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Post Mon, 17.Sep.07, 16:26      Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo @all!

ich lese schon eine ganze Weile mit und werde einfach immer verwirrter. Ich lese von echten und unechten Erinnerungen und weiß nicht mehr ein noch aus.

Kurz zu mir: Bei mir wurde vor einigen Jahren eine schizoide PS diagnostiziert. Ich mache SVV und leide sehr darunter. Was mich dabei immer wieder erschreckt, ist, dass sich die meisten SVVler wohl an den Armen schneiden, verätzen, usw. Ich tue das im G*n*t*lbereich, an den Oberschenkeln und den Br*st*en. Seitdem ich versuche, mich vom SVV zu befreien auch an den Unterschenkeln (keine gute Taktik, ich weiß). Ich kann über MB nicht viel sagen. Ich träume seltsames Zeug, kann die Träume nach dem Aufwachen fast anfassen und schneiden (die Träume, nicht mich). Ich fühle mitten am Tag Berührungen, die nicht stattfinden, habe das, was man Flashbacks nennt.

Nun schwanke ich immer zwischen der Annahme, früher schlimme Dinge erlebt zu haben und dem Gedanken, dass ich mir alles nur einrede, um mein SVV vor mir selbst zu rechtfertigen. Ich halte mich allgemein für sehr unentschlossen, traue mir selber nicht über den Weg. Die Flashbacks, naja, ich bin ein sehr sprunghafter Typ, springe zwischen Gedanken hin und her, kann 20 Sachen gleichzeitig tun, aber nichts richtig und schon gar nichts fertig. Und dabei frage ich mich, ob das nur an der schizoiden PS liegt oder ob es auf mehr hinweist.

Nun will ich von Euch keine Diagnosen bekommen, sondern würde gern fragen, wie ihr Erinnerungen von Vorstellungen unterscheiden könnt? Eine Freundin erzählte mir mal, dass es sich bei ihr unterschiedlich anfühlt. Ich bekomme es nicht zu fassen. Woher soll ich wissen, was die Wahrheit ist? Woher kennt Ihr eure Wahrheit?

Viele Grüße,
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plutarch
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Post Sat, 22.Sep.07, 8:40      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Gute Frage! Ich weiß es nicht. Das geht schon fast ins philosophische und spirituelle.

Ein guter Leitfaden ist es, sich an die Fakten zu halten. Also, bekannt ist, dass sich Erinnerungen mit der Zeit mehr oder weniger verfälschen können. Fakt ist, dass wir träumen und phantasieren. Fakt ist, dass wir uns mehr oder weniger leicht ängstigen können. Wie sich nun Erinnerungen an Träume oder Phantasien von Erinnerung an real Erlebten unterscheidet?? Das wüßte ich auch gerne. Ich denke es ist nicht viel. Es liegt wohl an der Art, wie wir es abspeichern. Wenn man sich lange mit seinen Träumen und Phantasien oder auch Ängsten beschäftigt, dann wird die Unterscheidung in der Erinnung wohl eher schwer.

Was meinst Du?

p.s. Wenn man Abkürzungen verwendet, dann sollte man sie beim ersten Gebrauch auch einmal ausschreiben.
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Troja
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Post Sat, 22.Sep.07, 11:14      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo heart aligned,

wäre es nicht treffender zwischen Erinnerungen und Phantasien zu unterscheiden? Wobei nicht vergessen werden darf, dass auch Erinnerungen, die auf realen Tatsachen beruhen, nicht neutral und objektiv erinnert werden, sondern immer "bearbeitet" sind.

heart aligned wrote:
Nun schwanke ich immer zwischen der Annahme, früher schlimme Dinge erlebt zu haben und dem Gedanken, dass ich mir alles nur einrede, um mein SVV vor mir selbst zu rechtfertigen.

heart aligned, was wäre anders für dich, wenn du sicher wüßtest, dass dein SVV nicht auf schlimme Dinge, die du erlebt hast, zurückgeführt werden kann? Könntest du dann damit aufhören? Wozu brauchst du eine zusätzliche Rechtfertigung, neben deiner Diagnose?

Ich verstehe schon, dass du ein Bedürfnis hast, die Ursachen für deine Störung zu kennen. Leider lassen sich die Ursachen sehr oft nicht eindeutig feststellen. Tatsache ist jedoch, dass du erheblich leidest. Du zeigst SVV, hast Flashbacks und Alpträume etc. Unabhängig davon, was dies nun genau verursacht hat, ist es doch dein Ziel davon wegzukommen, sodass es dir besser geht und du dein Leben selbstbestimmt leben kannst.

