Angst, Arbeit nicht zu schaffen

sporadischer Gast 6 3300 Amstetten W, 39

Hilfe, ich habe mit Depressionen zu tun. Jetzt habe ich die Möglichkeit durch ein Jobangebot wieder für 30 Std. arbeiten zu gehen. Habe aber riesige Angst davor es nicht zu schaffen. Von der Firma weiß ich, dass es ziemlich stressig zu geht. Ich müsste von 8.30-19.oo arbeiten. Lebe in einer Partnerschaft und habe einen Sohn mit 9 Jahren.
Meine Angst es nicht zu schaffen und wieder tiefer in ein Loch zu fallen ist sehr groß. Ich nehme Antidepressiva und bin dadurch auch sehr oft müde. Zu hause habe ich die Möglichkeit der Müdigkeit nachzugeben. Was aber wenn ich in der Arbeit fast zusammenklappe. Mein Freund meint arbeiten zu gehen, würde mir wieder heraushelfen aus der Depression. Keine Ahnung, hab einfach riesen Bammel. Was soll ich nur tun?

Helferlein 37 Wien W, 28

Ich würde sagen einfach vorerst zu Arbeit gehen, ausprobieren und schaun wie es sich entwickelt.
Meistens sieht es schlimmer aus als es ist. Menschen neigen dazu übertriebenes Angstgefühl allen neuen Sachen gegenüber zu entwickeln, dahinter steckt einfach die Unsicherheit.
Warum meinst du, du schafst es nicht? Wegen dem frühem Aufstehen, wegen zu langen Arbeitzeiten (aber 30 std sind in der Woche nicht all zu viel), wegen neuen Kollegen oder dass du den Job nicht gutgenug machen kannst?
Was ist das für ein Job, wenn ich fragen darf?

Jeder Anfang ist schwer, wenn man lange Zeit arbeitslos war es ist urschwer sich wieder an neuen Rythmus zu gewöhnen, aber es geht. Die Angst und Unsicherheit lassen meistens schon nach einer kurzen Zeit nach.

sporadischer Gast 6 3300 Amstetten W, 39

Erstens hab ich schon lange nicht mehr gearbeitet. Dann hab ich Angst vor Panickattacken, wenn mir das ganze zuviel wird. Die hatte ich schon einmal in einem oder durch einen Job der mir zuviel wurde gehabt und es hat ewig lange gedauert, dass es mir wieder gut ging. Ich traute mich nicht mehr einkaufen gehen, unterm Auto fahren hatte ich das Gefühl ich habe einen Herzinfarkt (Schweißausbrüche; Herzrasen, Schwindel, das Gefühl ich werde jeden Moment ohnmächtig). Das alles hat sich bei mir so eingebrannt, dass ich einfach vor dem allen Angst habe. Ich muß neben den 30 Std. arbeiten noch zuhause einen Haushalt schaukeln (kochen, putzen, waschen, bügeln, habe einen Sohn mit 9 Jahren der auch versorgt werden will,) das kann einem schon oft unter Druck setzen. Vor allem habe ich es nie geschafft, wenn ich selber arbeiten gegangen bin auf mich zu schauen. Ich war für alle anderen da, habe alles zu Hause erledigt um keine schlechte Nachrede zu haben. Bis zu dem Zeitpunkt wo ich umgekippt bin.
Wie soll ich mich vorbereiten darauf??

Helferlein 36 Wien M, 44

Liebe Marli!

Das kann ich gut nachfühlen.

Darf ich dich fragen, ob du in letzter Zeit schwere Verletzungen, Kränkungen oder Niederlagen hinnehmen musstest?

Könnte ja sein...

