Lösungsvorschlag zur Problematik des Threadmergens

Forums-InsiderIn 395 München M, 22

Sehr geehrter Admin, sehr geehrte Forumsmitbenutzer,

in letzter Zeit wurde ja öfters Kritik an der Praxis des sog. Threadmergens sowie dem Umgang mit diesbezüglicher Kritik laut; wie beispielsweise in diesem mittlerweile geschlossenen Thread: http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=36414

Im Kern geht die Diskussion um die Frage welches Übel kleiner ist, das unzähliger individueller Kurzthreads zum selben Thema oder das einiger weniger, dafür aber inhaltlich gebündelter und gehaltvoller Mammutthreads, die alle individuellen Fragen und Geschichten mit selbem thematischen Hintergrund enthalten.
Das Hauptargument der Kritiker war jenes, dass es gerade bei psychologischen Problemen im Grunde nur individuelle Hintergründe und auch Emotionen geben könne und somit beim Zusammenfassen des eigenen Threads mit denen anderer der heilsame Effekt des "sich von der Seele schreiben" wegfällt, ebenso wie die in alten Themen gegebenen Lösungsansätze häufig nicht mit der eigenen Situation vereinbar sind, folglich also weniger weiterhelfen als das von der Forumsführung unterstellt wird.

Um diesem Problem begegnen zu können würde ich folgendes Vorschlagen:
- die Einrichtung eines neuen Forenbereichs, z.B. "Userblogs" genannt, in dem die Forumsteilnehmer ihre individuellen Wehwehchen in kompakter Form schildern können, gefolgt von einem Link zu einem persönlichen, externen (also von anderswo gehosteten) Blog, in dem der User die weitere persönliche Entwicklung und Gedanken zum Thema dokumentieren können. Jeder andere User mit Interesse am Thema oder der Person kann dort seinen Beitrag leisten, ohne dass die Übersichtlichkeit oder die Datenbanken dieses Forums in Mitleidenschaft gezogen werden. Eventuell könnte man diesen Forumsbereich auch noch in psychologische Themenbereiche unterteilen, zwecks Übersichtlichkeit.
- in den klassischen Subforen werden, wie eigentlich bisher auch, gesammelte Informationen, Problemlösungsstrategien und themennahe, tendenziell eher allgemein gehaltene Diskussionen aufbewahrt; Infos zu den Hinter- und Beweggründen der einzelnen User werden in Kurzform angegeben um die sachliche Diskussion nicht zu sehr durch individuelle Geschichten zu atomisieren.

Der Vorteil dieses Vorgehens: Die Übersichtlichkeit und Themenbezogenheit wird gewahrt und zugleich wird jedem Nutzer die Möglichkeit geboten, nach seinen Regeln im von ihm gewünschten Umfang seine Gedanken und Emotionen niederzuschreiben und damit trotzdem alle am Thema oder ihm interessierten Leser dieses Forums zu erreichen. Selbstverständlich müsste streng kontrolliert werden, dass nur Blogs mit psychologischen Themen verlinkt werden und vermutlich wäre es auch sinnvoll, den Zugang zu diesem Subforum "Userblogs" erst ab einer gewissen Beitragszahl, sagen wir mal beispielsweise 50, zu ermöglichen.

Dieses ganze Vorgehen würde für die Forenleitung keine Mehrarbeit bedeuten, da es den Umfang der zu verwaltenden neuen Threads verringern würde. (Merke: Umfang != Anzahl *g* zwinkernd..

) Ausserdem entstünde kein zusätzlicher Bedarf an Webspace oder Traffic...

Was halten Sie, Herr Fellner, davon? Was denken die übrigen Forumsteilnehmer? Feedback sehr erwünscht Mr. Green

LG, BX

Psychotherapeut 1589 Wien M

Lieber Black Xistenz,

schön, dass sich hier wieder einmal jemand so konstruktive Gedanken macht!

Mir gefällt die Idee eines "User-Blogs" sehr gut, ich hatte früher anläßlich einer Frage einer anderen Forums-Userin schon mal Ähnliches ueberlegt. Auslagern allerdings würde ich das nicht gerne, schliesslich sollten andere Forumsuser unkompliziert auf die jeweiligen Einträge eingehen können. Ich denke, ich werde, sobald ich mal ein wenig Zeit dafür finde, etwas dergleichen hier im Forum einbauen. Schon ein eigener Forums-Bereich für blogartige Threads (also das, was wir hier "Tagebuch-Threads" nennen und bisher eigentlich eher vermeiden wollten, im Sinne der Vermeidung von Hamsterrad-Entwicklungen) wäre ja für manche TeilnehmerInnen hier vermutlich schon eine willkommene Erweiterung der Möglichkeiten.