Ich weiß nicht, ob du Therapie machst und wenn ja, welche Therapieform. Deine Erinnerungen und deine Phantasien haben eine Bedeutung, zeigen etwas von dir, sind aus einem bestimmten Grund so und nicht anders. Ja, auch deine Phantasien (oder unechten Erinnerungen) haben eine Funktion und drücken etwas aus.

Was in deiner Vergangenheit passiert ist, ob du dich an Details erinnerst oder nicht, kannst du heute nicht mehr ändern. Was du jedoch ändern kannst, ist dein innerer Umgang damit. Die Art wie du reagierst, die Gefühle die auftreten, die Mechanismen, die du einsetzt, um deine Angst im Zaum zu halten. Das ist kein leichtes Unterfangen, das geht nicht einfach über eine willentliche Entscheidung. Das weißt du alles vermutlich selbst, da sage ich dir nichts Neues. Mögliche Ursachen können zwar eine Erklärung liefern, aber den Prozess der Verarbeitung mußt du trotzdem durchlaufen. Zu diesem Prozess gehört es auch zu akzeptieren, dass du "die Wahrheit", was passiert ist, was die genauen Ursachen sind, nie genau kennen wirst.

Machst du Therapie? Hast du mit deinem Therapeuten schon über dieses Thema echte/unechte Erinnerungen gesprochen?


Lieben Gruß
Troja
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Post Sun, 23.Sep.07, 11:53      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo plutarch und Troja,

vielen Dank für Eure Antworten.

Hmm, die Philospohie hat mir bisher wenig weitergeholfen. Woran ich zur Zeit hänge, ist die (eher soziologische) Idee vom Kostruktivismus. Also im Wesentlichen geht es darum, dass nichts existiert oder, in abgeschwächter Form, nichts relevant ist, das nicht von irgendjemandem wahrgenommen wird. Das funktioniert auf individueller Ebene vielleicht sogar besser als auf gesellschaftlicher nach dem Motto: Das, was ich nicht wahrnehme (muss nicht bewusst sein), ist für mich irrelevant. Wichtig ist dabei auch die eigene Bewertung des Wahrgenommenen, denke ich zumindest. Und genau liegt der Schwachpunkt.

Spirituell? Ich habe, wenn überhaupt, den Eindruck, dass eine Erinnerung sich nur als Erinnerung zu erkennen gibt in dem Moment, in dem sie auftritt. Jeder weitere Gedanke, jedes Gefühl, jeder Versuch einer Sinngebung führt vom Ursprungszustand weg (und verkompliziert in meinem Falle alles). plutarch, ich stimmte Dir zu, dass die Beschäftigung mit der Erinnerung die Unterscheidung zum Traum/Wunschvorstellung sehr schwierig macht. Im übrigen kann ich mir auch vorstellen, eine ganz tolle Kindheit gehabt zu haben, nur eben nicht so gehaltvoll.

Andererseits bleibt einem ja nichts anderes, als sich mit dem, was man im Kopf hat auseinanderzusetzen. Ich kann ja nicht einfach aufhören, über etwas nachzudenken (zumindest nicht so einfach)

Mit der Faktenforschung wird es wohl sehr schwierig werden. Ich kenne zwei der Orte aus meinen Flashbacks auch von Fotos. Ein Hinweis, aber als Beweis taugt das nicht. Ansonsten habe ich in der Familie nur noch Kontakt zu meiner Schwester, die viel jünger ist als ich. Ich habe schon überlegt den Kontakt zu einer sehr guten Freundin von damals wieder aufzunehmen. Dafür müsste ich mir aber sicherer sein.

Wegen der Abkürzung werde ich zukünftig aufpassen. Danke für den Hinweis.

Troja, ich weiß, dass Du recht hast. Und ich müsste in der Lage sein, meine Probleme anzugehen, ohne deren Ursachen genau zu kennen. Allerdings lebe ich seit 10 Jahren im ewig gleich Trott, jeden Tag in dem Bewusstsein, dass es so nicht weitergehen kann. Ein Zustand, der mich irgendwann zerreißen wird. Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht, um grundlegende Beziehungsfähigkeiten aufzubauen. Seitdem kann ich ganz gut kommunizieren. Aktuell bin ich bei einem Psychiater in Behandlung, der leider kein Therapeut ist. Der weiß nichts von meinen Mutmaßungen und ich kann es ihm auch nicht sagen. Ich fürchte allerdings, dass er seinerseits mutmaßt, weil ich beim letzten Gespräch, an der "falschen" (aus therapeutischer Sicht wohl richtigen) Stelle extrem zusammengezuckt bin und dann schnell über das Zucken hinweg gesprochen habe. Aktuell bekomme ich es nicht hin, mir einen Therapeuten zu suchen, wüsste auch nicht, was das Ziel einer solchen Therapie sein sollte, weil ich sehr durcheinander bin. Was ich wohl wirklich bräuchte, wäre eine Art Spiegel, da sich meine Gedanken immer nur im Kreis zu drehen scheinen. Das Schreiben hilft schon. Ich habe mich gestern zum ersten Mal seit ...ich weiß nicht, wie lange... nicht geschnitte o.ä. Ich konnte zwar ab nachmittags an nichts anderes mehr denken, aber ein kleiner Erfolg.

