angst vor meinem Körper

neu an Bord! 4 Deutschland ,

Hallo!
Ich weiß nicht, ob das Thema hier richtig ist..
Mir geht es zur Zeit sehr schlecht und ich heule täglich.
Ich war schon immer hypochondrischhabe aber panische Angst vor Ärzten. Und ich hatte schon immer einen krummen Rücken, den ich bis vor 2 Jahren ignoriert habe. (bin 24)
Dann wurden die Schmerzen so schlimm, dass ich zum Arzt bin. Der meinte, ich sei viel zu spät, es sei nicht viel zu machen. Er diagnostizierte eine erhebliche Skoliose (Wirbelsäulenverkrümmung) und verordnete Krankengymnastik. Inzwischen ahbe ich 3 Orthopäden durch. Alle sagen, dass sich eine Skoliose im Erwachsenenalter nur sehr langsam verschlimmert und ich Krankengymnastik machen soll. schön und gut. Ich hatte anhaltende Schmerzen und meine Wirbel knacken und krachen bei jeder Bewegung und springen auch häufig heraus. Nun habe ich mich im Netz über die Krankheit informiert und dabei feststellen müssen, dass sie durch Folgeerkrankungen wie Herz und Atembeschwerden und Arthrose meist zur Invalidität führt. Seither kann ich mich kaum auf irgendwas konzentrieren, habe eine wahnsinnige Todes- und Zukunftsangst und würde am liebsten sterben. Ich habe aber einen wunderbaren Freund und eine tolle Familie und es würde ihnen das Herz brechen. Ich weiß nicht mehr weiter. Ich bin im Examen und kann mich vor Angst und Schmerzen auf nichts konzentrieren. Ich möchte meinem Freund eine gute Frau sein, möchte Kinder, möchte mein Hobby (das Reiten) weiter ausüben...all das werde ich vielleicht bald (wann ist bald???) nicht mehr können. Ich werde nie belastbar sein! Durch ein schief stehendes Becken werde ich vermutlich auch keine Kinder bekommen können. Ich werde hier noch wahnsinnig. Dieser Dämon in meinem Körper erinnert mich jede Sekunde an die Krankheit. Ich kann nicht mehr.
In Psychotherapie möchte ich nicht, weil das meine Berufschancen gegen Null gehen lassen würde und ich auch das Theater mit der Krankenkasse scheue. Ich habe kein Vertrauen mehr in die Ärzte, bin verbittert und verängstigt...
Sorry, ich musste mir das einfach von der Seele schreiben. vielleicht hat jemand Trost oder weiß, wie ich neue Kraft schöpfen kann?
Es tut gut, das hier zu schreiben, auch wenn es keiner liest.
Liebe Grüße
Juliet

Forums-InsiderIn 464 Ruhrpöttchen W, 23

Grüß dich Juliet,
da sind bei mir noch ein paar Fragen offen, ich würde mich freuen, wenn du diese beantworten kannst:
Skoliose, Wirbelsäulenkrümmung, ok. Welche Form? Welche Krankhet, ganz konkret?
Welchen Beruf lernst du?
Wie sehr schränkt dich diese Angst ein? (Im Alltag, beim Examen etc...)

Sonst:
Deine Angst ist nachvollziehbar, aber "übertrieben"... wenn Angst übertrieben sein kann. Du bist mit dieser Angst auch ganz sicherlich nicht alleine.
Deine Angst behindert dich, was ich herauslesen kann, erheblich. Leidensdruck ist eine Indikation für professionelles Eingreifen. Wenn du dich vor einer Therapie zu sehr scheust, such im Telefonbuch oder im Netz nach Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen bei dir in der Nähe.
Dort bekommst du entweder die Hilfe, die du brauchst oder die Hilfe dazu, dass zu suchen, was du brauchst.

