Mein Freund ist wieder süchtig

neu an Bord! 1 brandenburg W, 22

Hallo alle im forum...

ich bin neu hier und möchte mal mit leuten reden die vielleicht schon mal das gleiche wie ich durch gemacht haben.... ich bin seit kurzen mit meinem Freund zusammen gezogen,weil ich ihn über alles liebe. Wir sind erst seit 1 jahr zusammen... Früher hat er ziehmlich oft drogen genommen. dann hat er eine therapie gemacht und hat 2 jahre in so ein Betreutes wohnen für Drogenabhänige gelebt in der zeit hat er auch keine drogen genommen und seit dem er da ausgezogen ist und eine eigene wohnung hat ist es wieder häufiger vorgekommen das er irgendwelche pillen schluckt und sich auch wieder spritzt... ich weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll weil ich selber bin nicht drogenabhänig hab auch nie was mit drogen zutun gehabt... ich will ihn nicht verlieren, weil er ist kurz davor wieder richtig abzustürzen in die drogenszene und das will ich einfach nicht... er hat sich jetzt entschlossen so eine subtation zu machen mit Methadon. Könnte mir einer da mal erzählen ob es wirklich hilft und wie ich ihm denn zusätzlich dabei unterstützen kann.... Bitte ich brauch dringend hilfe sonst weiß ich nicht was ich machen soll...

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

hy-
ich war drogensüchtig und auch mit einem junkie zusammen. methadon od. diverse andere substanzen bringen meiner erfahrung nach nix. aber wie gesagt das kommt immer auf den menschen an. DU kannst ihm leider nicht helfen. das muss er selbst tun. eine substitution anzufangen ist aber schon mal ein schritt i.d.richtige richtung. er sollte auch nicht mehr in seinen "alten" freundeskreis- dort wird man nur verleitet. das können richtige idioten sein...therapie...tja ne therapie (+entzug) wäre gut is aber schwer zu kriegen und meist sind junkies sehr schwer zu überzeugen sowas zumachen und auch durchzuhalten. WILL er denn wirklich und aufrichtig damit aufhören?? falls er nicht damit aufhört binnen einem jahr kannich dir nur raten ihn zu verlassen (ist hart aber du musst auch auf dich aufpassen!!!). pass in erster linie auf dich auf!!!!! ium ernst jetzt!!! er braucht keinen aufpasser da er sehr genau weiss was er tut und was er sich und dir damit ANTUT!! erklär ihm halt wie du dich dabei fühlst. möglichst ruhig halt...ich versteh das das ur schwer f.dich is weil du ja nix mit drogen am hut hast und es daher auch nicht verstehst wie sich wer freiwillig so herrichtet Shocked

Helferlein 68 Bayern W, 30

Hi swetheart,

ich war selbst nie drogenabhängig, außer ein paar Jahre "Dauerkiffen". Mein Freund allerdings war sehr lange abhängig von Heroin und ich kann Dir nur weitergeben, was ich von ihm mitbekommen habe.

Wie anarchistin schon schrieb, solltest Du bzw. ihr erst einmal herausfinden, ob er wirklich seine Drogen aufgeben will. Oftmals habe ich den Eindruck, dass viele Abhängige zwar äußern, davon weg zu wollen, aber wenn klar wird, dass damit ein gewisser Aufwand (den Dein Freund ja schon kennt) verbunden ist, dass es schwer wird, stellt sich heraus, dass der Wille doch nicht so ganz da ist. Plus, sie müssen sich von einem Habitus, einer "lieb gewonnenen" Gewohnheit, die sie seit Jahren begleitet trennen - da kann vermutlich ganz schön viel Leere entstehen, wenn's denn auf einmal weg ist.... der Abschied fällt glaube ich manchmal ganz schön schwer...

Ich finde die Idee, sich selbst ein Ultimatum zu setzen, gar nicht so verkehrt - wenn man es denn durchziehen kann. Selbstverständlich ist so eine Trennung extrem schwer un viele Frauen (ich glaube es sind gerade die Frauen) sind extrem leidensfähig und bleiben jahrelang in einer so gearteten Beziehung, stecken ein und können sich gar nicht mehr vorstellen, das es auch anders sein könnte... Aber das ist ein anderes Thema.

Auch anarchistins Punkt bezg. des Freundeskreises ist wichtig - es gehört zu den Hürden, zu den "Opfern", die notwendig sind, um sich frei zu machen.

Dies kann ich Dir aus den Erfahrungen meines Freundes bestätigen, der seinen alten "Freundes"kreis komplett aufgegeben hat.

Dafür ist er auf dem besten Weg, sauber zu werden.

