agressive Mutter

sporadischer Gast 5 Wien W, 29

Hallo an alle!
War bis jetzt in diesem Forum nur ein stiller Leser Eurer Beiträge.

Ich habe ein großes Problem und zwar bin ich megamäßig agressiv.
Warum ich mich an Euch wende ist das es allmählich meine Familie zerstört.
Ich bin zwar auch im Alltag im Büro usw. agressiv aber nur wenn mir jemand auf sehr blöde Art und weise kommt, was sich mittlerweile alle Kollegen abgewöhnt haben und genau wissen wie sie mit mir umgehen müssen.
In der Familie sieht das dann halt anders aus. Es reichen Kleinigkeiten aus um mich in Rage zu bringen und dann komm ich den ganzen Tag nicht raus aus dem Dilemma, hab schlechte Laune, schimpfe total schlimm und am liebsten würd ich dann jedem eine scheuern.

Ich liebe mein Kind und ich haue es auch nicht das möcht ich dem mal vorwegnehmen. Aber ich schimpfe es halt oder ich schimpfe meinen Partner mit wirklich miesen ausdrücken. Ich haue mit dem Türen, ich werf alles zu Boden und ich schreie bis meine Stimme versagt. Ja klar das ist nicht jeden Tag so, aber in letzter Zeit sicher 3 vielleicht 4 mal pro woche.

Was mich nervt sind halt diese ewigen Diskussionen!! Ich bin kein Mensch der gerne diskutiert über Kleinigkeiten über wirklich wichtige Dinge kann man mit mir wirklich gut und ruhig reden aber über so dämliche Kleinigkeiten da will ich mich nicht hinstellen.

Nur kurzes Beispiel: warum mein Kleiner sein Würstel nur ohne Haut ist, warum die Schule unbedingt Buchfolie und keine Einbände möchte, warum die Wäsche zerknittert ist und ich die falschen Touren bei der Waschmaschine eingestellt hab!!!!
Für mich sind das Peanuts, die keine Diskussion wert sind, mein Partner allerdings versteht das einfach nicht. Ich fühl mich ständig provoziert aber extrem, weise ihm sofort die Türe es soll verschwinden und krieg mich kaum ein, manchmal stoß ich ihm und beschimpf ihn total, meistens kriegt mein Kleiner das nicht immer mit aber manchmal halt schon.

Mein Sohn hat sich in letzter Zeit sehr verändert nicht zuletzt denke ich auch durch mein verhalten. Er ist ziemlich bockig geworden, hat einige der Schimpfwörter aufgeschnappt und denkt er ist unbesiegbar. D.h. ich hänge auch ständig mit ihm, schon um 6 Uhr in der Früh hab ich die Provokation und die endet erst dann wenn ich Abends aus erschöpfung auf der Couch einschlaf.

Wenn dann mein Partner mit seinen obergescheiten Aussagen noch daher kommt, dann ist der Tag eh schon im Eimer.

Würd mich intressieren was ihr davon haltet oder ob es jemanden ähnlich ergeht.

Lg

Forums-InsiderIn 347 wo? M, 43

Hallo Engerl

und was machst du im Urlaub, wenn du keinen "Druck" hast.

Oder ist das unabhängig von deiner üblichen Doppelbelastung genanu das gleiche Schema?

Gibt es Tage an denen du komplett ruhig, die schönen Seiten des Lebens genießen kannst?

Wie alt ist dein Kind?

Was machst du im Beruf, harte körperliche Arbeit mit Verantwortung oder Bürojob mit Hirnschmalz und Verantwortung nur zur Orientierung?

Hilft dein Mann im Haushalt? Bist du ansonsten glücklich mit ihm, habt ihr Zeit zum kuscheln, geht ihr noch ins Kino gemeinsam. Hast du Zeit für dich? Gibt es eine Oma, hast du Freunde?

lg vb

[nicht mehr wegzudenken] 1075 wien W, 24

hy das kenn ich- geht mir genauso- diese saudummen diskussionen...mein partner versteht mich manchmal einfach nicht oder er hört nciht zu und das is einfach zum a.d.haut fahren. ich werfe (zwar sehr selten) mit tassen, schreie bis ich nicht mehr kann, schimpfe (seeeehr oft) und gerate echtin rage. ich kränk und ärger mich im nachhinein sehr darüber und ärgere mich das ich so eine rabenmutter und schlechte partnerin bin. ich bin nachher wirklich sehr verletzt ob meines verhaltens..weil ichs nicht evrstehe. es wär das beste aus der situation rauszugehen wenn man merkt das es echt gleich überkocht aber das is nicht immer so einfach. dein kind: ich kenn das auch- manchmal provozieren sie aber auch echt heftig! in der früh...es wird getrödelt, blöd zurückgeredet, absichtlich langsam gegangen, die jacke kann mein kind dann plötzlich auch nicht mehr anziehen und und und. leider gibts da keinen guten tipp wie man um so eine brüllattacke rumkommt....nur: versuchen die Szene zu verlassen bevor es eskaliert. das is schwer- ich versuchs auch gerade so zu machen. nochwas: nicht immer bist du dran schuld (ausser viell. bei deinem kind!)- auch ein partner kann sehr sehr provozierend sein! also- gib dir nicht die schuld für alles! du bist ein wertvoller mensch der halt auch mal seine macken hat..

