Author |
Message |
Darleen
neu an Bord!
4
Steiermark W, 27
|
Tue, 18.Sep.07, 9:56 Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Ich habe in meine Partnerschaft eine Tochter mitgebracht, die nicht weiss, wer ihr richtiger "Papa" ist!
Der "Erzeuger" wollte erst nichts von Ihr wissen und dann als sie geboren war, wusste er noch immer nicht recht, ob er nun eine Familie haben oder sich noch ausleben wollte.
Durch diesen Mann lernte ich seinen Bruder kennen und obwohl wir es beide nicht wollten, entstand mehr als anfängliche Freundschaft.
Wir sind nun seit 8 Jahren ein Paar und haben (bald) 3 gemeinsame Kinder.
Es wird nun aber denke ich langsam Zeit, dass meine Tochter die Wahrheit erfährt, gerade weil es ja, wie man so schön sagt, in der Familie bleibt und wenn man so nette Verwante hat, braucht man keine Feinde mehr!!!
Ich zerbreche mir täglich den Kopf, wie ich es ihr sagen soll.... Einfacher wäre es ja, wenn wir zu dem KV kontakt ´hätten, aber der will von uns nix wissen...
Wahrscheinlich wäre es auch besser gewesen, sie mit diesen Fakten zu erziehen und nie meinen jetzigen LG als den Ihren Papa auszugeben...
Habe Angst dass ich Sie verliere oder dass sie jetzt schon (sie ist 8 Jahre alt) Ihren "anderen Papa" kennen lernen will....
Bin völlig verzweifelt, aber selbst schuld an dieser sch.... Lage....
Vielleicht kann mir jemand einen Rat geben, der selbst in so einer Situation steckt oder war....
Vielen Dank!!!
|
|
|
|
|
Werbung |
|
Citeva
Forums-InsiderIn
222
NÖ W, 24
|
Tue, 18.Sep.07, 11:02 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Hy Darleen!
Meine Tochter ist 5 Jahre alt, und ich hab sie nicht von meinen jetzigen Mann. Erklärt hab ich es ihr vor ca. 2 Jahren (viell. war sie noch zujung um zu begreifen aber scheinbar hat ihr meine Antwort gereicht und sie hats verstanden) weil sie ihrenErzeuger auf einen Foto sah mit mir und der Mensch zu den sie Papa sagt anders aussieht.
Solange sie nicht danach fragt, ist es ev. vielleicht besser ihr es nicht zusagen um unnötigen Stress und Probleme zu vermeiden.
Bzgl. Kennenlernen: Wenn meine Tochter mal das Bedürfnis hat, ihren Erzeuger kennen zulernen dann werd ich ihr sicherlich nicht im Wege stehen,letzlich ist es ihr Gutes Recht zu erfahren von wem sie ist.
|
_________________ Ich bin so wie ich |
|
|
|
Darleen
neu an Bord!
4
Steiermark W, 27
|
Tue, 18.Sep.07, 11:29 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Hallo Citeva!
Bzgl. Kennenlernen sehe ich es genau wie du, aber ich hoffe, dass sie diesen Wunsch nicht dann schon äußert, wenn ich es ihr erzähle...
Nur ich denke halt, warten ist nicht die richtige Lösung.... ´Wenn sie mal in der Pubertät sind, wird die Sache schon wieder schwierig...
Und von selbst fragen wird sie auch nicht... schwere Sache...
|
|
|
|
|
Citeva
Forums-InsiderIn
222
NÖ W, 24
|
Tue, 18.Sep.07, 11:40 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Und wenn dann wird sie vielleicht jetzt leichter damit umgehen können als in ein paar Jahren. Kinder vertragen die Wahrheit oft besser als man glaubt und als Erwachsene bzw. sehen die Dinge noch ganz anders.
Hast du Fotos wo du od. der Erzeuger drauf ist?? Wenn ja das du die Sache so ein bissi von hintenherum angehst und ihr Fotos zeigst u. a. auch halt die wo er drauf ist oder du mit ihm (so ähnlich wie bei mir halt).... wäre halt mal eine Möglichkeit....
|
_________________ Ich bin so wie ich |
|
|
|
Werbung |
|
vb3rzm
Forums-InsiderIn
347
wo? M, 43
|
Tue, 18.Sep.07, 11:58 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Hallo Darleen,
hast du dir auch schon Gedanken darüber gemacht wie du mit ihr darüber sprechen willst. Also tageszeit, anwesende Personen.
Ich nehme mal an sie ist in eurer Familie als Erstgeborene integriert und dementsprechend hat sie keinen "Nachteil" einen anderen leiblichen Vater zu haben als eure anderen drei Kinder. Mit acht wird sie schon voller Spannung auf das Geschwisterchen warten. Sie dürfte also auch schon soweit aufgeklärt sein, dass sie weiß dass es Mama und Papa braucht für ein Geschwisterchen.
Das ist wirklich eine sehr schwere Entscheidung, einerseits sollte es sie nicht von den Verwandten erfahren, zwischen Tür und Angel sozusagen und andererseits weiß man nicht was es bei ihr auslöst, da reagiert auch jedes Kind anders.