Liebe Grüße
heart aligned
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carö
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Post Sun, 23.Sep.07, 12:45      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

hallo heart aligned,

Quote:
Aktuell bekomme ich es nicht hin, mir einen Therapeuten zu suchen, wüsste auch nicht, was das Ziel einer solchen Therapie sein sollte, weil ich sehr durcheinander bin. Was ich wohl wirklich bräuchte, wäre eine Art Spiegel, da sich meine Gedanken immer nur im Kreis zu drehen scheinen.


eine therapie könnte dir ein guter spiegel sein und helfen, das sich im kreis drehen zu unterbrechen.

Quote:
Das Schreiben hilft schon.
das ist gut... das ist ein guter anfang.

Quote:
Ich fürchte allerdings, dass er seinerseits mutmaßt, weil ich beim letzten Gespräch, an der "falschen" (aus therapeutischer Sicht wohl richtigen) Stelle extrem zusammengezuckt bin und dann schnell über das Zucken hinweg gesprochen habe.


genau an solchen stellen würde dir ein geeigneter ansprechpartner/therapeut mehr raum bieten können, um in einem geschützen rahmen über deine gefühle und mutmaßungen zu sprechen und über das, was du denkst, dass er oder andere mutmaßen. oft lässt sich so der knoten ganz gut entwirren.

ansonsten kann ich mich trojas beitrag anschliessen. mir hat bei all meinen fast schon zwanghaften nachdenken darüber, was "wirklich" passiert sein könnte nicht geholfen, mich mit meinen gefühlen im hier und jetzt ernst zu nehmen. denn, was rein historisch betrachtet tatsächlich passiert ist, kann man nur noch selten rekonstruieren.

mir hat sehr geholfen anzuerkennen, dass meine phantasien ebenfalls zu mir gehören... und meine schwierigkeiten/symptome sich nicht auflösen, wenn ich sicher um die historischen begebenheiten weiss.
konkrete erinnerungen können wiederkommen, man kann es aber nicht erzwingen. manche dinge werden für immer im dunklen bleiben und ich musste lernen, mit der ungewissheit / dem zweifel zu leben. für mich geht es in der therapie darum zu schauen, wie ich mit mir besser zurecht komme und nicht darum zu wissen, was wirklich war. natürlich möchte ich manchmal unbedingt gewissheit haben, weil ich in solchen momenten der illusion aufsitze, dann könnte ich mich aus ängsten und abhängigkeiten endlich endgültig lösen, oder dann hätte ich eine tiefe berechtigung für mein leiden an mir selbst. aber letztlich bindet man sich damit an die eine vermeintliche ursache seiner schwierigkeiten, bleibt in der vergangenheit hängen.. dabei geht es um das leben heute. aber das ist dir ohnehin klar, denke ich.

mir fing es an besser zu gehen, als mir klarer wurde, dass der zweifel und die ungewissheit zu(m) (meine) leben dazugehört. und damit bin ich auch noch nicht fertig. ja manchmal ist es unerträglich.. es ist schmerzhaft keine kontrolle zu haben, weder über die vergangenheit, noch über die erinnerungen darüber, und auch nicht über die zukunft...

mir kommt so der gedanke, dass (für mich!) diese frage nach der gewissheit, die mich manchmal quält, ein tiefer wunsch danach ist, die kontrolle über mein leben und meine historie wiederzuerlangen und damit ein ausweg auch der hilflosigkeit von damals und der gefühlten hilflosigkeit von heute wäre... aber letztlich - eine illusion. ich glaube, die kontrolle über mein leben liegt nicht in DER gewissheit und DER endgültigen wahrheit... wird mir immer klarer...

so - jetzt bin ich abgeschweift, wollte gar nicht so viel von mir schreiben. vielleicht kannst du ja etwas damit anfangen.

ich wünsch dir alles gute! hab geduld mit dir!

