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Aspipitt
Forums-InsiderIn
210
NRW M, 48
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Sun, 16.Sep.07, 17:18 Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichkeit? |
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Hier gab es schon den Thread: Warum gibt es so viele Singles?
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=31451
Das ist sicher ein neues Phänomen.
Das andere Phänomen: Die viele unverheirateten (jungen) Paare.
Vielfach wird heute (sogar) erst eine Familie gegründet (ein Kind in die Welt gesetzt) und dann erst über eine mögliche Heirat nachgedacht.
Sind heutige Paare alle "schlauer" und wissen um die Vergänglichkeit der Liebe?
Ist Unverbindlichkeit die neue Ikone der Jetztzeit?
Ist es oftmals nur eines der beiden Partner, der die "höhere Verbindlichkeit" der Ehe nicht möchte? Wobei ja heutzutage Eheverträge nichts Ehrenrühriges mehr sind.
Und natürlich berührt dieses Thema auch die vielen Scheidungen, deren Ursache ziemlich oft NICHT ein anderer Partner ist, sondern irgendein anderer Beweggrund. Auch bei einer Scheidung will (zumindest ein Partner) nicht mehr verheiratet sein.
Insofern könnte mein Thread auch lauten:
Warum will jemand nicht (mehr?) verheiratet sein?
Aber der Titel erschien mir zu kompliziert.
Meistens sind es übrigens Frauen, die
a) die Heirat wollen, und (später)
b) die Scheidung wollen.
Eigenartig, nicht wahr?
Fröhlicher Gedankenaustausch
Aspipitt
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Last edited by Aspipitt on Sun, 16.Sep.07, 19:23; edited 2 times in total |
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Pik Dame
Helferlein
47
Welt W, 24
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Sun, 16.Sep.07, 17:39 Re: Warum heiraten viele Paare nicht? |
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Ich finde Heiraten ehrlich gesagt überflüssig.
Wenn man sich scheiden lassen will, gibt es nur Ärger und Probleme.
Ich denke man kann sich auch ohne Ehevertrag genauso lieben und zusammenleben wie mit
Ich bin bisher eigentlich eher mehr Männern begegnet, die heiraten und Kindern haben wollen und die Frauen (mich eingeschlossen) eher vorsichtig sind.
Ich denke, gerade weil es heutzutage leichter möglich ist als früher, gibt es auch sehr viel mehr Trennungen und dessen sind sich die Leute bewusst, heiraten deshalb auch nicht mehr so einfach.
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Sun, 16.Sep.07, 17:46 Re: Warum heiraten viele Paare nicht? |
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Moin!
Also - mein Lebensgefährte und ich sind nicht in der Kirche - insofern bedeuten uns kirchliche Rituale wie Taufe, Konfirmation, Heirat, kirchlicher Gedenkgottensdienst usw. nichts. Irgendwie finde ich es auch albern, mir ein Zeugnis dafür ausstellen zu lassen, dass ich eine ernsthafte Beziehung mit meinem Lebensgefährten habe. Und einen Ring zu tragen als äusserlichen Beweis, dass ich vergeben bin. Zur Erinnerung, weil ich es ja sonst vergessen könnte
Bis auf das fehlende Zeugnis und die Ringlosigkeit führen wir aber eine Beziehung, die dem Begriff Ehe wohl gleich kommt: Lieben uns, sind schon lange zusammen, wohnen unter einem Dach, haben gemeinsame Anschaffungen gemacht, haben Zukunftspläne, wollen miteinander alt werden.
Lg, Nachtvogel
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Sun, 16.Sep.07, 17:47 Re: Warum heiraten viele Paare nicht? |
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Hallo Aspipitt,
diese Frage finde ich schon alleine deshalb spannend, weil in unserer (Ex-) Beziehung ich das war, die nicht einen Trauschein haben mußte, um zu wissen, daß wir "zusammengehören".
Meinem Exmann hingegen war die "richtige" Reihenfolge sehr wichtig .. aus gesellschaftlichen Gründen. In unser beider Familien gab es, wenn auch unterschiedlich, eine Scheinmoral, die es einzuhalten galt.
Für mich hingegen gab es das Vertrauen in unsere Beziehung und damals in unsere noch nicht vorhandene Familie.
Ich sah Ehepaare, wie sie liebevoll mit ihren Kindern umgingen ... dabei sah ich uns ...
Ich sah alte Ehepaare(?) wie sie mit weißen Haaren, Falten im Gesicht, nett zurechtgemacht, händehaltend spazieren gingen ... ich sah uns dabei.