sporadischer Gast 5 Wien W, 29

Hi Vb,

also im Urlaub ist es nicht ganz so drastisch allerdings gehen mir da auch die Diskussionen um Kleinigkeiten auch schnell am Nerv.

Ja es gibt Tage an denen ich versuche wirklich ruhig und besonnen zu sein, meinem Kleinen eine gute Mama. Wo zwar auch Dinge passieren oder gesagt werden, sie mich aber überhaupt nicht aus der Ruhe bringen.

Mein Sohn ist 7 Jahre.

Ich arbeite in einem Büro, in der Ein und Ausgangsstelle, aber der druck hier ist nicht allzu groß.

Mein Partner hilft im Haushalt sehr brav mit, mittlerweiler wäscht er sogar die Wäsche, da sie ihm ja vielzu verknittert war wegen den Touren.

Er hat ein sehr ausgeprägtes Kuschelbedürfnis, manchmal für mich zuviel. Er pickt regelrecht an mir, ist eifersüchtig, meiner Meinung nach Kontrollsüchtig und hat meistens null vertrauen, das stört mich sehr.

Wir haben auch genug Zeit allein unter der Woche haben wir ab 20.15 unsere Zweisamkeit und jedes zweite Wochenende ist mein Sohn bei seim Vater. D.h. wir haben Samstag und Sonntag füreinander.

Ich habe ihn sehr gern und mein Sohn hat ihn auch lieb, deswegen möcht ich nicht gleich alles hinschmeißen. Obwohl das immer so mein Ding war, wenn was nicht funktioniert wegrennen.

Danke fürs zuhören
lg

sporadischer Gast 5 Wien W, 29

Hi anarchistin,

genau das was du schreibst hab ich auch daheim mit meinem Kleinen. Um diesen Aktionen aus dem Weg zu gehen das wir in Zeitdruck geraten, steh ich auch schon um gute 1 1/4 Std. früher auf, denn Kinder bocken immer rum wenn man sie drängt.

Aber egal ich denke wenn ich 3 Std. früher aufstehen würde wäre es im endeffekt das gleiche sein, es ist keine Zeit übrig.

Das Problem mit dem rausgehen aus der Situation ist wenn die Zeit früh morgens knapp ist wie willst du aus dieser Situation rausgehen.

Mit meinem Partner ist es halt so wenn ich wiedermal alles zum Besten gegeben hab von Schimpferei bis schreien usw. dann hau ich mit dem Türen und verkriech mich ins schlafzimmer. Meistens kommt er nach und will reden aber ich schrei dann einfach nur er soll mich in ruhe lassen und dann geht er.

Das problem beginnt halt dann wieder wenn ich rauskomm, denn da will er dann über das thema erneut reden. Ich weiß nicht warum er das nicht rafft das es dann wieder von vorn losgeht.

Ich weiß das ich nicht immer schuld bin sondern das es eben oft provokation seinerseits ist. Macken hab ich leider einige aber ich steh dazu.

lg

Forums-InsiderIn 347 wo? M, 43

Hallo Engerl,

für mich immer frappierend ist der Zusammenhang der Emotionen.

Ich meine damit, kennst du das auch, wenn du voll am Weinen bist und plötzlich mußt du lachen. Ich habe das auch oft schon an meinen Kindern beobachtet, wenn sie so richtig bitzln und sich höllisch über eine in ihren Augen himmelschreiende Ungerechtigkeit ärgern. (kennt noch wer den Calimero?)

Also dieses Überschwappen der Emotionen von der einen Seite in das komplette Gegenteil.

Genauso wenn ich mich über etwas unheimlich aufrege und jemand erwischt mich genau am richtigen Punkt ist der Ärger plötzlich komplett verflogen und wir liegen vor lachen am Boden. Funktioniert natürlich nicht bei wirklich ärgerlichen Dingen, das hat schon seine Grenzen, aber beim aktuellen Sponge Bob gibt es immer wieder Beispiele dafür. Thaddäus ist dieses Opfer, beinahe in jeder Folge.

