganze Zeit. Sie will mir wieder ein schlechtes Gewissen einreden, das ist immer das selbe. Morgen ist die Kuchenschlacht, ich werde nicht dabei sein. Meinen Kindern ist das unangenehm, denn sie wird die ganze Zeit von unserem Zwist reden und heulen und wahrscheinlich auch betrunken sein.
Von allen Seiten zerren sie an mir - Mensch, was soll ich bloss machen??? Sad Sad Sad
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Post Fri, 21.Sep.07, 15:00      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Ullim wrote:

Wenn meine Eltern nun nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, was dann??


Was dann ist? Garnichts. Dann lebst Du Dein Leben.

Sie haben Dich dazu gebracht Deine ganze Lebenszeit mit Fassade und Mist zu verbraten. Dein Leben nicht leben zu dürfen.

Ehrlich gesagt, kannst Du froh sein wenn Du mal 10 Jahre (mindestens!!)Deine Ruhe hast von den beiden und ihrem ständigen Genörgel und der Manipulation. Sowas braucht man nicht im Leben!

Deine Gefängnistüre steht weit offen Wink Tritt hinaus in den Sonnenschein und geniess die frische Luft..

Da gibt es einen Spruch: "Ist der Ruf erst ruiniert dann lebt sichs völlig ungeniert" Viel Spass dabei . Und vergiss nicht, die Freiheit auch wirklich zu geniessen.

Liebe grüsse,

Petra
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Post Fri, 21.Sep.07, 17:41      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Quote:
Sie haben Dich dazu gebracht Deine ganze Lebenszeit mit Fassade und Mist zu verbraten. Dein Leben nicht leben zu dürfen.

Ich kann mich zwar täuschen, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen daß dies ihre Eltern mit reiner Absicht gemacht haben, nur damit Ullim kein Glück im Leben hat.
Wie ich zuvor schon geschrieben hab. Ich denke sie haben diese Methode angewendet weil sie denken daß dies richtig ist. Und weils nach außen hin aussehen soll als sein alles in der Norm. Und, weils die Eltern es wahrscheinlich nicht besser können.

Quote:
Ehrlich gesagt, kannst Du froh sein wenn Du mal 10 Jahre (mindestens!!)Deine Ruhe hast von den beiden und ihrem ständigen Genörgel und der Manipulation. Sowas braucht man nicht im Leben!

Diese Worte finde ich etwas hart. Es sind dennoch ihre Eltern!

@Ullim:
Was ich irgendwie nicht ganz verstehe: Warum mußt du dich nun gegen deine Eltern stellen? Du kannst doch dein Leben leben wie du es möchtest, und dennoch deine Eltern so nehmen wie sie sind. Ändern kannst du ihre Meinungen nicht. Und wenn ihnen was nicht paßt, dann werden sie auch damit leben können/müssen.

Das mit der Organistation der Beerdingung finde ich schon hart. Aber, vielleicht hatten sie das gemacht weil du dich nie Quer gestellt hast?
Weil du immer nur so funktioniert hast wie sie es sich wünschten?
Weil die Eltern es gewohnt sind über dich zu bestimmten.
. Daß es nach außen hin gut aussieht? Daß es für andere Leute keinen Anlass gibt zum quatschen? Hauptsache die Fassade nach außen hin stimmt.

Aber jetzt hast du erkannt daß es anders werden muß. Anders, damit mal das geschieht was DU willst.
Und das schmezt jetzt wahrscheinlich deine Mutter. Wahrscheinlich versteht sie nicht daß du nun plötzlich nicht mehr so leben willst wie die Eltern meinen es sei richtig.

Es wäre gut wenn du dir so eine Art Schutzmauer aufbauen könntest. Die Eltern reden lassen und innerlich trotzdem zu dir stehen.
Denk dir daß deine Eltern längst eine Therapie nötig gehabt hätten. Nur, sie haben es nicht selbst erkannt.