Wenn wir unseren Kindern für sie wichtiges zu sagen haben, machen wir das immer im Familienverbund. Alle um den Tisch oder legen uns ins Ehebett und machen es uns gemütlich. Achtjährige verstehen schon sehr viel (meine beiden Söhne sind 8j) und machen sich auch schon ziemlich kluge Gedanken. Ziemliche Persönlichkeiten, wenn auch noch Kinder, so doch ihre Position behauptend.
Hast du mit deinem Mann besprochen wie du es ihr sagen willst, in welcher Atmosphäre und wer aller dabei sein soll/kann. Was sagt er dazu?
Schwere Sache, aber ich glaube, wenn ihr es ihr sagt, dass die anderen Kinder es auch wissen sollten, für die Solidarität eurer Tochter. Was wenn die anderen es von den Verwandten erfahren und nur deine Tochter es weiß.
Ich denke es ist auch eine Möglichkeit das Zusammengehörigskeitsgefühl innerhalb eurer Familie gemeinsam zu bekräftigen. Ihre Emotionen sind sicher bei deinem Mann.
|
_________________ Das Gefühl des geliebt werdens ist ein Wiederhall der Liebe, die Du in DIR trägst. geronimos secret |
|
|
|
tanzendes_irrlicht
Moderatorin
2129
NRW W, 30
|
Tue, 18.Sep.07, 12:07 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Hallo Darleen,
es wird umso verletzender für Deine (Eure!) Tochter, wenn ihr es hinauszögert - sie wird sich "verarscht" vorkommen, wenn ihr sie belügt bzw dies eben verschweigt.
Vielleicht könnt ihr zu dritt ein Gespräch über das Baby beginnen und ihr behutsam sagen, dass ihr Papa zwar der Papa ist, aber damals nicht sie als das Baby in Deinem Bauch "gemacht" hat. Sagt ihr, dass auch der Papa das schade findet, aber dass er sie dennoch genauso lieb hat.
Kinder verstehen so viel mehr als wir Erwachsene manchmal denken - und es ist wichtig, Kindern Respekt gegenüber zu bringen, sie ernst zu nehmen!
Hab den Mut,
Irrlicht
|
_________________ Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M. |
|
|
|
Werbung |
|
sune
Forums-Gruftie
556
Duitsland W, 32
|
Tue, 18.Sep.07, 13:08 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
...ich würde es genau so machen, wie tanzendes_irrlicht es gesagt hat.
erstmal besprecht ihr es zu dritt und dann, vielleicht noch am abend desselben tages, oder am nächsten tag (am besten ihr nutzt dafür ein wochenende) besprecht ihr es nochmal mit allen kindern zusammen, vielleicht mit allen auf dem sofa oder so...
noch länger warten würde ich auf keinen fall. solche beispiele kenne ich aus dem freundeskreis. wenn sie es als teenager erfährt, dann wird eine welt für sie zusammen brechen. sie wird sich auch an immer mehr szenen erinnern, wenn ihr gesagt wurde, dass sie dieses oder jenes vom papa hat etc. (obwohl der onkel ja genetisch auch noch sehr nahe an ihr dran ist). ich denke, dass er ihr onkel ist, ist eher ein positiver faktor.
eine andere schwierigkeit wird dann noch sein, wie man in der öffentlichkeit weiter damit umgeht. wird sie weiterhin "papa" zu ihm sagen? im grunde sind ihre halbgschwister, ja auch ihre halbcousins/-cousinen...
|
_________________ Leb Dein Leben - und lass die andern reden. |
|
|
|
Darleen
neu an Bord!
4
Steiermark W, 27
|
Wed, 19.Sep.07, 5:54 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Tja, ich sag ja, dass es eine völlig verzwickte Lage ist... Aber ich denke gerade in der heutigen Zeit die Scheidungsrate sehr hoch liegt, gibt es sicher viele Familien, die in einer solchen Lage sind!
Vielleicht sieht man das alles zu eng .... schwer zu sagen....
Werde auf keinen Fall länger warten... umso länger umso schwieriger...
|
|
|
|
|
muchacho
Helferlein
88
Bundesland Salzburg M, 56
|
Wed, 19.Sep.07, 7:55 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Hallo, zusammen und liebe Darleen
Mir kommt es irgendwie verkrampft vor, wenn so eine Problemlösung "geplant" wird und darf aus meiner Erfahrung erzählen:
Wir hatten (haben *g*) einen "Selbstgemachten", dann einen Adoptivsohn, von der Geburtsklinik weg zu uns, dann kam noch ein "Eigenbau" dazu. Geburtsjahre 1973, 1976 und 1984.
1976 war also der Älteste gerade 3, für den war es ganz normal, dass plötzlich (nicht unvorbereitet natürlich) ein neues Baby da war.
Nun ja, 1983-84 wurde die Frau immer runder und runder, da kam es dann, dass der adoptierte spontan fragte: "Bin ich auch in Deinem Bauch gewesen?"
