Neues Forum! [Info]
Post new topic Reply to topic    Print
Author Message
sonis
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 4
Wohnort Berlin
W, 61


Post Wed, 19.Sep.07, 20:43      Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

Wie kann ich meinem Sohn helfen von dem Kiffen loszukommen.
Er meint, er sei nicht abhängig und könne jederzeit aufhören. Dabei sehe ich mit großer Sorge, dass er sich immer mehr fallen lässt - Probleme verdrängt. Seine Freundin hat ihn jetzt verlassen, da sie offensichtlich das Chaos in der gemeinsamen Wohnung nicht mehr erträgt - ständig ist er umgeben von sogenannten "Freunden", die mit ihm "chillen" wollen - mit denen er abhängt. Wenn er arbeitet (Zeitverträge) kifft er wohl nicht - hat dann aber eine sehr geringe Frustationstoleranz-schwelle wird dann unangemessen aggressiv und aufbrausend, obwohl er von seinem Charakter eher ein friedliebender Mensch ist.
Wenn ich ihn darauf anspreche fühlt er sich beleidigt. Ich komme nicht mehr an ihn ran und er lässt sich auch nicht von mir helfen. Als Grund gibt er manchmal an, dass er keinen Vater hatte, der sich liebevoll um ihn gekümmert hat.
Kann er denn aus eigener Kraft da wieder raus kommen und wie soll ich mich verhalten? Er fühlt sich durch mich natürlich immer bevormundet. obwohl ich immer vorsichtig überlege, wie ich es ihm vermitteln kann, dass es so nicht weiter geht und er was ändern muss??
Hat jemand eine Antwort?
Danke sonis
Find all posts by sonis
Werbung
10Jahre
Helferlein
Helferlein


Posts 82
Wohnort Niederösterreich
W, 38


Post Thu, 20.Sep.07, 6:24      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

Hallo!

darf ich fragen wie alt dein Sohn ist? Wie verhält sich die Mutter?

Ich persönlich bin der Ansicht, dass kiffen in jugendlichen Jahren das Leben schon maßgeblich beeinflussen kann und das nicht unbedingt positiv......
Oft ist der Freundeskreis "mitschuld"
Ich kann natürlich keine Ferndiagnosen stellen, vielleicht wärs mal ned schlecht wenn du dich an eine Drogenberatung wendest, als Angehöriger, die können dir vielleicht helfen.Ich kenne leider keine Adressen in Deutschland, aber ich denke da gibt es auch einiges..

Ich wünsche dir alles Gute!
Find all posts by 10Jahre
anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]


Posts 1075
Wohnort wien
W, 24


Post Thu, 20.Sep.07, 7:31      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

hy ich war selber schwer drogensüchtig...also nix mit kiffn bei mir..aber- helfen konnten mir meine eltern nicht- da muss dein sohn von ganz allein draufkommen. du kannst ihm aber zeigen das du für ihn da bist, ihn motivieren damit aufzuhören (wieviel kifft er denn?), zumindest so tun als ob du ihn verstehen könntest (versuchs mal) und ihm auch ehrlich deine meinung dazu sagen (zb: es verletzt mich das du kiffst, ich hab angst um dich, gehen wir mal ZUSAMMEN wenn du magst zu einer beratung oder wir schaffen das GEMEINSAM), halt ihm auch mal die sachen die er schleifen lässt vor augen (vorsichtig halt) zb seine ex freundin, die wohnung, seine wutausbrüche... ich versteh ihn gut, er glaubt das dasleben ohne kiffen nicht so interessant/spannend/locker ist wie mit dem kiffen. er glorifiziert durch das kiffen vieles und vieles wird einfacher. so wars jedenfalls bei mir...aber: helfen kann er sich nur selber- sei ihm halt eine stütze und hilfe. das wird schon. bei mir hats auch gedauert, aber jetzt bin ich clean und stolz drauf- meine eltern haben mich sehr unterstützt- egal wie ich so drauf war Shocked

_________________
**der weg der extreme führt zum palast der weisheit**
Find all posts by anarchistin
sonis
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 4
Wohnort Berlin
W, 61