Aber du brichst wenigsten aus aus dieser Endlosschleife. Und das ist doch ein guter Weg.
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Post Fri, 21.Sep.07, 19:00      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Hallo,
ja, ihr habt recht, ich muss mich ablösen. Aber das ist so schwer, wenn man das über 40 Jahre so gemacht hat.
Warum ich mich gegen meine Eltern stelle, Marina, liegt daran dass ich so wahnsinnig enttäuscht von ihnen bin. Sie lassen mich allein, ich bin ihnen egal. Früher habe ich das so nicht gesehen und dachte, das wäre normal. Und nun passiert mir so etwas schlimmes und die eigenen Eltern sind nicht etwa für mich da und helfen mir, sondern arbeiten gegen mich und machen alles noch schwerer.
Ausserdem scheint es ihnen ganz egal zu sein, wie es mir geht. Nicht ein einziges mal haben sie versucht, mir zuzuhören. Ich soll immer nur funktionieren. Die Sache mit der Beerdigung war nur der Tropfen auf den heißen Stein, nicht der einzige Grund. Immer schon war es egal, wie es mir geht. Ich soll mich kümmern: um meine Kinder, meine Männer, meine Eltern - um alle. Ich bin für alles verantwortlich und an allem schuld. Und das will ich nicht mehr. Meine Mutter tut sich jetzt wie immer wahnsinnig leid und sie heult allen die Ohren voll, wie man sie alleine lässt. Es geht alles immer nur um sie. Egal, wer welches Problem in der Familie hat: sie macht es zu ihrem eigenen und tut sich leid. Sie trinkt und klagt, um mir ein schlechtes Gewissen zu machen und mich dazu zu bringen, wieder genauso weiterzumachen wie immer. Und das schlimme ist: ich habe schon wieder ein schlechtes Gewissen.
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Post Fri, 21.Sep.07, 19:40      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Ich glaube ich kann die Situation schon ein wenig einschätzen.

Deine Mutter fühlt sich in Stich gelassen, verletzt, allein und nicht verstanden.
Und Du fühlst dich in Stich gelassen, verletzt, allein und nicht verstanden.

Es ist schon sehr traurig für Dich, deinen Mann zu verlieren. Und dann auch noch den Beistand der Eltern nicht zu haben.
Das tut mir sehr leid für dich.

Ich glaube deine Eltern erhoffen sich Beistand von Dir. Denn ich denke deine Mutter hat auch ein ziemliches psychisches Problem, sonst würde sie ihre Sorgen und Probleme nicht mit Alkohol dämpfen. Und sonst hätte sie die Einsicht und Kraft dir beizustehen. Aber durch ihre eigenen Probleme erkennt sie wohl dein Problem nicht.
Und du hast nicht (mehr) die Stärke und Kraft ihr zu helfen.
So schätze ich das anhand deiner Zeilen ein.

Was man da machen kann.... ich weiß nicht.
Ich denke ihr bräuchtet beide Hilfe. Du hast es eingesehen daß du Hilfe brauchst und gehst anscheinend jetzt in Therapie. Das finde ich sehr gut.

Aber ich glaube deine Mutter bräuchte auch Hilfe.
Hast du das schon mal so gesehen?


Aber einen älteren Menschen (deiner Mutter)das klar zu machen. Ich weiß nicht ob das jemals geht.... wenn sie es nicht selbst merkt.
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Post Sat, 22.Sep.07, 8:03      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Marina222 wrote:

Ich kann mich zwar täuschen, aber ich kann mir eigentlich nicht vorstellen daß dies ihre Eltern mit reiner Absicht gemacht haben, nur damit Ullim kein Glück im Leben hat.


Natürlich war das keine pur berechnende Absicht um irgendwen unglücklich zu machen. Aber es gibt eine Menge Leid auf der Welt das ohne direkte schadenwollende, bösartige Absicht verursacht wird.

Aber es gibt Menschen die sind so in sich gefangen daß sie garnicht auf die Idee kommen daß andere Menschen auf der Welt vieleicht auch noch Bedürfnisse haben und leidensfähig sind , nicht bloss sie selbst. Meine Mutter tickt ganz ähnlich wie Deine, Ullim. Wie ich höre drangsaliert sie im Moment ihren zweiten Mann.. weil mein Vater und ich haben sich da dezent rausgezogen.

Klar sind solche Menschen extrem unglücklich und leiden. Aber sie leiden an sich selbst. Und da kann ihnen niemand helfen, helfen könnten sie nur sich selbst.