Liebe Grüße,
Charlot

sporadischer Gast 16 Dahlenburg

ich möchte dir auf alle fälle mut machen, weiter krankengymnastik zu machen und eventuell auch andere rückenübungen zu machen.
ich hatte selbst lange einen rundrücken, konnte kaum gerade sitzen - nach wenigen wochen rückenübungen fällt mir das alles sehr viel leichter zwinkernd..

frage doch nochmal beim arzt oder orthopäden, ob sie noch andere sachen empfehlen können oder ähnliches - viel erfolg!

neu an Bord! 4 Deutschland ,

Danke für eure lieben Antworten!
Im Moment tut es mir unheimlich gut, etwas von fremden, aussenstehenden zu hören, weil ich das Gefühl habe, mich in meiner Umgebung auf niemanden verlassen zu können.
Heute geht es mir wieder besonders dreckig. Ich hatte heute früh einen Arzttermin, und habe mir davon versprochen, diesem knacken in den Wirbeln (rausspringen) auf den Grund zu kommen und ein wenig mehr zu erfahren. Der Arzt war nicht bereit neue Röntgenbilder anzufertigen, ich hatte eigentlich mein Bilder mitbringen wollen, was aber nicht ging, weil der Arzt, der die hat, noch bis mitte des monats im Urlaub ist. Die bilder sind aber sowieso schon fast 2 Jahre alt. Ich hatte extra meinen Freund mitgenommen ins Sprechzimmer, damit ich nicht wieder irgendwas nicht traue anzusprechen. Aber es ging gar nix. Der Arzt hat mich unbesehen wieder rausgeschickt, ich solle mit den Röntgenbildern wiederkommen. Ich war so schnell wieder draussen, wir wussten gar nicht wie uns geschah. Nun sitze ich vorhin ganz normal vor dem Rechner als es wieder kracht, so als ob ca 3 Wirbel raus oder reingesprungen wären. Als ich dann vorhin aufgestanden bin habe ich gemerkt, dass mir der Rücken bei jedem Schritt brennt. Ich kann nicht mehr.
Ich sitze hier und heule, habe das Gefühl dass mir niemals jemand helfen wird und sollte doch die Examensarbeit schreiben. Ich schaffe es einfach nicht.
Charlot, du hattest Fragen gestellt. Die Diagnose hieß Thoraco-lumbale Skoliose mit erheblichem Rippenbuckel rechts, Rundrücken, Hohlkreuz. Den Krümmungsgrad hat mir keiner gesagt. Wie du merkst beeinträchtigt mich das körperlich und seelishc erheblich, zumal der Zeitdruck fürs Examen mit jedem vertanen Tag größer wird und ich keine Zeit habe, mich nach einer Selbsthilfegruppe (Ich habe hier in der Nähe noch nix davon gehört oder gelesen)umzusehen. Die Ärzte hier sind m.E. sehr unsensibel und unfreundlich, ich fühle mich in der Stadt sowieso nicht wohl, ich weiß einfach nicht mehr weiter...
Oh welchen Beruf ich lerne? Ich studiere auf Lehramt Gymnasium.
Danke nochmal, es tut gut sich alles von der Seele zu schreiben! traurig

Juliet

neu an Bord! 1 Wien W, 25

Hallo Juliet!

Leider hab ich erst jetzt deinen Beitrag ganz durch Zufall gefunden. Ich hoffe denoch, dass du meine Antwort bekommst, weil ich glaube, dass ich dir weiterhelfen kann:
Ich habe vor ca. 10 Jahren, damals war ich 15, erfahren, dass ich eine schwere Skoliose habe. Ich werde diesen Tag nie vergessen,. Der Arzt hat mich und meine Mutter zusammengeschrien, was uns einfällt und warum wir nicht früher zum Arzt gekommen sind, er hat sogar gemeint, dass ich ausschau, wie ein Kind im 2. Weltkrieg. Es versteht sich von selbst, dass das der letzte Besuch bei dem Arzt war, ich war total fertig und hab echt nicht mehr weiter gewusst.
Ich begab mich auf eine lange Arztsuche und wurde letztendlich ein Jahr später im AKH operiert.
Seitdem geht es mir gut, jedoch hab ich in den letzten Jahren so eine Angst vor den Kontrolluntersuchungen bekommen (hab immer gedacht, dass mit meinem implantierten Stab was nicht stimmt...), dass ich 7 Jahre nicht beim Arzt war, obwohl ich jedes Jahr hätte kommen sollen.
Vor einem Monat hab ich mich endlich überwunden und ich war so glücklich zu hören, dass alles in Ordnung ist. Mein Arzt war so nett zu mir und ich bin ihm noch immer so dankbar für alles, was er für mich getan hat.
Er hat sich einfach nur gefreut mich zu sehen, ohne Fragen zu stellen, weshalb ich schon so lang nicht bei ihm war.
Ich kann ihn dir echt nur weiterempfehlen!!!

Doz.Dr. Werner Lack (ist allerdings privat)

Alles Gute und ich hoffe, dass es dir bald besser geht!!!

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