Zur Substitution: mein Freund macht seine Substitution mit subutex und fährt sehr gut damit. Subutex wirkt so, dass einerseits die Gier nach H unterdrückt wird (es ist aber kein Wundermittel, viele haben trotzdem Beikonsum) und blockiert die Stellen im Hirn, die bei H-Konsum den Kick auslösen (wobei ich da auch schon von Leuten gelesen haben, bei denen es trotzdem "getroffen" hat) - wie auch immer: der Entzug ist angeblich leichter als vom Metha und außerdem ist es auch so, wie ich gehört habe, dass Metha wohl auch eine Art Kick mit sich bringt und subutex nicht.

Das Subutex wird dann peu à peu reduziert, mein Freund reduziert gerade und bleibt mehrerer Wochen auf einem Dosisniveau.

Also, wenn Du wissen willst, ob es wirklich hilft: Bei meinem Freund: JA! Er hatte nie Beikonsum und wuppt seinen Alltag manchmal besser als ich ;o). Letztendlich muss aber gegeben sein, dass man wirklich weg will.

Erkundigt Euch doch mal wegen Subutex. Allerdings wird es nur bei Substitution von H verabreicht (glaube ich), Du hast gar nicht erwähnt, was Dein Freund konsumiert. Aber nachdem Du etwas vom Spritzen geschrieben hast... Obwohl, gespritzt wird ja einiges....

Toi Toi Toi
Elektra

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

bin genau elektras meinung. aber achtung bei den substitutionsmethoden. ich finde es gibt viele ärzte die mehr verschreibn als derjenige wirklich braucht und es gibt etl. mittel die genauso süchtig machen wie zb substidol, mundidol... wollen muss ers. leicht wird es nicht...besonders für dich. lass dich auf keinen fall in eine co-abhängigkeit drängen oder in ne "ich will unbedingt helfen und verzichte auf mein leben"-rolle reinzwängen!!! achtung Exclamation

sporadischer Gast 11 NRW M, 40

Meine 2 Cents:

* Keine Unterstützung gewähren, vor allem kein Geld.
* Substitution ist allenfalls hilfreich um den finanziellen Druck
der Beschaffung zu mildern. Es ist kein Medikament!
*Denk zuerst an Dich. Wenn Du sein Drogenleben mit unterstützt,
bist du mit an der Erkrankung schuld, bzw. verhinderst die Bewältigung
derselben.

Helferlein 68 Bayern W, 30

Huch, Tecumseh, was meinst Du mit

Quote:

Substitution ist allenfalls hilfreich um den finanziellen Druck der Beschaffung zu mildern. Es ist kein Medikament!

Hm, versteh ich Dich da vielleicht falsch? Ich kann ja wirklich nur aus der Beobachter-Perspektive schreiben und hoffe, mich damit nicht in die Nesseln zu setzen, aber Substitution ist doch ein Weg, um sauber zu werden?! Sicherlich ist es nicht mit der Substitution alleine getan, das wäre zu einfach, aber in Kombination mit Psychosozialer Beratung/Psychotherapie doch wenigstens ein Hoffnungsschimmer?! Dein Kommentar klingt so.... naja.... als wäre Substitution eine Fata Morgana....????

sporadischer Gast 11 NRW M, 40

...ich meine damit, dass die Sucht nicht weniger wird.
Es ist so, als konsumiere man weiter, nur der Kick bleibt eben aus.
Da es kostenlos (zumindest in D) verabreicht werden kann,
ermöglicht es für eine Zeit ein normaleres Leben zu führen.
Also ohne dealen, Diebstahl & Prostitution.

Letztlich muss ein Entzug & Therapie folgen.

Helferlein 68 Bayern W, 30

...aaaah soooo... dann hab ich Dich falsch verstanden. Ja, die Sucht bleibt mit Sicherheit.... die kann man nicht heilen, nur irgendwie in den Griff bekommen.... hoffentlich....

LG
Elektra

Helferlein 82 Niederösterreich W, 38

Servus!

also ich habe es mit dem Methadonprogramm geschafft. Letztendlich, weil ich kenne auch Zeiten in denen ich Metha und alles andere konsumiert hat.

Wie sooft im Leben eines Süchtigen kommt es nur drauf an ob derjenige/diejemige wirklich will oder nicht. Alleine um das geht es. Als ich wollte habe ich wie gesagt mit Metha (ich habs ca 3 Jahre genommen) gepackt clean zu werden (und bis dato zu bleiben).
Lie dir mal den Beitrag von Hades (ich glaub er heißt Selbstenzug) durch - der macht grad einen Selbstentzug mit Susitutionsmittel - er ist sehr klar in seinen Gedanken in seinem Weg.....

sporadischer Gast 28 Österreich W, 24

hallo sweetheart

ich kann dir leider auch nicht helfen, da ich in der gleichen situation stecke wie du ... nur das ich selber mit diesen sachen erfahrung habe aber nie abgestürzt bin ...

das einzige was du anscheinend machen kannst, steh hinter ihm, egal wie schwer es wird .... und glaub mir, es gibt nichts schlimmeres als einen menschen dabei zu zusehen wie er zugrunde geht ..das seh ich selber gerade ..

ich wäre auch froh über tipps wie er wieder runter kommen kann ... ich weiss es geht nur wenn er das selber will, aber es muss doch was geben was ich auch machen kann ... immerhin liebe ich ihn so sehr!

