Artin
sporadischer Gast
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Deutschland NRW W, 30
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Sun, 02.Sep.07, 20:51 Was mir passiert ist |
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5 Jahre war ich mit Mathie zusammen. Aus den Ereignissen wie wir uns kennen gelernt haben und zusammen gekommen sind könnte man einen tragischen Liebesroman mit Happy End machen...
Doch das Leben geht nach einem Happy End weiter, es folgt wohl Band 2 und der beginnt mit einem Heiratsantrag.
Wir wollten immer Kinder haben. Mathie war noch mit seiner Doktorarbeit beschäftigt und kam nicht so recht voran und daher verschoben sich unsere Umzugspläne und auch das mit Heiraten und Kindern schoben wir damit weiter auf. Doch dann, machte er mir doch den lang ersehnten Heiratsantrag. Ich war über glücklich.
Schon seit einer Weile hatten wir das mit dem Kind einfach mal so drauf ankommen lassen.
Eine Woche später musste Mathie zu einer Dienstreise und an dem Freitag wo er wieder kam, beichtete er mir, dass er sich über das Rollenspielforum in eine andere verliebt hatte. (Ausgerechnte in die Person, die ihm mit Rat und Tat beigestanden hatte in der Planung des Heiratsantrages, ausgerechnet in die Person mit der ich kurz vorher herst zusammen auf einem LARP war und die ich super nett gefunden hatte.)
Verständlicher Weise fiel ich aus allen Wolken, konnte das gesagte gar nicht begreifen. Zunächst wollte Mathie zu mir stehen und bei mir bleiben.
Wir fuhren zusammen in den geplanten Urlaub und für mich war der Urlaub eigentlich ganz schön. Für ihn wohl eher nicht, denn es bedeutete: Kein Kontakt zu Svenja....
Meine Tage blieben aus und am Montag nach dem Urlaub machte ich einen Schwangerschaftstest. Eindeutig positiv.
Jetzt würde er bei mir bleiben.... so dachte ich...
Doch die Lage spitzte sich zu. Er hielt es nicht aus und schrieb ihr heimlich einen Brief. Wenige Tage später machte er mit mir Schluss.
Der Tag an dem er Schluss machte ist auch so ein Kapitel für sich. .....
Er endete damit dass ich die Polizei rufen musste und diese ihn aus der Wohnung geleitete, während ich verzweifelt beteuerte: Er hat mir nichts getan, ich hatte nur solche Angst....
Nervenzusammenbruch ... und das direkt zu Beginn der Schwangerschaft...
Zu allem Überfluss hatte ich auch gerade einen neuen Job in einer ganz anderen Stadt gefunden und musste dem Arbeitgeber eine Woche nach Antritt der Tätigkeit mitteilen, dass ich schwanger bin....
So wie das wohl bei denen ankam, gestaltete sich der gesamte weitere Verlauf an dieser Arbeitsstelle.
Ich musste 4 Stunden am Tag nach Köln pendeln, mit Mittagspause 9 Stunden arbeiten danach noch mit der U-Bahn quer durch Köln fahren um mir eine Wohnung dort zu suchen. Ich hatte am Tag eine halbe Stunde Zeit um etwas zu Essen und dieser ganze Stress direkt zu Beginn der Schwangerschaft, wo mir dauernd übel war.
Ich kotzte! Ich kotzte auf den Bahnhof, auf der Arbeit, in der Zugtoilette...
Ich stopfte ständig irgendwelche Brote in mich rein weil ich mir einbildete dass das half. Ich schloss mich auf der Arbeit in der Toilette ein und weinte um meinen verlorenen Partner um meinen verlorenen Traum von einer Familie und aus Schmerz über die mir bevorstehende schwierige Zukunft als allein erziehende Mutter.
Ich hatte gerade eine Wohnung in Köln gefunden, da versetzte mein Arbeitgeber mich nach Düsseldorf....
All das habe ich durchgestanden und jedweden Kontakt zu Mathie weitgehend vermieden. Ich habe mir eine neue Wohnung gesucht, in der Nähe meiner Eltern, damit sie mich mit dem Kleinen unterstützen können.
Und mit Hilfe meiner Freunde habe ich hochschwanger diese Wohnung von Grund auf renoviert, neue Möbel gekauft, aufgebaut, Laminat verlegt, Wände gestrichen.... Ich bin auf Leitern rumgeturnt bis 3 Tage nach dem errechneten Geburtstermin.
Dann wurde mein Sohn geboren, per Kaiserschnitt, weil die Wehen nicht in Gang kamen. Und ich rief Mathie an. Musste um jede Stunde mit ihm streiten, die er bei seinem Sohn und mir im Krankenhaus verbrachte, da die Geburt genau am Wochenende war wo seine neue Freundin ja da war und er konnte sie ja nicht allein zu Hause sitzen lassen.....
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_________________ grrr |
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