Heute weiß ich zwar, daß ich geblendet von der Vorstellung, eine Familie zu haben, in der es Liebe, Vertrauen und Halt gab, war und mir gar nichts anderes vorstellen wollte - trotzdem finde ich es traurig bis unmöglich, wenn eine Partnerschaft irgendwann nur noch aus einem Zwang besteht, der sich offiziell Ehe nennt.
Wie ich mir eine Partnerschaft vorstelle, ist ein anderes Thema .. hier ging es mir nur um die Institution Ehe.
Liebe Grüße,
Annemarie
Anm.: Apsipitt, weil es in diesem Thema eingentlich nicht um Liebeskummer/Trennungen geht, es auch sonst kein "Problemthema" (also kein Thema für Psychotherapie) behandelt sondern Du Dir einfach Gedankenaustausch darüber wünscht, habe ich es hierher in den Bereich "Plauderecke/Persönliches" verschoben. Ich hoffe, es ist auch für Dich okay
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_________________ Liebe ist das Fundament des Lebens
Last edited by Annemarie on Sun, 16.Sep.07, 18:56; edited 1 time in total |
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sune
Forums-Gruftie
556
Duitsland W, 32
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Sun, 16.Sep.07, 18:50 Re: Warum heiraten viele Paare nicht? |
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zum thema "ehe" direkt mag ich mich jetzt grade gar nicht äußern.
was ich aber schön finde, ist, wenn man sagen kann "mein mann", "meine frau". das muss ja nichts mit einem ehering zu tun haben. in spanien kann man das über den freund/die freundin sagen, wenn man eine feste beziehung hat (egal, ob man 17 oder 83 ist).
ich habe mir auch angewöhnt "frau" oder "mann" zu sagen, wenn ich über die partner von freunden rede. "lebensgefährte" klingt so amtlich und lieblos. "freund" ist ab einem gewissen alter, bzw. ab einer gewissen anzahl an beziehungsjahren, so empfinde ich es, albern und unangemessen.
seit ich mal ein halbes jahr in spanien gelebt habe, sage ich das. allerdings werde ich sehr oft korrigiert ("aber die sind doch gar nicht verheiratet"...). ich würde es schön finden, wenn es in den deutschen sprachgebrauch eingehen würde.
:)rosanne
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_________________ Leb Dein Leben - und lass die andern reden. |
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Avantgarden
Helferlein
113
Österreich W, 26
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Sun, 16.Sep.07, 21:53 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichke |
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Vielleicht spielt auch folgendes eine Rolle: eine Ehe ist mit einigen Versprechen und Verpflichtungen verbunden, denen sich viele nicht gewachsen fühlen - das einerseits, aber auch die Probleme, die auftreten können in einer Beziehung sind in einer Ehe vielleicht noch gravierender, weil man eben sozusagen angebunden ist... eine Beziehung ohne Eheversprechen hingegen gibt einem das Gefühl, letztendlich doch frei zu sein, sich die Sache notfalls jederzeit wieder anders überlegen zu können und dann mehr oder weniger ohne Probleme gehen zu können. Und keiner weiß was in einem, zwei, keine Ahnung wie vielen Jahren sein wird, und diese Ungewissheit lässt eben viele davor zurückscheuen, eine Ehe mit allem was dazugehört einzugehen.
Ich finde, eine Ehe ist letztendlich durch nichts wirklich zu ersetzen, sie ist sozusagen das nächste Level
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_________________ 'Das ist nur deine Phantasie' rief ich, 'die macht dich noch mal verrückt'
Da hat sich meine Freundin nach einem Stein gebückt. |
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Annemarie
Moderatorin
1682
Oberösterreich W, 45
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Sun, 16.Sep.07, 22:30 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichke |
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Hallo Avantgarden!
Avantgarden wrote: | aber auch die Probleme, die auftreten können in einer Beziehung sind in einer Ehe vielleicht noch gravierender, weil man eben sozusagen angebunden ist... eine Beziehung ohne Eheversprechen hingegen gibt einem das Gefühl, letztendlich doch frei zu sein, |
Das ist genau das, was ich ganz anders sehe. Wir Menschen sind immer frei und können jeden Augenblick neu entscheiden, was wir tun oder lassen; unsere Werte können und werden sich meistens innerhalb unseres Lebens mehr oder weniger verschieben; die Gegebenheiten verändern sich; wie verändern uns; ... Das kann auch die "Urkunde" von Standesamt und Kirche nicht verhindern.