Post Thu, 20.Sep.07, 8:24      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

Danke euch beiden für eure schnelle Antwort.
Mein Sohn ist jetzt 26 Jahre alt und dieses Problem besteht schon länger. Ich war auch schon bei der Beratungsstelle. Dort wurde mir gesagt, dass er selber den Entzug wollen muss - und er hat es immer abgelehnt und war sehr sauer, dass ich dort war!!
Ich soll doch froh sein, dass er kein Alkohol nimmt, das würde doch eher den Körper schädigen.
Im Grunde weiß er wohl, dass er was ändern muss, aber ihm fehlt die Kraft und fällt immer wieder in die gleichen Verhaltensmuster.

Verabredungen mit mir hält er oft nicht ein mit den üblichen Ausreden: er hätte Besuch bekommen oder eine andere Verabredung vergessen.
Vielleicht ist es auch mein prüfender Blick, meine Fragen, die er nicht erträgt - eine Scheu, die Probleme anzupacken. Er schüttet sich lieber zu mit dem Rauchen, damit er ja nicht klar denken muss.

Ein falsches Wort von mir, eine Frage in die falsche Richtung ( Lebensplanung ) - da er leider immer noch keinen Beruf hat, immer nur zeitweise ABM mäßig arbeitet, bekommt er über diesen Weg auch keine Bestätigung. Diese holt er sich über die Musik (HIP HOP) und über seine überaus genialen PC/IT Kenntnisse, doch seine Trägheit verhindert auch ein Weiterkommen auf diesen Gebieten.

Ich weiß, dass er weiß, dass er immer zu mir kommen kann, wenn es "brennt", aber er merkt nicht, dass es schon kokelt. Und ich leide auch sehr darunter, dass es ihm nicht gut geht - obwohl er sagt ihm gehe es gut - die Wahrheit ist anders.

Wenn ich anrufe, ist er auch häufig genervt, weil er schon wieder chiller vor Ort hat oder seine Ruhe will.
Ich werde ihm immer wieder zu verstehen geben, dass ich für ihn da bin.
Kann ich sonst nichts machen?? Aber er braucht doch Hilfe, alleine kommt er aus diesem Circulus doch nicht raus.

Gruß sonis

Freue mich sehr für dich anarchistin, dass du es geschafft hast.
Find all posts by sonis
Werbung
10Jahre
Helferlein
Helferlein


Posts 82
Wohnort Niederösterreich
W, 38


Post Thu, 20.Sep.07, 9:41      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

Ok, verstehe - da bei dir nämlich 26 stand, dachte ich dein Sohn sei jünger.....
was natürlich prinzipiell an deinem Problem nichts ändert! Allerdings kann man bei minderjährigen einfach schon gesetzmäßig mehr tun ....

Nun in diesem Fall muss ich leider auch sagen, anarchistin hat da schon ganz rcht. Ich habe es genauso erlebt .....
ich hätte auch nie wirklich auf meine Eltern gehört bis zu dem Zeitpunkt wo ich dann selbst aufhören wollte.

Ich kann mir vorstellen wie schwer das für dich ist, auf etwas warten zu müssen, von dem du nicht mal weißt ob und wann es passiert (nämlich dass er sich wieder aufrappelt) -

Mein Vater stand meiner Sucht immer recht objektiv gegenüber (zumindest hat er sich bemüt mir gegenüber das so scheinen zu lassen) Er war sehr klar in seiner Meinung, nämlich solange ich Drogen nehme darf ich zwar zu Besuch kommen aber viel mehr kann ich mir nicht erwarten - andererseits sagte er mir aber immer wieder, wenn ich es ernst meine mit dem Entzug hilft er mir. Und so wars dann auch wirklich. Ihn habe ich auch immer ernst genommen.

ich wünsch dir durchhaltevermögen!
Find all posts by 10Jahre
anarchistin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]