Ich meine jedenfalls: wenn du dir die bewusst machen kannst, dann könntest du vielleicht für den Moment einmal sehr viel weniger von dir selbst fordern und auch zu anderen "Nein" sagen. Denn: wärst du nicht seelisch sondern körperlich verletzt, dann würdest du dich ja auch schonen.

lg Frankie

sporadischer Gast 6 3300 Amstetten W, 39

Hallo Franki!
Meine Verletzungen und Kränkungen kommen schon aus der Kindheit.
Ich war nie gut genug!
Allerdings habe ich auch ähnliches in einer Firma erlebt. Einige Damen wollten mich dort nicht haben. 3 Monate habe ich vieles ausgehalten, dann war ich psychisch schon so labil, bin dann auch gekündigt worden. Konnte nicht mehr schlafen, nichts essen. Habe diese Erfahrungen und die daraus mitgenommene kranke Psyche bis heute nicht richtig auskuriert. Habe einfach zu wenig Selbstwert. Das macht mir den bevorstehenden Wiedereinstieg in den neuen Job nicht gerade leicht. 27 Frauen warten dort auf mich, ich hoffe, ich bin stark genug mich dort meiner Haut zu wehren. Ich hab einfach riesige Angst vor diesem Neustart, und hoffe meine psychische Verfassung schlägt mir kein Schnippchen. Keine Panikattacken oder Angstzustände!
Lg Marli traurig

Helferlein 36 Wien M, 44

Du warst nie gut genug. Ja, das kenne ich auch.

Ich hoffe, dass meine Antwort jetzt gut genug ist... Smile

Weißt du, ich stelle mir jetzt kurz vor, dass du zur Arbeit gehst, dass dort die Dinge aber nicht unausgesprochen seelisch zwischen den Leuten ablaufen, sondern sichtbar, körperlich.

Dann gehst du also dort hin, und du hast eine offene, blutende Wunde: du bist nicht gut genug.

Und jede andere von deinen Kolleginnen hat auch uralte, offene, blutende Wunden: eine ist eine Last, eine ist hässlich, eine ist dumm, eine ist zu kindisch, eine ist zu langsam, eine ist böse, eine ist falsch, usw. usw...

Alle dort haben offene blutende Wunden. Wie du eben deine.

Und mit allem, was du tust, haust du dort irgendwem in seine offene, blutende Wunde. So sehr kannst du gar nicht aufpassen. Du gibst nur einer die Hand, die ist aber seit Jahrzehnten unverheilt gebrochen, die Frau schreit auf wie am Spieß und sie muss dir in deine Wunde hauen, damit du aufhörst.

So geht das den ganzen Tag zwischen allen Kolleginnen mit allen möglichen Wunden hin und her.

Das wird vermutlich nicht gut gehen.

Wie siehst du das?

lg Frankie

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hallo marli1!

Ich habe gerade positives zu berichten.
Vor so ziemlich genau 5 Wochen habe ich einen Ferien-Fulltime-Job angefangen.
Was ich wenige Tage vor Arbeitsbeginn nie gedacht hätte, funktioniert nun wirklich gut.
Ich habe einige Jahre nur geringfügige Jobs gemacht. War durch die Depression sehr müde, mußte also viel schlafen und hatte einen sehr ungesunden Tagesablauf. Das alles machte mich glauben, dass ich einer geregelten Arbeit gar nicht mehr nachkommen könnte. Dazu kamen noch Ängste, dass ich zu blöd bin meinen Job zu machen, dass ich nichts mehr kann, nichts richtig kann, Angst vor unangenehmen Kollegen und was man so alles denkt.

Das einzige was ich Dir raten kann, trotz der Ängste und Panikatacken den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Wenn es nicht gleich funktioniert, dann nicht gleich aufgeben! Ich hatte vorher auch andere Jobs probiert womit es mir nicht gut ging, aber es hat mich dann zu den derzeitigen Job geführt!!!
Alles Gute!

sporadischer Gast 6 3300 Amstetten W, 39

Danke an Frankie, natürlich hast du recht mit dem was du schreibst. So habe ich es noch nie betrachtet.
Danke an candle für die Motivation, ich weiß diesmal muss ich durchhalten. Ich kann es mir gar nicht leisten wieder Job zu wechseln. Mein Lebenslauf sieht ohnedies schon furchtbar aus. Ich hatte ja sogar Angst alle diese Jobs hineinzuschreiben. Dann kam der große Schock, als sie mir sagten, sollte sie sich für mich entscheiden brauchen sie den Auszug von der Sozialversicherung. Da steht natürlich jede Firma drinnen auch wenn`s nach dem Probemonat schon wieder vorbei war. Dann hab ich jetzt zum Schluß noch die Selbständigkeit ausprobiert mit Akupunktmassage, dass wissen die auch nicht. Sollte eine meiner Kolleginnen jemals einen Folder von mir gesehen haben und erzählen es in er Firma bin ich fällig, weil ich auch dass nicht erzählt habe. Embarassed