LG

_________________
Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.
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Post Sun, 23.Sep.07, 16:07      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo heart aligned,

ich denke auch, dass dich eine Therapie gut unterstützen könnte und sehe das mit dem Spiegeln in der Therapie so wie es carö beschreibt. Ich würde dir nach deiner VT jetzt eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie empfehlen.

Im Thread von jennyfer schreibst du
heart aligned wrote:
Das Tagebuch ist eine sehr gute Idee, zumal ich mich und meine Gedanken dann vielleicht auch chronologisch sortieren kann. Ich werde das in Angriff nehmen. Ich hatte das schon vor einiger Zeit mit meinen Träumen gemacht, also die Träume aufgeschrieben, dann aber wieder damit aufgehört, weil ich viel Angst davor bekam, wirklich hinzusehen und die Träume zu verstehen.

Das ist ein weiterer Grund für mich, dir Therapie ans Herz zu legen. Du verletzt dich bereits selbst. Wenn du alleine deinen Erinnerungen und Träumen nachgehst, besteht die große Gefahr, dass du Angst bekommst und dich noch mehr verletzt und/oder deine Flashbacks schlimmer werden. Bei der Verarbeitung deiner Erinnerungen, Träume und Phantasien könnte dich ein Therapeut richtig gut unterstützen und mit dir gemeinsam dafür sorgen, dass du dir nicht zu viel zumutest.

Paß gut auf dich auf
Troja
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plutarch
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Post Sun, 23.Sep.07, 23:15      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich finde die Beiträge sehr anregend und anspruchsvoll. Ich will sie mir noch einmal gründlicher durchlesen.

Im Moment nur ein Kommentar. Was bleibt Dir anderes als Dich mit Deinen Gedanken in Deinem Kopf auseinanderzusetzen? Dich mt der Realität, mit Menschen, Nachbarn, Freunden, Kommilitonen, Dingen etc . pp. auseinanderzusetzen ?

Es sind schon Leute verrückt geworden, weil sie alles verstehen wollten. Es ist sicher nicht verkehrt in sich hineinzuhorchen. Aber draußen spielt das Leben. Ist nur so ein Gedanke. (Was denkst Du Dir bei diesem Satz wieder? Ich lass den Satz trotzdem stehen)
--
Ich will mich selbst korrigieren und mich etwas anders ausdrücken. Ich kenne auch diesen Hang zur Gewissheit. Wenn man ihm nachgeht, dann erfüllt man die Funktion der Phantasien. Sich nicht verantwortungsvoll mit der Realität auseinanderzusetzen und vor irgend etwas davon zulaufen oder oder. Gehe ein Schritt vor Deiner Fantasie und befasse Dich mit konkreten Dingen und Ursachen, nicht mit den vagen Dingen! Wovon hält Dich Deine Grübelei ab und wem oder welchem Zweck könnte das dienen, und vor allem werde konkret dabei!
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Post Tue, 09.Oct.07, 9:52      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure lieben Antworten. Die letzten beiden Wochen waren der Hass, wollte auch schon eher antworten, konnte mich dann aber immer nicht aufraffen.

Wenn ich wüsste, das alles nur Phantasie wäre, könnte ich mir selbst erlauben, alles einfach wegzuschieben. Ich denke, das ist der wichtigste Grund, warum ich nach dieser Gewissheit suche. Ich habe den Eindruck, ein großes, schwarzes Loch in meinem Kopf zu haben, das mich von innen her auffrisst. Auch traue ich mich nicht, mit irgendjemandem darüber zu reden. Wenn mir nicht geglaubt wird, kann ich nichts dagegen sagen, weil ich selbst so voller Zweifel bin.

Allerdings habe ich inzwischen eingesehen, dass es für mich wirklich mehr darum geht, dass ich heute mit mir nicht zurecht komme. Ich bringe mich immer wieder selbst zum Stolpern und wenn ich da liege, denke ich, dass es ja von vornherein klar war und ich es eh nicht besser verdient habe. Dabei geht es um ganz einfache Dinge im Studium, die andere Leute - wenn auch unter Schmerzen - aber dennoch hinbekommen.

Kontrolle ist mit Sicherheit ein wichtiger Punkt dabei, wenn ich es mir so überlege. Ich habe den Eindruck, nichts fertig zu bekommen. Die Vergangenheit ist sozusagen schon fertig und da kann ich nichts mehr falsch machen.

