Hypochondrie, miene Ängste sind wieder zurückgekehrt.

neu an Bord! 2 Bocholt M, 23

Hallo, bin neu hier und wollte mal meine Leidensgeschichte veröffentlichen in der Hoffnung unter Menschen zu sein, die mich nicht für verrückt erklären.
Alles fing 2003 an, als ich und ein guter Freund von mir für unsere Abschlussprüfung zum Kaufmann im Einzelhandel übten. Hier half uns sein Vater beim Lernen. (anfang 50, Sportler, nicht Raucher, nie Alkohol getrunken, Top Fit!) 3 Wochen später erzählte mir mein Freund dann, dass sein Vater letzte nacht, völlig unerwartet an einen Herzinfarkt gestorben sei, was mir unendlich leittat. Zwei weitere Wochen Später nun, als ich im Betrieb war ging es los, Ich stand auf einer Leiter und wollte etwas aufhängen und bekam aufeinmal dieses stechen in der Brust, mit einsetzenden Schwindel gefühl. Meine Gedanken waren sofort bei meines Freundes Vater, mein Chef schickte mich zum Arzt, welcher auch sofort ein EKG an mir anschloß und es hieß "Sie sind kerngesund, war bestimmt nur etwas Kreislauf probleme".Es beruhigte mich eine Weile, doch die Schwindel anfälle kamen immer häufiger, woraufhin ich einen Hirntumor vermutete. Nach zig verschiedenen Arztbesuchen, nix gefunden für Kerngesund erklärt usw. Dann kam Sodbrennen, Ich vermutete Magengeschwüre bis hin zum Magenkrebs. Hier stellte sich eine Reflux Erkrankung fest, woran ziemlich viele Menschen erkrankt sind, womit man aber eigentlich gut leben kann. Natürlich nur nicht ich, habe ständig Angst vor Speiseröhren Krebs usw. Es kamen noch einige Symptome hinzu, fast all meine Freunde und bekannte erklärten mich für verrückt, bis ich schließlich auf die Krankheit Hypochonder im Internet gestoßen bin. Habe mich intensivst mit dem Thema befasst, was mir half meine Ängste in den griff zu bekommen, bis vor kurzem. Ich war mal wieder (das letzte mal vor einem halben Jahr) beim Urologen da ich unter starker Leisten schmerzen litt, Er schloss einen Hodentumor aus und meinte ich hätte eine weiche Leiste, daher kommen die schmerzen... eine halbes Jahr lang war ich auch ziemlich beruhigt, bis vor 2 Wochen ein guter bekannter von mir mit Hodenkrebs ins Krankenhaus kam. Von diesem moment an, bis heute geht es mir richtig schlecht! Ich weiß nicht ob ich auch schon wieder zum Urolgen gehen soll, oder nicht! Ich beschäftige mich von morgens bis Abends mit dem gedanken auch an Hodenkrebs zu leiden, zumal ich auch leichte (fast kaum spürbare) schmerzen in der Leistengegend habe! Kann man sich so sehr Krankheiten einbilden? Ich will nicht wieder zum Arzt, das beruhigt mich auch nur wieder für zwei Wochen, dann gehts wieder von vorne los. Trotzdem will ich Gewissheit haben. Weiß wirklich nicht mehr weiter. Gehts euch ähnlich.
Wäre dankbar um Jede Antwort!!!
Gruß Marco

sporadischer Gast 6 wien umgebung W, 25

Hallo Marco !

Hypochondrie ist eine ernst zu nehmende Krankheit.Ich habe mit 11 Jahren zum ersten Mal hypochondrische Züge gehabt.Ich hatte verhärtete Seichel- und Lymphdrüsen wobei ich sofort dachte, dass ich Lymphdrüsenkrebs habe.Ich blieb aber alleine mit dem Gedanken bis heute.Denn alle sagten zu mir immer"Du bist doch nur ein Hypochonder".... Dann kamen Panikattacken dazu, wo ich dachte ich sterbe an Herzinfarkt und nun habe ich ab und zu Angst einen Hirntumor zu haben, weil ich seit zwei Jahren an einer Zwangsstörung leide und ja irgendwas in meinem Kopf nicht stimmen muss Wink

Zu dem ganzen kann ich nur sagen, dass meine Oma, bei der ich aufgewachsen bin auch Hypochonder ist und ich das wohl durch die Umwelt mitbekommen habe. Dann kamen in meiner Kindheit noch so tolle Sprüche, wenn ich einen eitrigen Zahn hatte, meine Oma sagte ich kann an Blutvergiftung sterben, oder wenn man Apfelkerne isst, wächst ein Baum in meinem Bauch und so weiter und sofort....