Ich hab riesen Lampenfieber!
Lg marli

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

Dann kam der große Schock, als sie mir sagten, sollte sie sich für mich entscheiden brauchen sie den Auszug von der Sozialversicherung

Hm, gut, wenn Sozialversicherungsbeiträge abzuführen sind, so brauchen die deine Sozialversicherungsnr. - und ich vermute mal, die dürfte ausreichen (ich weiß gar nicht mehr so genau, wie das bei mir war)...

und eine Möglichkeit ist dann vielleicht, dass du
- deinen Sozialversicherungsausweis vorlegst, aus dem keine Verläufe hervorgehen...
- oder vielleicht langt ja nur die Mitteilung deiner Sozialversicherungs-Nummer...
- oder von den Renteninformationen (die bei mir jährlich zugeschickt werden) die ersten Vorblätter auf denen die Sozialversicherungs-Nummer auch drauf steht (und den Verlauf an sich legst du nicht vor)...

Brauchen die den Verlauf wirklich... und für was... mach' dich da vielleicht mal schlau...

sporadischer Gast 6 3300 Amstetten W, 39

Die Firma braucht das um den Gehalt zu berechnen. In diesem Auszug der Sozialversicherung stehen alle Arbeitgeber drauf und leider auch Beginn und Austritt aus den Betrieben. Ich habe das vorher auch noch nie herzeigen müssen, darum habe ich auch bei meinem Lebenslauf geschummelt leider leider.

Lg marli

[nicht mehr wegzudenken] 1582 Lummerland W, 39

Hallo!

Ich frage mich nur, ob es der Chef zu sehen bekommt. Es gibt doch an sich einer Personalabteilung wo dann alles getrennt behandelt wird, oder ist das bei Dir nicht so?

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

Die Firma braucht das um den Gehalt zu berechnen

Finde ich nach wie vor sehr seltsam, denn für die Gehaltsberechnung (welches lt. Vertrag vereinbart/tariflich/etc. fixiert ist), braucht man an sich nicht die Vorverläufe... und die abzuführenden Sozialabgaben ermitteln sich anhand best. %-Sätze...

Versuch' vielleicht wirklich zu vermeiden, dass du den Verlauf vorlegen musst... und kläre vorher ab, WAS GENAU die wissen müssen, dass du das anhand anderer Unterlagen nachweisen kannst...

denn:

Quote:

darum habe ich auch bei meinem Lebenslauf geschummelt leider leider

Schummelein im Lebenslauf können dir Probleme bereiten, wenn das augenfällig wird... iss nicht gesagt, dass die einen Abgleich vornehmen, aber vielleicht ist der Personalverantwortlichen dein verfasster Lebenslauf noch im Hinterkopf... daher wirklich: Suche besser eine Möglichkeit die von der Firma benötigten Daten anhand unverfänglicher Unterlagen nachzuweisen... dass der bisherige Verlauf benötigt wird, ist mir bisher jedenfalls neu (aber vielleicht irre ich ...).

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

Forums-InsiderIn 285 Wien W, 31

@sternemeer: bei mir war das bis jetzt auch immer so, dass die den Auszug wollten wegen Berechnung der Vordienstzeiten. Sonst könnt ma ja sagen, ich hab 10 Jahre Berufserfahrung und in Wirklichkeit warens nur drei oder so und das wirkt sich dann auf die Gehaltseinstufung aus...

neu an Bord! 1 Köln W, 37

Hallo Zusammen,

habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich mich von den Beiträgen von Euch sehr angesprochen gefühlt habe.

Ich habe letztes Jahr meinen Job verloren, weil eine Abteilung geschlossen wurde und dann einen neuen angefangen, nach 3 Monaten habe ich die Kündigung vorgelegt bekommen, weil der neue Arbeitgeber mit meiner Arbeitsleistung nicht zufrieden war. Danach bin ich komplett zusammen gebrochen.