Viel mehr sehe ich bei so einer Sichtweise, daß die Ehe auswegslos bindend wirkt, die Gefahr, daß so manche Ehepartner dadurch keine Veranlassung mehr sehen, an der Beziehung zu arbeiten. Beziehung, wirklich gelebt, ist auch eine Lebensaufgabe .. schön und schwierig zugleich.
Diese Arbeit alleine entscheidet über Bestehen oder Zerbrechen der Partnerschaft ... so Formalitäten können höchstens dafür sorgen, daß noch mehr zerbricht ... so meine Meinung
Hmm ... wobei ich immer mehr zur Überzeugung komme, daß diese schwierige Beziehungsarbeit gar nicht so schwierig sein müßte, wenn man an der eigenen Fähigkeit arbeitet, sich selbst und seineN Liebsten als Ganzes zu respektieren. Sprich: Auf Grenzen achten ... und besser loslassen, als festtackern
Nun mal erst liebe Grüße,
Annemarie
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_________________ Liebe ist das Fundament des Lebens |
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paris
Helferlein
92
München W, 30
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Sun, 16.Sep.07, 22:42 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichkeit? |
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Hallo ihr,
vielleicht hat es auch mit der feministischen Bewegung zu tun. Als emanzipierte Frau verdient man sein Geld selber und ist nicht mehr auf einen unterstützenden Ehemann angewiesen. Das hat sicher viel dazu beigetragen, das Frauen freier sind und nicht mehr heiraten müssen. Die Ehe ist ja schließlich auch eine Wirtschaftsgemeinschaft.
Die Institution Ehe ist für mich ein Überbleibsel christlicher Wertvorstellungen.
Für mich ist am Heiraten eigentlich nur eine Sache reizvoll: man kann mal ein schönes Brautkleid tragen.
lg
paris
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Maverick74
Forums-InsiderIn
195
Heidelberg M, 31
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Mon, 17.Sep.07, 0:33 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichke |
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Ich finde heiraten schon sinnvoll. Auch weil es dann eben nicht möglich ist, einfach mal so "tschüss" zu sagen, wenn einem irgend was nicht paßt. Etwas Verbindlichkeit in der heutigen Zeit kann nicht schaden. Gerade, wenn auch Kinder im Spiel sind.
Die Hochzeit selbst würde ich allerdings ohne großes Brimborium gestalten. Standesamtlich heiraten und dann 'ne Party auf der Wiese machen - das muß reichen. Wenn ich mir die typischen Dorfhochzeiten, die ich in meiner Jugend erlebt habe, angucke, verlaufen die alle nach dem gleichen langweiligen Schema X: Christliche Trauung in schwarz-weiß, vor der Kirche spielt der Musikverein (die Braut darf ne Runde dirigieren), Schlemmerei mit allen ungeliebten Verwandten, "lustige" Spielchen... und danach ist man u. U. um den Wert eines Kleinwagens ärmer...
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Nachtvogel
Forums-Gruftie
517
Ex-Norddeutsche:) W, 30
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Mon, 17.Sep.07, 9:21 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichke |
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Quote: | Ich finde heiraten schon sinnvoll. Auch weil es dann eben nicht möglich ist, einfach mal so "tschüss" zu sagen, wenn einem irgend was nicht paßt. |
Doch, das kann man. Man sucht sich einfach eine neue Wohnung, lebt getrennt, hat schon einen neuen Freund/Geliebten und erledigt nebenbei (was natürlich Zeit in Anspruch nimmt) den Papierkram. Heutzutage fürchtet keiner mehr die Verdammung durch einen Gott und die Gesellschaft, was früher Druckmittel gewesen sind.
Früher fanden viele Zweckheiraten statt und der Zwang war notwendig, damit niemand Reissaus nahm. Die Leute waren auch weniger gebildet und weniger mündig, sondern haben halt geglaubt, was Kirche, staatliche Vertreter, die Gesellschaft usw. ihnen verklickert haben. Vielleicht waren sie wegen der fehlenden Mündigkeit auch auf so einen Rahmen angewiesen.
Ich denke auch, dass es damals Frauen geschützt hat, weil sie halt selbst nicht gearbeitet haben, sondern Hausfrauen waren. Wäre der Ernährer einfach so abgehauen, hätten sie sich begraben lassen können.
Heutzutage sind die Leute nicht nur unabhängig voneinander (eigenständige Arbeit), sondern auch gebildeter und haben ihre eigenen Vorstellungen darüber, wie sie ihr Leben leben möchten. Sie hinterfragen auch mehr, denken selbstständig.