Vielleicht kann dir eine Therapie helfen - bist du schon in Behandlung?

Ich wünsch dir auf alle Fälle alles Liebe, viel Gesundheit Wink

und fühl dich nicht allein damit

Liebe Grüße Dani

neu an Bord! 2 Bocholt M, 23

Danke für deine Antwort! Bist du in Psychischer Behandlung? und gehst du noch regelmäßig zu den Ärzten, oder findest du dich damit einfach ab? Der weg einen Therapeuten aufzusuchen fällt mir ziemlich schwer. Ich bin schon wieder drauf und dran einen Arzt aufzusuchen, anderer seits will ich es auch wieder nicht, wie es halt so ist.

sporadischer Gast 6 wien umgebung W, 25

Aber bitte gerne doch Wink

Ja ich bin seit fast zwei Jahren in psychotherapeutischer Behandlung.Ich bekomme Medikamente und bin erst jetzt an den Punkt angelangt wo ich mit meinen Ängsten umgehen kann. Das war ein harter und langer Weg aber es geht jeden Tag ein Stückchen bergauf. Ich gehe nur noch alle drei Monate zum Doc.Vorrangig wegen der Einstellung der Medis.

Ich wollte früher auch nichts von den Psychodocs wissen und schon gar nie in die Situation kommen wo ich Tabs schlucken muss. Mittlerweile denke ich anders, denn jedem Gesunden kann eine Thera nicht schaden und manchmal kommt man halt ohne Medis nicht aus.

Wie bist du aufgewachsen? Hast du auch ängstliche und zwängliche Personen um dich gehabt ?

Gib dir einen Ruck und such mal einen Therapeuten auf. Du bist zwar organisch gesund aber psychisch belastet...

Alles Liebe Dani

neu an Bord! 1 Stmk M, 25

Hi!!
Wenn ich den Beitrg von marcot lese glaube wirklich ob ich diesen Text geschrieben habe.
Eines weiss ich. Du bist gesud. Und bitte vergiss den Scheiß!!!!!!! Du bist kern gesund obwohl ich kein Arzt bin.

Ich erzähle dir mal meine Geschichte:
Im Jare 2004 aß ich eine Pizza in einem Lokal und ging nach Hause. Am Abend hörte ich von, dass ein Freud von mir in meinem Heimatland selbstmord begangen hatte. Zumindest kannte ich ihn. Am Abend ging ich schlafen und aufeinmal wurde es mir schlecht und ich glaubte jetzt sterbe ich. nach ca 5 min war dieser Angstzustand vorbei. Nach einigen Tagen bakam ich Probleme mit dem Magen. Sodbrennen. Gibg zum Arzt und machte ein Ultraschall . Da ich ein Lungenröntgen gemacht hatte wollte auch eib Lungenröntgen machen und machte dies. Der Arzt schrieb im Befund. Magen OK. Lungenröntgen: er schrieb es kann sein dass der Patient ein ASD hat (also ein Loch im Herz). er schrieb auch dass er nicht sicher sei. Er vermute dies aber um das auszuschließen sollte ich ein Herzultraschall machen beim Internisten. Als mir den Befund die Hausärztin vorlas bekam ich ein schönes Schwitzen. Machte am gleichen Tag ein Ultraschalluntersuchung beim Internisten. er sagte das herz ist in Ordnung und ich sei kern gesund. ich ging nach hause. nach einigen tagen began ich immer meinen Puls zu kontrollieren. bekam Herzrasen. ständig. wurde narisch. ging zum Hausarzt. blutdruck: 200/140. sie sagte dass sei von dem angstzusand. glaubt der Ärztin aber nicht. ging wieder zum Internisten und machte eine ergometri (Belastungs EKG). wieder alles in Ordnung. Blut in Ordnung, Schilddrüse in Ordnung.
Der Puls immer zu hoch bei mir. Ich hatte ständig angst und ich schwitzte vom Angst. das ging ca 1 Jahr. Ich fühlte mich sicher wenn ich in der Nähe von Ärzten war. dann beruhigte ich mich wenn ein Arzt irgendwo in meiner Nähe war. Ging auf Urlaub. Dort bekam ich auch Angst weil ich gluabte wenn ich im Urlaub ein Herzinfakt bekomme werde keine ausreichende medizinische Leistung bekommen.
dann kaufte ich ein Blutdruckmessgerät. Wenn ich zuhause mein Blutdruck maß war er nach langer Zeit in Ordnung. Wenn ich aber beim Arzt war stieg der Blutdruck sehr hoch. Ging nach einigen Wochen wieder ins Krankenhaus. EKG, Blut = alles in Ordnung.
Nach einigen Monaten bekam ich Kopfschmerzen. Gedanke da: Hirntumor. Hatte Angst ins Krankenhaus zu gehen. Nach ca 3 Monaten vergingen die Kopfschemrzen. ICh war immer müde. Meine schulischen Leitungen gingen zurück. Ich bin übrigens Student. Ich wollte lernen. Der Gedanke an Herzinfarkt und Hirntumor ging nicht weg. Wegen Sodbrennen machte ich eine Gastroskopie. Diagnose: Speiseröhrenentzündung.
Nach ein Paar Monaten starb ein bekannter von uns an Hodenkrebs. Nach ca 5 Tagen nach seiner Begräbnis bekam ich ein Ziehen in der Leiste. Gedanke da: Hodenkrebs. Hatte wieder Angst zum Arzt zu gehen. Nach 5-6 Monaten ging zum Urologen: er sagte: es ist alles in Ordnung bei Ihenen. Aufeinmal verschwand das Ziehen in der Leiste.
Ok nach einigen Monaten sah ich Blut beim Spucken. Gedanke: Lungenkrebs. Dann sah ich, dass mein Zahnfleisch blutet und dass der Blut nicht von der Lunge kommt sondern von den Zähnen.