War dann drei Monate in einer psychosomatischen Klinik und da wurde natürlich meine ganze Lebensgeschichte, die nicht gerade die Tollste ist aufgewühlt und dann würde ich entlassen, indem man mir gesagt hat meine Ängste kämen aus der Kindheit. Naja, dass stimmt sicherlich, aber leider hat mir die Tatsache nicht sonderlich geholfen.

Ich war nach dem Aufenthalt noch 3 Monate krankgeschrieben und musste mich arbeitslos melden. Habe dann eine Weiterbildung beantragt und diese auch mit bestandener Abschlußprüfung hinter mich gebracht. Da hatte ich keinerlei Probleme.

Nur mit meinen Bewerbungen: Ich hätte wirklich Jobs haben können, aber ich hatte so große Angst, dass ich alles abgelehnt habe. Vor vier Wochen habe ich trotz dieser Angst einen Arbeitsvertrag unterschrieben. Und morgen ist der große Tag: Ich fange meinen neuen Job an und sterbe gleichzeitig vor Angst. Ich habe seit 3 Tagen nicht geschlafen und kann morgens gar nicht aufstehen. Das ist wie verhext. Habe eben eine Verabredung abgesagt, weil ich mich nicht in der Lage gefühlt habe irgendetwas zu unternehmen.

Ich verstehe das nicht. Ich versuche die ganze Zeit dagegen anzugehen, aber es klappt einfach nicht. Dabei habe ich jahrelang gearbeitet und ich hatte auch schon mal Jobs die nicht so toll waren. Trotzdem hatte ich nie Angst. Jetzt denke ich, dass ich das eh nicht schaffen werde und habe panische Angst vor den Leuten da. Ich habe in der Nacht Alpträume und würde am liebsten gar nicht hingehen.

Mein Therapeut behauptet ich müsste dadurch und mich meiner Angst stellen. Naja, der ist gut. Ich kann manchmal gar nichts tun und bin wie gelähmt und ich verstehe dann auch nichts mehr. Ich bin wirklich total verzweifelt und weiß gar nicht, wie ich den Tag morgen überleben soll.

Übrigens habe ich auch meinen Lebenslauf gefälscht. Aber die Personalabteilung hat keine Einsicht in die Zahlungen, die bei der Rentenanstalt eingegangen sind. Das fällt unter den Datenschutz. Die brauchen den Solzialversicherungsausweis und die Nummer um diese Daten in den Computer einzugeben, damit der Rentenversicherungsbeitrag abgeführt werden kann. Einsicht in die Konten der Rentenanstalt haben die Leute da nicht. Das ginge ja nun auch wirklich zu weit.

Schöne Grüß
Iris

sporadischer Gast 6 3300 Amstetten W, 39

Hallo Zusammen !
Aslo mir geht es genau so wie dir, kann nicht gut schlafen, wache schweißgebadet auf. Kann tagsüber an nichts anderes denken. Die Angst, bzw. das Unterbewußtsein spielt einem einen Streich. Warum diese dämliche Angst vor der Arbeit so überwiegt ich weiß es nicht. Man sollte sich denken es ist ja eh nur ein Job. Leider habe ich in meiner Berufslaufbahn schon so viele negative Erfahrungen gemacht und die sind dann eben so wie jetzt wieder präsent.
Die Filialleiterin hat gesagt sie verlange von jedem diesen Sozialversicherungsnachweis eben wegen der Vordienstzeiten um den Gehalt dann richtig zu berechnen.Sie schickt das dann weiter in die Zentrale nach Wien, aber vorher hat sie das gute Stück Papier in der Hand und sie kennt bereits meinen schon abgegebenen Lebenslauf. Vielleicht auch das keiner zuviel Jahre angibt. Bei meinem Selbstbewußtsein Embarassed

mache ich eher das Gegenteil. Ich schäme mich teilweise für meinen Werdegang, für meine dazwischen Arbeitslosigkeit. Kann dann leider auch die Dinge nicht schön reden, weil ich es nicht so empfinde. Obwohl ich ein wirklich ehrlicher Mensch bin, habe ich den Lebenlauf eben nicht ehrlich gestaltet und dass bereitet mir Kopfzerbrechen. Man steht dann ja als Lügnerin da und das Vertrauen ist dann von vornherein nicht so groß. Das stört mich daran am meisten.

Lg marli Confused

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