Wovon mich die Grübelei abhält? Von allem. Soziale Kontakte: Ich ziehe mich immer mehr von Freunden zurück. Ich bin in der letzten Woche (wieder mal) völlig überrascht gewesen, als ich Hilfe von zwei Freunden bekommen habe. Jetzt habe ich mir wieder vorgenommen, Kontakte mehr zu pflegen. Ich weiß aber, dass ich wieder an den Punkt kommen werde, wo mir das alles zu viel wird. Von Studium/Arbeit: ich habe permanent den Eindruck, mich übernommen zu haben. Zu viele Ansprüche, falsches Studium, falscher Job, aber nette Kollegen und Kommilitonen. Keine Ahnung, was ich alternativ machen könnte. Familie: jeder Kontakt ein Qual. Eine Beziehung: der Gedanke ist soweit weg.

Wegen Therapie: ich überlege, eine selbst bezahlte mit dem Psychiater zu machen. Der ist zwar kein Therapeut, aber der erste, mit dem ich reden kann. Die Erfahrung, dass ich nicht zu jemandem gehen brauche, mit dem ich nicht reden kann, habe ich auch schon gemacht. Da bringt die beste Ausbildung nichts.

Sorry, dass ich so unreflektiert alles hier reinschmeiße. Ich will ja hier keine Therapie machen. Bin nur immer noch so durcheinander.

Liebe Grüße
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plutarch
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Post Thu, 11.Oct.07, 22:26      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo Heart,

Du bist auf einem guten Weg der Reflektion. Weißt Du, wenn ich Deine Probleme so lese, dann denke ich, Du beschreibst meine eigenen Gedanken, die mir das Leben und Denken so schwer gemacht hatten? Das klappt vielleicht auch deshalb, weil Du nicht konkret wirst. Auch ich scheue mich davor, sie, diese Gedanken, zu äußern, weil ich denke, dass Sie mich schon genug ängstigen und mir noch mehr schaden würden, wenn ich Sie formuliere. Ob das so ist, sei mal beiseite gestellt.

Wenn ich Deine Beiträge erfühle, dann merke ich, dass da noch was ganz großes und schwerwiegendes Unangetastetes darunterliegt, was Du nicht aussprechen willst oder kannst.

Es ist mir leichter geworden, als ich losgelassen habe, ich das Schreckliche als möglich erachtet habe und mit der Hypothese nach außen gegangen bin. Das ist das Schwerste/Mutigste, was ich seit Jahren getan habe. Ich habe die Hypothese solange an Fakten unter äußerst unangenehmer Mithilfe von Insidern geprüft, bis ich einsehen mußte und einsehen konnte, dass ich eine Schreckensphantasie überbewertet und fälschlicherweise für möglich gehalten hatte. Die Gründe dafür sind mir immer noch unklar, vielleicht ist es einfach ein Bug/Denkfehler gewesen. Aber weißt Du was, die Gründe sind mir gleichgültig geworden. Ich fühle mich einfach erleichtert. Das ist aber keine rein positive Erleichterung, sondern eine mit dem bitteren Beigeschmack der Beliebigkeit. Gelernt habe ich daraus, möglichst gut auf mein Denken und Handeln zu achten, bzw. wieder zu achten.

Auch für mich war jeder Kontakt mit der Familie eine Qual. Auch ich wollte einen Therapeuten selbst bezahlen, weil mir meine angstmachenden Phantasien viel zu peinlich waren und ich sie keinem Beliebigen anvertrauen wollte. Dann wurde ich von Pontius zu Pilatus geschickt, und es war jedes Mal eine Qual, diese unangenehmen Fragen zu beantworten und ich redete mit Leuten darüber zu denen ich kein Vertrauen hatte. Bis jetzt habe ich es nicht bereut, und ich hoffe es bleibt dabei. Ich entwickelte eine Gleichgültigkeit gegenüber dem angstmachenden und nicht loslassenden Gedanken. Mittlerweile ist es mir klar geworden, dass es sich um eine Art Zwangsgedanken handeln könnte, der einen nicht loslässt und der sich selbst verstärkt. Eine Diagnose, die ich erst nicht wahrhaben wollte, weil mir der Abstand fehlte. Aber wenn Dich das nicht losläßt, dann würde Dir eine Behandlung mit Hinblick auf solch eine Störung auch gut helfen können. Ich denke ohnehin, dass viele sogenannten psychischen Störungen gemeinsam auftreten, einander bedingen und verstärken.

Zur Philosophie: Wahrhaft ist nur das was wahrgenommen werden kann ist eher auf sowas wie Metaphysik gemünzt. Also Paralleluniversen, Götterwelten oder eine Matrix können zwar existieren sind aber nicht wahr, solange wir sie nicht wahrnehmen. Alleine durch Ignoranz etwas Vorhandenes zu eliminieren funktioniert meines Erachtens nicht. Eine Mahnung wird sich durch Ignoranz nicht auflösen, oder?