Ich glaube es gibt keine Krankheit mehr, dass ich nicht gedacht habe, dass ich sie habe.
Das Sodbrennen habe ich noch immer. Und es ist verdammt unangenehm dieser Sodbrennen.
Nimm einfach die Symptome die du hast nicht ernst. ich es ist nicht leicht. Aber nur so kannst du das besiegen. Ich dachte eine Zeitlang die Ärzte haben keine Ahnung. was ist wenn der Arzt nicht genau geschaut hat oder er kennt sich in diesem Gebiet nicht so gut aus. mit solchen lächerlichen Gedanken setzte ich mich auseinander.
Merke: ES KANN JA NICHT SEIN dass wir alle Krankheiten der Welt bekommen.
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Aber das was du jetzt durchmacht habe ich schon durchgemacht. und viele Menschen haben diese Probleme aber die meisten sprechen das nicht aus, Lg

neu an Bord! 1 münchen W, 55

hallo ihr mit Angsthasen!
wollte allen mein Mitgefühl ausdrücken, ich bin schon 55 und mache jetzt wieder eine Therapie. wenn es ganz schlimm ist, nehme ich eine Beruhigungstablette und wenn ich Glück habe, verschwindet das angstmachende Symptom bald wieder. bei mir ist das noch getoppt von dem Umstand, dass ich große Angst vor Ärzten habe.
inzwischen glaube ich, dass psychotherap. Hilfe und ggf Medikamente hilfreich sein können. für mich kommt helfend die Spiritualität dazu, anzuerkennen, dass man um Hilfe bitten kann und nicht alles alleine verantworten muss und kann. die symptome kommen bei mir besonders, wenn ich unter Druck bin oder auch, wenn es mir eigentlich gut gehen könnte, als wollte ich mich selbst bestrafen und das leben nicht genießen dürfen.... klingt alles etwas wirr, wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ihr damit nicht alleine seid.
liebe Grüße und Mut zum Leben!

Helferlein 81 Österreich W, 36

Wisst ihr eigentlich woher sowas kommen kann? Was können Ursachen dafür sein. Ich hatte einmal einen Freund, der hatte auch dieses Problem - die Beschreibung von cadi25 könnte von ihm sein... Es war ziemlich mühsam mit ihm und er hatte auch keine Krankheitseinsicht- also die Einsicht, dass diese Hypochondrie behandlungsbedürftig ist. Nur gefällt auch der Begriff Hypochondrie nicht, weil er es verharmlost - gibts dafür einen anderen Ausdruck?
Die Mutter des Freundes dürfte aber auch daran gelitten haben...

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