Helferlein 33 bayern W, 38

hallo,

bin ganz neu in diesem forum.
hab mich eingeloggt, da es mir total beschissen geht.

zur sache: mein freund und ich sind süchtige (polytox).
wir lernten uns kurz nach einer jeweils abgeschlossen therapie kennen und ich bin seit dem 05.04.2004 clean und trocken.

wir zogen relativ schnell zusammen, weil wir uns lieb hatten und auch um uns gegenseitig zu stützen. hat auch faßt 1,5 jahre gut funktioniert.

seit dem hatte mein freund immer wieder rückfälle. hauptsächlich mit subotex (sagt er.......!!!!???)

na ja, ich habe konsequent reagiert und auf getrennte wohnungen bestanden, sowie einen entzug und eine krisenintervention seinerseits.

hat er (wahrscheinlich mir zuliebe) auch getan.

und wie sieht es mit uns jetzt aus???
er gestand mir heute schon wieder, das er seit einer woche mit subotex rückfällig ist und am wochenende entziehen will. wie cloreich von ihm.

ich bin einfach nur traurig, wütend und verletzt. ich bin einfach ausgelaugt und fertig.

es ist so schwehr für mich zu begreifen, das ich überhaupt keinen einfluss auf sein süchtiges verhalten habe.

ich kann ihm in keiner weise helfen.
ich habe im vorigen beitrag (weiß nicht mehr von wem) gelesen das man hinter der person stehen muss.

aber meiner erfahrung nach stimmt das nicht ganz. ich will doch nicht als coabhängige partnerin meinen freund ewig in diesem auf und ab begleiten.
das geht über meine kräfte und hilft dem anderen auch in keiner weise, außer, das er durch die rückendeckung sein problem als " nicht so schlimm" dargestellt wird.

ich bin eine cleane süchtige und kann mich an mein verhalten in der draufzeit gut erinnern.
ich habe erst das ausmaß meiner sucht begriffen als ich ganz unten war und dazu gehört auch der verlust von freunden.

sorry falls ich zu offen spreche, aber ich fühle mich........eigentlich gibt es für diesen schmerz keine passende beschreibung.......muss weinen

ulli

Helferlein 33 bayern W, 38

ach noch was.......das thema ist "mein freund ist wieder süchtig"
das ist falsch......dein freund bleibt sein lebenlang süchtig.

er kann die krankheit nur zum stillstand bringen. leider!!!!
indem er nichts nimmt. aber die krankheit sucht bleibt.

ich bin auch nicht gesundet, sondern einfach nur clean.
das gehirn hat die sucht gespeichert und löscht diese nicht einfach.

er hat nur einen tag vorsprung vor der sucht und das ist der tag an dem er nichts nimmt.

daher ist es auch so schwehr clean zu bleiben.

liebe grüße
ulli

sporadischer Gast 28 Österreich W, 24

ich geb dir vollkommen recht ... aber ich würde ihm sooo gerne helfen .. ich weiss ja wie er normalerweise ist, ohne rückfall ....

hört sich vll naiv an aber ich weiss das er es wieder schafft!

coabhängig und das er sich dan so fühlt als könnte er immer wieder den scheiss machn ... da hast du leider auch recht .. aber ich könnte es nie mit mir vereinbaren ihn fallen zu lassen.

ich habe vorhin auch einer therapie station ein mail geschickt ... vll haben die ein paar tips für mich ... wer weiss ... nichts ist doch unmöglich.

mein freund hat mir gelernt das man die hoffnung nie aufgibt! und ich werde kämpfen auch wenn es meine kräfte nicht aushalten!

Helferlein 33 bayern W, 38

hallo sueval,

schau auch dies ist eine erfahrung die du selbst machen mußt.
ich kann mir jetzt die finger wundschreiben und dir von herzen gutgemeinte ratschläge und erfahrungsberichte geben. aber das ist wie mit der heißen herdplatte, die ein kind selbst anfassen muß um festzusellen was "heiß" ist.

weißt genau so bin ich auf drogen gekommen.

ich wollte auch meinem freund helfen keine drogen mehr zu nehmen.

und da ich natürlich den kampf immer wieder verloren hatte was mit viel leiden verbunden war, hab ich gedacht ich will über das gegen was ich ankämpfe mitreden können.

und nun kann ich mitreden, super......

sporadischer Gast 28 Österreich W, 24

naja ich kann ja mitreden ,... weis ja selber was er da durch macht und ich lass ihn sicher nicht hängen ... auch auf die gefahr hin das ich mich ständig wiederhole.

irgendwoher werden wir die kraft schon nehmen ... hoffe ich ... aber echt danke an deiner anteilnahme .. es tut gut mit aussenstehenden zu reden.

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