Mir persönlich ist es gleich, ob Leute nun heiraten oder nicht. Für viele ist Heirat auch eine Art Tradition, ein grosses Fest und hat etwas Romantisches an sich. Ich denke allerdings nicht, dass eine Ehe eine Beziehung "sicherer" macht.
LG, Nachtvogel
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julie81
sporadischer Gast
8
Bayern W, 25
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Mon, 17.Sep.07, 13:57 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichke |
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In meinem Bekanntenkreis ist es meistens so, dass Frauen zusammenziehen und heiraten wollen, ihre Partner aber nicht bzw. erst wenn ein Kind geplant/unterwegs ist. Ein Kollege meines Mannes hat sehr abwertend über die Ehe geredet und als seine Freundin schwanger wurde, wurde plötzlich auch geheiratet...Das kann man vermeiden, wenn man "freiwillig" einen Schritt weiter geht, bevor Kinder geplant sind. Sonst fragt sich doch das ganze Umfeld, ob die Ehe nur wegen der Schwangerschaft geschlossen wurde.
Viele lehnen eine Heirat wegen der möglichen Scheidung und der damit verbundenen Kosten ab. Das Argument finde ich nicht besonders gut. Eine Scheidung ist auch nicht viel teurer als eine Trennung bei einem kinderlosen nichtverheirateten Paar. Was kommen denn da schon für Zusatzkosten auf einen zu? Und will man, wenn eine langjährige Beziehung zerbricht, wirklich vor Gericht darüber streiten, wer jetzt den Fernseher bekommt und wer das Sofa? Eine Ehe ist in meinen Augen nur eine Variante des Zusammenwohnens.
Ich persönlich bin nicht gläubig und habe vor zwei Jahren geheiratet, weil es für mich einfach, wie hier schon jemand gepostet hat, ein Level höher zum Zusammenwohnen ist. Es ist auch schöner, "mein Mann" als "mein Freund" zu sagen, habe ich mir schon sehr oft gedacht.
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sune
Forums-Gruftie
556
Duitsland W, 32
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Mon, 17.Sep.07, 14:20 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichkeit? |
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julie schrieb:
Quote: | Sonst fragt sich doch das ganze Umfeld, ob die Ehe nur wegen der Schwangerschaft geschlossen wurde. |
..die ehe wurde nur wegen der schwangerschaft geschlossen.
steuerliche vorteile etc.
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_________________ Leb Dein Leben - und lass die andern reden. |
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kalika
Forums-InsiderIn
309
NRW W, 30
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Mon, 17.Sep.07, 14:45 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichkeit? |
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Ich muß ein wenig schmunzeln... heute sind die Frauen unabhängiger, als früher. Der Satz stimmt. Trotzdem ist es für Frauen noch heute von Vorteil, wenn sie verheiratet sind. Sobald das Thema Baby und Kind aufkommt, haben Frauen den bekannten Karriereknick, d.h. Verdienstausfall, schlechtere Berufseinstiegschancen, weniger Rente. Eine Heirat schützt die Frau davor, daß sie nach einer Babypause nur Nachteile hat. Sie wird nach einigen Ehejahren an der Rente des Mannes z.B. beteiligt und sie erhält (sollte sie noch am Kinder aufziehen sein) einen kleinen Zuschuß vom Exmann. Als Single mit Kind steht Frau ansonsten vor Hartz IV mit dem Kindesunterhalt vom Mann oder kann sich zwischen Arbeit und Kindeserziehung aufreiben.
Klar, wir verhungern heute nicht mehr, wenn der Mann sich von uns Frauen trennt, aber sobald Nachwuchs mit im Spiel ist, sind meist die Frauen im Nachteil.
Durch viele Regelungen und Entwicklungen wurde vom Staat an die Singlegesellschaft schon einiges angepaßt, aber doch noch nicht alles, weshalb eine Ehe sinnvoll wäre.
Übrigens habe ich über einige Kolleginnen mitbekommen, daß ein Ehevertrag ein absolutes MUSS ist. Die Trennungszeit verläuft häufig nicht so harmonisch, wie viele Paare heute denken. Schließlich sollte das vorhandene Vermögen nicht beim Anwalt landen, sondern bei den Beteiligten - und das baldmöglichst und nicht nach jahrelangen, zermürbenden Prozessen (ich kenne z.B. einen Fall, wo der Exmann sein Vermögen 'versteckt' hält und die Frau ihn und die Kinder durchhalten muß).