Posts 1075
Wohnort wien
W, 24


Post Thu, 20.Sep.07, 9:45      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

hy sonis- ich weiss es is schwer- ich versteh deinen sohn sehr gut. er denkt sich: oh mein gott, die evrsteht ja gar nix- ich bin nicht süchtig. ich könnte wenn ich wollte sofort aufhören ...immer wenn er dich sieht denkt er gleich das du ihn nur zurechtweisen magst. leider- man kann ihm nicht helfen. zumindest nicht DU- er muss von alleine draufkommen. vielleicht hast du nen guten draht zu einem seiner freunde dem du auch echt vertraust...sprich mal mit dem wie der die situation einschätzt. oder red al mit einem v.d.beratungsstelle- aber bind das deinem sohn nicht gleich a.d.nase. so denkt er du hintergehst ihn. du musst ihn lassn. es hilft leider nix- aber zeig ihm das du ihn gerne magst und du auch immer da bist und er dir alles erzählen kann. sag- hast du ihn schon mal gefragt wie sich der "flash" so anfühlt? interessier dich doch mal dafür. vielleicht verstehst du ihn dann besser... mich hat nie wer gefragt wie sich der flash anfühlt, deswegen verstand auch keiner warum ich das zeug genommen hab...hast du drogenerfahrung? aja- das passt jetzt zwar voll nicht dazu- aber: kiffen ist wirklich nich soooo schädlich wie alk. und auch nicht die einstiegsdroge schlechthin- ich hab z.b. nie geraucht oder gekifft. nur zur beruhigung...

_________________
**der weg der extreme führt zum palast der weisheit**
Find all posts by anarchistin
Werbung
H_Weyl
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 11
Wohnort Graz
M, 29


Post Thu, 20.Sep.07, 10:13      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

@sonis: ich denke, das problem deines sohnes ist nicht das kiffen (welches ich für vergleichsweise harmlos halte), sondern ich vermute stark, dass er tieferliegende psychische probleme hat, für die sein (vielleicht übertriebener) cannabiskonsum lediglich ein symptom darstellt.
Find all posts by H_Weyl
BloodAngel1979
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 21
Wohnort Offenburg
M, 27


Post Thu, 20.Sep.07, 11:24      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

sehe das ähnlich wie H_Weyl grundsätzlich würde ich mich informieren über das ganze was du ja anscheinend auch schon hast und dann würde ich einfach immer wieder auf meinen sohn zu gehen an deiner stelle aber nicht erwarten das sich was ändert oder er verständnis zeigt denn dann reagierst du sentimental drauf, und wenn er sieht das du es akzeptierst nur ned damit klar kommst dann redet er vielleicht wenigsten mit dir da drüber ansonsten denke ich hat er mehr das gefühl ned verstanden zu werden und dann ist eh aus er wird dicht machen und zu spät feststellen das ihm drogen nur schaden um psychische probleme zu beseitigen und glaube mir da spreche ich aus erfahrung ich habe damals das saufen und rauchen auch angefangen kurz nach meiner therapie weil ich mit vielem ned klar kam und habe zu spät festgestellt "wenn ma was ohne drogen ned hinbekommt dann miit noch viel weniger" naja gut aktuell nehme ich eigentlich nur noch gelegentlich hanf von zeit zur zeit jedoch gehe ich um einiges anderst damit um wie damals vor allem hatte ich mir selber eine 2jährige pause rein gehauen das wichtigste hierbei ist ledigiglich die droge darf nicht dein leben bestimmen und wer es ohne hinkriegt lebt gesünder!!! Ich lebe heute ohne tabak alkohol und tabletten (sofern es geht) beim zahnarzt braucht man ja auch betäubung zum beispiel

Ein Tipp ist in jedem fall versuche mit ihm zu reden aber versuche ihn nicht zu zwingen oder so er muss merken das du jeden fall akzeptierst hoffe du verstehst was ich meine!!!

Hatte die Ehre und hoffe ich konnte helfen!!!

Olli

_________________
Ich hatte einen Traum einen Traum nach Freiheit dieser ist mir genommen worden nun lebe ich in Angst Angst davor alleine zusein!!!
Find all posts by BloodAngel1979
sonis
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 4
Wohnort Berlin
W, 61


Post Thu, 20.Sep.07, 17:11      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

Ich danke euch allen für die hilfreichen Tipps und eure Anteilnahme.
Bin jetzt auch etwas zuversichtlicher, weil ich weiß, wie ich mit der Situation umgehen kann und bestimmte "Fehler", die sich einschleichen, nicht zu machen.
Er spürte ja auch meine Unsicherheit und dass ich häufig den Tränen nahe war - und das konnte er natürlich nicht ertragen.