Nun sind solche Menschen, wie meine und Deine Mutter dadurch daß sie ihr Leiden ständig dadurch zu lindern versuchen daß sie andere manipulieren um daraus Bestätigung, Zuneigung etc zu ziehen sind sie für Angehörige auf Dauer gesehen echt zerstörerisch und hinterlassen eine Schneise der Verwüstung im Geist der Menschen um sich rum.
Es ist einfach nicht tragbar daß eine Person die leidet deshalb allen Menschen um sich rum das Leben zur Qual macht und alle um sie rum die ganze Zeit damit beschäftigt sind nach ihrer Pfeife zu tanzen anstatt ein normales Leben führen zu können. Und daß das der Person noch nicht mal hilft wenigstens dadurch WIRKLICH glücklich zu werden.
Das ist so ungefähr wie bei einem Fass das keinen Boden hat. Du kannst reinschütten wieviel Du willst, es wird nie voll werden, Du schüttest und schüttest und schüttest. Und was erntest Du? Nur wieder neue Unzufriedenheit. Das endet nur wenn Du Dich aus der Situation rausbegiebst.

Du musst auch kein schlechtes Gewissen haben. Weil es wirklich nciht an Dir liegt daß es ihr schlecht geht. Es liegt an ihr selbst und nur sie kann es ändern. Wenn sie das nicht sieht und es nicht ändern möchte, ist das sehr sehr bedauerlich.
Da gibt es einen Spruch, "Man kann einen Esel zur Wasserstelle führen, aber man kann ihn nicht zwingen zu trinken"

Letztlich kannst Du ihr nicht helfen wenn sie das nicht will. Und Du hilfst Ihr auch nicht indem Du ihre neurotischen Spielchen mitspielst. Oder gar ein schlechtes Gewissen kriegst, das hilft ihr nämlich auch nicht.

Liebe grüsse,

Petra
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Post Mon, 24.Sep.07, 7:40      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Hallo Ullim,

wenn du ein Brechen mit den Eltern nicht aushälst, so gibt es noch die Möglichkeit, deine Bedingungen für eine Zusammenkunft zu stellen.

Wenn du sie besuchst, möchtest du respektvoll behandelt werden. Mach ihnen das klar. Sollte deine Mutter trinkend dir Vorwürfe machen, sage ihr ganz klar: "So nicht!" und dass du für ihre Trinkerei nicht verantwortlich bist. Steh auf und geh einfach! Du musst ja nicht da bleiben, wenn es für dich unangenehm wird.

Als Erwachsene darft du und mußt du Grenzen setzen. Auch bei den Eltern.

Ich wünsche dir alles Gute.

lg
vita
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Post Mon, 24.Sep.07, 10:37      Re: Ich werde nie wahrgenommen! Reply with quoteBack to top

Quote:
Aber es gibt Menschen die sind so in sich gefangen daß sie garnicht auf die Idee kommen daß andere Menschen auf der Welt vieleicht auch noch Bedürfnisse haben und leidensfähig sind , nicht bloss sie selbst.


Ja, genau, so ist meine Mutter. Sie ist sehr pathetisch und wenn man ihr eigene Probs erzählt, fängt sie sofort an zu weinen und zu jammern, so dass man irgendwann gar nichts mehr sagen mag aus Furcht, einen Herzinfarkt zu verursachen.
Sie ist immer die betroffene Hauptperson, andere haben keine Gefühle und keine Probleme und kommen überhaupt nur am Rand vor. Meine Kinder zB. bekommen von ihr regelmäßig Unmengen von Geschenken. Das sind aber keine Dinge, die sie sich gewünscht hätten. Nein, meine Mutter schenkt ihnen jede Menge billigen und unnützen Kram. Sachen, mit denen sie meist gar nichts anfangen können.
Aber es dürfte nie jemand sagen, dass er dieses Zeug nicht haben möchte. Sie wäre tödlich beleidigt.
Sie bietet ständig ihre Hiilfe an, aber möchte dann jahrelang Dankbarkeitsbezeigungen hören, bei jeder Gelegenheit, so dass ich irgendwann nicht mehr auf ihre Angebote eingegangen bin.
Mein Vater tut genau das, was sie von ihm möchte, er traut sich nur selten eine andere Meinung zu haben. Für ihn ist sie die arme ausgenutzte Frau, die er beschützen muss.
Es tut weh, zu spüren, dass man so egal ist für die eigenen Eltern, aber ich werde versuchen, meine Grenzen klarer zu machen.Mal sehen, ob sie auf meinen Brief noch antwortet, bisher hat sie sich noch nicht gemeldet. Das ist sowieso nicht ihre Art, sie wartet, bis ich komme. Aber das tue ich diesmal nicht!
Lieben Gruß
Ullim
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