Aber ein anderer Ansatz fasziniert mich mehr. Es ist die alte griechischen Ideenlehre. Wahrhaft ist nicht das, was wir sehen oder schmecken.. , sondern einzig Wahr sind unsere Ideen, unsere Phantasien. Das was wir als Realität sehen und erleben sind allein die Schatten dieser Ideen, aber an und für sich bedeutungslos im Vergleich zu den Ideen.

Also SVV, selbstverletzendes Verhalten, ist natürlich schädlich und schändlich. Du schändest Dich selbst. Würdest Du sagen, es kann einen Zusammenhang zwischen diesem Verhalten und Deiner Familie geben? Willst Du mit Deinem Verhalten etwas mitteilen? Bei mir wars so, auch wenn es nicht funktioniert hat. Ich glaube, Du solltest schnell brechen zwischen Dir und Deiner Familie, bzw. Ihnen und vor allem Dir klar machen, dass Du das tust, was GUT für DICH ist.

Ich hoffe mein Beitrag hilft Dir.

plutarch


knuddel
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Post Sat, 20.Oct.07, 17:54      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

ich war inzwischen wieder beim Psychiater. Er meinte, er könne sich vorstellen, beides auszuprobieren, es als reine Phanasien anzusehen und als echt. Ich würde dann merken, welche der beiden Methoden hilft. Irgendwie denke ich, dass er recht hat.

Zur Zeit habe ich mehr Angst davor, dass es wahr sein könnte. Vor einigen Tagen erzählte meine Cousine aus heiterem Himmel eine Geschichte aus einem gemeinsamen Familienurlaub, wo ich mich sehr seltsam verhalten hätte. Da muss ich 12 oder 13 gewesen sein. Zuerst hatten wir viel Spaß. Wir waren eines Abends beim Vermieter des Ferienhauses und auf dem Rückweg haben wir uns an einer Wasserquelle gegenseitig mit Wasser bespritzt. Sowas haben wir öfters gemacht. Kein Wasserhahn, Teich oder Brunnen war vor uns sicher, von Gartenschläuchen ganz zu schweigen. Smile Dann sind wir ins Ferienhaus zurückgegangen und dann war ich den Rest der Nacht verschwunden. Sie fragte mich, was ich in der Nacht gemacht habe. Ich sagte, ich könne mich nicht erinnern, aber ich kann es in großen Teilen. (Das kann ich hier nicht schreiben.) Die Geschichte endet damit, dass ich mir morgens um 6 Uhr den Sonnenaufgang über einem Wasserfall gesehen habe und dann zurück ins Ferienhaus gegangen bin. Alle haben mitbekommen, dass ich nicht aus meinem Zimmer gekommen sondern durch die Eingangstüre. Niemand hat gefragt und ich habe nichts erzählt. Über beides wundere ich mich so sehr, dass es mich immer zweifeln lässt, ob ich mir das nicht nur einrede. Aber das Gespräch mit meiner Cousine war wie ein Schlag ins Gesicht. Ich weiß sicher, dass ich ihr oder jemand anderem das niemals erzählt habe.

Ich habe bisher mit noch niemandem geredet, außer mit dem Psychiater. Er meint, es wäre ein erster Schritt, jemanden einzuweihen. Ich habe es bei meiner besten Freundin versucht und bin gescheitert. Im Nachhinein fürchte ich, dass das Schreiben im Forum für mich ein Art Zwischenlösung war. Auch von der Selbstverletzung weiß niemand. Ich bin noch nie erwischt worden und möchte es auch niemandem erzählen. Ich will es nicht erklären müssen, weil ich es mir selbst nicht erklären kann. Ich habe eh immer den Eindruck, dass ich meinen Freunden nur in den Ohren liege. Inwiefern die Selbstverletzung mit meiner Familie zusammenhängt, kann ich nicht genau sagen. Naja, mein Vater war schon immer sehr von oben herab, ist er immer noch. Und ich gehe mit mir irgendwie auch so um, nicht nur bei der Selbstverletzung. Ich gehe mit mir selbst in einer Art Befehlston um. Und ich halte das für notwendig, weil ich sonst gar nichts mehr aus meinem Leben machen würde. Selbst, mit Freunden wegzugehen, muss ich mir befehlen und ich halte das oft auch für anstrengend und kann es gefühlsmäßig kaum von Arbeit trennen.