Den Kern des "Problems" sehe ich jedoch primär darin, dass sich einige Menschen nicht mit Forums-Strukturierungsfragen, und schon gar nicht mit irgendwelchen Forums-Regeln (wie auch immer diese lauten mögen) befassen wollen, sondern ihr Ziel vor allem darin besteht, ihre "Fragen loszuwerden". Jahrelange Forumserfahrung lehrte mich zudem, dass es Menschen gibt, die sich durch Regelungen oder regulierende Eingriffe prinzipiell eingeengt, ja bevormundet fühlen, und dann je nach psychischer Strukturierung und Tagesverfassung darauf reagieren. Das Schliessen, Verschieben oder "Umhängen" von Threads (das Teil 2 Ihrer Vorschläge ja immer noch relativ häufig erfordern würde) wäre aber auch nach der Einrichtung eines Blog-Bereichs noch gelegentlich nötig. Insofern wird es immer wieder von Einzelnen Fundamentalkritik, ja Anfeindungen jeglicher Form von Forums-Administration geben, gefolgt von "Kritik am Umgang mit Kritik", wenn ich es mir erlaube, bei Regel X oder Y zu bleiben oder gar, die forenhistorisch 9. oder 10. Grundsatzdiskussion darüber ab einem gewissen Punkt zu beenden .. aber das ist schon okay, das muss ich als Betreiber einer solchen Plattform aushalten. Wink

Danke dennoch für Ihr konstruktives Einbringen, die Idee an sich finde ich wie gesagt sehr gut und werde sie gerne bei zukünftigen Umstellungen berücksichtigen.

Freundlichen Gruß,
R.L.Fellner

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

wieso bekommt Black XistenZ ™ eigentlich einen erhobenen daumen, während noch vor kurzem einige andere user für das äußern der gleichen kritik auf genauso konstruktive weise gesperrt wurden?

Ich weiß natürlich nicht, was sich Herr Fellner dazu gedacht hat... meine Meinung dazu ist (ich habe die anderen Threads auch gelesen... aber jetzt möchte ich dazu doch was sagen):

Black XistenZ ™ hat sich die Mühe gemacht ein paar konstruktive Lösungsvorschläge auszuarbeiten... kritisieren kann hingegen jeder, das ist keine Kunst... und last but not least macht der Ton auch die Musik... und auch in welcher (woraus auch immer abgeleiteten) Anspruchshaltung man auftritt...

Und dazu:

Quote:

auch ich möchte anmerken, dass ich dieses thread-mergen für unsinnig halte.

In meinen Augen ist das mergen per se nicht unsinnig... dass es in Einzelfällen dennoch mal unglücklich verlaufen kann, kann passieren... aber gerade je älter der Thread ist, an den angehängt wird, desto weniger besteht doch die "Gefahr", dass es zu "Kollusionen" mit der Geschichte des Threaderöffner kommt - was ja ein Kritikpunkt war.

Und es ist ja in meinen Augen wirklich nicht so, dass in etwa so verfahren wird: Aha, wieder ein Thread zum Thema Liebeskummer, also klatschen wird das zusammen...

Im Gegenteil: Mir geht es manchmal eher so, dass ich zu manchen Themen gar nicht mehr antworten möchte, weil ich weiß, ich könnte mich nur wiederholen, weil ich schon in mind. einem Thread entsprechendes geschrieben habe. Wenn ich Lust und Laune habe, setze ich halt nen Link oder gehe nochmals darauf ein... und es gibt ja wirklich Fragestellungen/Themengebiete, wo schon wirklich seeehr viel dazu geschrieben wurde... und da ist es doch schöner, wenn man sich komprimiert in einem Thread informieren kann... und nicht über die Suchfunktion 150 Threads aufscheinen... so meine Meinung...

...und mein Verdacht, dass es für einiger User zum neuen Hobby wird gemergede Threads zu verfolgen hehe..

.

LG sternenmeer, Pro-Mergerin anonym

___
(Hinweis Admin: 2 Beitraege eines seinerzeit gesperrten Users, in denen er sich selbst (allerdings als angeblich "Aussenstehender" unter anderem Nicknamen) grossmuetig korrektes Verhalten zusprach, wurden aus dem Thread entfernt. Ich halte das fuer eine zwischenmenschlich hoechst fragwuerdige Irrefuehrung der sich hier ernsthaft Beteiligenden, eine Irrefuehrung, auf deren Unerwuenschtheit auch in den Benutzungsregeln unmissverstaendlich hingewiesen wird.)

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

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