RUMMS, da war sie jetzt, die Situation, die wir "planen" wollten, aus heiterem Himmel ein Donnerschlag !
"Nein, du warst bei einer anderen Frau im Bauch" , mit Liebe und aufmerksamer Zärtlichkeit gesagt, war die genauso spontane Antwort.
Und er hat bis heute nie mit entschiedenem Interesse nach seiner genetischen Herunft gefragt. Schon irgendwann einmal nachgefragt, aber eben nie zu "forschen" begonnen.
So kann es laufen mit geplanten Aufklärungssitzungen *g*.
Es trifft nicht genau Deine Situation, ist mir klar, ich wollte es einfach so erzählen.
Liebe Grüsse,
m.
|
_________________ keep swinging ... |
|
|
|
sune
Forums-Gruftie
556
Duitsland W, 32
|
Wed, 19.Sep.07, 8:55 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
Quote: | Aber ich denke gerade in der heutigen Zeit die Scheidungsrate sehr hoch liegt, gibt es sicher viele Familien, die in einer solchen Lage sind! |
finde ich auch, da gibt es noch ganz andere familien. ihr scheint doch wirklich eine intakte familie zu sein. sie ist deine leibliche tochter und dein mann ist ihr onkel! das bleibt alles in der familie. ich denke sie wird das gut verstehen können und sich nicht plötzlich ausgegrenzt fühlen.
|
_________________ Leb Dein Leben - und lass die andern reden. |
|
|
|
Werbung |
|
Jasmin82
neu an Bord!
4
Berlin W, 25
|
Thu, 20.Sep.07, 16:03 Re: Wie und wann sage ich es meiner Tochter? |
|
hallo;)
ich sehe die situation aus sicht deiner tochter und rate dir, es ihr so früh wie möglich zu sagen. als ich 14 war erfuhr ich, dass der mann von dem ich dachte er sei mein vater, es gar nicht ist. und obwohl meine mutter schon mit beiden lange nicht mehr zusammen war hat es mich verletzt, warum sie es nicht einfach früher sagen konnte.
ich war nicht böse auf sie - ich war geschockt, aber nicht böse. sie hat mir erklärt, dass sie einfach wahnsinnige angst hatte es mir zu sagen und das kann ich sogar verstehen. trotzdem war ich enttäuscht, dass ich es erst dann erfahren habe und zwar nur, weil ich selbst was gemerkt/gehört habe. das schlimmste war, es war tatsächlich zwischen tür und angel - heute kann ich drüber lachen, wir standen nämlich tatsächlich im türrahmen;) also so sollte es dann doch nicht laufen. wenn möglich sollte dein mann dabei sein und auch gleich erkären, dass es für ihn keinen unterschied gibt. und er sie genauso lieb hat.
deshalb denke ich, der beste weg ist es, es ihr so bald wie möglich in ruhe zu erklären. und vor allem, immer wenn sie das bedürfnis hat mit dir zu reden, für sie da zu sein! meine mutter war nicht da, sie war so gelähmt vor angst und unbehagen, dass sie nicht in der lage war, mich aufzufangen. wir haben einmal kurz drüber geredet und ich habe gemerkt wie schwer es ihr fällt und deshalb habe ich es nicht mehr angesprochen, um IHR nicht weh zu tun.
um ein kennelernen würde ich mir vorerst keine gedanken machen, ich halte sie mit 8 für zu jung. und würde ihr das auch so sagen.
allerdings denke ich auch, dass du es später, wenn sie erwachsen ist, nicht verhindern solltest, falls sie es wirklich versuchen möchte. ich denke sie ist dann alt genug zu unterscheiden, wer "nur" leiblicher vater ist und wer emotional gesehen als vater immer für sie da war. ich war schon 14 als meine mutter ihren jetzigen freund kennenlernte und er ist mir 1000mal wichtiger als mein vater.
ich weiss was da für ängste auftreten, deiner tochter die wahrheit zu sagen.
wie gesagt, ich finde es besser man wächst mit der wahrheit auf und kann immer mal was fragen. auch wenn du mit ihrem leiblichen vater nicht mehr zusammen bist bzw nicht mal mehr kontakt hast - ich persönlich denke sie hat ein recht zu wissen, wo sie herkommt.
als sie es mir sagte: ich war am anfang geschockt, dann wütend und dann habe ich langsam verstanden. und dieses gefühl der wut war hauptsächlich da, weil sie es mir nicht früher gesagt hat und auch später nicht mal von allein gefragt hat, wie es mir mit dieser neuigkeit geht, wie ich mich fühle. ich denke als kind steckt man sowas wesentlich leichter weg, als mitten in der pubertät, wo man sowieso vieles in frage stellt, hast du ja selbst schon gesagt.
also, egal wieviel angst du davor hast, sag es ihr.
ich habe mich im ersten moment etwas zurückgezogen, aber das hat nichts daran geändert, dass ich meine mutter liebe und verstehe!
liebe grüße von jasmin
|
|
|
|
|
|
|