Ich denke, dass du bei aller genervten Stimmung, im Grunde auch sehr humorvoll bist. Also, dass du so richtig dich zerkugeln kannst, wenn der richtige Schmäh kommt.

Mir geht es auch so, dass ich manchmal in dieses Fahrwasser gerate und vom Brotkrumen am Teppich, den Schuhen, die niemand wegräumt, das Werkzeug, das ich nicht finde, das Klopapier, das niemand nachfüllt, wenn ich es bräuchte Rolling Eyes

, den Rasen, den der Nachbar mäht usw. mich in eine Stimmung versetzen lasse, die von anderen nicht gerade als angenehm empfunden wird.

Jetzt saß ich oft da und kochte und schmorte im eigen Saft. Nicht gut.

Wenn gar nichts mehr half setzte ich mich ins Auto, Anlage voll aufgedreht, und brüllte was das Zeug hielt. Ich habe mir also Zeit für mich selbst genommen. Heute brauche ich das (fast) nicht mehr. ich bin noch immer nicht so ruhig wie ein buddhistischer Mönch, der sich an den Blättern im Wind erfreut, aber ich erkenne immer früher, wann ich zu kochen beginne und atme tief durch.

Weiters habe ich begonnen mehr zu reden. Also die Dinge die mich stören zu formulieren.

Anstatt etwas lauter zu sagen, jetzt liegen die Schuhe noch immer herum, zu bitten, kannst du bitte deine Schuhe wegräumen. Wenn es nicht passiert nicht locker lassen und so lange einfordern bis das, mah he dann tua is hoid, kommt. Es kommt. Das kostet manchmal auch Nerven, aber weniger Energie als wenn ich schreie.

Ich fühle mich also nicht mehr persönlich angegriffen, wenn etwas nicht so klappt oder geschieht, wie es meiner Meinung nach zu sein hat. Das ist auch , so glaube ich der Kern, diese dinge als persönlichen Angriff zu empfinden.

Warum wehrt man sich so lautstark gegen etwas, nur dann wenn man es als persönliche Bedrohung wahrnimmt. Was aber bedroht dich persönlich daran, dass dein Sohn seine Wurst lieber ohne Haut ißt.

Stell dir vor er brüllt dich nieder, schimpft mit dir, nur weil du vergessen hast sein Jausenbrot einzupacken oder sein Lieblingslego eingesaugt hast.

Letztlich steckst du deine Grenzen ab, für alle laut und deutlich vernehmbar. Man kann sicher nicht alles ändern und plötzlich ein lammfrommes Weibchen werden, das zu allem ja und amen sagt, ist ja auch nicht gut. Aber man kann schon ein wenig zur Seite treten und sich seine Emotionen anschauen. Grüß Gott Wut auch mal wieder da, heute fall ich nicht auf dich herein.

Wenn du mal versuchst zu spüren wie es deinem Kleinen geht, wenn du so richtig in Fahrt bist, wie er sich fürchtet vor seiner Mama, dann hast du vielleicht eine Vorstellung wie es ihm geht mit dir. Ist doch völlig egal, was er macht, du liebst ihn doch, und wenn du mal nicht so gut drauf bsit, was kann denn er dafür. Und die kleinen wollen doch wirklich im Grunde nur im Frieden leben, so gut sie es halt können und bemühen sich nach ihren Fähigkeiten.

Das gleiche gilt für deinen Mann, der die Wäsche lieber selber wäscht oder versucht dich anzusprechen.

Versuchs mal von dieser Seite zu sehen, es ist nicht leicht, aber für die anderen auch nicht.

lg vb

sporadischer Gast 5 Wien W, 29

hi vb,

ja das hast du recht. Mit mir leben und auskommen ist sicher nicht einfach. Ich versuch auch sogut wie ich kann die menschen rund um mich zu nehmen wie sie sind, aber ich will halt auch keine Meinung aufgezwungen bekommen.

PS: Mich stört das überhaupt nicht das mein Kleiner das würschtel ohne haut ißt, meinen Partner stört es das ich ihm die Haut abziehe.

Das mit dem Lachen kenn ich dieses Wechselbad der emotionalen Gefühle und das der ganze Ärger dann verfliegt und man sich dann kaputt lacht und versöhnt. Aber es passiert halt zu selten.

Ich werd mir mal Zeit nehmen über das nachzudenken wenn mich meine zwei Männer mal in Ruhe lassen, wie ich meine Agressionen besser unter kontrolle halten kann. Die Angst die ich vorweg schon hab ist das mein Partner da nicht mitzieht weil er mich wiedermal nicht verstehen will obwohl ich klare ansagen mach, weil ihm diese Lappalien ein bedürfnis sind zu diskutieren.