Gruß sonis
Find all posts by sonis
sonis
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 4
Wohnort Berlin
W, 61


Post Thu, 20.Sep.07, 17:23      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

Richtigstellung:
Hatte beim Profil die Daten meines Sohnes angegeben. Deshalb war wohl Einigen nicht klar, dass nicht ich 26 Jahre alt bin, sondern mein Sohn.
Ich bin die Mutter und 61 Jahre alt, obwohl das nicht so relevant ist.

Sorry, sonis
Find all posts by sonis
Werbung
dachillness
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 3
Wohnort Ludwigshafen
W, 16


Post Sun, 30.Sep.07, 19:47      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

Hey
ein guter Tipp an sie:

"ein Mensch muss erst ganz unten ankommen sein um nach oben schauen zu können."

Es tut mir Leid für ihren Sohn aber auch irgendwie nicht.
Es ist gut, dass ihn seine Freundin verlassen hat.

Als Verwandter kann man nur eines tun...

Genau hinsehen...niemals weg.
Schauen sie bloß, dass sie ihm niemals die Drogen finanzieren... auch nicht indirekt, indem sie ihm Geld geben egal für was, er wird es immer und immer wieder für Drogen ausgeben... er wird sie anlügen und irgendwann selbst glauben was er sagt.

Versuchen sie nicht ihm ein schönes Leben zu zeigen...unter Dogen wird er es nicht erkennen können.

Kiffen ist eine Einstiegsdroge... weiteres folgt. Die Drogenberatung hat sehr Recht... es kann ihm keiner seine Entscheidungen abnehmen.

Gut zureden ist Gift...er muss anfangen selbst zu denken...

In so einer Situation braucht man sehr viel Stärke und Härte.



Auf ihre Anfangsfrage:

Sie als Verwandte, sogar als Mutter können nicht viel tun außer Härte und und Konstante zu beweisen.
Find all posts by dachillness
Felia
Helferlein
Helferlein


Posts 30
Wohnort Wien
W, 56


Post Thu, 04.Oct.07, 22:54      Re: Kiffen - wie können Angehörige helfen? Reply with quoteBack to top

Hallo Sonis

Ich versteh Deine Sorge um Deinen Sohn!
Aber ich glaube, in diesem Alter hat man keine Möglichkeit mehr in das Leben des Kindes einzugreifen!
Da sind einem als Mutter die Hände gebunden!
Mütter sind die Letzten, die helfen können!
In diesem Altern haben wir kein Recht mehr! Ist so vorgesehen vom Gesetzgeber! Wir müssen zusehen und akzeptieren!
Wir Mütter bekommen auch keinerlei Hilfe, ausser für uns selber!
Ja,man ist ohnmächtig der ganzen Sache gegegenüber, aber man muss erkennen das man als Mutter oder Eltern keinen Einflus mehr hat
und man die die ganze Sache hinnehmen muss!Ob wirs wollen oder nicht!
Man kann nur die Hand hilfreich ausstrecken, aber wenn sie nicht angenommen wird,tja dann bleibt einem nichts anderes übrig als
zu akzeptieren und zu hoffen!
Es tut unheimlich weh, sein Kind in dieser Lage zu sehen! Man versteht nicht!
Viele geben uns Eltern/Mütter dann die Schuld, aber so ists nicht,zumindenst meistens nicht! Da spielen viele andere Faktoren mit,bei denen
wir keinen Einfluss haben oder hatten!
Ich habe lange gebraucht, das einzusehen! Bin dabei fast zerbrochen! Aber heute hab ichs fast geschafft!
Ich hoffe das Dein Sohn den richtigen Weg findet und das Du wieder zur Ruhe kommst!
Ich wünsche es Dir von ganzem Herzen!

Ganz liebe mitfühlende Grüsse
Felia
Find all posts by Felia
Display posts from previous:      
Post new topic Reply to topic