Und ja, du hast mir sehr geholfen mit Deinem Beitrag. Vielen Dank.

Viele Grüße
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Post Sat, 20.Oct.07, 17:56      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Noch was zu Matrix und Mahnungen: Das Problem der Matrix ist, dass sie für mich wahr ist, solange ich in ihr lebe und keine Ahnung davon habe, dass es eine Scheinwelt ist. Ich hatte als Teenager oftmals Anfälle von "Alles nicht wahr." Ich habe mir vorgestellt, dass ich auf einem anderen Planeten lebe und das Leben hier nur das ist, was ich dort träume. Diese Vorstellungen sind weniger geworden. Dennoch komme ich aus dem Konstruiertsein meines subjektiven Ichs nicht raus. Ich halte z.B. die Mahnung zunächst für ein sinnloses Stück Papier, das erst Bedeutung bekommt, wenn Menschen dem Papier einen Sinn geben. Das heißt, die Mahnung kann hinfällig werden, wenn sowohl die Person, die mahnt als auch die, die angemahnt wird, die Mahnung vergessen oder für hinfällig erklären. Das hat bei mir mal mit einem Ticket wegen zu-schnell-fahren funktioniert. Aber nur einmal. Wink Ich habe mich nicht gemeldet, das Ordnungsamt sich auch nicht und irgendwann war die Forderung verjährt. Viele Dinge unterliegen also gemeinsamen Konstruktionen, da wir ja in einer sozialen Gemeinschaft leben. Die Ideenlehre von Platon finde ich großartig. Im Grunde besagt sie nicht viel anderes als die Konstruiertheit. Ich schaue mit meinen Phanasien und Ideen in die Welt, ob ich dabei die Realität sehen kann oder nur ihre Schatten, kann ich nie mit Bestimmtheit wissen. Es kommt immer auf die persönliche Sinngebung an.

Viele Grüße
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Nagetier
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Post Mon, 22.Oct.07, 16:03      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen

Ich habe vor zwei Wochen genau diesen Punkt mit meiner Psychiaterin besprochen. Ich bin mir häufig sehr unsicher ob es nun wahr oder falsch ist. Ich weis nicht, was für ein Setting ihr habt. Ich spreche das Thema einfach an wens mir passt. Dabei versinke ich geradezu in meinen Erinnerungen und sehe die in mir aufkommenden Bilder. Da ich sehr distanziert davon bin, kann ich relativ gut beobachten.
Mir ist aufgefallen, dass die wirklichen Erinnerungen immer gleich bleiben und die "Lückenfüllerinnerungen" sich verändern können.
So sehe ich z.B. die bereit gelegten blau-weiss gestreifften Kissen immer gleich, jedoch ist da auf einmal ein Wandschrank oder auch mal keiner.
Das habe ich meiner Psychiaterin gesagt und sie wollte eigentlich nur wissen, ob und an was sie die Lückenfüllung bemerken würde. Ich habe ihr mitgeteilt, dass unsicher werde, sobald so entwas geschieht und dann soll sie Fragen, ob es sich ändert. Ich hoffe das geht so.

Es liegt in der Natur der Sache, dass ich all meine Erinnerung möglichst schönrede, verharmlose oder gar so verdrehe, dass sie gut sind. Ich werde auch dabei bleiben - in der Therapiesitzung jedoch, lasse ich das aber und bitte auch meine Therapeutin, nichts schön zu reden (würd sie auch nicht tun). Fürs Leben jedoch brauch ich diese Verharmlosung oder in Fragestellung damit ich normal denken kann. Das gibt auch eine Art Kontrolle.

Damit schleicht sich aber ein Fehler ein. Da ich ein grosser Teil der Erinnerung verleugne, verleugne ich auch ein Teil meiner damaligen Gefühle. Und da dieses Muster nur aufrecht gehalten werden kann, wenn es ständig angewendet wird, werden auch die derzeitgen wahren Gefühle verleugnet, verdreht, verharmlost. Bei lückenhafter Anwendung merke ich sehr schnell, wie es mich übermannt und lande damit in Depersonalisation. Sozusagen als Notanker wird kurzzeitig mein Ich aufgelöst.

Vielleicht tönt das alles ein bisschen zu abstrakt. Aber es ist für mich selbstverständich - es ist automatisch. Es beschränkt sich nicht nur auf Gefühle, sonder auch auf den Geschmacks- und Geruchssinn.

Ich hoffe, dass ich in der Therapie lerne, nicht immer zu verleugnen und mit der Wahrheit zu leben. Noch weis ich nicht wie genau das gehen soll.