Gebe dir noch ein kurzes Beispiel: Wenn er mich im Büro anruft und es ist jemand im Raum, dann klinge ich anders als wenn keine Kollegin da ist.

Das war 1 1/2 Wochen bei uns Thema von seiner Seite aus. Er hat und hat keine Ruhe gegeben, bis ich gesagt hab er soll überhaupt unter Tag nicht mehr anrufen. Dann hat er endlich zugegeben das er auch anders klingt und die ganzen Diskussionen eigentlich dumm waren!!!

Das sind Dinge die mich an die Grenzen treiben, bohrende diskussionen denen man nicht auskommt.

LG

Forums-InsiderIn 347 wo? M, 43

Hallo Engerl,

ja diese "Kleinigkeiten" können nerven und nerven auch. Das ist ja grundsätzlich gut. Stell dir vor es wäre immer alles eitel Wonne, dann würde man irgendwann vergessen warum man noch zusammen ist.

Wahrscheinlich beneidet dich dein Mann um dein Temperament. Ich denke auch es geht wirklich auch nur darum in erster Linie, dass du mit dir selbst gut auskommst und für dich selbst ein wenig entspannter wirst. Trotzdem wirst du immer wieder mal "hochgehen" aber die anderen werden verstehen warum, wenn du mit ihnen darüber auch einfach nur sprichst.

Meine Frau Nerven auch genug Dinge an mir, die sie mir schon mal an den Kopf wirft (ich meine jetzt verbal).

Wenn du das Gefühl hast dein Mann klammert zuviel, dann sag es ihm, er hat ja gewußt als er sich für dich entschied, dass du eine eigene Meinung hast und diese auch vertrittst. Also kann er auch mit deiner Meinung umgehen und du läßt eh nicht locker solange er verstanden hat was du meinst. Smile

Das mit dem Würstel habe ich wohl falsch verstanden. Dann muß halt dein Partner lernen, dass du deinen Sohn nicht verwöhnst, sondern dass er sein Würstchen halt nicht mit Haut ißt und dass er dann Hunger hat und du aber keine Zeit oder Lust hast deinem Herrn Sohnemann etwas anderes zu kochen.

Mir kommt dein Partner sehr engagiert und interessiert vor. Oder mischt er sich deiner Meinung nach zu sehr in deine Angelegenheiten ein. Also kritisiert er nur in dem er hinterfragt und bietet selbst keine Alternativen an. Dann könnte ich deinen Ärger verstehen, im Sinne von berechtigt.

Wenn einer meisten nur sagt was ihn stört, aber keine Vorschläge macht wie es anders auch gehen könnte, dann ist das auch keine Diskussion sondern ein Monolog. Aber da kann man auch ansetzen.

Nur so gedacht.

lg vb

Helferlein 36 Wien M, 44

Hallo Engerl!

Ich kann deine Situation gut nachfühlen. Mir ist es über Jahre hinweg so mit meiner Frau gegangen. Sie hat sich ähnlich verhalten wie du, ich habe mich ähnlich verhalten wie dein Freund.

Mir hat nach unfasslich schwieriger Suche eine Therapie und darin eine wesentliche Erkenntnis plötzlich doch geholfen. Eine ganz einfache:

Meine Frau und ich, wir waren beide voll offener, seelischer Wunden. Z.B. hatte sie die offene Wunde, dass sie von Geburt an zu Tode kritisiert worden war. Daher wurde sie von allem, was jemand zu ihr gesagt hat, was jemand an ihr hinterfragt hat, unfasslich verletzt.

Oder ich hatte die offene seelische Wunde, dass ich von Geburt an sehr viel beleidigt und angeschrien worden war. Wann immer nun meine Frau irgendetwas ein wenig lauter gesagt hat, war ich unvorstellbar verletzt.

Und da gab es viele weitere Beispiele.

Bei uns waren es offene Wunden, in die wir einander immer wieder geschlagen haben, ohne es zu wollen. Jeden Menschen ohne solche Wunden kannst du ganz locker auch einmal kritisieren oder ihn einmal auch beleidigen. Na und? Das bringt keinen um.

Uns schon.

Heute weiß ich, dass sich jeder selbst um seine Wunden kümmern muss. Das kann der Partner nicht. Der ist da überfordert. Er hat seine eigenen Wunden.

Ich kann euch nur raten, dass ihr euch beide mit eurer Verletztheit beschäftigt, und dass das jeder für sich selbst heilt Z.B. mit einer Therapie.

Und bitte glaub mir: es geht ihm nicht besser als dir. Auch er ist furchtbar verwundet von früher. Du siehst es daran, dass er deine Nähe sucht. Aber du kannst ihn nicht heilen, und er dich auch nicht.

lg Frankie

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