Abgesehen von der praktischen Seite denke ich, daß man sich mit einem Ehegelübde das langfristige Vertrauen ausspricht. Man überlegt sich nochmals, will ich mit dieser Person den Rest meines Lebens verbringen? Paßt das? Wenn man sich unsicher ist, dann sollte man natürlich nicht heiraten. Aber andererseits möchte ich persönlich nicht mit einem Mann zusammen sein, der dieser Beziehung keine Chance gibt und nicht den Rest seines Lebens mit mir verbringen möchte (vom jetzigen Gefühl aus). Daß sich Gefühle ändern können, das ist ja ausreichend bekannt. Es geht darum, daß man nach entsprechender Prüfungszeit sagt, daß man sich langfristig binden möchte. Das ist auch ein: Ich sage Ja zu Dir.
Und dann gibt es da noch eine Statistik, die einen Zusammenhang herstellt zwischen Größe der Heirat und Ehedauer/Erfolgsaussichten. Je größer die Hochzeit, desto besser hält die Ehe (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Da frage ich mich natürlich, ob man nicht richtig feiern sollte - wenn man schon heiraten will...natürlich den finanziellen Umständen entsprechend? Groß muß ja nicht immer teuer sein.
Vermutlich ändert sich durch die Heirat nichts im Gefühlsleben zwischen den Ehepartnern, denn einen Beziehung hat man schon vorher geführt. Aber man gibt der Beziehung eine gewisse Ernsthaftigkeit und Langfristigkeit. Vermutlich auch dadurch eine gefühlte Sicherheit? Was sagen die Verheirateten dazu? Ich bin Single und kann nur das wiedergeben, was ich bei anderen sehe und beobachte.
Was beobachte ich noch? Paare wollen eine Beziehung offiziell machen, d.h. sie stehen dann wohl auch mehr zueinander?
Männer müssen durch die neuen Gesetze nicht mehr heiraten, um ein 'Recht' auf das Kind zu haben. Von einer Freundin weiß ich, daß man trotzdem noch immer mehr Papierkram hat, damit der Vater z.B. das Kind vom Hort abholen kann (sie haben deshalb kurz vor der Niederkúnft geheiratet).
Es gibt viel Pro und Kontra...
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julie81
sporadischer Gast
8
Bayern W, 25
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Mon, 17.Sep.07, 16:08 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichke |
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kalika wrote: |
Vermutlich ändert sich durch die Heirat nichts im Gefühlsleben zwischen den Ehepartnern, denn einen Beziehung hat man schon vorher geführt. Aber man gibt der Beziehung eine gewisse Ernsthaftigkeit und Langfristigkeit. Vermutlich auch dadurch eine gefühlte Sicherheit? Was sagen die Verheirateten dazu? |
Wir haben beide erlebt, dass unsere Beziehung nach der Heirat noch intensiver und inniger wurde. Man fühlt sich als eine Familie, auch weil wir jetzt beide denselben Nachnamen tragen und uns die Eheringe immer wieder daran erinnern, welchen Status unsere Beziehung nun hat. Und dann wären da noch die konservativ erzogenen Verwandten (Omas, Opas, Tanten) meines Mannes, die mich nach der Heirat als Teil ihrer Familie angenommen haben und mich seitdem als eigene Enkeltochter behandeln. Sowas schweißt mich und meinen Mann auch sehr zusammen, auch wenn man eigentlich sagt dass es einem egal ist was Andere denken...
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fra
Helferlein
130
Österreich M, 23
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Mon, 17.Sep.07, 20:57 Re: Viele Paare heiraten nicht, Angst vor Verbindlichke |
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kalika wrote: | Und dann gibt es da noch eine Statistik, die einen Zusammenhang herstellt zwischen Größe der Heirat und Ehedauer/Erfolgsaussichten. Je größer die Hochzeit, desto besser hält die Ehe (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Da frage ich mich natürlich, ob man nicht richtig feiern sollte - wenn man schon heiraten will...natürlich den finanziellen Umständen entsprechend? Groß muß ja nicht immer teuer sein. |
Vergiss aber nicht, dass nicht wenige der sehr großen Hochzeiten von den Eltern des Ehepaares finanziert werden, die bei einer möglichen Scheidung dann erst recht Druck machen. Der Druck kommt dann vielleicht nicht nur von Seiten der Eltern, sondern möglicherweise auch noch von Verwandten, die der Hochzeit beigewohnt haben und ebenso "konservativ" sein könnten a la "Scheidung gibts nicht, alle Probleme lassen sich lösen".
Da werden dann Seitensprünge und dergleichen eher toleriert, solange nur die Ehe bestehen bleibt. Bezahlt hat man ja nicht "umsonst".
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