Was ich sagen will, ja, man spürt was Wahr ist und was nicht. In irgendeiner Art und Weise. Gerne würde ich mir natürlich meine Erinnerungen von einer aussenstehenden Person bestätigen oder dementieren lassen, nur solch ein Mensch gibt es nicht.

Alles Liebe
Nagetier
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Post Mon, 22.Oct.07, 20:51      WAHR-nehmen Reply with quoteBack to top

Hallo Heart,

ich finde Deine Weltanschauung toll. Und das mit dem Ticket ist wohl eine konstruktivistische Meisterleistung. Als Gläubiger wäre ich über solche Schuldner allerdings nicht glücklich.

Shocked

Bin ich also nicht der einzige, der sich solch anscheinend abstruse Gedanken über Matrix und "will ich nicht wahr haben" macht.

freude

Nagetier, ich glaube nicht, dass man -immer - weiß, was Phantasie und was Wahrheit ist. Ich würde es so formulieren: Es ist normal zu wissen, was wahr ist und was Einbildung ist. Es ist dagegen extrem ungewöhnlich, aber nicht unmöglich, es nicht zu wissen. Wenn Du es weißt, dann, weil Dein Gehirn die Erinnerung mit irgendeiner Form von Marker versehen hat, die sie als echt markiert, also zum Beispiel die von Dir genannte Unveränderlichkeit. Sei froh drüber, dass Du es hast. Unerträglich, wenn man es nicht hätte?!

Vielleicht steckt im Wort -wahrnehmen- schon ein wenig Lösung. Dort steckt "nehmen" drinnen, also eine ganz subjektive Aktivität. Ich kann selbst entscheiden, ob ich etwas nehme, oder nicht. Welche Eindrücke ich für wahr nehme unterliegt meiner Beurteilung. Ich kann und will! allerdings weder an das eine Extrem (alles ist selbstkonstruiert), noch an das andere Extrem(die Realität ist unabänderlich festgeschrieben) glauben.
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Post Wed, 31.Oct.07, 12:16      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

Hallo Nagetier, hallo plutarch,

die gleichbleibenden Erinnerungen sind wahrscheinlich ein guter Ansatzpunkt. Irgendwie hoffe ich immer noch, dass es eine gefühlsmäßige "Wahrheit" gibt, die mir sagt, was ich glauben darf und was nicht. Ich kann darüber auch nicht mehr richtig nachdenken. Ich kann mir zur Zeit selbst dabei zusehen, wie ich nach und nach verrückt sehe. Ich habe keine Lust mehr auf das, was die anderen Leben nennen, rausgehen, lesen, was auch immer. Ich will nur noch meine Ruhe und die Wand ansehen. Natürlich gehe ich noch raus, aber nur weil es meiner eigenen Vorstellung von Normalität entspricht.

Ich habe mich entschlossen, den Kontakt zum Vater abzubrechen. Ich weiß nur noch nicht wie ich es machen soll. Den Kontakt einfach einschlafen zu lassen funktioniert nicht. Je seltener ich mich melde, desto häufiger ruft er an oder steht urplötzlich vor meiner Tür. Also werde ich mein Herz in die Hand nehmen müssen und ihn darauf ansprechen.

Dank Euch allen für Eure Anregungen zum Erinnerungsthema. Smile

Viele Grüße
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Post Wed, 14.Nov.07, 22:01      Re: Wie erfühlt Ihr echte/unechte Erinnerungen? Reply with quoteBack to top

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,516929,00.html

Kurze Zusammenfassung:

Es geht um False Memory, also falsche/unechte Erinnerungen.
Die moderne Neurologie kann bestimmten gedanklichen Vorgängen Erregungszustände zuordnen. In dem Bericht wird einerseits gezeigt, wie leicht man sich von seinem Gedächtnis täuschen lassen kann. Und andererseits wird gezeigt, dass, obwohl sich subjektiv die Wahrnehmungen einer echten und einer unechten(false) Erinnerung kaum unterscheiden lassen, sie ganz klar abgrenzbare Erregungsmuster im Gehirn aufweisen. Die echte Erinnerung ist in den Schläfenregion zu finden. Die unechte/phantasierte Erinnerung im Stirnbereich.

Also theoretisch müsstest Du mit einem Magnetresonanzscan herauskriegen können, ob Dich Deine Erinnerung täuscht, oder ob sie echt ist. Fragt sich nur, wer Dir das bezahlt. Billiger ist es natürlich Deiner Intuition zu folgen. Wenns Dich wirklich interessiert, versuch doch mal Kontakt mit der Forschungsgruppe aufzunehmen.

Very Happy
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